Pater Meinrad Bader, Zisterziensermönch und Prior im Stift Stams,
gestorben 1930, veröffentlichte das "Lehrbuch der Kirchengeschichte
zum Gebrauche in Schulen und zum Selbststudium", Innsbruck 1892.
Dieses von vielen Bischöfen nachdrücklich empfohlene Lehrbuch wird
nun in der zehnten Auflage von 1925 kostenlos zur Lektüre angeboten
via glaubenskunde.de.
Einige Begriffe wie Kreuzzüge, Hexenhammer, Inquisition und mehr
werden von Feinden der Kirche triumphalistisch genannt, um über die
Kirche das Todesurteil zu sprechen. Hingegen manche Christen
verschweigen diese Begriffe vor anderen und v.a. vor sich selbst,
weil sie die Auseinandersetzung mit diesen Themen scheuen, so als ob
die Kirche eigentlich doch das Todesurteil verdienen würde, wenn die
Wahrheit über die Kirchengeschichte ans Licht kommt. Als
Handreichung gegen die Verlogenheit bestimmter Kirchengegner und
gegen die Feigheit bestimmter Christen kann die Kirchengeschichte
von Bader dienen.
Aus der Einleitung (1f): "Die richtige, christliche Auffassung der
Geschichte gewinnen wir, wenn wir im Lichte des wahren Glaubens
folgende drei Gesichtspunkte erwägen: 1. Es gibt eine Vorsehung. Der
Dreipersönliche Gott leitet die Geschicke der Völker ebenso, wie er
den Lebensweg des einzelnen Menschen lenkt. 2. Das letzte Ziel von
allem, was außer Gott besteht, ist nicht die Verherrlichung des
Menschen und die Glückseligkeit des Geschöpfes, sondern die
Verherrlichung Gottes. Die ganze Menschengeschichte, das Leben der
Gerechten wie der Bösen, dient also diesem Ziele. 3. Das Mittel zur
Verherrlichung Gottes seitens der Menschheit ist namentlich unser
Erlöser, der Gottmensch Jesus Christus. Er ist auch in der
Geschichte der Anfang und das Ende, der Mittelpunkt, auf den sich
alle Ereignisse, Vergangenheit wie Zukunft, beziehen. Im
christlichen Sinne ist demnach die Geschichte überhaupt: der ganze
Lebensweg der Menschheit, auf dem Gott sie geführt hat und leitet zu
seiner Verherrlichung in Jesus Christus. Die Kirchengeschichte im
besonderen ist, objektiv genommen, der Inbegriff aller Ereignisse,
die sich auf das Reich Gottes hienieden beziehen, und subjektiv das
Wissen oder die Kenntnis dieser Gegebenheiten."
Eine ausführliche Liste der Themen steht am Buchanfang, z.B. mit
einem eigenen Abschnitt "Die Kreuzzüge". Bader nennt den Misserfolg
der Kreuzzüge ein "Gottesgericht" (143), aber er sieht auch trotz
allem ihren "vielen Nutzen", darunter die "Förderung der
christlichen Liebe unter den Völkern und der Brüderlichkeit unter
den verschiedenen Klassen" (144). Diese sachliche Würdigung der
Kreuzzüge fehlt oft.
Ein alphabetisches Register steht am Buchende. Dort findet man z.B.
"Hexen" und "Hexenhammer". S. 199: "Prozesse gegen Zauberer und
Hexen wurden schon im 13. Jahrhundert und auch von weltlichen
Richtern geführt. ... Der Wahnglaube nahm Aufschwung unter dem
Einfluß der Halsgerichtsordnung Kalrs V. vom Jahre 1532 (Karolina)
und der Lehre Luthers über die erschreckliche Machtsphäre des
Teufels. Noch im 17. Jahrhundert, wo die Hexenprozesse wieder an die
weltlichen Gerichte übergegangen waren, wurden sie in katholischen
und protestantischen Gebieten Deutschlands mit vieler Grausamkeit
fortgesetzt". Das Kapitel über den Hexenwahn mahnt einerseits zum
Bewusstsein der eigenen Schwäche und damit zur Wachsamkeit gegenüber
jedem Aberglauben. Anderseits mahnt es auch zu gerechtem Urteil,
wenn jemand mit Verweis auf die Hexenprozesse versucht, den Staat
oder den Protestantismus gegenüber dem Katholizismus als "besser",
"vernünftiger", "gerechter", "barmherziger" o.ä. zu erweisen.
Von besonderer Wichtigkeit ist das Kapitel "Inquisition" (188-191),
eingeleitet: "Die Inquisition als kirchliche Einrichtung ist die
pflichtgemäße Wachsamkeit der Kirche für die Reinerhaltung der
Glaubenslehre, verbunden mit der nötigen Untersuchung gegen
allfallsige Irrtümer und dem hierauf gegründeten Verfahren gegen die
Irrlehrer. Eine solche Inquisition hat in der Kirche immer bestanden
und wird auch immer bestehen."
Man vergleiche dies mit den Worten von Angelo Roncalli, sog. "Papst
Johannes XXIII.", bei der Eröffnungsrede 1962 zum sog. "Zweiten
Vatikanischen Konzil": "Die Kirche hat diesen Irrtümern zu allen
Zeiten widerstanden, oft hat sie sie auch verurteilt, manchmal mit
großer Strenge. Heute dagegen möchte die Braut Christi lieber das
Heilmittel der Barmherzigkeit anwenden als die Waffe der Strenge
erheben. Sie glaubt, es sei den heutigen Notwendigkeiten
angemessener, die Kraft ihrer Lehre ausgiebig zu erklären als zu
verurteilen."
Sog. "Konservative" äußern gelegentlich ein gewisses Bedauern, dass
von sog. "katholischen Theologen" ungestraft massenweise Häresien
verbreitet werden. Eine gewisse Bekanntheit erlangten z.B. Hans Küng
und Eugen Drewermann, aber das wichtigste bei der ganzen
Häresie-Thematik ist, dass das sog. "Vatikanum 2" selbst eine der
für jeden sofort als völlig absurd erkennbaren Häresie verkündet
hat, i.e. die Leugnung der Heilsnotwendigkeit der Kirche (Unitatis
Redintegratio 3). Das ist die fundamentale Abschaffung der Wahrheit
schlechthin. Folglich ersetzte Giovanni Battista Montini, sog.
"Papst Paul VI.", die katholischen Sakramente durch ungültige Riten,
die sog. "Neue Ordnung" (Novus Ordo). Die "ökumenischen
Gottesdienste", die "interreligiösen Gebetstreffen" und v.a. die
ständigen Gotteslästerungen bei "Karnevalsmessen", "Rockmessen" etc.
sind unübersehbare Monumente der "Neuen Ordnung". Es ging und geht
nicht eigentlich um einzelne sog. "mutige", d.h. häretische
Theologen in der V2-Gruppe, sondern darum, dass die V2-Gruppe als
solche eine häretische Gruppe ist. Wer V2-Mitglied ist, steht
außerhalb der katholischen Kirche.
Die aufmerksame, kritische Lektüre der katholischen
Kirchengeschichte von Pater Meinrad Bader ist derzeit also via
glaubenskunde.de jedem leicht möglich. Diese Chance, sich
zuverlässig zu informieren, sollte man nutzen.