08.04.2019 - Predigt 14.04.2019 (Palmsonntag) - Geschiedene
Wiederverheiratete und Osterkommunion
"Wo eine erste Ehe seit langem und in einer für beide Seiten
irreparablen Weise zerbrochen ist; wo umgekehrt eine hernach
eingegangene zweite Ehe sich über einen längeren Zeitraum hin als
eine sittliche Realität bewährt hat und mit dem Geist des
Glaubens, besonders auch in der Erziehung der Kinder, erfüllt
worden ist (so daß die Zerstörung dieser zweiten Ehe eine
sittliche Größe zerstören und moralischen Schaden anrichten
würde), da sollte auf einem außergerichtlichen Weg auf das Zeugnis
des Pfarrers und von Gemeindegliedern hin die Zulassung der in
einer solchen zweiten Ehe Lebenden zur Kommunion gewährt werden."
Das verkündete jemand namens Joseph Ratzinger bereits 1972 ("Zur
Frage nach der Unauflöslichkeit der Ehe", "Schlussfolgerungen").
Ratzinger gehört zu den wichtigsten Architekten einer Gruppe eines
sog. "Zweiten Vatikanischen Konzils", und dank seiner unbeugsamen
Hartnäckigkeit im Kampf gegen die katholische Lehre hat er eine
glänzende Karriere in dieser Vatikanum-2-Gruppe durchlaufen. Im
Jahr 2014 legte Ratzinger in einer Überarbeitung desselben
Artikels mit aller Gewalt nach. Er erklärte in Bezug auf solche,
die öffentlich im Ehebruch leben: "Ich denke, man sollte ihnen die
Möglichkeit zuerkennen, in kirchlichen Gremien aktiv zu werden und
auch den Auftrag eines Paten anzunehmen, was bisher vom Recht
nicht vorgesehen ist." Zum Vergleich: Laut dem katholischen
Katechismus (1948) sind Paten "gleichsam die geistlichen Eltern
... Die Taufpaten sind verpflichtet, nötigenfalls an Stelle der
Eltern Sorge zu tragen, daß ihr Taufkind in der katholischen
Religion unterrichtet und erzogen werde. Diese Bereitwilligkeit
kann nicht vorausgesetzt werden bei öffentlichen Sündern,
Exkommunizierten und Irrgläubigen." Und auch 2014 schließt
Ratzinger keineswegs die Ehebrecher-Kommunion aus. Stattdessen
verweist er auf Paulus, der jeden, der die Kommunion empfangen
will, zur Selbstprüfung ermahnt. Ratzinger setzt hinzu: "Eine
ernste Selbstprüfung, die auch zum Verzicht auf die Kommunion
führen kann, würde uns die Größe des Geschenks der Eucharistie
neu erfahren lassen und auch eine Art von Solidarität mit den
geschiedenen Wiederverheirateten darstellen." Immerhin: Ratzinger
überlässt es den Ehebrechern, ggf. auf die Kommunion zu
verzichten. Wichtig ist für Ratzinger jedenfalls "eine Art von
Solidarität mit den geschiedenen Wiederverheirateten".
Welche Botschaft, welche "sittliche Realität" verbreiten denn
geschiedene Wiederverheirateten, u.z. bereits allein durch diese
bloße Tatsache, dass sie im Ehebruch leben? Welche Botschaft,
welchen "Geist des Glaubens" vermitteln sie durch ihr eheähnliches
Zusammenleben an die Kinder, ggf. an Patenkinder, eigentlich an
ihr gesamtes Umfeld? Welche "Art von Solidarität" kann hier
gemeint sein? Im wesentlichen besteht die Botschaft, die
"sittliche Größe" unleugbar und unmissverständlich darin, dass man
dem göttlichen Gebot vollständig und andauernd zuwiderhandeln
kann, ja sogar muss, und trotzdem auf die ewige Seligkeit des
Himmels hoffen kann, ja sogar muss. Zum Teufel mit der Moral, zur
Hölle mit den göttlichen Geboten. Zugegeben: Man muss sehr lange
und sehr anstrengend daran arbeiten, um das Leben im Ehebruch als
ein schützenswertes Gut vor anderen und v.a. vor sich selbst
hinzustellen. Immer und immer wieder muss man mit aller Gewalt
jeden Ruf des Gewissens zum Schweigen bringen: Du sollst nicht
ehebrechen! Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau! Hütet
euch vor der Unzucht! Und man muss ggf. den Kindern und
Patenkindern, in jedem Falle aber der gesamten Bekanntschaft immer
wieder einhämmern: Dieses Leben im Ehebruch ist eine "sittliche
Größe", hingegen ein Leben gem. dem göttlichen Gebot würde
"moralischen Schaden anrichten". Man muss dabei von anderen quasi
"eine Art von Solidarität" erwarten. Und 2016 verkündete dann
jemand namens Jorge Bergoglio als sichtbares Oberhaupt der
"Vatikanum-2"-Gruppe, dass auch öffentliche Ehebrecher zur
Kommunion zugelassen werden können. Ein sog.
