Anspruch des KEK
Der apostatische Bischof Joseph Höffner, der wenige Monate nach
Erscheinen des Katechismus vor den Richterthron Gottes gerufen wurde, steuerte
in seiner Eigenschaft als vermeintlicher "Vorsitzender der DB" dem KEK
ein Vorwort bei. Darin heißt es u.a.:
"In der Nachfolge der Apostel tragen wir Bischöfe eine besondere
Verantwortung für die Verkündigung des Wortes Gottes. Unsere
Zeit, in der mancher in seinem Glauben verunsichert wurde oder ihn nicht
mehr richtig kennt, fordert zu verstärkten Anstrengungen heraus. Um
dieser Aufgabe gerecht zu werden, gibt die Deutsche Bischofskonferenz den
vorliegenden Katechismus heraus, der den katholischen Glauben verläßlich
darstellt und von ihrer Autorität getragen ist" (7).
Die DB übernimmt also die volle Verantwortung für die Häresien
- wir nehmen die DB beim Wort. Alles, was im KEK steht, kann und muß
gegen die DB verwendet werden. Höffner frohlockt, daß in den
80er Jahren kaum noch jemand den katholischen Glauben richtig kennt, und
nutzt diese Tatsache, die den DBs zur Last zu legen ist, nun schamlos zu
"verstärkten Anstrengungen", die Dummen irrezuführen, aus. Im
weiteren Text heißt es:
"Möge der neue Katechismus eine Erneuerung der Katechese bewirken
und dadurch zur Erneuerung der Kirche, zu einer neuen Blüte des Glaubens
in unseren Diözesen beitragen. Köln, am Hochfest der Auferstehung
Jesu Christi 1985" (8).
In diesem kurzen Schlußsatz verwendet Höffner viermal das
Wort "neu", keinem kann also entgehen, daß der KEK auf etwas Neues
abzielt; sinnigerweise folgt direkt danach als Datumsangabe "am Hochfest
der Auferstehung Jesu Christi", quasi als Vorwarnung, daß die DBs
auch bzgl. der alles entscheidenden Auferstehung Christi nun "Neuheiten"
verkünden - dem Leser schwant nach dieser Kanonade von Neuem nichts
Gutes mehr.
Es darf nicht vergessen werden, daß die meisten, wenn nicht alle
Mitglieder dieses "staatlich anerkannten" Vereins der DB keine Bischofsweihe
empfangen haben und damit bestenfalls Priester sind. (s. Abschied
vom Priestertum).
Formale Aspekte
Der KEK unterscheidet sich bereits formal auffällig von dem, was
man von Katechismen gewohnt ist, i.e. einer klaren Gliederung mit - oft
sehr knappen - Artikeln zu konkreten Sätzen (z.B. im Frage-Antwort-Stil).
Auf den weit über 400 Seiten reinem Text des KEK (ohne die ausführlichen
Register) ergießt sich ein unerträglicher Wortschwall aus richtigen
und falschen Aussagen über den Leser, eine Masche, die im Modernismus
extrem beliebt ist und die wir als Paradebeispiel bei dem - damals gerade
verstorbenen - Liebling der DBs, Karl Rahner,
konstatiert hatten. Dabei ist der KEK nur eine "halbe Sache" - die Moralvorstellungen
der DBs sind erst Jahre später in einem eigenen Band veröffentlicht
worden. Diesen zweiten "katechetischen" Band haben wir zwar nie gelesen,
aber mit Blick z.B. auf die Schwärmerei der V2-Sekte
für Sodomie vermuten wir darin nicht unbedingt die zuverlässige
katholische Lehre. Die griffigen Häresien in einem solchem Berg von
Unrat aufzuspüren, wird zu einer undankbaren Fleißarbeit, wobei
zu beachten ist, daß bereits mit einer einzigen griffigen Häresie
sich alle mehr weniger als mehr geschickten Ablenkungsmanöver in Luft
auflösen: Es ist einfach nicht mehr statthaft, auf fromm klingende
oder sogar rechtgläubige Formulierungen im KEK zu einem bestimmten
Thema zu verweisen, sobald eine klare Häresie zum selben Thema vorliegt.
Der ganze Wust um eine Häresie herum ist nichts weiter als Attrappe,
Blendwerk, Lug und Trug. Wenn jemand sagt: "2+2=4, da gibt es nichts dran
zu rütteln, das ist die reine Wahrheit", dann steht er trotzdem von
dem Moment an nicht mehr in der Wahrheit, wenn er hinzufügt: "2+2=5
(vielleicht)". Die zweite Aussage ist eine Lüge, und damit ist seine
erste Aussage nur Augenwischerei gewesen. Besonders hinterhältig ist
die Masche, rechtgläubige Aussagen als Überschriften von Kapiteln
zu verwenden oder irgendwie sonst hervorzuheben, dann aber - quasi im Kleingedruckten
versteckt - die rechtgläubige Lehre zu leugnen. Gibt man einen einzigen
Tropfen Gift in ein Glas mit klarem Wasser, wird das gesamte Wasser giftig;
ähnlich verhält es sich mit der Häresie. Je weniger Personen
das Gift erkennen, desto mehr Personen stehen in der Gefahr, sich zu vergiften.
Auch wenn sicherlich weit über 100.000 Exemplare des KEK verkauft
worden sind, (aufmerksam) gelesen wurden davon sicherlich nur recht wenige.
Einen viel größeren direkten Einfluß auf die Irreführung
der "Katholiken" übt wohl die rigorose Zerstörungsarbeit der
Beauftragten der DB, also die "Autobahnkirche"
und die unzähligen "Theologen", die wir reichlich bei KzM präsentiert
haben; der ganze Ketzerhaufen kann sich dabei jedoch auf den KEK berufen.
