Predigt 11.11.2018 (5. (nachgeholter) Sonntag nach Epiphanie)
"Lasset Weizen und Unkraut bis zur Ernte. Zur Zeit der Ernte will
ich dann dem Schnitter sagen. Sammelt zuerst das Unkraut und
bindet es in Büschel zum Verbrennen; den Weizen aber bringt in
meine Scheune" (Matth 13,24-30). Warum betone ich, Pater Rolf
Lingen, in meinen Texten immer wieder das Dogma von der
Heilsnotwendigkeit der Kirche: "Außerhalb der katholischen Kirche
gibt es kein Heil"? Tatsache ist ja, dass ich seit Jahrzehnten
dafür angefeindet werde. Meine geliebte Schwester Dr. Esther
Lingen hat nach Lektüre einiger gegen mich gerichteter
Forenkommentare notiert: »Ich fasse einmal meine Eindrücke
zusammen: Ein Haufen von Typen, die sich hinter bescheuerten
Phantasienamen verstecken, weil sie nicht den Mut haben, ihre
Identität preiszugeben, bewerfen meinen hochgebildeten und
hochintelligenten, beispiellos mutigen Bruder, dessen einziges
Lebensziel es ist, die Menschen vor der ewigen Verdammnis im Feuer
der Hölle zu warnen, permanent mit abscheulichstem Dreck wie
Lügen, Verleumdungen und Verspottungen, ohne imstande zu sein,
H.H. Pater Rolf Lingen auch nur in einem einzigen Punkt sachlich
widerlegen zu können. Mein geliebter Bruder wirft in seiner
übergroßen Nächstenliebe hier buchstäblich ständig "Perlen vor die
Säue". Wenn ich diese Beiträge gegen ihn lese, wird mir speiübel!
Pfui, Teufel!« Soweit das Zitat. Und bisweilen habe ich selbst
etwas anklingen lassen hinsichtlich der gegen mich geführten
Zivil- und Strafprozesse, die mir oft schwere Belastungen
einbrachten bis hin zu Bankrottpfändung und Gefängnisverurteilung.
Trotz aller bereits erlebten und trotz aller noch ständig
drohenden irdischen Nachteile widersetze ich mich seit vielen
Jahren immer wieder lautstark dem gerichtlichen Verbot, den
katholischen Glauben zu bekennen. Warum setze ich mich weiterhin
all dem aus? Tatsache ist auch, dass ich früher in kritischen
Situationen meines Lebens versagt hatte. Ich hatte die Zeichen der
Zeit vor Augen, aber ich habe nicht richtig reagiert. Ich bin 1967
geboren, also zwei Jahre nach dem sog. "Zweiten Vatikanischen
Konzil". In meiner Schulzeit war schon alles von den
"Vatikanum-2"-Irrlehren verseucht. Zu den klarsten und
zerstörerischsten V2-Irrlehren gehört die Leugnung des Dogmas von
der Heilsnotwendigkeit der Kirche. Die ganze sog. "Ökumene" tobte
bereits im vollen Gang, und dementsprechend war ich nicht mit der
katholischen Lehre, sondern mit dem V2-Gift erzogen worden. Doch
obwohl ich ständig mit den V2-Lügen überschüttet wurde, spürte ich
oft einen Widerwillen gegen den ganzen V2-Zirkus und Karneval in
den sog. "Novus-Ordo-Messen" sowie im sog. "katholischen
Religionsunterricht". Und vor 33 Jahren, als ich bereits 18 Jahre
alt war, sprach mich der Schuldirektor privat an. Ich war sein
bester Schüler im Philosophie-Unterricht, und unter vier Augen
sagte er mir: "Rolf, zu meiner Schulzeit hieß es noch: Außerhalb
der katholischen Kirche gibt es kein Heil." Das war wohl das erste
Mal in meinem Leben, dass ich dieses Dogma hörte. Warum dieser
unerträgliche Karneval in der Liturgie, warum dieser unerträgliche
Zirkus im Religionsunterricht? Ganz einfach: Dieser Zirkus- und
Karnevalsverein ist eben nicht die katholische Kirche, denn in
diesem V2-Verein wird das Dogma von der Heilsnotwendigkeit der
Kirche ganz ausdrücklich geleugnet. Und dies ist eben in den
unzähligen gotteslästerlichen, antichristlichen Aktionen der
V2-Gruppe gegenwärtig. In dieser kritischen Situation habe ich
