Regelmäßig am Anfang eines Jahres widmen sich viele deutsche Bundesbürger ihrer Einkommenssteuererklärung; Programme, die extra für diesen Zweck entwickelt wurden, werden mit Slogans wie "Holen Sie sich Ihr Geld vom Finanzamt zurück" beworben, Literatur mit "ganz legalen Steuertricks" ist besonders beliebt. In dem Zusammenhang irritiert es etwas, wenn wir von Klagen der Finanzämter hören, dass so viele Millarden DM an Steuern hinterzogen werden - natürlich, Steuerhinterziehung ist vom moralischen Standpunkt gesehen prinzipiell eine Sünde und, sofern es sich nicht um äußerst geringe Beträge handelt, sogar eine Todsünde (wobei natürlich auch eine Steuergerechtigkeit vom Staat einzuhalten ist), aber nur selten hört man Klagen von Finanzämtern, dass Bürger ihre zuviel gezahlten Steuern nicht zurückfordern. Immerhin wird man in Deutschland oft im vorhinein zur Steuerkasse gebeten, d.h. der Staat behält überzähliges Geld sofort ein und zahlt es nur auf Antrag hin wieder zurück.
Unser Thema ist jedoch nicht die Einkommenssteuer, sondern das Geld, das
die V2-Sekte sich erschwindelt hat, i.e. die Kirchensteuer und die
Spenden. Exemplarisch haben wir bereits auf zwei Spendenprojekte der
V2-Sekte hingewiesen, i.e. Adveniat und
Renovabis. Es ist klar, dass Spenden an
V2-Projekte moralisch schlichtweg unmöglich sind. Als ob diese Unersättlichkeit
noch immer nicht genug wäre, klingelten kürzlich bei uns ein
paar Kinder an der Tür, gaben sich als die hl. Drei Könige aus
und wollten noch mehr Geld haben. Unsere Aufforderung an die V2-Sekte, uns
doch gefälligst nicht mehr zu belästigen, stoßen auf taube
Ohren. Für die so gen. "Kirchensteuer" gilt ähnliches,
auch wenn sie staatlich eingezogen wird: Sie ist moralisch in keiner Weise
vertretbar.
Wer das nicht glaubt, kann ja z.B. an dem Katholiken-Prozess sehen, was für
Menschen die V2-Funktionäre sind: Im Vorbeigehen schlachten sie mal
eben einen unschuldigen römisch-katholischen Priester ab - ganz
legal, versteht sich. Insofern könnten wir den V2-Genossen für
unsere Hinrichtung fast dankbar sein, immerhin hat gerade diese Aktion so
manchen dazu veranlasst, endgültig die V2-Sekte zu verlassen und
damit auch keine "Kirchensteuer" mehr zu bezahlen.
Ähnlich wie im Falle von Adveniat und Renovabis wollen wir auch in
Bezug auf die "Kirchensteuer" der V2-Sekte das Wort erteilen.
Aus Sorge, irgendwann nicht mehr genügend Geld zur Befriedigung ihrer
Gelüste oder auch nur zur Zahlung der Alimente von "Priester"-Kindern
zu haben, geben die V2-Genossen bisweilen Schriften heraus, die sich mit
dem Thema "Kirchensteuer" beschäftigen; da in Deutschland
die Zugehörigkeit zur V2-Sekte mit der Kirchensteuerpflicht
untrennbar verbunden ist (d.h. nur der darf sich römisch-katholisch
nennen, der kirchensteuerpflichtig ist), ist die Frage, warum man
Kirchensteuer bezahlen soll, eng mit der Frage verbunden, warum man zur
Kirche gehören soll. Nach katholischer Lehre existiert diese
Verquickung übrigens nicht: Die Nichtzahlung von Kirchensteuern
bedeutet nicht den Ausschluss aus der Kirche. Es ist aber eine strenge
Gerechtigkeitspflicht, der Kirche Mittel zur Erhaltung und Ausbreitung
zukommen zu lassen.