Der Glaubensbegriff
Das (I.) Vatikanische Konzil bestimmt den Glaubensbegriff: "Da der
Mensch von Gott, seinem Schöpfer und Herrn, ganz abhängig und
der geschaffene Verstand der unerschaffenen Wahrheit völlig unterworfen
ist, sind wir verpflichtet, dem offenbarenden Gott im Glauben vollen Gehorsamsdienst
der Verstandes und Willens zu leisten. Diesen Glauben, der der Anfang des
menschlichen Heils ist, bekennt die katholische Kirche als eine übernatürliche
Tugend, durch die wir auf Antrieb und Beistand der Gnade Gottes glauben,
daß das von ihm Geoffenbarte wahr ist, nicht weil wir die innere
Wahrheit der Dinge mit dem natürlichen Licht der Vernunft durchschauten,
sondern auf die Autorität des offenbarenden Gottes selbst hin, der
weder täuschen noch getäuscht werden kann. Denn der Glaube ist,
wie der Apostel sagt, die Gewißheit der Dinge, die wir erhoffen,
und sicherer Beweis dessen, was wir nicht sehen (Hbr 11,1)" (NR 35, D 1789).
Der Begriff "Glaube" wird außer im obigen Sinne ("glauben, daß
das von ihm Geoffenbarte wahr ist") oft auch i.S.v. Glaubenslehre, Glaubensinhalt
(das, was zu glauben vorgelegt wird) verwendet. - Wird in allen katholischen
Katechismen die Glaubenslehre, das Depositum fidei, als Sammlung von Glaubenssätzen
vorgelegt (Dreifaltigkeit Gottes, Heilsnotwendigkeit der Kirche etc.),
so produzieren die DBs zu Anfang ein Nebelfeld, in welchem die griffigen
Häresien leichter unerkannt bleiben sollen. Deshalb verzichten die
DBs auf eine übersichtliche Zusammenstellung der Glaubenssätze,
sondern theoretisieren und problematisieren, was das Zeug hält, und
wer sich über einen konkreten Punkt der Glaubenslehre kundig machen
möchte, darf sicher sein, daß er nach dem Konsultieren des KEK
keinen Deut besser informiert, wahrscheinlich aber irritierter als vorher
ist. Paulus nennt im Anschluß an die vom Vatikanum zitierte Stelle
(Hebr 11,1) berühmte Glaubensvorbilder des Alten Bundes, und auf die
an dieser ntl. Stelle getroffenen Aussagen über Abraham (Hebr 11,8-14)
beziehen sich auch die DBs: "Abraham glaubt, d.h. er nimmt Stand in Gottes
Wort und macht sich der göttlichen Weisung gemäß auf den
Weg. [...] Der Weg Abrahams vollendete sich im Weg Jesu, in dessen Nachfolge
der Glaubende gerufen ist. [...] Der Glaube ist also ein Weg. Man
muß diesen Weg auf Hoffnung hin gehen, um das Ziel zu erkennen.
So ist der Glaube ein Wagnis, ein Loslassen alter Sicherheiten und
eine Umkehr gegenüber der gewohnten Sicht- und Handlungsweise.
[...] Was also ist der Glaube?" (40f). Unser Zitat ist richtig: Zuerst
"beantworten" die DBs die Frage ("Was also ist der Glaube?"), dann stellen
sie sie. Nur in dem Wirrwarr der DBs ist es möglich, daß einerseits
das Dogma von der natürlichen Gotteserkenntnis ("Gott, aller Dinge
Grund und Ziel, kann mit dem natürlichen Licht der menschlichen Vernunft
aus den geschaffenen Dingen mit Gewißheit erkannt werden", 28 [DS
3004, NR 27]) wiedergegeben, dasselbe Dogma aber andererseits kurz darauf
faktisch geleugnet wird: "Gott ist kein Sachverhalt, der allgemeiner Nachprüfung
offensteht" (30). Der Kontext ist dabei die Frage nach der Erkennbarkeit
Gottes, näherhin die Möglichkeit der Gottesbeweise [für
den ersten der fünf klassischen Gottesbeweise des hl. Thomas von Aquin
s. Alma Mater, Teil 2], d.h. es geht den DBs, auch
wenn der Satz gekürzt ist, um die Erkennbarkeit Gottes, und die Existenz
Gottes ist entsprechend Dogma ein "Sachverhalt, der allgemeiner Nachprüfung
offensteht". Ferner ist zu betonen, daß der Glaubensvollzug keineswegs
notwendig ein "Loslassen alter Sicherheiten und eine Umkehr gegenüber
der gewohnten Sicht- und Handlungsweise" zur Folge haben muß. Im
Glaubensvollzug kann, wenn man den Jargon der DBs unbedingt übernehmen
möchte, nur ein "Loslassen trügerischer Sicherheiten
und eine Umkehr gegenüber der falschen Sicht-
und Handlungsweise" statthaft sein, und der Glaube i.S.v. Annahme von Glaubensinhalten
muß nicht zwangsläufig zur Umkehr führen: "Du glaubst,
daß es nur einen Gott gibt? Ganz recht. Aber auch die bösen
Geister glauben - und zittern" (Jak 2,14).
Wer bislang nur die natürliche Gotteserkenntnis, die nie bis zur
Dreifaltigkeit Gottes vordringen kann, erlangt hatte und dann die katholische
Lehre annimmt, der muß die natürliche Gotteserkenntnis keineswegs
ablehnen; ebensowenig muß derjenige seine Sicht- und Handlungsweise
korrigieren, der sich bereits vorher durch ein tugendhaftes Leben in Ehrlichkeit,
Keuschheit etc. bemüht hat.
Für die Erkenntnis der Glaubensinhalte, die der menschlichen Vernunft
absolut unzugänglich sind, also insbesondere für die Erkenntnis
der Dreifaltigkeit Gottes (in Gott sind drei Personen), benötigen
wir die ausdrückliche besondere Offenbarung Gottes unbedingt; für
die Erkenntnis anderer Inhalte, wie etwa die Existenz Gottes, ist die Offenbarung
zwar nicht zwingend erforderlich, aber dennoch sinnvoll und gut, denn sie
erleichtert dem Menschen den Weg zu Gott und gibt jedem, auch dem philosophisch
weniger ambitionierten Menschen, unumstößliche Gewißheit.
