Die derzeitige Sedisvakanz
- Der Unterschied zwischen katholischer Kirche und ökumenischer
Antikirche -
Im folgenden wird die These vertreten: Der päpstliche Stuhl ist seit
dem Tod von Papst Pius XII. vakant; Roncalli (Johannes XXIII.) bis Wojtyla
(Johannes Paul II.) sind nur als Scheinpäpste zu betrachten.
1. Erfordernisse für die Rechtmäßigkeit
eines Papstes
1.1. Mitgliedschaft in der Kirche (als sichtbares Oberhaupt der Kirche):
"Daher kommt es, dass nur drei Menschenklassen von ihr [der Kirche] ausgeschlossen
werden: erstens die Ungläubigen, dann die Häretiker und Schismatiker,
endlich die Exkommunizierten ... Es ist jedoch nicht zu leugnen, daß
sie unter der Gewalt der Kirche stehen, um von ihr vor Gericht gerufen,
bestraft und mit dem Bannfluche belegt zu werden ... Von den übrigen
aber, wenn auch noch so gottlosen und verbrecherischen Menschen, ist gar
kein Zweifel, dass sie noch in der Kirche verbleiben ..." (Cat. Rom. I,
10,9).
1.2. Die Verheißung Christi für Petrus: Alle Päpste
haben von Christus die Verheißung und damit auch die Gnade des nie
wankenden Glaubens erhalten, worauf sich das Unfehlbarkeitsdogma stützt.
Wenn ein rechtmäßiger Papst als oberster Lehrer der Christen
eine Frage der Glaubens- oder Sittenlehre endgültig entscheidet, so
ist er darin unfehlbar. In der Tradition findet man nun oft die Meinung,
daß der Papst aufgrund der Verheißung Christi auch nicht persönlich
einer Häresie anhängen könnte; es besteht dabei jedoch keine
Einigkeit in der Frage, ob die öffentliche Häresie eines zum
Papst Gewählten ihn seiner päpstlichen Autorität beraubt
oder nur ein Indiz dafür ist, daß der Betreffende niemals Papst
gewesen ist.
1.3. Das Papstwahlrecht: Papst Paul IV. (1555-1559) hatte in der Bulle
(Bulle = feierlicher päpstlicher Erlaß) "Cum ex apostolatus"
vom 15. Februar 1559 folgendes erklärt: Wenn bei einem Bischof, und
sei es auch der Bischof von Rom, vor seiner Berufung bzw. Einsetzung bekannt
geworden sein sollte, daß er vom katholischen Glauben abgewichen
oder in eine Häresie gefallen ist, so ist seine Berufung bzw. Einsetzung
nichtig, unwirksam und ungültig, und folglich entbehren alle seine
richterlichen oder verwaltungstechnischen Akte irgendeiner Autorität.
2. Neu-Rom als häretische Sekte - Vaticanum II
als Scheinkonzil von Scheinpäpsten
Roncalli formulierte in der Eröffnungsansprache drei Ziele für
seine Räubersynode: a) optimistische Weltanpassung; b) Abschied von
der klaren theologischen Sprache und Verwendung einer Sprache, die jeder
versteht (nur jeder anders); c) Abschaffung von Verurteilungen (biblisch
ausgedrückt: die Schafe den Wölfen zum Fraß vorwerfen).
Die Konzilssprache nun macht viele Texte mehrdeutig, doch um Neu-Rom, d.h.
die Irreführer nach dem Tod Pius XII. und ihre Anhänger, zu überführen,
genügt es, nur eine einzige klare Häresie in den Konzilsdokumenten
aufzuzeigen. Da Neu-Rom ja für die Hochschätzung anderer Konfessionen
und Religionen bekannt ist, und im Neuen Zeitalter der Ökumene, d.h.
der Einheit ohne Wahrheit, die Glaubenslehre von der Heilsnotwendigkeit
der katholischen Kirche bei vielen nicht mehr bekannt ist, soll an diesem
Beispiel der falsche Glaube Neu-Roms aufgezeigt werden. Das Dogma lautet:
"Extra ecclesiam nulla salus" ("außerhalb der Kirche [gibt es] kein
Heil", cf. DS 1351; 2865; 3866-3873); ausführlich wird die Heilsnotwendigkeit
der Kirche in folgendem unfehlbaren Text gelehrt: "[Die heilige römische
Kirche ...] glaubt fest, bekennt und verkündet, daß 'niemand
außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide noch Jude noch Ungläubiger
oder ein von der Einheit Getrennter - des ewigen Lebens teilhaftig wird,
vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel und seinen Engeln
bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr [der Kirche] anschließt.
