01.04.2019 - Predigt 07.04.2019 (Passionssonntag) - Stabat
Mater - Christi Mutter stand mit Schmerzen
Am Freitag nach dem Passionssonntag feiert die Kirche das "Fest der
Sieben Schmerzen der allerseligsten Jungfrau Maria". In der hl.
Messe steht dann vor dem Evangelium die Sequenz "Stabat Mater
dolorosa". Eine Internetsuche nach "Stabat Mater" bringt als
Ergebnisse oft Musikwerke, Vertonungen für Solisten, Chor und
Orchester. Zudem gibt es in Gesangbüchern und im Schott auch
verschiedene deutsche Fassungen von "Stabat Mater", die allerdings
meistens gleich anfangen: "Christi Mutter stand mit Schmerzen". Die
lateinische Sequenz sowie die gängigen deutschen Übersetzungen
bestehen aus zehn kurzen Strophen. Eine einfache, einprägsame
Melodie hat vielleicht auch dazu beigetragen, "Stabat Mater" bzw.
"Christi Mutter stand mit Schmerzen" zu einem bekannten Kirchenlied
zu machen. Tatsächlich lohnt es sich, dieses Lied öfters zu singen
und zu betrachten, denn es nennt viele wichtige Aspekte unseres
Lebens.
Die Sequenz beginnt mit: "Christi Mutter stand mit Schmerzen Bei dem
Kreuz und weint' von Herzen, Als ihr lieber Sohn da hing. Durch die
Seele voller Trauer, Seufzend unter Todesschauer Jetzt das Schwert
des Leidens' ging." Sicher, im Fernsehen, in den Illustrierten, auf
Plakaten usw. bekommen wir oft makellose Schönheit und ungetrübte
Freude zu sehen. Dabei muss uns doch klar sein: Die glatte und reine
Haut, die fülligen blonden oder dunklen Haare, die weißen und
wohlgeordneten Zähne, die uns überall präsentiert werden, haben mit
der Realität oft wenig zu tun. Wie oft wurde mit Perücken, Prothesen
und Operationen eine Traumwelt geschaffen, und wie oft haben sogar
darüber hinaus noch Bildbearbeitung und Videofilter nachgeholfen?
Wie immer man es nennen mag: Illusion, Fassade, Attrappe,
Potemkinsche Dörfer: Seien wir ehrlich: Zu dieser Erdenzeit gehört
nicht nur das Erblühen und die Stärke, sondern auch das Verblühen
und die Schwäche. Beauty, Wellness, Fitness, Models: Die Mächtigen
dieser Welt überschütten uns mit lauter Zerrbildern der
Wirklichkeit. Und über die ganze äußerliche unnatürliche angebliche
Schönheit hinaus: Wie glücklich sind denn diese "Reichen und
Schönen" wirklich? Ehescheidungen, Alkoholmissbrauch, Straftaten ...
Mit dem strahlenden Glücklichsein ist es oft nicht besonders weit
her. Und selbst mit noch so viel Reichtum und Schönheit ist es
irgendwann vorbei. Das gesellschaftliche Zerrbild nimmt insbesondere
dann problematische Folgen an, wenn verboten wird, Missstände klar
darzustellen. Nur als ein Beispiel sei hier die Strafverfolgung
gegen die Informationsarbeit der Lebensschützer erwähnt. Bilder von
Abtreibungen werden verboten, Bezeichnungen von Abtreibung als das,
was sie ist, wird verboten. Und ganz generell wird in unzähligen
Bereichen verboten, Unrecht beim Namen zu nennen, Lügen richtig zu
stellen, die Wahrheit zu sagen. Bleiben wir also immer bei der
Realität. Und ein Teil dieser Realität ist das Leiden Christi. Wir
sehen diese irdische Welt nur dann richtig, wenn wir sie sehen in
ihrem jetzigen dem Zustand der gefallenen Natur. Diese Welt ist
gezeichnet durch die Erbsünde und durch unsere persönlichen Sünden.