Die Offenbarung paßt den V2-Leuten natürlich nicht in ihr Konzept,
also wird sie kurzerhand abgeschafft. Das daraus entstehende Loch stopft
man unwirksam mit dem Gefasel von der "Selbstoffenbarung Gottes": "In dieser
Offenbarung geht es nicht primär um einzelne Offenbarungen, um die
Mitteilung von wahren Aussagen und Gebote, die der Mensch aus eigener Kraft
nicht erkennen kann. Durch sie erschließt Gott durch Wort und
Tat nicht etwas, sondern sich selbst und seinen Heilswillen
für den Menschen" (38f). Haben Sie´s gemerkt? Diese beiden Sätze
bedeuten:
1. Die Offenbarung bezieht sich nicht primär auf
Glaubensinhalte.
2. Die Offenbarung bezieht sich nicht auf Glaubensinhalte.
Dagegen ist in den Dogmen von "Belehrung" und vom "Besitz aller Wahrheiten"
die Rede:
"Wer sagt, es sei unmöglich oder nicht sinnvoll, daß der
Mensch über Gott und die Gott geschuldete Verehrung durch göttliche
Offenbarung
belehrt werde, der sei ausgeschlossen" (NR 50; D 1807).
"Wer sagt, der Mensch könne nicht von Gott zu einer Erkenntnis
und Vollkommenheit, die die einer natürliche überragt, emporgehoben
werden, sondern er könne und müsse aus sich selbst in ununterbrochenem
Fortschritt zum Besitz aller Wahrheiten und Güte gelangen, der sei
ausgeschlossen" (NR 51; D 1808).
Gott und Allah
"Wie das Judentum und der Islam bekennt sich das Christentum zu dem
einen und einzigen Gott" (76). Diese Blasphemie ist bereits aus V2 bekannt:
"Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, die den alleinigen
Gott anbeten" (NA 3; Konzilskompendium S. 357). Glauben Christen und Islamisten
wirklich an denselben Gott?
"Mohammed lernte in den jüngeren Jahren auf seinen Handelsreisen
außerdem den reinen Monotheismus des Judentums und des Christentums
kennen und erfaßte es als seine Lebensaufgabe, den in Arabien längst
eingedrungenen Irrtum des Vielgötterglaubens auszurotten. So stellte
er als der Beauftragte Gottes, für den er sich in seiner ernsten Religiosität
erachtete, die Grundlehre auf: "Es ist kein Gott außer Allah, und
Mohammed ist sein Gesandter." Dieses Glaubensbekenntnis erhob er zu den
5 bevorzugten "frommen Leistungen" oder den 5 "Pfeilern" seiner neuen Religion.
Als Zentraldogma seiner Lehre wurde es alsbald und bis zum heutigen Tage
von dem öffentlichen Ausrufer des täglichen fünfmaligen
Gebetes von den Minaretts herab den Anhängern seiner Religion förmlich
eingehämmert. Zugleich gilt der oberste Glaubenssatz als Fanal im
heiligen Krieg gegen alle Feinde des Islam.
Da Mohammed weder die Schriften des Alten noch des Neuen Testamentes
zu lesen verstand und speziell vom Christentum nur oberflächlich unterrichtet
war, lehnte er den christlichen Gottesbegriff nach dem Zeugnis der 5. und
116. Sure des Koran ab. Die 112. Sure des heiligen Buches prägt dem
Christentum gegenüber den Eingottglauben in der Form aus: "Allah ist
der eine Gott, er zeugt nicht, und er wird nicht gezeugt." Damit war die
leidenschaftliche Kampfstellung gegen die christliche Gotteslehre bezogen,
deren Dreifaltigkeitsgeheimnis als Vielgötterglaube verabscheut wird.
Die Lehre von der Gottheit Jesu, den Mohammed als Gesandten Gottes gelten
läßt, und ebenso die Lehre von seiner Kreuzigung hält der
fanatische Vorkämpfer für den Monotheismus für die verderblichste
Blasphemie" (A. Riedmann (Die Wahrheit des Christentums, Erster Band, Freiburg
(2)1952, 89).
In der Form eines logischen Schlusses:
1. Die Christen beten Gott an.
2. Die Islamisten beten ausdrücklich nicht den an, den die Christen
anbeten.
3. Die Islamisten beten ausdrücklich nicht Gott an.
So einfach ist das - allerdings gehört Logik ohnehin nicht zu
den Stärken der V2-Sektierer. Man kann nur sagen, daß im Islam
der Monotheismus (es gibt nur einen Gott) vertreten wird, daraus folgt
aber nicht die Identität von Gott und Allah. S. auch den Text über
die Fokolar-Bewegung.
Die Erbsünde
Die DBs leugnen das Dogma von der Erbsünde, indem sie zunächst
einmal "Schwierigkeiten" in den Begriff hineinprojezieren und dann diese
vermeintlichen "Schwierigkeiten" zum Anlaß für ihre Häresie
nehmen: "Das Wort Erbsünde scheint nämlich vielen ein Widerspruch
in sich zu sein. Denn das Erbe ist etwas, das man ohne eigenes Verdienst
durch Abstammung übernimmt, die Sünde dagegen ist eine persönliche
Tat, für die man verantwortlich ist. Das scheint in ein Dilemma zu
führen: Entweder ist der sündige Zustand durch ein Erbe übernommen,
dann ist er keine Sünde; oder aber er ist Sünde, dann aber ist
das Wort Erbe fehl am Platz. Die Schwierigkeiten lösen sich, wenn
wir das individualistische Menschenbild, das hinter dem Einwand steht,
aufgeben und uns auf die Solidarität aller Menschen besinnen: Keiner
fängt ja jemals ganz von vorne an, keiner beginnt gleichsam am Punkt
Null. Jeder ist zuinnerst durch seine eigene Lebensgeschichte, die Geschichte
seiner Familie, seines Volkes, seiner Kultur, ja der ganzen Menschheit
geprägt. Dabei findet er eine Situation vor, die durch Schuld bestimmt
ist. Wir werden in eine Gesellschaft hineingeboren, in der Egoismus, Vorurteile,
Ungerechtigkeit, Unwahrhaftigkeit herrschen. Das prägt uns nicht nur
im Sinn eines äußerlichen schlechten Beispiels, das bestimmt
unsere Wirklichkeit. Denn keiner lebt für sich; alles, was wir sind,
sind wir mit anderen zusammen. So wohnt die allgemeine Sündhaftigkeit
allen inne; sie ist jedem zu eigen. Unsere Sünde wirkt wieder auf
die anderen ein. Es gibt also ein Netz gemeinsamer Schuldverstrickung und
einer allgemeinen Solidarität in der Sünde, aus der sich keiner
lösen kann. Das gilt auch und gerade für die kleinen Kinder.