So viel bedeutet die Einheit des Leibes der Kirche, daß die kirchlichen
Sakramente nur denen zum Heile gereichen, die in ihr bleiben, und daß
nur ihnen Fasten, Almosen, andere fromme Werke und der Kriegsdienst des
Christenlebens den ewigen Lohn erwirbt. Mag einer noch so viele Almosen
geben, ja selbst sein Blut für den Namen Christi vergießen,
so kann er doch nicht gerettet werden, wenn er nicht im Schoß und
in der Einheit der katholischen Kirche bleibt" (DS 1351, zit. nach NR 1938,
350) [Anm.: Der unüberwindliche Irrtum ist Gegenstand moralischer
Überlegungen, wie sie bei jeder Sünde angestellt werden können,
und spielt für die Lehre in Glaubens- und Sittenfragen keine Rolle,
da Irrtum sich auf den einzelnen Sünder bezieht (subjektives Element),
es bei der Lehre aber um die Sache geht (objektives Element)]. Unmißverständlich
geleugnet wird dieses Dogma in dem Vat.-II-Text "Unitatis Redintegratio"
über den Ökumenismus, wo dreist behauptet wird, der Geist Christi
habe "sich gewürdigt", die "getrennten Kirchen ... als Mittel des
Heiles zu brauchen" (UR I,3, zit. nach K. Rahner, H. Vorgrimler, Kleines
Konzilskompendium, Freiburg 191986, 233). Es war immer Lehre der Kirche,
daß rechtmäßige Konzilien, deren Texte von rechtmäßigen
Päpsten rechtmäßig promulgiert (veröffentlicht) worden
sind, frei sind von Irrtümern in Glaubens- und Sittenfragen, während
die entgegengesetzten Thesen von Luther und anderen Häretikern stets
verurteilt worden sind (cf. DS 1247; 1479; 1869; 2526-2540). Wer nun also
sagt, Vat. II sei ein gültiges Konzil (wenn auch mit bedauerlichen
Schwachpunkten), der verstößt gegen die o.g. Lehre über
die rechtmäßigen Konzilien und verliert dadurch seine Kirchenzugehörigkeit.
Hochkriminell ist das Verhalten derer, die meinen, Super-Papst spielen
zu können, indem sie zwar Vat. II als rechtmäßiges Konzil
eines rechtmäßigen Papstes bezeichnen, aber sich aussuchen,
was sie denn selber alles promulgiert hätten und damit sich selbst
über den Papst stellen. Weit entfernt davon, sich von dem vatikanischen
Häresiencocktail zu distanzieren, verwendet Johannes Paul II. in seinen
Schreiben eigentlich nur drei Quellen, um seine wirren Hypothesen unters
- schuldlos? - ahnungslose Volk zu bringen: Vat. II, Johannes (Roncalli)
XXIII., Paul (Montini) VI.; im Laufe der Zeit zitiert er sich zwar nicht
immer, aber immer öfter selber. Das Hohelied auf Vat. II stimmt er
auch in seinem Motu proprio "Ecclesia Dei" (Verurteilung von Mgr. Lefebvre)
an, wo er die Theologen ermahnt, die Lehren von Vat. II eifrig zu erforschen
und zu verbreiten, die nicht so gut verstanden werden, "weil sie vielleicht
neu sind". Es kann aber keine - auch nur "vielleicht" - neue Lehre verkündet
werden, weil die Offenbarung mit dem Tod des letzten Apostels abgeschlossen
ist (cf. DS 1501). Daß die Antikirche des Konzils nicht die katholische
ist, wird genau genommen offen von den Römern in allen möglichen
Ansprachen und Schreiben immer wieder zugegeben; z.B. schwärmt Wojtyla,
der Kirche sei es auf dem Vat. II geglückt, ihr Wesen neu zu bestimmen;
der Weg der Antikirche ist nach Wojtyla nicht mehr Christus, sondern der
Mensch; in dieser Antikirche soll es Wiederholungen einmaliger Ereignisse
wie Pfingsten geben; das Warten auf den Antichristen, dem die Antikirche
den Weg bereiten soll, wird als "neuer Advent" bezeichnet; seine Leiden
erklärt Wojtyla als Leiden für ein "höheres Evangelium".
