Finanzkraft

- Aspekte der Kirchensteuer -
(Kirche zum Mitreden, 22.09.1999)
Geld verdirbt den Charakter - so lautet ein Sprichwort, das in der christlichen Lehre eine gewisse Stütze findet, schließlich gibt es im Neuen Testament mehrere Warnungen vor den Gefahren des Reichtums; s. auch die Predigten

Unsere private finanzielle Situation
Wie wir schon mehrfach erwähnt haben, verzichten wir ganz bewußt auf Einnahmen, die mit unserem Priestertum zusammenhängen, d.h. wir beziehen keinerlei priesterliches Gehalt, nehmen grundsätzlich keine Spenden an (wenngleich es ganz seltene Ausnahmen über ganz geringe Beträge gibt, was sich aber in einem Jahr kaum auf mehrere hundert Mark summieren kann), geschweigen denn, dass wir zu Spenden aufrufen. Bei unserer Priesterweihe haben wir als Weihetitel das Erbvermögen erwähnt, d.h. wir leben nahezu ausschließlich von dem Geld unserer Eltern. Wenn wir Glück haben, erhalten wir Meßstipendien, doch diese summieren sich im Jahr kaum auf über DM 5 000,-, geschweige denn, dass sie eine sichere Finanzquelle wären. Kurz gesagt: Aus unserem priesterlichen Wirken ziehen wir kaum finanzielle Vorteile, wenn man die hyperdrakonischen Zwangsmaßnahmen in Betracht zieht, mit denen der deutsche Staat die Christenverfolgung betreibt, etwa die gegen uns verhängte Geldstrafe von DM 500 000,-, dann dürfte klar sein, dass unsere priesterliche Tätigkeit innerhalb dieser Diktatur des Unglaubens nur ein unauffüllbares Finanzloch bildet. Zum Vergleich: Der u.W. weltweit größte Internet-Provider, AOL, wurde kürzlich ebenfalls zu einer Geldstrafe von DM 500 000 verurteilt, wobei allerdings zu beachten ist, dass AOL jährlich Gewinne in Millionenhöhe einfährt und zudem für eine Irreführung (Werbeslogan "Internet zum Festpreis"), die dem Kundenfang diente, verurteilt wurde. Wir hingegen nehmen mit etwas Glück höchstens 6 000 DM,- im Jahr ein und haben keinen Kundenfang betrieben, sondern vor gemeingefährlichen Betrügern gewarnt. Nun, die Richter werden schon sehen, was sie von ihren nicht gerade salomonischen Urteilen haben.
Unsere finanzielle Situation und unser Bestreben, unseren Lebensunterhalt aus unserem Privatvermögen zu bestreiten, bewahren uns vor dem Vorwurf, wir hätten finanzielle Interessen bei unserer Tätigkeit. Hätten wir tatsächlich finanzielle Interessen, wurden wir unseren Priesterberuf, der uns nach menschlichem Ermessen nur Leid eingebracht hat, an den Nagel hängen. Zweifelsohne ist unsere Situation auch in sog. "sedisvakantistischen" Kreisen ungewöhnlich, da Priester meist bei den Meßzentren hinreichende finanzielle Unterstützung erhalten und nicht auf Privatvermögen angewiesen sind. Nach unserem Kenntnisstand haben die meisten sog. "sedisvakantistischen" Priester z.B. eine Krankenversicherung, worauf wir aus Kostengründen verzichten.

Ist eine Kirchensteuer erstrebenswert
Dass Priester für ihr seelsorgliches Wirken entlohnt werden sollen, ist bereits in der Anfangszeit des Christentums unumstrittene Lehre:
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