"Kirchenrechtler" namens Thomas Schüller betonte diesbzgl.:
Die Bestimmungen von Jorge "hat jeder katholische Gläubige mit
religiösem Verstandes- und Willensgehorsam anzunehmen". Denn Jorge
hat "jetzt endgültig geklärt, was 99 Prozent der Katholiken ja
ohnehin schon verstanden haben." Kritiker haben "schlichtweg zu
schweigen, dem Papst bedingungslos zu gehorchen und jedwede
öffentliche Äußerung zu unterlassen, die den Eindruck erwecken
könnten, dass sie eine andere Sicht der Dinge haben."
Also scheint nun alles wunderbar klar: Ratzinger hat mit seiner
Ideologie einen herrlichen Erfolg, einen triumphalen Sieg
errungen. Allerdings hat die Kirche bzgl. der Eucharistie als
Dogma formuliert: "Damit ein so hohes Sakrament nicht unwürdig und
so zum Tod und zur Verdammung genossen werde, so bestimmt und
erklärt diese heilige Kirchenversammlung, daß diejenigen, die das
Gewissen einer schweren Sünde beschuldigt, wie sehr sie auch
glauben, die Reue zu haben, doch notwendig vorher die sakramentale
Beicht ablegen müssen, wenn sie einen Beichtvater erreichen
können. Wer es sich anmaßt, das Gegenteil zu lehren, zu predigen,
hartnäckig zu behaupten oder auch bei öffentlicher Disputation zu
verteidigen, der sei ohne weiteres ausgeschlossen" (NR 502).
Zugegeben, in der V2-Gruppe geht es nicht mehr um Reue, ganz im
Gegenteil: Es geht um Ausreden der Schuld, es geht um Leugnen der
Schuld, es geht um ein Leben ganz und gar und restlos in Lüge.
Denn diese Kommunionlehre der V2-Gruppe ist nur ein Ausfluss einer
vollkommen vergifteten Quelle, ist nur ein Auswuchs einer
vollkommen vergifteten Wurzel. Man tut der V2-Gruppe schweres
Unrecht, wenn man ihr nur dies oder das oder jenes vorwirft, z.B.
eben eine zu große Laxheit bei der Kommunionspendung, bei der
Sexualmoral, bei der Liturgie oder wo auch immer. Zugegeben, sehr
viele Vorwürfe aus den unterschiedlichsten Bereichen sind völlig
berechtigt und notwendig. Aber man selbst würde schlimmes Unrecht
begehen, wenn man diese Gruppe trotzdem als katholische Kirche
ausgeben würde. Hier muss man ansetzen, bei der vollkommen
vergifteten Quelle, bei der vollkommen vergifteten Wurzel. Diese
Wahrheit über das eigentliche Wesen der V2-Gruppe muss man stets
gegenwärtig halten. Die vergiftete Quelle selbst, die vergiftete
Wurzel selbst muss stets beim Namen genannt werden. Lächerliche
Debatten oder lächerliche Jubelrufe oder lächerliche Wehklagen
über dies und das und jenes in der V2-Gruppe ist unangebracht, ist
ggf. zerstörerisch, solange man der V2-Gruppe nicht die
Anerkennung zukommen lässt, die sie verdient, und solange man der
V2-Gruppe nicht die Anerkennung verweigert, die ihr nicht gebührt.
Die Kirche empfiehlt, dass in der Predigt am Palmsonntag auf das
Kirchengebot der Osterkommunion hingewiesen wird. Um die hl.
Kommunion erlaubt zu empfangen und um das Kirchengebot der
Osterkommunion richtig zu erfüllen, muss man frei sein von
schwerer Schuld. Wer objektiv und öffentlich einer
nichtkatholischen Gemeinschaft angehört, und sei es auch nur als
eingetragenes Mitglied, kann nicht zur Kommunion zugelassen
werden. Prüfen wir uns ernstlich, ob wir wirklich lebendige
Glieder sind der einen, heiligen, katholischen und apostolischen
Kirche, der Säule und Grundfeste der Wahrheit. Wenn es notwendig
ist, dann unternehmen wir die dafür noch notwendigen Schritte,
ggf. den Austritt aus der V2-Gruppe, ggf. den Empfang des
Beichtsakraments, damit wir dereinst teilhaben an der ewigen
Freude des Himmels.
08.04.2019 Kommentar von Dr. Esther Lingen
Absolut erschütternd, welche Umwege Ratzinger ("Papst Benedikt",
dass ich nicht lache!) versucht hat zu konstruieren, um den
Menschen ihr berechtigtes, schlechtes Gewissen beim Vollzug des
Ehebruchs zu nehmen. Du rückst diese Ungeheuerlichkeiten ins Licht
der Öffentlichkeit. Aber anstatt an Deiner Person vorbeizusehen u
über die Sachverhalte, um dies es hier einzig u alleine geht,
nachzudenken u daraus die richtigen Konsequenzen zu ziehen, z. B.
endlich zu begreifen, dass Jorge, Marx, Ratzinger u Co keine
Katholiken sind u nicht die Katholische Kirche repräsentieren,
werden nur wieder neue Abscheulichkeiten in Dein liebes Gesicht
gespuckt, geliebter Bruder. Was für eine widerliche Welt!