3. "Una, sancta, catholica et apostolica ecclesia"
als Schlüssel zur Enttarnung Neu-Roms
Nach unfehlbarer Lehre ist die einzig wahre Kirche Christi einig, heilig,
katholisch und apostolisch, woraus in der Theologie folgende Definition
der Kirche gebildet wurde: Sie ist die Gemeinschaft derer, die geeint (una)
sind im wahren Glauben, in den wahren Sakramenten (sancta) und unter den
rechtmäßigen Hirten (apostolica). Weil alle Menschen in diese
Gemeinschaft gerufen sind, ja alle ihr angehören müssen, ist
diese Gemeinschaft allgemein (catholica). Die Antikirche nun ist offenkundig
eine rein organisatorische Ansammlung verschiedenster Anschauungen (anti-una),
wobei der wahre Glaube - oft durch "Neuinterpretation" (cf. dagegen DS
3043) - bekämpft und die reformierten Sakramente verwendet werden
(anti-sancta), wobei in Soutanen gehüllte Wölfe, die oft noch
nicht einmal gültig die hl. Weihen empfangen haben und so nicht einmal
mehr durch die Weihe mit den Aposteln in Verbindung stehen (anti-apostolica),
die Masse ins Verderben führen; andere religiöse Gemeinschaften
werden geschätzt und die Bekehrung der Nichtkatholiken als Rückständigkeit,
wenn nicht gar als schlimmster Frevel verurteilt (anti-catholica). Bisweilen
kritisieren bzw. loben (je nachdem, ob "progressiv" oder "konservativ")
einfache Gemüter das vermeintlich strenge Vorgehen Roms etwa bei bekannten
Fällen wie Küng oder Gaillot; tatsächlich wird aber durch
das Vorgehen Roms ein Zustand beständiger Verwirrung (manche halten
Wojtyla für konservativ) und erst recht der beständigen Revolution
(immer wieder neue Proteste gegen römische Entscheidungen, bis diese
endlich aufgehoben werden, z.B. bei Ministrantinnen) erreicht. Zwar äußert
Rom gelegentlich verhaltene Klagen über die progressiven Theologen,
doch bleiben diese - wenigstens viele Jahre, meistens aber bis zu ihrer
feierlichen Emeritierung - im Amt, einige werden sogar noch öffentlich
geehrt, so der Super-Häretiker von Balthasar, für den auch Wojtyla
oft schwärmt. Die erdrückende Beweislast gegen Neu-Rom kann hier
natürlich nicht vollständig angeführt werden. Doch wohin
dieser Club marschiert, ist aller Welt in Assisi 1986 leicht verständlich
demonstriert worden; hier standen alle Götzendiener in trauter Versammlung
mit Wojtyla zusammen, und ihr Kult, der ja die Majestät Gottes beleidigt,
sollte nach dem Glauben der Antikirche sogar noch dem Frieden dienen. Den
verschiedenen Glaubensgruppen (Muslimen, Juden, Animisten etc.) wurden
Stätten für den Kult zugewiesen, und so befand sich auf einem
Altar in einer römischen Kirche eine Buddhastatue - Greuel an heiliger
Stätte. Offensichtlich kann es nicht dabei nicht um den wahren Frieden
gehen, der auf Wahrheit und Gerechtigkeit aufbaut, sondern nur um einen
trügerischen Frieden, der aus der Lüge erwächst.