Diese Wahrheit wird in der vierten Strophe so ausgesprochen: "Ach,
für Seiner Brüder Schulden Sah sie Jesus Marter dulden, Geißeln,
Dornen, Spott und Hohn. Sah Ihn trostlos und verlassen An dem
blut'gen Kreuz erblassen, Ihren lieben einz'gen Sohn." In diesem
Sinne beten wir auch nach jeder hl. Messe in den Leoninischen
Gebeten im Salve Regina zur Gottesmutter: "Zu dir rufen wir
verbannte Kinder Evas; zu dir seufzen wir trauernd und weinend in
diesem Tal der Tränen". Dieses irdische Leben ist der Ort der
Verbannung, ist die Zeit der Entscheidung: Wollen wir die Freuden
des Himmels oder die Qualen der Hölle? Mit der Möglichkeit der
Entscheidung ist auch die Pflicht zur Entscheidung gegeben -
unausweichlich und mit ewiger Konsequenz. Durch die Erbsünde sind
wir der übernatürlichen Gnade beraubt, durch die Todsünde verdienen
wir die Strafe der ewigen Höllenqualen. Das Kreuzesopfer Christi hat
uns die Möglichkeit der ewigen Seligkeit neu eröffnet. Die Gnade
wird uns zugewendet durch die Taufe, in der wir sowohl von der
Erbsünde als auch von allen persönlichen Sünden und Sündenstrafen
befreit werden. Und selbst wenn wir nach der Taufe eine Todsünde
begangen haben, d.h. wiederum die ewigen Höllenqualen verdient
haben, können wir durch das Beichtsakrament das Gnadenleben
wiedererlangen. Die beständige Aufgabe unseres ganzes Lebens ist es,
diese Erlösungstat Christi dankbar anzuerkennen und anzunehmen. Wir
müssen uns immer wieder vor Augen halten, dass wir hier auf Erden
leben, um Gott zu erkennen, um ihm in Liebe und Treue zu dienen und
um das ewige Leben zu erlangen. Das Kreuzesopfer Christi, Christus
am Kreuz, Christus der Gekreuzigte - das ist im wahrsten Sinne des
Wortes unser Leben, denn das ist der Weg der Gnade. Und so heißt es
in der siebten Strophe: "Laß mit dir mich herzlich weinen, Ganz mit
Jesu Leid vereinen, Solang hier mein Leben währt. Unterm Kreuz mit
dir zu stehen, Dort zu teilen deine Wehen, Ist es, was mein Herz
begehrt." Diese Vereinigung mit Christus geschieht, indem wir unser
gesamtes Tun und Lassen, unser ganzes Sinnen und Trachten, unser
sämtliches Denken und Arbeiten in der guten Meinung vollbringen. Was
ich nehme und was ich gebe, was ich benutze und worauf ich
verzichte, ich will es letztlich immer tun für Christus, für meinen
Erlöser, der so furchtbar am Kreuz gelitten hat, um mir den Weg zur
ewigen Seligkeit zu bereiten.
Und nochmals: Diese unsere Entscheidung in diesem unseren Leben ist
es, was wirklich zählt - nämlich dafür, wie wir beim Jüngsten
Gericht beurteilt werden. Wir dürfen uns in diesem ganze irdischen
Hin und Her nicht blenden lassen, wir dürfen Christus niemals aus
den Augen verlieren, wir dürfen niemals das Kreuz vergessen. Erst
recht dürfen wir niemals versuchen, das Kreuz zu verdrängen, indem
wir Ablenkungen aller Art genießen, indem wir uns in Ablenkungen
aller Art betäuben. Was immer diese Ablenkungen auch sein mögen: die
unrealistische Welt der makellosen, unvergänglichen irdischen
Schönheit, oder die Verzweiflung in einem hoffnungslosen
Weltschmerz. Christus hat sich am Kreuz für das Heil der Welt
geopfert. Diese Welt ist ein Ort der Verbannung, ein Tal der Tränen,
aber sie ist Durchgangszeit, sie ist Entscheidungszeit. Das
Kreuzesopfer Christi ist der Trost der ganzen Welt. Gott hat uns
nicht verlassen, sondern er hat sich unser erbarmt. Und passend
beten wir dann auch die letzte Strophe: "Christus, um der Mutter
Leiden Gib mir einst des Sieges Freuden Nach des Erdenlebens Streit.
Jesus, wann mein Leib wird sterben, Laß dann meine Seele erben
Deines Himmels Seligkeit! Amen."
01.04.2019 Kommentar von Dr. Esther Lingen
Einmal mehr weist mein Bruder eindringlich darauf hin, worauf allein
es im Leben eines Katholiken ankommt. Die Truppe von Jorge u seinen
Komplizen dagegen sieht keine Veranlassung, sich mit diesen Themen
auseinanderzusetzen. Die Vaticanum--2-Clique befasst sich nicht mit
dem immer wieder erschütternden, grausamen Kreuzestod unseren Herrn,
mit dem Gnadengeschenk des Beichtsakramentes oder mit der Tatsache,
dass uns nach unserem Tod das Jüngste Gericht u danach womöglich
Hölle und Verdammnis erwarten werden. Diese Themen werden tunlichst
vermieden. Na klar, über Klimawandel-Stuss oder Frauen am Altar
sinnlos quasseln u bei gotteslästerlichen Rocker-Messen so richtig
abtanzen macht ja viel mehr Spaß. Und nur darum geht's ja: Spaß
haben, Spaß muss sein! Von Leiden u Sterben, von Rechenschaft
ablegen für seine Handlungen will man nichts hören. Jüngstes
Gericht? Ist das nicht eine neue Koch-Show im Fernsehen? Den Ernst
der Lage ist Lächerliche verzerren oder besser noch konsequent
abstreiten, nur damit macht man sich Fans u Anhänger. Man missachtet
dabei aber völlig, dass man mit dem Versuch, die Glaubenswahrheiten
zu Staub zu zertreten, unseren Herrn u Gott Jesus Christus
entsetzlich beleidigt u damit schwersten u unüberschaubaren Schaden
anrichtet. Die Wahrheit kann man leugnen, unterdrücken, bespucken,
verhöhnen, nicht wissen u nicht wahrhaben wollen, aber besiegen,
kann man sie nicht!