07.11.2019 - Hatespeech - Kaiser und Gott
Predigt 10.11.2019 - 22. Sonntag nach Pfingsten
"Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist" (Mt
22,21). Jede menschliche Gewalt hat ihre Schranken im göttlichen
Willen. Kein Kaiser, kein Volk kann wirksam etwas für rechtmäßig
erklären, was dem göttlichen Recht widerspricht. Niemand darf etwas
befehlen, und niemand darf etwas tun, was dem göttlichen Recht
widerspricht. Dementsprechend sagt Petrus (Apg 5,29): "Man muss Gott
mehr gehorchen als den Menschen." Gottes Wille geschehe. Jede
Monarchie, jede Demokratie, jeder Mensch muss sich vor Gott
verantworten. Das BRD-Grundgesetz beginnt mit den Worten: "Im
Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott". Schon seit einiger Zeit
tobt ein Wahn, dass "Hass", dass "Hate Speech" radikal bekämpft und
v.a. schwer bestraft werden müsse. In Wahrheit wird berechtigte und
notwendige Kritik lügnerisch als "Hass" bezeichnet und
kriminalisiert. Also: Wer Kritik verdient, der wird zum unschuldigen
Opfer erklärt, und wer notwendige Kritik äußert, der wird zum
Straftäter erklärt. Die Wahrheit über Gut und böse wird völlig
verdreht. Fast das gesamte Volk will solche Politiker und Richter,
die die Wahrheit verdrehen. Ein deutliches Beispiel für diesen
globalen Hass gegen die Wahrheit ist die Abtreibung. Jedes Jahr
werden weit über 50 Millionen Kinder abgetrieben. Papst Pius XI.
schrieb 1930 (Casti connubii): »Aber noch ein anderes schweres
Vergehen, Ehrwürdige Brüder, ist zu erwähnen, das das Leben des
Kindes im Mutterschoße bedroht. Es anzutasten soll nach den einen
erlaubt sein, wenn es Vater und Mutter so gefällt. Andere halten
dies für unerlaubt, falls nicht schwerwiegende Gründe hinzukommen,
die sie mit den Namen "medizinische", "soziale" und "eugenische
Indikation" bezeichnen. In bezug auf die staatlichen Strafgesetze,
wodurch die Tötung des Ungeborenen verboten wird, verlangen alle
diese Richtungen, dass die Strafgesetze die von ihnen vertretene
Indikation (nicht alle vertreten die gleiche) anerkennen und für
straflos erklären. Einige stellen sogar die Forderung, die
öffentlichen Behörden sollten zu diesen tödlichen Operationen ihre
hilfreiche Hand bieten, was verschiedenenorts, wie allgemein
bekannt, nur zu oft geschieht. ... Aber was für ein Grund vermöchte
jemals auszureichen, um die direkte Tötung eines Unschuldigen zu
rechtfertigen? Denn darum handelt es sich hier. Mag man nun die
Mutter oder das Kind töten, es ist gegen Gottes Gebot und die Stimme
der Natur: "Du sollst nicht töten!" Gleich heilig ist beider Leben,
das zu vernichten selbst die Staatsgewalt keine Befugnis hat. Ganz
zu Unrecht wird diese Befugnis gegen Unschuldige aus dem Recht der
Gewalt über Leben und Tod gefolgert, die doch nur Schuldigen
gegenüber Geltung hat. Auch das Recht der gewaltsamen Verteidigung
gegen einen ungerechten Angreifer kommt hier nicht in Frage. (Wer
wollte wohl ein unschuldiges Kind einen ungerechten Angreifer
nennen?) Und ein "Notstandsrecht", das bis zur direkten Tötung eines
Schuldlosen reichte, gibt es nicht. ... Die Staatenlenker und
Gesetzgeber endlich dürfen nicht vergessen, dass es Sache der
staatlichen Autorität ist, durch zweckmäßige Gesetze und Strafen das
Leben der Unschuldigen zu schützen, und zwar um so mehr, je weniger
das gefährdete Leben sich selber schützen kann. Und hier stehen doch
an erster Stelle die Kinder, die die Mutter noch unter dem Herzen
trägt. Sollte jedoch die öffentliche Gewalt diesen Kleinen nicht
allein den Schutz versagen, sie vielmehr durch ihre Gesetze und
Verordnungen den Händen der Ärzte und anderer zur Tötung überlassen
oder ausliefern, dann möge sie sich erinnern, dass Gott der Richter
und Rächer unschuldigen Blutes ist, das von der Erde zum Himmel
schreit.« Soweit der Papst. Ein Professor (Erich Blechschmidt) für
Anatomie hat klar dargelegt: "Die Entwicklung des Menschen als
Individuum (Individualentwicklung) beginnt mit der Befruchtung."