Wegen Steuererhöhungen Anfang des letzten Jahrzehnts kam es
vermehrt zu Kirchenaustritten; weil der Staat sich schon großzügig
vom Einkommen der Bürger bediente, waren viele Bürger nicht mehr
bereit, auch noch an die V2-Sekte "Kirchensteuer" abzuführen;
viele gehörten von Geburt an der V2-Sekte an, waren an diesem Verein
aber nicht sonderlich interessiert und kümmerten sich wenig darum,
dass sie oft mehrere hundert Mark im Jahr an "Kirchensteuern"
bezahlten. Die Steuererhöhungen machten dieser Unbekümmertheit
ein Ende.
Zu den Reaktionen auf diese Austrittswelle gehört auch die Broschüre
"Kirchenaustritt? - Wer geht fehlt. Ein paar Seiten zum Nachdenken",
Aachen 1993. In den Einleitungsworten heißt es:
"Die Zahl derer, die formell ihren Austritt aus der Kirche erklären,
ist in den letzten Jahren auch in unserem Bistum spürbar gestiegen.
Wem an der Kirche liegt, an ihrer Gemeinschaft und an ihrem Auftrag, dem
bereiten diese Entwicklung wie auch jeder einzelne Austritt Sorge und Enttäuschung.
Die Motive zum Kirchenaustritt dürften im einzelnen sehr
unterschiedlich sein wie z.B.:
- Entfernung und Entfremdung vom christlichen Glauben und vom Leben der
Gemeinde;
- Verärgerung über persönliche Verletzung durch Personen im
kirchlichen Bereich;
- finanzielle Erwägungen (Kirchensteuer)" (S.2).
Die Broschüre ist durchtränkt von einem menschenverachtenden
Zynismus, der aus der Irrlehre entspringt, die V2-Sekte sei die römisch-katholische
Kirche. So gibt es einen Abschnitt "Zur MITGLIEDSCHAFT in der Kirche
oder warum die Kirche kein Verein ist":
"Die Mitgliedschaft in der Kirche, die mit der Taufe beginnt, wird häufig
nach dem Modell einer Vereinszugehörigkeit verstanden. Eine solche läßt
sich prinzipiell beiderseitig lösen. Sicher kann man die Kirche dem
Staat gegenüber formell durch eine Austrittserklärung verlassen.
Dennoch glauben wir, daß niemand aus Gottes Liebe und Sorge
entlassen wird und niemand aus der Mitsorge der Christen entlassen werden
darf. Hier gilt es insbesondere zu bedenken, daß manche mit ihrem
Kirchenaustritt ausdrücklich nicht aus der geistlichen Gemeinschaft
der Kirche wie auch nicht aus ihrer materiellen Solidarverpflichtung
ausscheiden wollen. Bei einem Wiedereintritt wird die Taufe deshalb nicht
wiederholt: einmal zum Volk Gottes berufen zu sein, bedeutet, für
immer berufen zu sein" (S.4).
M.a.W. während die V2-Sekte uns gegenüber immer darauf
herumreitet, wir gehörten nicht zu diesem "eingetragenen Verein"
und wären demnach nicht katholisch, sagt sie hier, die Kirche sei
kein Verein und der Staat sei auch nicht die Instanz, die über
Kirchenzugehörigkeit entscheidet. Die Über-Gott-Theorie, die das
Fundament des staatlichen Vernichtungskrieges gegen die Kirche bildet, fällt
hier unter den Tisch. Jetzt mache nur ja keiner den Fehler und nehme die
V2-Sekte beim Wort, wenn sie mal etwas Richtiges sagt (i.e. das die
Kirchenzugehörigkeit in der Taufe begründet und nicht der
staatlichen Definition unterworfen ist). Das ist nur Lockmittel für
die Dummen, wie der Katholiken-Prozess einmal mehr unwiderlegbar beweist.
Was soll man aber in der V2-Sekte? Dieser Frage widmet sich das längste
Kapitel der kleinen Broschüre, "Zur ZUKUNFT der Kirche in
unserem Land oder wie es weitergehen könnte":
"In vielen Lebensbereichen spüren wir, daß sich heute ein
großer Umbruch vollzieht, auch in der Kirche. Ein solcher Umbruch
ist mit Spannungen, auch schmerzlich erlebten, verbunden. Dem einen geht
die Entwicklung zu schnell voran, dem anderen zu langsam. Wer wollte aber
leugnen, daß Gott uns heute vor große Aufgaben stellt? Einige
wenige seien angedeutet.
