Judaismus und Antisemitismus

(Internet, 13.12.97)
antijudaismus+paulus bei G.
"Die Christen, die dem Antijudaismus nachgeben, beleidigen Gott und die Kirche."

Dies ist die erklärte Meinung der Konzilssektierer, die sich, angeführt von dem Obergötzendiener Karol Wojtyla, dem Kampf gegen die katholische Religion verschrieben haben. Nach Wojtyla sind die Juden "unsere älteren Brüder", und wer möchte einem "älteren Bruder" (nicht dem Menschen, sondern der von ihm vertretenen Religion) denn schon das Daseinsrecht absprechen?!
Durch die die jüdische Leidensgeschichte im allgemeinen, aber v.a. durch die Hitler-Ära im besonderen werden heutzutage wichtige Begriffe heillos durcheinandergeworfen und damit der Boden für erfolgreiche Agitation und Propaganda gegen das Christentum genährt. Der neueste Streich des Satans wurde wieder einmal von seinen willigsten Handlangern, den "Professoren" aus der Konzilssekte, durchgeführt: Kürzlich haben verschiedene sog. "Theologen" aus der Konzilssekte, darunter die bekannten Nieten Gerhard Lohfink (angeblich "Dogmatiker") und Joachim Gnilka (angeblich "Neutestamentler"), auf einer "Anti-Judaismuskonferenz" gefordert, daß "die Kirche eine Entschuldigung erarbeitet", was ihre Rolle im "Antijudaismus" betrifft.