Sie sind persönlich unschuldig; sie haben aber ihr Leben nur in Form
der Teilhabe am Leben der Erwachsenen, besonders der Eltern; deshalb sind
sie noch mehr als die Erwachsenen in deren Geschichte hineinverflochten"
(134).
Noch plumper und brutaler kann man das Dogma (s. Autobahnkirche)
wohl nicht mehr leugnen.
Der apostatische Priester Joseph Ratzinger (als Pseudo-Kardinal schon
seit 1982 Boß von Wojtylas "Glaubenskongregation", vorher "Bischof"
[ohne Konsekration!] von München), äußerte sich in einem
Interview zu der Frage der Erbsünde; wie schon bei Rahner,
so war der Begriff in der - von Ratzinger genehmigten - Druckfassung des
Interviews stets in Anführungsstriche gesetzt: "Sollte mich eines
Tages die Vorsehung von diesen meinem Verpflichtungen befreien, möchte
ich mich gerade dem Thema der >Erbsünde< beziehungsweise der Notwendigkeit
einer Wiederentdeckung ihrer eigentlichen Wirklichkeit widmen. In der Tat,
wenn man nicht mehr versteht, daß sich der Mensch in einem Zustand
der (nicht nur ökonomischen und sozialen und folglich in einer mit
seinen eigenen Anstrengungen allein nicht lösbaren) Entfremdung befindet,
versteht man nicht mehr die Notwendigkeit des Erlösers Christus. Die
ganze Struktur des Glaubens ist somit bedroht. Die Unfähigkeit, die
>Erbsünde< zu verstehen und verständlich zu machen, ist wirklich
eines der schwerwiegendsten Probleme der gegenwärtigen Theologie und
Pastoral" (J. Ratzinger, Zur Lage des Glaubens, München 1985, 79f).
Die "ganze Struktur des Glaubens" ist aber mit der V2-Entstellung der
Erbsünde zur "Erbsünde" (mit Anführungsstrichen) nicht "bedroht",
sondern schlichtweg zerstört. Im V2-Glauben hat ein Erlöser keinen
Platz, weil er nicht notwendig oder auch nur sinnvoll ist. So schön
die V2-Phantasien klingen mögen, eines ist sofort klar: Wenn die Erbsünde
tatsächlich nur im Sinne der Rahner-Banane
zu verstehen ist, d.h. als "Netz gemeinsamer Schuldverstrickung und einer
allgemeinen Solidarität in der Sünde, aus der sich keiner lösen
kann", dann kann eine Taufe auch nichts dagegen ausrichten, denn die äußeren
Lebensumstände ändern sich ja durch die Taufe nicht, jedenfalls
nicht in dem Maße, daß man von einer Befreiung von der "Erbsünde"
(V2-Version) reden könnte. Während die "Autobahnkirche" die Befreiung
von der Erbsünde gar nicht mehr als Wirkung der Taufe erwähnt,
schreiben die DBs wacker: "Die Taufe wäscht und reinigt uns von der
Sünde (vgl. 1 Kor 6,11). Sie löst uns aus der verhängnisvollen
Schicksalsgemeinschaft aller Menschen unter der Macht der Sünde und
befreit uns von der Erbsünde wie von aller bisher begangenen Sünden"
(332). Da es aber keine Erbsünde gibt, kann es auch keine Befreiung
davon geben - hier laufen die DBs mit ihrer Verdummungspolitik wirklich
zur Höchstform auf. Was, bitteschön, soll denn diese "verhängnisvolle
Schicksalsgemeinschaft aller Menschen unter der Macht der Sünde" sein?
Unterscheidet sich der Bananenkauf eines Getauften tatsächlich wesentlich
von dem Bananenkauf eines Ungetauften? Also nichts weiter als hohle Phrasendrescherei,
was uns die DBs hier vorsetzen!
Die DB behaupten ganz im Sinne ihrer häretischen Erbsündenlehre:
"Der Sinn der kirchlichen Lehre ist also gewahrt, wenn festgehalten wird,
daß die Menschheit, welche eine Einheit bildet, bereits an ihrem
Anfang das Heilsangebot Gottes ausgeschlagen hat und daß die daraus
resultierende heillose Situation eine universale Wirklichkeit ist, aus
der sich keiner aus eigener Kraft befreien kann. Wird dies festgehalten,
dann ist die Frage, ob Monogenismus oder Polygenismus, eine rein wissenschaftliche
Frage, aber keine Frage des Glaubens" (134).
Die Theorie des Polygenismus (es gibt mehrere Stammväter; Gegensatz
ist der Monogenismus, demzufolge Adam der einzige Stammvater der Menschheit
ist) ist kirchlich verurteilt. Pius XII. begründete, warum diese Ideologie
nicht akzeptiert werden kann, in der Enzyklika "Humani generis" (12.08.1950):
"es ist nicht ersichtlich, wie eine derartige Meinung in Einklang gebracht
werden kann mit dem, was die Quellen der geoffenbarten Wahrheit und die
Dokumente des Lehramtes der Kirche vorlegen über die Erbsünde,
die aus der Sünde, die wahrhaft von dem einen Adam begangen wurde,
hervorgeht, und die durch Abstammung auf alle übergegangen ist, und
jedem einzelnen als eigen innewohnt" (DS 3897).