Im Blick auf die Gesellschaft und die ganze Welt z.B.:
- Solidarität mit leidenden und in Not geratenen Menschen;
- Bewahrung der Schöpfung gegen Raubbau und Zerstörung;
- Schaffung und Erhalt von Frieden gegen Gewalt und Unterdrückung;
- Schaffung und Erhalt von sozialer Gerechtigkeit gegen Unrecht und
Ausbeutung;
- Verantwortung für schutzloses Leben gegen jede Form von Willkür;
- lebensbejahende Werteorientierung.
Oder mehr im Blick in die Kirche hinein Neubesinnung auf z.B.:
- die Stellung der Frau
- die Achtung von Gewissen und Freiheit des/r einzelnen;
- die Verantwortung für andere;
- unterschiedliche Entscheidungsebenen (gegen einseitigen Zentralismus:
Verantwortung dort, wo sie wahrgenommen werden kann);
- das Verhältnis von "Hierarchie und Demokratie"
(Mitverantwortung im Volke Gottes);
- die Aufgaben und Grenzen von Institutionen;
- erneuerte Kultur der Glaubensfeiern (Liturgie);
- die notwendige Einheit in der berechtigten Vielfalt.
Wir sind weiterhin davon überzeugt, daß wir in der Kirche künftig
mehr lernen und erfahren können,
- daß jeder ernstgenommen wird, aber ebenso auch,
- daß niemand allein für an-dere den Weg bestimmen kann;
- daß nicht Resignation weiterhilft, sondern Hoffnung;
- daß es des Drängens bedarf, aber ebenso auch der Geduld;
- daß die Gemeinschaft mit anderen vor Einseitigkeit bewahrt, aber
auch bestärkt.
Im Detail wäre hier noch vieles zu nennen; die bekannten Probleme
sind aber indirekt miterfaßt. Niemand kann wissen, wie die
Entwicklung der nächsten Jahre und Jahrzehnte im einzelnen verlaufen
wird. Aber wir stehen schon mitten im Fluß und können wichtige
Strömungen erkennen" (S.5f).
Alles wie immer: Die V2-Sekte profiliert sich als ein rein auf das
Diesseits gerichtetes, widergöttliches Unternehmen. Bevor man die
Punkte beurteilt, die genannt werden, muss man festhalten, dass nirgends
von übernatürlichen Zielen die Rede; es geht nicht darum, den
Glauben auszubreiten, die Sakramente zu spenden resp. zu empfangen, also
letztlich darum, Gott anzubeten und zu verherrlichen; statt dessen fällt
alles das, was zu den eigentlichen Aufgaben der Kirche gehört und
wozu sie von Jesus Christus überhaupt gegründet wurde, völlig
weg. Gott hat in dieser "Kirche" keinen Platz.
Was aber wird genannt? Humanistische Aktivitäten, Bereiche der Nächstenliebe,
die aber aus dem Zusammenhang mit der Gottesliebe entrissen und damit
ihres objektiven Maßstabes beraubt sind; v.a. aber ist das doch nur
lügnerisches Gefasel, denn wer kann noch ernsthaft glauben, dass sich
die V2-Sekte "gegen Gewalt und Unterdrückung" wendet, wo
sich doch selbst ein hyperaktiver Quell von Gewalt und Unterdrückung
ist.
Und die Neubesinnung? Einverstanden, die "Stellung der Frau"
heutzutage finden wir auch nicht in Ordnung: Frauen sitzen an Positionen,
auf die sie nicht nur keinen Anspruch haben, sondern an denen sie bereits
durch ihre bloße Präsenz extremen Schaden verursachen, wobei
sowohl an Liturgie als auch an Organisation zu denken ist. Aber wie die
Not- bzw. Umstandspredigerin "Miss Germany
1999" beweist, drängen die V2-Genossen genau in die
entgegengesetzte Richtung: Noch mehr Zerstörung ist angesagt. Die göttliche
Verfassung der Kirche (Hierarchie, griechisch für "heilige
Ordnung") wird zum Spielball "demokratischer" Interessen, "Grenzen
der Institutionen" sollen gesteckt werden, die Liturgie wird "erneuert"
(d.h. die Gottesverehrung wird zugunsten von Brot und Spielen
abgeschafft), und auch die diabolische Formel "Einheit in der
Vielfalt" darf natürlich nicht fehlen.