Zitieren wir einige grundlegende Erläuterungen zu den Begriffen "Antisemitismus" und "Antijudaismus":
"Antisemitismus": "Die moderne politisch-wirtschaftliche Bewegung zur Bekämpfung des Judentums im öffentlichen Leben. Man unterscheidet einen doppelten Antisemitismus. Der eine bekämpft das Judentum als Rasse samt allem, was damit zusammenhängt (also die Offenbarung des Alten Bundes); dieser Rassen-Antisemitismus ist widerchristlich. Die andere Ricthung verlangt nur besondere Gesetze zum Schutze der christlichen Bevölkerung gegenüber dem schädlichen Vordringen des Judentums; auf diesem Standpunkte stehen auch katholische Sozialpolitiker. In der Tat hat das Judentum besonders seit seiner völligen rechtlichen Gleichstellung in den meisten europäischen Staaten (Mitte des 19. Jahrhunderts) gezeigt, wie weit es sich seiner ursprünglichen Bestimmung, Vermittler der Weltreligion zu sein, entfremdet hat; gerade die habgierige Jagd nach materiellen Gütern verleiht ihm das charakteristische Gepräge. Seine vielfach durch eine eigentümliche Geschäftsmoral errungene Vorherrschaft in lukrativen Erwerbszweigen beutet es rücksichtslos aus; auf Religion und Sitte, die sozialen Einrichtungen, Literatur und Kunst der christlichen Gesellschaft übt es namentlich durch seine mächtige Tagespresse einen verderblichen Einfluß aus, der den radikalen Strömungen (jetzt der Sozialdemokratie) zugute kommt. Hier Wandel zu schaffen, ist die Absicht des christlichen Antisemitismus. Dabei gehen einige so weit, die Aufhebung der in den modernen Verfassungen den Juden gewährten rechtlichen und politischen Gleichstellung zu verlangen. Die politische Vertretung des Antisemitismus in den verschiedenen Staaten teilt sich in mannigfache Fraktionen. Die notwendige Voraussetzung jeder wirksamen Abwehr eines schädlichen jüdischen Einflusses bildet jedenfalls die Erneuerung der Völker im praktischen Christentum" (K. Hilgenreiner, Art. "Antisemitismus: M. Buchberger (Hg.), Kirchliches Handlexikon, München 1907, 257f). Der zwergenwüchsige Österreicher mit dem Schnauzbart hat die im "Deutschen Volk" verbreitete Abneigung gegen die Juden aufgegriffen und geschickt als Marketing für seine Parteiziele verwendet. Die Juden mußten herhalten, um dem eigentlichen Feind Hitlers, der katholischen Kirche, leichter beikommen zu können. Hitler hat durch die von ihm geschürte Massenhysterie eine wichtige Unterscheidung aus dem Bewußtsein vieler Deutscher verdrängt, die Unterscheidung zwischen "bürgerlicher" und "dogmatischer Toleranz" (Daß die Kirche bei einigen - zu Unrecht - in Mißkredit geraten ist, weil sie angeblich Hitlers Rassenwahn geduldet oder gar unterstützt habe, ist weniger auf Hitler zurückzuführen als vielmehr auf Propagandaschriftsteller wie Rolf Hochhuth ("Der Stellvertreter"); sogar einige jüdische Gruppen haben in Dankbarkeit die Unterstützung verfolgter Juden durch die Kirche und insbesondere den persönlichen Einsatz von Papst Pius XII. zur Zeit des Nationalsozialismus gerühmt).
Die bürgerliche Toleranz ist verpflichtend. Das Gebot der Nächstenliebe gilt gegenüber jedem, auch den Irrenden. Einen Menschen vor die Alternative: "Laß dich taufen, oder wir töten dich", zu stellen, ist blanker Fanatismus, der niemandem dient und nur Schaden anrichtet. Die bürgerliche Toleranz kann aber durchaus eine gewisse rechtliche Benachteilung für Angehörige anderer Religionen als der römisch-katholischen zulassen; beispielsweise ist es einwandfrei (allerdings z.B. in Deutschland verboten! - Nebenbei bemerkt ist das verbriefte Grundrecht auf Gleichheit ohne Ansehen der Religion spätestens jetzt auch rein politisch nicht mehr ernst zu nehmen, da ja die Gleichheit ohne Ansehen des Geschlechtes durch die Billigung der sog. "Frauenquote" negiert wird), wenn ein Unternehmer ausdrücklich Angestellte für seinen Betrieb anwirbt, die römisch-katholisch sind, und Angestellte entläßt, wenn sie ein Konkubinat ("geschieden und wiederverheiratet") eingehen. Hingegen ist es absolut verwerflich, bei gerichtlichen Streitigkeiten zuungunsten eines Akatholiken deshalb zu entscheiden - und sei es auch nur ein Faktor unter anderen -, weil der Betreffende Akatholik ist.
Die dogmatische Toleranz, wie sie z.B. in Lessings "Ringparabel" (in "Nathan der Weise") formuliert wurde, ist verboten, denn dies würde bedeuten, daß alle Religionen die gleiche Berechtigung / den gleichen (Heils-) Wert besitzen. Dieser Standpunkt des "Indifferentismus" ist mehrfach ausdrücklich von der Kirche verurteilt worden.