Jesus Christus
Nach protestantischer Manier reden die DBs von einem "irdischen Jesus";
man kann z.B. von Jesu Leben, also von seinen Erdentagen, oder von "Jesus
als Mensch", also von seiner menschlichen Natur reden, der Ausdruck "irdischer
Jesus" gehört hingegen in die sog. "Exegese" ("Bibelauslegung") der
Protestanten und V2-Sektierer, die versuchen, einen Unterschied zu konstruieren
zwischen dem, was wirklich passiert ist und dem, was die Jünger Jesu
später erzählt haben. In dieser geistigen Umnachtung ist der
"irdische" Jesus / "historische" Jesus letztlich ein armes Würmchen
wie du und ich, während der "Christus der Verkündigung" (griech.
Kerygma => "kerygmatischer" [verkündigter] Christus] nur ein Phantasieprodukt
exaltierter Fanatiker ist. Von einem "Sohn Gottes" kann man dann nur noch
insofern sprechen, als jeder Mensch ein Geschöpf Gottes ist. Das NT
gibt diesen Einheitsbrei der Menschheit allerdings an keiner einzigen Stelle
her. Zunächst einmal, weil die Apostel keine Märchenerzähler
sind wie die DBs, sondern Verkünder der Wahrheit: "Was von Anfang
an war, was wir gehört und mit unseren Augen gesehen, was wir geschaut
und mit unseren Händen angefaßt haben: ich meine das Wort des
Lebens, das verkündigen wir euch" (1 Joh 1,1). Auch Jesus selbst spricht
nie von "unserem Vater", sondern immer nur von "seinem Vater" und "eurem
Vater". Er hat auch nie das Vaterunser gebetet, sondern es seine Jünger
gelehrt: "So sollt ihr nun beten: Vater unser ..." (Mt 6,8).
Wenngleich die DBs in ihren Aussagen über Jesus tatsächlich
auch die Lehre erwähnen, daß Jesus wahrer Gott und wahrer Mensch
ist, so befremdet zunächst, daß die DBs so ausgiebig und v.a.
an erster Stelle schreiben, daß Jesus "unser Bruder" ist, der allerdings
"ganz offen für den Willen den Vaters und für den Dienst an den
Menschen" war (156). Nun wird in der katholischen Theologie tatsächlich
ganz vereinzelt und auch mit Recht hervorgehoben, daß Jesus unser
Bruder ist, cf. den Katechismus von Thomas v. Aquin, wo Thomas als Frucht
des Dritten Glaubensartikels (von der Menschwerdung Christi) die "Sehnsucht
nach Christus" nennt: "Denn wenn jemand einen König zum Bruder hätte,
aber ferne von ihm wäre, so sehnte er sich gar sehr, zu ihm zu kommen,
bei ihm zu sein und zu bleiben. Nun ist Christus wirklich unser Bruder
und deshalb müssen wir uns auch sehnen, bei ihm zu sein und mit ihm
verbunden zu werden."
Die DBs führen drei Stellen zu ihrer Aussage: "Er [Jesus] ist
unser Bruder", an (Joh 20,17, Röm 8,29, Hebr 2,11), die allerdings
nicht zitiert oder kommentiert werden:
a) Joh 20,17: "Jesus [nach seiner Auferstehung] sprach zu ihr [Maria
Magdalena]: 'Halte mich nicht fest! Ich bin noch nicht zu meinem Vater
aufgefahren. Geh vielmehr zu meinen Brüdern und künde ihnen:
Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem
Gott."
Hier ist wieder die strenge Trennung zwischen Christus und den Christen
aufs deutlichste ausgesprochen: "mein Vater und euer Vater", "mein Gott
und euer Gott". Ferner ist es Jesus, der die Erhebung seiner Jünger
zum Ausdruck bringt, wenn Er sie als Brüder bezeichnet. S. auch Joh
15,15f: "Nicht mehr Knechte nenne ich euch; denn der Knecht weiß
nicht, was sein Herr tut. Freunde habe ich euch genannt; denn ich habe
euch alles geoffenbart, was ich von meinem Vater gehört habe. Nicht
ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und euch
dazu bestellt, daß ihr hingeht und Frucht bringt, bleibende Frucht."
Mt 23,8-10: "Ihr aber sollt euch nicht Meister nennen lassen; denn nur
einer ist euer Meister, ihr aber seid alle Brücer. Auch Vater nennt
keinen von euch auf Erden; den nur einer ist euer Vater, der im Himmel.
Auch Lehrer laßt euch nicht nenne; denn nur einer ist euer Lehrer,
Christus."
Obendrein nennt auch Maria Magdalena Christus "'Rabboni', das heißt
Meister" (Joh 20,16).
b) Röm 8,29: "Denn die er [Gott] vorher erkannt hat, die hat er
auch vorherbestimmt, dem Bilde seine Sohnes gleichförmig zu werden.
Er sollte der Erstgeborene unter vielen Brüdern sein."
Auch hier geht es um eine Erwählung der Menschen: Wer in diesem
Leben an Christus Anteil hat, wird auch im künftigen Leben an Ihm
Anteil haben.
c) Hebr 2,11: "Er, der heiligt, und jene, die geheiligt werden, sind
ja alle einer Abstammung. Darum schämt er sich auch nicht, sie seine
Brüder zu nennen."
Die von den DBs angeführten Schriftstellen betonen die Wirklichkeit
der Erlösung wegen der Wirklichkeit der Menschheit Christi, zudem
betonen sie die wunderbare Erwählung, die der Mensch durch Christus
erfahren hat. Christus wird nie als "Bruder" angeredet, und keinem außer
Christus steht es zu, zu Gott "mein Vater" zu sagen.