Wer nun gerne wissen möchte, über welch irrsinnige Summen die
V2-Sekte verfügt, kann sich sehr leicht informieren - die V2-Sekte
legt ihren Haushalt regelmäßig offen. So gibt es z.B. eine
Extra-Ausgabe von "Kirche + Leben" (KZ Münster) mit dem
Thema "Der Haushalt für den nordrhein-westfälischen Teil
des Bistums Münster. Wofür das Bistum Münster Geld ausgibt".
In diesem kleinen Teilgebiet der V2-Sekte beliefen sich die Einnahmen im
Jahr 1998 auf 642 Millionen DM; 558 Millionen DM davon stammen aus den "Kirchensteuern",
die restlichen Millionen z.B. aus staatlichen Quellen, etwa Zuschüsse
für "Beratungsstellen".
Im Heft werden verschiedene V2-Funktionäre zitiert, darunter auch der
Faustrechtler Theodor Buckstegen; besonders
interessant ist die letzte Seite, die ein Interview mit dem Münsteraner
Finanzchef bietet, "Warum das Bistum sparen muß".
Aufgelockert wird das Interview mit einer Statistik, die als Prognose
zeigt, dass die Einnahmen des Bistum von derzeit durchschnittlich 640
Millionen DM 1999 und in den Folgejahren rasant auf den Nullpunkt
zusteuern (schöner Gedanke immerhin), und einem Photo von Kleyboldt,
dessen wichtigtuerisches Gefuchtel mit den Händen übrigens ganz
lustig aussieht. Die Einleitung lautet:
"Der Etat des Bistums Münster ist keine Verschlußsache. Er
ist für jeden jederzeit einsehbar. Die Entwicklung des
Gesamthaushalts in den letzten Jahren zeigt, daß das Bistum eine
Zeitlang mit höheren Einnahmen rechnen konnte. Doch inzwischen haben
die mageren Jahre begonnen: Bereits für den Haushalt 1998 mußte
das Bistum im Vergleich zum Vorjahr zwölf Millionen Mark einsparen. Für
die kommenden Jahre befürchtet das Bistum weitere drastische
Mindereinnahmen. Über die Finanzpolitik des Bistums in Zeiten knapper
Kassen äußert sich der Finanzchef der Diözese,
Domkapitular Norbert Kleyboldt, im folgenden Gespräch." Bei den
unvorstellbaren Summen, mit denen die V2-Sektierer um sich werfen können,
von "mageren Jahren" zu sprechen, zeugt von beispielloser Unersättlichkeit.
Wir ersparen den Lesern das Interview und geben hier nur die letzte Frage
samt Kleyboldts Antwort wieder:
"Ungeachtet der Finanz-Situation der Kirche heißt es immer
wieder: Die Kirche ist reich. Selbst regelmäßige
Kirchenbesucher pflegen dieses Urteil. Stört Sie das?" -
Kleyboldt: "Nein! Die Kirche in unserem Land ist im Vergleich zu
anderen Kirchen in der Welt weiß Gott nicht arm. Aus unserer
Finanzstärke ergibt sich ja auch die Möglichkeit, zum Wohl der
Menschen zu handeln in der Kirche und in der Gesellschaft. Deshalb stört
mich das Urteil überhaupt nicht. Wir müssen unsere
Finanzwirtschaft transparent und öffentlich machen und dürfen
unser Licht nicht unter den Scheffel stellen."
Worin das "Wohl der Menschheit" nach V2-Ideologie besteht,
wissen wir ja - im Hedonismus. Den Ausdruck "Licht nicht unter den
Scheffel stellen" hat Kleyboldt dem Neuen Testament, der Bergpredigt
entnommen: "Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem
Berge liegt, kann nicht verborgen bleiben. Auch zündet man kein Licht
an und stellt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter. Dann
leuchtet es allen im Hause. So leuchte euer Licht vor den Menschen, damit
sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen" (Mt
5,14-16).