versagt. Ich wollte dem Direktor sogar noch entgegnen, dass dieser
alte Satz doch wohl falsch sein müsse, aber der Direktor brach das
Gespräch ab. Damals hätte ich sofort intensive Nachforschungen
anstellen müssen. Ich hätte die Fachliteratur sorgfältig studieren
müssen. Aber selbstzufrieden gefiel ich mir darin, einer der
besten Schüler des Abiturjahrgangs zu sein, statt die ganzen
Hinweise auf den V2-Betrug zu analysieren und mich theologisch
weiterzubilden. Und ich setzte meinen Irrweg noch mehrere Jahre
fort. Es gab weitere kritische Situationen, in denen ich wiederum
gescheitert bin. Immerhin: Am Ende des V2-Studiums, mit 27 Jahren,
gab es wieder eine kritische Situation: Ich erfuhr rein zufällig
vom sog. Sedisvakantismus, also davon, dass die V2-Gruppe als
solche nur Lug und Trug war. Den Sedisvakantismus zu übernehmen,
bedeutete praktisch für mich, meine gesamten Leistungen meiner
Ausbildung einfach komplett wegzuwerfen. Das ganze Studium war
eine Lüge gewesen, und praktisch der einzig mögliche Arbeitgeber
bei meinem V2-Diplom war die V2-Gruppe. Und die kam jetzt gar
nicht mehr als Arbeitgeber in Betracht, ganz im Gegenteil: Sie
bekämpfte mich skrupellos und rückhaltlos, und im Schulterschluss
mit dem Staat hat sie über Jahrzehnte ihre ungeheuerliche Macht in
ungeheuerlichen Triumphen über mich gefeiert. Nur sehr wenige
Personen haben sich mir angeschlossen. Und bestimmte Personen, die
mir in meiner V2-Zeit sehr nahestanden, sind heute von Hass gegen
mich zerfressen. Wenigstens in Beziehung auf einen Teil von ihnen
gilt es: Ich habe täglich für sie gebetet, und ich werde immer für
sie beten. Jedenfalls muss ich für mich sagen: Es hat bei mir
lange gedauert, bis ich zur katholischen Kirche gefunden habe. Aus
dem Gebet habe ich die Kraft geschöpft, die Lehre Christi zu
suchen und argumentativ zu durchdenken. Und einerseits aus der
Fülle der Argumente für die katholische Lehre und anderseits aus
der Unhaltbarkeit der Einwendungen gegen die katholische Lehre
erklärt sich, warum ich zu meinem Glauben stehe, trotz aller
Nachteile. Die Wahrheit macht das Leben lebenswert. Ein Leben
gegen die Wahrheit, ein Leben der Lüge ist eine furchtbare Qual,
die sich auch durch noch so viele sog. Genussmittel nicht ständig
betäuben lässt. Auch das Gewissen von sog. Gewissenlosen kann sich
nicht ständig damit beruhigen, dass es den christlichen Glauben
und namentlich die unfehlbare Lehre von der ewigen Höllenstrafe
ablehnt. Ich habe trotz allem zur Kirche gefunden. Welche
Entschuldigung werden diejenigen haben, die sich vor der Ernte,
die sich vor ihrem Tod nicht der katholischen Kirche angeschlossen
haben? Hat man in angemessener Weise einerseits die Fülle der
Argumente für die katholische Lehre und anderseits die
Unhaltbarkeit der Einwendungen gegen die katholische Lehre
betrachtet? Hat man versucht, die Zeichen der Zeit zu verstehen,
oder hat man versucht, die Zeichen der Zeit falsch zu deuten bzw.
gar nicht erst wahrzunehmen? Hat man sich vor Argumenten
versperrt? Hat man sich vor Personen versperrt, die sowohl
Argumente vorbringen als auch falsche Begründungen entlarven und
widerlegen? Hat man diese Personen blockiert oder gar bekämpft?
Wenn man auf dem breiten Weg ins Verderben war, muss man ihn
verlassen und den schmalen Weg zum Leben wählen - koste es, was es
wolle. Für das Leben in der Gnade Gottes ist kein irdischer Preis
zu hoch, kein irdisches Opfer zu groß. Und die Zeit der Ernte wird
kommen. Absolut unausweichlich. Für jeden. Amen.