Bei ihren Ausführungen über Christus als unseren Bruder befleißigen
sich die DBs also einer auffälligen exponierten Ausführlichkeit,
während sich katholische Katechismen diesbezüglich immer sehr
zurückhalten. Der Römische Katechismus (von Papst Pius V. nach
dem Konzil von Trient) erklärt zum Lehrsatz: "Christus wird nach beiden
Naturen unser Herr genannt" (I, 3, 11): "Vieles wird in der Heiligen Schrift
von unserem Heiland ausgesagt, wodurch von ihm offenbar einiges als Gott,
anderes als Mensch zukommt, da er ja von den verschiedenen Naturen ihre
verschiedenen Eigentümlichkeiten angenommen hat. Mit Wahrheit sagen
wir daher, Christus sei allmächtig, ewig, unermesslich, was er von
der götttlichen Natur hat. Hinwiederum sagen wir von ihm, dass er
gelitten habe, gestorben, auferstanden sein, was, wie niemand zweifelt,
der menschlichen Natur zukommt. Allein, ausser diesem kommt noch einiges
andere beiden Naturen zugleich zu, wie an dieser Stelle, wo wir ihn unseren
Herrn nennen. Wenn mithin diese Benennung sich auf beiden Naturen bezieht,
so muss er mit Recht als unser Herr bekannt werden." Gemäß definierter
Glaubenslehre gebührt dem Gottmenschen Christus die gleiche Anbetung
wie Gott selbst: "Wer den Ausdruck: 'Christus werde in zwei Naturen angebetet',
so nimmt, daß dadurch zwei Anbetungen eingeführt werden, eine
besondere für das göttliche Wort und eine besondere für
den Menschen; oder wer, um das Fleisch (der Menschheit Christi) aufzuheben,
oder um die Gottheit und die Menschheit miteinander zu vermischen, von
einer Natur oder Wesenheit der zusammengekommenen Naturen lügnerisch
spricht und in diesem Sinne Christus anbete, und nicht in einer Anbetung
das fleischgewordene Wort Gottes samt seinem Fleische verehrt, wie die
Kirche es von jeher überliefert empfing, der sei ausgeschlossen" (NR
262; D 221).
Die DBs sinnieren: "Das Bewußtsein Jesu, in der Vollmacht Gottes
zu handeln, schimmert durch nicht wenige seiner Worte durch und kommt in
seinen Taten zum Ausdruck" (150). Wenn die DBs fleißig Bibelstellen
angeben, hoffen sie wohl darauf, daß niemand sich die Mühe macht
und einmal nachschaut, ob ihre Aussagen mit den angeführten Bibelstellen
überhaupt etwas zu tun haben. Z.B. schreiben sie: "Im Namen Gottes
und an Gottes Stelle spricht er [Jesus] den Sündern die Vergebung
ihrer Sünden zu (vgl. Mk 2,5; Lk 7,48)" (148). Blättert man aber
einmal nach, stellt man fest, daß an den Stellen zwar tatsächlich
von Sündenvergebung berichtet wird, aber keine Formel wie "im Namen
Gottes" o.ä. vorkommt: "Mein Sohn, deine Sünden sind [dir] vergeben"
(Mk 2,5); "Deine Sünden sind [dir] vergeben" (Lk 7,48). In der Apg
wird mehrfach die Formel "im Namen Jesu [Christi]" verwendet (z.B. 3,7;
16,18), und Jesus selbst fordert die Apostel auf, sie sollen in Seinem
Namen bitten (z.B. Joh 14,14: "Wenn ihr mich in meinem Namen um etwas bittet,
so werde ich es tun"; Joh 16,23: "Wenn ihr den Vater um etwas bittet, so
wird er es euch in meinem Namen geben."). Die Parolen der DBs passen auf
einen reinen Menschen; der Gottmensch hat in seiner ihm eigenen göttlichen
Vollmacht gehandelt.
Die DBs behaupten bzgl. des Gebetes: "Besonders in der Liturgie richten
sich alle Gebete 'in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes durch Jesus
Christus, unseren Herrn' an Gott, den allmächtigen Vater" (90; sinngemäß
ebenso 159). In der katholischen Liturgie dagegen wird durchaus auch direkt
zu Jesus Christus gebetet, s. z.B. das Schlußgebet der Messe vom
Fest des allerheiligsten Herzen Jesu:
"Deine heiligen Opferspeisen, Herr Jesus, mögen göttliche
Glut in uns hineintragen; lehre uns in ihrer Kraft das Irdische verachten
und das Himmlische lieben, nachdem wir die Süßigkeit Deines
liebreichsten Herzens gekostet haben: der Du lebst und herrschst mit Gott
dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen."
Die erste Oration des Hochfestes des hl. Joseph, Bräutigam der
allerseligsten Jungfrau Maria, lautet:
"Gott, Du hast in Deiner unausprechlichen Vorsehung den hl. Joseph
zum Bräutigam Deiner heiligsten Mutter erwählen wollen; wir bitten
Dich: laß uns an ihm, den wir auf Erden als Beschützer verehren,
einen Fürsprecher im Himmel haben: der Du lebst und herrschst mit
Gott dem Vater in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu
Ewigkeit. Amen."
Die Secreta (Stillgebet vor Präfation und Meßkanon) desselben
Festes:
"Gestützt auf den Beistand des Bräutigams Deiner heiligsten
Mutter flehen wir Deine Güte an, o Herr: mache, daß unser Herz
alles Irdische verschmähe und Dich, den wahren Gott, in vollkommener
Hingabe liebe: der Du lebst und herrschst mit Gott dem Vater in der Einheit
des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen."
Daß solche Gebete von einer rein aufs Irdische gerichteten Truppe
wie der V2-Sekte allerdings dem Rotstift zum Opfer gefallen sein sollten,
verwundert nicht.