Der Judaismus hingegen stellt eine falsche Glaubensauffassung dar, durch die bereits die Urkirche gefährdet war: "Die rasche Ausbreitung des Christentums unter den Heiden rief eine starke, von Jerusalem ausgehende judaistische Bewegung hervor, die von den Heidenchristen die Übernahme der Beschneidung und die Beobachtung des jüdischen Gesetzes forderte. Dadurch geriet die junge Kirche in eine ernste Krise. Hätte sich die judaistische Forderung durchgesetzt, so wäre das Christentum zu einer jüdischen messianischen Sekte geworden. Im andern Fall drohte die Gefahr einer Spaltung in eine judenchristliche und eine heidenchristliche Kirche. Als im syrischen Antiochien judaistische Eiferer aus Jerusalem erschienen und mit großem Nachdruck ihre Forderung erhoben, schickte die Gemeinde eine Abordnung mit Paulus und Barnabas an der Spitze nach Jerusalem, um die Streitfrage entscheiden zu lassen (Apg; Gal 2,1-10). Hier wurde auf dem sog. Apostelkonzil (Apostelkonvent), wohl im Jahre 49, beschlossen, daß den Heiden keine weitere Last auferlegt werden dürfe. Nur müßten sie sich des Genusses von Götzenoperfleisch, der Unzucht und des Genusses von Blut und Ersticktem enthalten (Aposteldekret mit den sog. Jakobusklauseln). Dadurch wurde die grundsätzliche Freiheit der Heiden vom Gesetz feierlich verbrieft" (A. Wikenhauser, Einleitung in das Neue Testament, Freiburg 1956, 252f). "In der Auseinandersetzung des Paulus mit den judaistischen Agitatoren in Galatien, die den Gegenstand des Galaterbriefes bilden, handelt es sich um die Grund- und Kernfrage der christlichen Religion. Nach Paulus verschafft der Kreuzestod Christi den Menschen das Heil, nach den Judaisten die Beschneidung und Beobachtung des mosaischen Gesetzes. Nach ihrer Überzeugung kann nur der Jude von Geburt oder durch Wahl das ewige Heil erlangen. Die Konsequenz des Judaismus ist die völlige Entwertung des Erlösungstodes Christi. Mögen auch die Agitatoren diese Konsequenz nicht so klar durchschaut haben, so hat sie doch Paulus in ihrer ganzen Tragweite erkannt und den Kampf gegen diesen grundstürzenden Irrtum mit Energie aufgenommen und unerbittlich durchgeführt. Er hat gesiegt, aber dieser Sieg hat ihm die Freiheit gekostet (Apg 21,20ff). Der Galaterbrief ist das Hauptdokument dieses Kampfes von wahrhaft weltgeschichtlicher Bedeutung. Ohne den siegreichen Ausgang dieses Kampfes wäre das Christentum nur eine jüdische messianische Sekte geblieben und hätte nie zur Weltreligion werden können" (ebd., 271).
Der "Neutestamentler" Gnilka hätte also besser zunächst einmal einen Blick ins Neue Testament geworfen, bevor er seine Meinung zum Besten gibt. Der "Dogmatiker" Lohfink hätte überdies in die Sammlung der lehramtlichen Texte von Denzinger (Enchiridion Symbolorum) schauen können, wo zu dem Stichwort "Judaismus" folgender Verweis steht: "Clemens, qui per suam stultitiam sanctorum Patrum statuta [scripta] respuit vel omnia synodalia acta [parvipendit], inferens etiam Christianis iudaismum, dum praedicet fratris defuncti accipere uxorem [uxorem posse in matrimonium iungi], insuper et Dominum Iesum Christum descendentem ad inferos omnes [-!] pios et impios exinde praedicat [simul inde] abstraxisse, ab omni sit [-!] sacerdotali officio nudatus [deponatur] et anathematis vinculo obligatus [obligetur]. [Clemens, der infolge seiner Torheit die Schriften der Väter zurückweist und alle synodalen Dokumente geringschätzt, indem er auch bei den Christen den Judaismus einführt, wenn er verkündet, die Gattin des verstorbenen Bruders könne [solle] man heiraten, und darüber hinaus [verkündet], der Herr Jesus Christus habe bei seinem Hinabstieg zu den Verstorbenen Gottesfürchtige und Gottlose zugleich von dort weggezogen, soll von jeglichem priesterlichen Dienst abgesetzt und mit dem Kirchenbann belegt sein] (DS 587: Hl. Papst Zacharias (741-752) über die Allerlösungslehre; diese Häresie ist übrigens eine der Haupthäresien Neu-Roms (cf. Wojtylas Antrittsenzyklika "Redemptor Hominis", "Erlöser des Menschen"!)! Die jüdische Weisung, daß ein Schwager die Witwe seines verstorbenen Bruders heiraten soll ["Schwagerpflicht"], findet sich Deuteronomium 25,5; die jüdische Sekte der Sadduzäer versuchten, mit Hinweis auf diese Weisung die Lehre von der Auferstehung von den Toten lächerlich zu machen, cf. Mt 22,23-32).
Mit Blick auf die Fakten können wir den beiden Herren Lohfink und Gnilka leider nichts Rühmlicheres als Torheit bescheinigen. - Schließlich noch ein Hinweis: Bekanntlich revoltieren eine große Zahl von "Theologen" gegen den "Papst" und seine "Maßregelungen". Die "Kölner Erklärung" gehört noch immer zu den bekanntesten Manifestationen pseudowissenschaftlicher Selbstherrlichkeit. Die aufmümpfigen Herren "Professoren" berufen sich sehr gerne darauf, daß auch Paulus dem Petrus "ins Angesicht widerstanden" habe. Weswegen hat aber Paulus dem Petrus Vorwürfe gemacht? Deswegen, weil Petrus bei den Judaisten zu nachgiebig war! "Als dann Kephas [Petrus] nach Antiochien kam, trat ich ihm Aug in Aug entgegen, weil er Tadel verdiente. Denn bevor einige aus der Umgebung des Jakobus eingetroffen waren, pflegte er mit den Heiden Tischgemeinschaft. Nach ihrer Ankunft aber zog er sich zurück und sonderte sich ab - aus Furcht vor den Beschnittenen. Mit ihm verstellten sich auch die übrigen Juden. Selbst Barnabas ließ sich durch ihre Verstellung mitreißen. Da ich nun sah, daß ihre Handlungsweise nicht der Wahrheit des Evangeliums entsprach, sagte ich offen vor allen zu Kephas: 'Wenn du als Jude nach heidnischer und nicht nach jüdischer Sitte lebst, wie kannst du dann die Heiden zwingen, nach jüdischer Sitte zu leben?'" (Gal 2,11-14).

Kurzum, wieder einmal hat die Konzilssekte eindrücklich unter Beweis gestellt, daß sie für das Reich des Satans arbeitet. In Wahrheit beleidigt derjenige Gott und die Kirche, der dem Judaismus nachgibt.

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