Heute werden also jedes Jahr weit über 50 Millionen Kinder
abgetrieben. Heute bleibt Abtreibung oft straflos und wird sogar oft
als "Menschenrecht" bezeichnet. Wer sich heute für das Lebensrecht
der Kinder im Mutterleib ausspricht, der wird oft sozial geächtet
und wie ein Krimineller bestraft. In einem Strafurteil (Landgericht
Nürnberg 1998) heißt es: "Der Angeklagte weiß genau, daß der
medizinische Eingriff des [Abtreibers] nicht lebende Menschen,
sondern Embryonen betrifft. Der Angeklagte hat sich diesbezüglich
auch durch einen einschlägigen Kommentar informiert. Ihm ist der
Unterschied zwischen einem Embryo und einem lebenden Menschen des
weiteren im Eilverfahren von der 17. Zivilkammer des Landgerichts
Nürnberg-Fürth klargemacht worden. Der Angeklagte versucht
allerdings, diesen Unterschied zu umgehen und so sein Vorgehen zu
rechtfertigen, indem er sich seine eigene Rechtsordnung schafft.
Denn er läßt flugs den Menschen mit der Vereinigung der mütterlichen
Eizelle und der väterlichen Samenzelle entstehen. Mit dieser
trickreichen Variante will erreichen, daß er [den Abtreiber]
ungestraft als Berufskiller, also als einen besonders
niederträchtigen Mörder bezeichnen darf." Was ist das für ein
"einschlägigen Kommentar"? Welche Argumentation bringt dieser
"einschlägige Kommentar"? Worin genau besteht "der Unterschied
zwischen einem Embryo und einem lebenden Menschen"? Warum ist die
Lehre von Kirche und Medizin falsch? Und wie soll der Angeklagte
wissen, dass diese Lehre falsch ist? Inwiefern ist es ein "Trick",
inwiefern schafft man sich "seine eigene Rechtsordnung", wenn man
diese Lehre beachtet? All das verschweigen die
Abtreibungsbefürworter hartnäckig. Die Welt empört sich gegen Gottes
Gebot und die Stimme der Natur: "Du sollst nicht töten!". Die Welt,
sowohl staatliche Obrigkeit als auch das Volk, fordert "ganz zu
Unrecht" schrankenlose Freiheit des Menschen "bis zur direkten
Tötung eines Schuldlosen". Immer fanatischer tobt die Rebellion
gegen Gott, "der Richter und Rächer unschuldigen Blutes ist". Wer
sagt, dass ein Embryo ein lebender Mensch ist, der kann verurteilt
werden wegen HateSpeech", der kann veruteilt werden als
"Beleidiger", "Hater", "Hassverbrecher". Wer an die göttliche
Ordnung erinnert, wer sich gegen totalitäre, menschenverachtende
Willkür, wer sich gegen die bestialische Ermordung wehrloser
Unschuldiger ausspricht, der muss nach dem Willen nahezu aller
Menschen bestraft werden, möglichst bis zur totalen Vernichtung. Der
Wille der Welt lautet: Gib der Wahrheit keine Chance! Und in
völliger Verdrehung der Wahrheit wird diese antichristliche
Revolution formuliert als: Gib Hass keine Chance! Nochmals:
Abtreibung ist nur ein Beispiel für eine Welt, die sich an Satan
versklavt hat. Tatsächlich muss Gottes Wille in allem geschehen - in
allen Bereichen unseres Lebens, in allen unseren Gedanken, Worten
und Werken. Der heutige Zustand fast der gesamten Menschheit hat zur
Folge, dass Christen nun praktisch überall als schlimmste Verbrecher
gelten und behandelt werden. Trotzdem: Es ist uns nicht erlaubt, die
Lügen dieser Welt zu glauben oder gar zu unterstützen. Wir müssen
immer Gott geben, was Gott gehört. Wir müssen immer Gott mehr
gehorchen als den Menschen, was auch immer die irdischen
Konsequenzen für unser christliches Bekenntnis sein werden. Wir
müssen uns Gottes Willen unterwerfen, ggf. gegen die Forderungen
dieser Welt, damit wir dereinst teilhaben an der ewigen Freude des
Himmels. Amen.
07.11.2019 Kommentar von Dr. Esther Lingen
Grandios! Wieder ein Kommentar wie ein gewaltiger Donnerhall!
Argumentativ ist dem absolut nichts entgegenzuhalten. Doch die Welt
- insbesondere die weltlichen Richter - setzt weiterhin sturheil
alles auf die eine Karte, dass es ein Jüngstes Gericht ja gar nicht
gäbe, und wird damit schrecklich scheitern!