Die DBs kommen trotz allem nicht ganz drum herum, daß im NT ausdrücklich
Gebete zu Christus aufgeführt werden. Aus der Zwickmühle versuchen
sich die V2-Leute - vergebens - dadurch zu befreien, daß sie Gebetsthemen
quasi katalogisieren: "Zum Vater beten wir als seine Söhne
und Töchter, ihm gilt unser Lob und Dank, unsere Bitte um Vergebung
und um alles, was im weitesten Sinne des Worte in den Bereich des "täglichen
Brotes" gehört. Zu Jesus Christus beten wir als seine Jünger
um alles, was seine Sache hier auf Erden betrifft: für die Kirche,
für unseren Dienst an der Welt und den Menschen, für die Mission
und die Glaubensverkündigung; dem fügt sich die neutestamentliche
Bitte um seine Wiederkunft sinnvoll ein" (ebd.). Wenn die DBs mit ihrer
Katalogisierung von Gebetsthemen die jeweilige "Kompetenz" der göttlichen
Personen festlegen wollten, wäre bereits dies häretisch. Doch
auch als bloße Appropriationen lassen sich diese Zuordnungen nicht
rechtfertigen, denn unseren Lob und Dank und unsere Bitte um Vergebung
richten wir auch an Jesus Christus, ebenso bitten wir den Vater "um die
Freiheit und unserer heiligen Mutter, der Kirche" (aus den Leoninischen
Gebeten nach der stillen heiligen Messe). Diese Katalogisierung ist dem
Bestreben, aus Christus einen reinen Menschen zu machen, in jedem Falle
sehr dienlich.
Die Gottesmutter
In der Gedankenwelt der DBs ist es nicht hinnehmbar, daß z.B.
die Geburt Jesu die Jungfräulichkeit der Gottesmutter (s. Die
Lehre der Kirche über Maria) nicht beeinträchtigt hat. Das
dementsprechende Dogma verbannen die DBs in den Bereich der "unangemessenen
Überlegungen" und erklären siegessicher: "Nicht der physiologische
Vorgang der Geburt [Christi] war anders" (177). Wie sie das herausgefunden
resp. überprüft haben wollen, verraten die DBs nicht. Wenn aber
nicht die leibliche Unversehrtheit mit der Lehre von der Jungfräulichkeit
der Gottesmutter während der Geburt gemeint sein soll, was dann? Na,
"vielmehr war dieses Geschehen vom personalen Mitvollzug her ein Zeichen
des Heils und des Geheiltsein des Menschen" (ebd.). Wie bitte? Dieses ungeschehene
"Geschehen" (?) soll ein "Zeichen" sein? Eine "unangemessene Überlegung"
soll ein "Zeichen" für etwas sein? Daß diese Behauptung die
schwerste Beleidigung der Vernunft darstellt, interessiert die DBs nicht.
Es ist halt Ausdruck des nebulösen V2-"Glaubens", der mit der Realität
rein gar nichts zu tun hat und nur von den abgebrühtesten Irrealisten
verkraftet werden kann.
Die Jungfräulichkeit Mariens ist so klar in Schrift und Tradition
bezeugt, daß es verwundern muß, wie jemand überhaupt daran
zweifeln kann. Es ist aber sicher, daß mit der Leugnung dieses formell
geoffenbarten und kirchlich definierten Glaubenssatzes überhaupt jeder
Glaube an eine Heilswahrheit unhaltbar geworden ist, denn wer so selbstherrlich
nach eigenem Geschmack und gegen jede Ordnung festlegt, was denn nun Wahrheit
ist und was nicht, der bleibt immer im blinden Subjektivismus gefangen
- er kann schlechterdings nicht vernünftig begründen, weswegen
er einen Satz glaubt und einen anderen nicht glaubt.
N.B.: Wer den KEK unachtsam durchblättert, wird wohl nur die fettgedruckte
Überschrift "Die Jungfrau Maria" mitbekommen; die Leugnung des Dogmas
ist gut im Kleingedruckten versteckt. Es nützt aber nichts, auf noch
so groß geschriebene Überschriften gegenüber noch so klein
geschriebenen Kommentaren zu verweisen - Häresie bleibt Häresie.
Die Auferstehung
Die DBs ergehen sich in frommen Worten über den Auferstandenen.
Aber wozu der ganze Wortschwall, wenn man doch nüchtern lesen muß,
daß die Auferstehung kein "'historisches Ereignis' im üblichen
Verständnis", sondern irgendetwas Nebulöses ist, "das grundsätzlich
nur im Glauben zugänglich ist, weil es nur durch Gott möglich
ist" (200)?
Zum Begriff "historisch": "1. geschichtlich, der Geschichte gemäß,
überliefert; 2. der Vergangenheit angehörend" (Duden Fremdwörterbuch,
Mannheim (4)1982, 309). Kurzum: Die Auferstehung fand nicht statt.
Im Katechismus des hl. Papstes Pius X. steht zu der Frage 88: "Mit
welchen Wundern vor allem bekräftigte Jesus Christus Seine Lehre und
bewies Er, wahrer Gott zu sein?":
"Jesus Christus bekräftigte Seine Lehre und bewies, wahrer Gott
zu sein, vor allem dadurch, daß Er in einem Augenblick den Blinden
die Sehkraft, dem Tauben das Gehör, den Stummen die Sprache, jeder
Art von Kranken die Heilung und den Toten das Leben wiederschenkte; daß
Er den Dämonen und den Mächten der Natur als Herr gebot; und
vor allem durch Seine Auferstehung von den Toten." - Tja, der hervorstechendste
Beweis für die Gottheit Christi hat sich nach dem Willen der DBs mit
ihrer neuen Geschichtsschreibung in Luft aufgelöst.
Während die Auferstehung der Grund unserer Hoffnung ist (cf. 1
Kor 15,12-33), findet dieser Kausalzusammenhang vor den Augen der DBs keine
Gnade, sondern wird rigoros pervertiert. Der Apostel Thomas hatte bzgl.
der Auferstehung Jesu gesagt: "Wenn ich an seinen Händen nicht das
Mal der Nägel sehen und meinen Finger nicht in die Stelle der Nägel
legen und meine Hand nicht in seine Seite legen kann, glaube ich keineswegs"
(Joh 20,25). Gut, daß damals die DBs noch nicht den KEK herausgegeben
hatten, sonst wären sie nämlich Thomas mit dem Bundesgerichtshof
auf die Pelle gerückt und hätten ihn "im Namen des Volkes" gezwungen,
(nach außen hin) ungläubig zu bleiben, schließlich ist
ja die Auferstehung Jesu gemäß Anordnung der DBs "grundsätzlich
nur im Glauben zugänglich", und diesen Glauben hatte Thomas ja nicht.