Was ist also das "Licht" der V2-Sekte, das vor den Menschen
leuchtet? Ihre Finanzstärke! Ja, wer eine Gruppe sucht, die
gedankenlos über Leichen herstolzieren kann, der ist mit der V2-Sekte
am besten beraten. Eine exorbitante Macht des Geldes gestattet den
V2-Sektieren einfach alles. Während andere einflußreiche Großorganisationen
wie z.B. die Mafia unter einem meist negativen Image und v.a. unter
partieller polizeilicher Verfolgung leiden, strahlt das Hemd der
V2-Genossen weiß wie Opas Haare. Konzilsgenossen passiert selbst
dann nichts, wenn man einen Prozess gegen sie anstrengt, und wenn sie
einen Prozess gegen einen Unschuldigen anstrengen, gewinnen sie immer
(zumindest immer dann, wenn sie gewinnen möchten).
Und daraus ergibt sich die Schwierigkeit für diejenigen, die
unwissend an die V2-Sekte Geld abgeführt haben, weil sie dachten, es
handle sich dabei um die römisch-katholische Kirche. Da der Schwindel
aufgeflogen ist, sollte der Staat gegen die V2-Sekte wie gegen andere Betrüger
auch vorgehen und erzwingen, dass sämtliche infolge des Betrugs
eingegangenen Gelder an die Betrugsopfer zurückgezahlt werden. Aber
der deutsche Staat ist besessen von dem Ziel, die katholische Kirche
auszurotten, und deshalb macht er genau das Gegenteil von dem, was die
Gerechtigkeit fordert. Kürzlich hörten wir von einem Prozess,
den einige V2-Sektierer, offizielle Laien, angestrengt haben.
Streitgegenstand sind Spenden, die die Kläger der katholischen Kirche
übergeben haben. Nach einiger Zeit, als die Spendengelder schon
aufgebraucht waren, forderten die Kläger ihr Geld zurück; die
Begründung: die katholische Kirche habe behauptet, sie sei die
katholische Kirche.
Natürlich haben sich die Kläger nicht so klar, sondern nur irreführend
ausgedrückt: sie behaupten, die Truppe von Wojtyla sei die
katholische Kirche, und der Verein, der die Spenden erhalten habe, gehöre
ja nicht zu Wojtyla. Die Kläger geben deshalb vor, betrogen worden zu
sein, und fordern nun die Spenden zurück. Als erstes stellt sich die
Frage, wie jemand so naiv sein kann, an einen Verein Geld zu spenden, ohne
sich über den Verein zu informieren. Selbstverständlich wird von
Katholiken nie behauptet, die V2-Sekte sei die katholische Kirche bzw.
Katholiken seien Sektierer. Aber mal angenommen, dass jemand tatsächlich
so völlig gedankenlos Gelder weggibt, so erstaunt fast noch mehr, wie
dann der Spender sein Geld zurückfordern kann, nachdem bekanntermaßen
der gespendete Betrag bereits aufgebraucht ist.
Wie auch immer: Der Prozess ist eröffnet, denn der Staat kann jetzt
wieder seine Lieblingsrolle spielen, i.e. das übergöttliche
Wesen. Der Staat tut mit der Prozesseröffnung mal wieder so, als ob
er imstande wäre, eine antichristliche Sekte zur katholischen Kirche
und die katholische Kirche zu einer Sekte zu machen. Er zwingt den Bürgern
wieder einmal vehement die Ideologie auf, es läge im Kompetenzbereich
des Staates, göttliches Recht zu beugen.
Wenn es in Deutschland gerecht zugehen würde, würden wir allen unseren Lesern empfehlen, die V2-Sekte gerichtlich zu verklagen: Jeder, der an die V2-Sekte Geld gegeben hat, sei es nun in Form der staatlich eingezogenen "Kirchensteuer" oder in Form einer Spende, kann objektiv gesehen den Betrag zurückfordern. Das einzige Problem besteht darin, dass der Staat ja selbst für diese Irreführung verantwortlich ist. Indem der Staat immer wieder ausdrücklich den Bürgern eingeprügelt hat, dass eine antichristliche Sekte die römisch-katholische Kirche, die römisch-katholische Kirche aber nicht die römisch-katholische Kirche ist, ist der Staat zum Komplizen des V2-Treibens geworden. Die Obrigkeit sägt mit dieser Willkürherrschaft an ihrem eigenen Stuhl. Sie sollte einlenken, solange noch Zeit ist.