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  • Zur Abschaffung des Pflichtzölibats

    Priester am Bett der todkranken Mutter, gest. 08.07.2017

    Zur Abschaffung des Pflichtzölibats
    Pressemeldung 20.07.2018: Liebe oder Pflicht


    Immer mal wieder jubeln die Wahrheitsmedien, dass sich ein Priester für die Liebe und damit gegen den Zölibat entschieden habe. Unbestreitbar ist die Liebe das zentrale Gebot des Christentums (Lukas 10,27). Gott ist die Liebe (1 Johannes 4,16). Ohne Liebe "wäre ich nichts" (1 Korinther 13,2). Wenn ein christliches Leben ohne Liebe nicht möglich ist, ist dann ein christliches Leben mit Pflichtzölibat möglich?
    Sicherlich kann man im einzelnen überprüfen, wie gut bzw. ob überhaupt sich die Behauptungen der Zölibatsgegner und Zölibatsbefürworter stützen lassen. Also z.B: Waren alle Apostel verheiratet? Wann ist das Zölibat gewohnheitsmäßig gelebt worden? Wann wurde es verpflichtend gemacht? Und v.a.: Warum wurde es verpflichtend gemacht?
    Zugegeben: Der Verf. unterstützt nachdrücklich die Beibehaltung des Pflichtszölibats. Und ebenfalls zugegeben: Er vermutet bei den öfters vorgebrachten Gründen für den Zölibat auch ggf. eine gewisse Berechtigung. Ganz wesentlich kreisen diese Gründe um den Gedanken der Freiheit. Keineswegs gemeint ist die Freiheit eines verwahrlosten "Junggesellen", eines verwahrlosten "Singles", also eine "Freiheit", die nur auf ein ungestörtes Genießen "irdischer Freuden" (?) erpicht ist und die zu immer schlimmerer Selbstsucht, Verantwortungslosigkeit und Rücksichtslosigkeit und schließlich in die Hölle führen kann. Stattdessen soll es beim Zölibat um die Freiheit für Christus gehen, speziell bei Priestern und Ordensleuten um die Freiheit, seine seelsorglichen und spirituellen Aufgaben zu erfüllen: "Der Unverheiratete ist um die Sache des Herrn besorgt, wie er dem Herrn gefalle. Der Verheiratete aber ist um weltliche Dinge besorgt, wie er der Frau gefalle. So ist er geteilt" (1 Korinther 7,21f). Es ist also eine Ehelosigkeit "um des Himmelreichs willen" (Matthäus 19,12). Messzelebration, Breviergebet, Ruf zu einem Sterbenden etc. - der Priester muss verfügbar sein. Und im größeren Zusammenhang: Der Priester braucht nicht auf Frau und Kinder Rücksicht zu nehmen, selbst wenn er in Armut leben muss, selbst wenn er in einer Zeit der Christenverfolgung gerichtlich verfolgt wird usw. usf.
    Der Verweis auf die Worte Christi von der Ehelosigkeit "um des Himmelreichs willen" wird heute allgemein nicht mehr akzeptiert, vordergründig vielleicht mit Behauptungen wie z.B., dass Jesus das niemals gesagt habe, oder dass er damit ja nicht das Pflichtzölibat für Priester festgelegt habe. Doch was man auch immer vorbringen mag: Man schaue doch einmal ganz nüchtern, was das "Himmelreich" den Menschen heute bedeutet. Seien wir doch ehrlich: Über Himmel und Hölle werden doch oft genug noch Witze gemacht - auch von sogenannten "Christen". Begriffe wie "arme Seelen" resp. "Fegefeuer" werden, sofern sie überhaupt noch bekannt sind, oft falsch eingeordnet. Der Verf. hat im sogenannten "katholischen Religionsunterricht" an einer sogenannten "katholischen Klosterschule" von einem sogenannten "katholischen Ordenspriester" gehört, dass die Hölle leer sei. Das Attribut "sogenannt" ist deshalb erforderlich, weil es unberechtigt verwendet wurde. Denn es ist ein Dogma, dass die Verworfenen mit dem Teufel die ewige Strafe der Hölle erleiden. Somit war das Prädikat "katholisch" auf den häretischen "Ordenspriester" etc. nicht anzuwenden. Cf. Landgericht Hanau/Main zu "katholische Hochschule Sankt Georgen", Geschäftsnummer: 2 S 231/79, 11.12.1979 ("Una Voce Korrespondenz" (UVK) Nr. 2,1980). Derselbe "katholische Ordenspriester" empfahl auch nachdrücklich die "Theologie" von Hans Küng, der wiederum bekannt ist nicht nur als "Kritiker" der päpstlichen Unfehlbarkeit, sondern z.B. auch für seine häretische Erklärung: "An eine ewige Hölle glaube ich nicht" (spiegel.de, 09.12.2013). Übrigens: Selbiger "katholischer Ordenspriester" hat einige Jahre später den "Orden" verlassen und eine geschiedene Frau geheiratet.
    Wie auch immer: Das "Himmelreich" ist der Dreh- und Angelpunkt, und genau deshalb darf man in der heutigen Zeit wohl kaum mit einer vernünftigen Diskussion um den Zölibat rechnen. Die Kirche wird als bloßer Verein wahrgenommen - oder soll man richtig sagen: ein bloßer Verein, nicht die Kirche steht hier in der Betrachtung resp. in der Kritik? Jedenfalls überrascht es heutzutage nicht, dass manche scheinbar allen Ernstes ihren "Kirchenaustritt" damit "begründen", dass ihnen irgendetwas an der "Kirche" nicht gefällt, sei es die Ausländerpolitik, die Kinderschändungen, die "neue Messe" oder die "alte Messe", das Übergewicht und die Luxusvillen sog. "Kirchenfürsten, oder sonstiges. Das Dogma von der Heilsnotwendigkeit der Kirche spielt gar keine Rolle mehr, es sei denn, dieses Dogma wird selbst kritisiert. Also: Hier handelt es sich um nichtkatholische Äußerungen.
    Und wer heutzutage z.B. noch zu behaupten wagt, dass der Sinn der Sexualität in der Fortpflanzung besteht, sieht sich einem permanenten Sperrfeuer aus gröbstem Hass und schlimmster Verleumdung ausgeliefert. Heiligkeit? Alles andere gerne, aber nur das nicht! Ewige Seligkeit? Um Gottes willen: Niemals!
    So sehr der Sinn des Zölibats eben auf das Himmelreich ausgerichtet ist, so sehr fehlt heute vielen schlichtweg der Sinn für das Himmelreich. In einer Gemeinschaft, in der Dogmen nicht nur nichts zählen, sondern sogar offen bekämpft werden; in einer Gemeinschaft, in der Häresien nicht nur straflos verbreitet, sondern sogar gefeiert und gefördert werden, da hat das Zölibat tatsächlich keine Grundlage und kann ein Pflichtzölibat erst recht nicht vermittelt werden. In einer solchen Gemeinschaft sollte man also ehrlich genug sein und das Pflichtzölibat auch offiziell abschaffen.