Wir können uns eine genauere Analyse des von den DBs betriebenen Verwirrspiels
damit schenken. Es erübrigt sich ferner, auf die geistlosen Phrasen
der DBs über die Letzten Dinge einzugehen, da diese sich gleichermaßen
wie die Auferstehung Christi in Luft auflösen. Vernunftbeleidigende
Äußerungen, etwa die contradictio in adjecto, die Hölle
sei eine "reale Möglichkeit" (419; 423), d.h. "wirkliche Nichtwirklichkeit",
können vielleicht psychologisch erklärt werden: Würden die
DBs glauben, es gebe irgendwann eine Bestrafung für das, was sie an
Christus und Seiner Kirche verbrochen haben, würden sie ja ihres Lebens
nicht mehr froh; andererseits sind die Stellen, an denen von der Hölle
gesprochen wird, zu zahlreich, als daß man sie einfach so unter den
Tisch fallen lassen könnte. Abgesehen davon macht es sich auch ganz
gut, ein paar süßliche Worte als Sahnehäubchen (wie schön
ist doch der Himmel!) ihrem Machwerk aufzusetzen, aber bei all den hübschen
Aussagen über den "Himmel" der DBs ist von entscheidender Wichtigkeit,
daß die Prämisse (i.e. daß Jesus Christus ja gar nicht
objektiv auferstanden und ergo der katholische Glaube sinnlos ist) nicht
vergessen wird.
Die Messe
Zu diesem Thema nur ganz kurz: Nach DB-Weltsicht "ist das Sprechen
des Einsetzungsberichtes ein im Namen und in der Person Jesu Christi gesprochenes
Segensgebet über Brot und Wein, durch welches
unter den Gestalten
von Brot und Wein Leib und Blut Jesu Christi, d.h. die konkret-leibhaftige
Person Jesu Christi in ihrer Selbsthingabe für uns gegenwärtig
wird (348)." Im weiteren zitieren sie aus dem sog. "Zweiten Hochgebet":
"Sende deinen Geist auf diese Gaben herab und heilige sie, damit sie uns
werden Leib und Blut deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus" (349).
Alle "Sakramente" der V2-Sekte sind schon allein mit Blick auf die zweifelhafte
Intention der Spender in ihrer Gültigkeit wenigstens zweifelhaft,
noch bevor man überhaupt auf Einzelheiten eingeht. Man sieht an den
Ausführungen der DBs aber sehr schön, was im "Novus Ordo Missae"
Sache ist: Nicht die wirkliche Gegenwart Christi (objektiv), sondern seine
"Gegenwart für uns" (subjektiv) wird hier gelehrt. Mit dieser subjektivistischen,
von Luther und anderen "Reformatoren" gepredigten Irrlehre ist das Schicksal
des Meßopfers besiegelt. Hier erschöpft sich alles in - subjektiv
möglicherweise durchaus ergreifenden - Vorstellungen und Wünschen.
Alle weiteren Versuche der DBs, ihre Häresie durch rechtgläubig
klingende Formulierungen zu kaschieren, schlagen auch hier fehl.
Fazit
Als dezidiert antichristliche Schrift gehört der KEK zu den verbotenen
Büchern (zum Bücherverbot und Index s. z.B. König
der Lügner, am Ende). Der KEK baut auf einem nebulösen Glaubensbegriff
und einer eindeutig häretischen Erbsündenlehre auf. Mit diesem
Ansatz spielt es im Grunde keine Rolle mehr, ob im weiteren noch rechtgläubige
Formulierungen fallen oder nicht, denn die ganze Lehre von der Erlösung
/ vom Christentum ist hinfällig, wenn es nicht vorher den Sündenfall
gab. Die DB ist nur ein Haufen von Apostaten.
Ein Abgefallener (apostata) ist "ein Getaufter, der den christlichen
Glauben völlig preisgegeben hat. Dieser Tatbestand liegt nicht erst
dann vor, wenn jede christliche Glaubenswahrheit geleugnet wird, vielmehr
schon dann, wenn eine für den christlichen Glauben wesentliche Wahrheit
preisgegeben wird, näherhin eine Wahrheit, ohne deren gläubige
Annahme kein Anspruch auf den Namen eines Christen besteht, z.B. die Leugnung
der Gottessohnschaft Jesu Christi. [...] Apostasie, Häresie und Schisma
sind nur dann strafbare Vergehen, wenn der jeweilige Tatbestand durch äußere
und schuldhafte Handlungen verwirklicht worden ist (c. 2195 § 1).
[...] Als Strafe ist im Falle der Apostasie, der Häresie wie des Schisma
der Kirchenbann als Tatstrafe angedroht (c. 2314 § 1 n. 1). Wenn das
Vergehen gegen den Glauben öffentlicht bekannt ist, tritt außerdem
von Rechts wegen der Verlust der etwa bekleideten Kirchenämter ein
(c. 188 n. 4). Abgefallenen, irrgläubig oder ungläubig Gewordenen,
die sich trotz erhaltener Warnung nicht bekehren, sind die von ihnen etwa
bekleideten bepfründeten oder unbepfründeten Ämter, die
ihnen verliehenen Würden und kirchliche Versorgungsansprüche
zu entziehen, sie sind als kirchlich ehrlos zu erklären, und wenn
es sich um einen Geistlichen handelt, ist nach erneuter und vergeblicher
Warnung die Absetzung auszusprechen (c. 2314 § 1 n. 2)" (E. Eichmann,
K. Mörsdorf, Lehrbuch des Kirchenrechts, III. Bd., Paderborn (8)1954,
414-416).
Das Beste bei der ganzen Sache: Die DBs haben selbst den Ast abgesägt, auf dem sie sitzen, wenn sie verkünden (291):
"Ein Bischof, der aus dem apostolischen Glauben herausfällt, verliert eo ipso das Recht auf Ausübung seines Amtes."