4. Die Bruderschaft St. Pius X. als größtes
Hindernis bei der Wahrheitssuche
Unter allen glaubensfeindlichen Gruppen soll nur die Piusbruderschaft
als die m.E. gefährlichste von allen kurz genannt werden. Die sehr
inkonsequenten Mitglieder der Bruderschaft (bei denen die Gültigkeit
der Weihen übrigens wegen der Fragwürdigkeit des Weihevaters
von Mgr. Lefebvre umstritten ist) erkennen und erklären, daß
mit Roncalli und Vat. II eine Wende in der Geschichte eingetreten ist,
und in vielen Punkten trifft ihre Kritik zu. Was an Vat. II. und an den
Texten des neu-römischen Lehramtes katholisch ist, das entscheiden
sie, die Super-Päpste, selber. Des weiteren feiern sie in praktischer
Leugnung des Dogmas vom Jurisdiktionsprimat eigenmächtig die katholische
Liturgie (Ausnahme: die hl. Messe; hier verwenden sie das verfälschte
Missale Roncallis); damit nicht genug, weisen sie die reformierte Liturgie,
die doch von ihrem Papst Paul VI. promulgiert und vorgeschrieben ist, als
objektiv verboten zurück. Ganz gefährlich: Allen neu-römischen
Sakramenten billigen sie zu, daß sie bei richtiger Absicht des Spenders
und zumindest bei Verwenden des lateinischen Originaltextes tatsächlich
gültig sein können, obwohl doch die meisten dieser reformierten
Sakramente in ihrer Gültigkeit zweifelhaft (z.B. Beichte) bis sicher
ungültig (z.B. Bischofsweihe) sind. Ferner: In einem "Bischöflichen
Manifest" hat sich Mgr. Lefebvre auf den Kirchenlehrer Robert Bellarmin
berufen, um seinen Ungehorsam seinem Papst Johannes Paul II. gegenüber
zu begründen. Nun lehrt aber gerade Robert Bellarmin ausdrücklich,
daß im Falle von Häresie der päpstliche Stuhl unbesetzt
sein muß. Immer wieder hat Mgr. Lefebvre Neu-Rom und dessen Anhänger
als "schismatische Kirche" bezeichnet. Er richtet also den Stuhl Petri,
den aber nach katholischer Lehre niemand richten kann, d.h. die päpstliche
Gewalt müßte auf die Bruderschaft übergegangen sein; wie
das aber geschehen sein soll, darüber schweigt sich die Bruderschaft
beharrlich aus. Doch ist dieser Übergang der päpstlichen Gewalt
wiederum nicht hundertprozentig, denn auch wenn Rom schismatisch ist, so
darf man sich nach der Weisung Mgr. Lefebvres doch nicht von Rom trennen
wie die "Sedisvakantisten", die deswegen schismatisch sind. Die Logik der
Bruderschaft läßt sich also so formulieren: "Rom ist schismatisch,
und wir unterwerfen uns nicht der Jurisdiktion Roms, begehen also eine
schismatische Tat, um nicht ebenfalls schismatisch zu werden; wenn wir
nun vom schismatischen Rom als schismatisch bezeichnet werden, so schmerzt
uns das sehr, weil wir ja in der Einheit mit dem schismatischen Rom sein
wollen und es ja auch sind, weil wir im Meßkanon ja 'una cum Papa
nostro J.P.II.' (in Gemeinschaft mit unserem Papst J.P.II.) beten; wer
aber nicht mit uns und dadurch mit dem schismatischen Rom geeint ist, sondern
der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche angehören
will, der ist schismatisch, weil er sich von uns, die wir in schismatischer
Einheit mit dem schismatischen Rom stehen, trennt." Bücher: 1) J.
Dörmann, Der theologische Weg Johannes Paul II. (bisher erschienen
Bd. I - Bd. II,2); 2) M. Lefebvre, Sie haben Ihn entthront, Stuttgart 1988;
3) D. LeRoux, Petrus, liebst Du mich?, Stuttgart 1988.
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