Umstrittene Heiligsprechung von Mutter Teresa

- Pressemeldung: Hat Papst Franziskus I. einen Engel der Armen heiliggesprochen? -
(Kirche zum Mitreden, 11.09.2016)
Mutter Teresa (26.08.1910 - 05.09.1997) wurde am 04.11.2016 von dem Rotarier Jorge Bergoglio ("Papst Franziskus I.") "heiliggesprochen" (hs). Der Koranküsser Karol Wojtyla ("Papst Johannes Paul II.") hatte sie bereits am 19.10.2003 "seliggesprochen". Der Jorge-Apologet Joseph Ratzinger ("Papst Benedikt XVI.") hat den Koranküsser "seliggesprochen", der Rotarier hat den Koranküsser dann "heiliggesprochen". Koranküsser, Jorge-Apologet, Rotarier: Teresas "Seligsprechung" und "Heiligsprechung" strotzen nur so von überwältigender Seligkeit und Heiligkeit. Oder doch nicht?
Zunächst fällt das sehr starke und obendrein oft sehr negative Medienecho bzgl. Teresas HS auf. S. exemplarisch n-tv.de ("Mutter Teresa - eine (Schein-)Heilige?", 03.09.2016): »Die Heiligsprechung soll ein Zeichen setzen - ist jedoch nicht unumstritten. [...] Die Frau in der weiß-blauen Kutte ist für viele alles andere als eine Heilige. Immer wieder wurde, bereits zu ihren Lebzeiten, Kritik an der Nonne laut. "Höllenengel" - so lautet der Titel einer TV-Dokumentation von Christopher Hitchens, die Kritiker der katholischen Ordensgründerin gerne für ihre Argumentation heranziehen. Darin heißt es unter anderem, ihr sei der Katholizismus wichtiger gewesen, als Armen oder Kranken zu helfen. Missionierung sei ihr oberstes Anliegen gewesen. Sie habe fundamentalistische Positionen in Sachen Verhütung, Sterbehilfe, Scheidung und Abtreibung vertreten. [..]  Mutter Teresa war ein Mensch mit Fehlern, wie jeder andere auch. Sie war aber auch eine Frau, die ein Leben in Armut unter Armen gewählt hat. Eine fromme Gläubige, die dennoch mit Gott haderte und Sätze wie "Er will mich nicht. Es gibt ihn gar nicht" gesagt haben soll. Und: "Der Platz Gottes in meiner Seele ist leer."« Viele Meldungen zu Teresas HS ähneln  auffällig dem Artikel von n-tv.de - u.z. bei den genannten wie den verschwiegenen Aspekten. Nun kann wohl nicht jeder sofort zweifelsfrei exakt feststellen, ob die Zustände in Teresas Armenhäusern tatsächlich immer so absolut "katastrophal", lies: menschenverachtend, waren oder sind, wie oft behauptet. Kein denkender Mensch hingegen kann es für glaubwürdig halten, wenn es Teresa zur Last gelegt wird, "fundamentalistische Positionen in Sachen Verhütung, Sterbehilfe, Scheidung und Abtreibung" vertreten zu haben. Es ist dafür wohlgemerkt zunächst absolut vollkommen belanglos, was Teresa diesbzgl. gesagt oder getan hat: Denn der Ausdruck "Fundamentalismus" ist an sich nur niedrigste Propaganda, eine leere Worthülse mit der -ismus-Ideologie-Endung. Und selbst ungeachtet der geschichtlichen Entwicklung dieses verbalen Totschlägers: Alles, was nicht auf gutem, festen Fundament steht, ist auf Sand gebaut oder nur ein Luftschloss. Die christliche Lehre muss für den Christen das Fundament sein. Aber wenn Christus doch so eindringlich die Liebe als höchstes Gut betont, wie kann man dann rigoros / rigoristisch Verhütung, Sterbehilfe, Scheidung und Abtreibung ablehnen? Nun, die Verurteilung Onans und damit der Onanie findet sich bereits im Alten Testament (Genesis 38). Bereits naturrechtlich erkennt man als Sinn der Sexualität die Fortpflanzung. Warum sollte man eine Handlung, die klar auf Fortpflanzung angelegt ist, so vornehmen, dass damit eine Fortpflanzung möglichst unmöglich ist? Wer den hemmungslosen, gedankenlosen und verantwortungslosen Genuss als höchstes Gut vergöttert, wird hartnäckig antworten: "Hauptsache, man hat Spaß!" Aber wo wurde diese Spaß-Maxime von Christus gelehrt? Ist Spaß und Liebe dasselbe? War Christus nur ein Spaßprediger? Was ist mit der Tötung Unschuldiger, z.B. durch "Sterbehilfe" oder Abtreibung? Wurde Job (Hiob) ermordet? Wie soll man über Kinder im Mutterleib denken, wenn man den Bericht über Mariä Heimsuchung (Lukas 1,39) resp. Publikationen von Erich Blechschmidt, Bernard Nathanson etc. betrachtet? Und was lehrt das Neue Testament z.Th. Ehe / Scheidung? Kurz: Wer vollkommen kommentarlos gegen "fundamentalistische Positionen in Sachen Verhütung, Sterbehilfe, Scheidung und Abtreibung" protestiert, der disqualifiziert nur sich selbst schlichtweg vollkommen.
Des Pudels Kern bei Teresas HS ist letztlich das, was in der Faktenpresse weitgehend bis komplett unter den Tisch fällt: die Frage der Rechtgläubigkeit. Dass Teresa »mit Gott haderte und Sätze wie "Er will mich nicht. Es gibt ihn gar nicht" gesagt haben soll«, könnte man vielleicht je nach Kontext und v.a. Belegen noch als Verleumdung oder (besiegte!) Glaubenszweifel interpretieren. Hingegen in Wahrheit ist die Katastrophe absolut allumfassend. Klares Lebensmotto von Teresa war: "Ich liebe alle Religionen" ("I love all religions", Time magazine, 12/4/89) - offensichtlich in unlösbarem Widerspruch zum Dogma von der Heilsnotwendigkeit der katholischen Kirche. Immerhin: Manche "Konservative" haben bemerkt, dass Teresas Credo ein kompletter Abfall vom Christentum war. Cf. Mark Michael Zima, "Mother Teresa - The Case for The Cause - Is Mother Teresa of Calcutta a Saint?" (Mutter Teresa - Die gesammelten Dokumente und Zeugnisse für die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse - Ist Mutter Teresa von Kalkutta eine Heilige?). Zima hat diesbzgl. auch einen "offenen Brief" an "Papst Benedikt XVI." geschrieben. Aber Zima verliert sich selbst vollkommen in der Illusion, dass die Gruppe des sog. "Zweiten Vatikanischen Konzils" (V2) die katholische Kirche ist. Es ist für Zima irrelevant, dass in den V2-Texten selbst ganz ausdrücklich und unanfechtbar das Dogma von der Heilsnotwendigkeit der Kirche geleugnet wird (Unitatis Redintegratio 3). Cf. "Nostra Aetate" 3: "Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat." "Allah", der gem. Koran ganz ausdrücklich nicht dreifaltig ist und auch keinen Sohn hat, ist gem. V2 "Gott". D.h. der "Gott" von V2 ist nicht der Gott des Christentums. Ebenfalls irrelevant für Zima: Ratzinger, noch als "Glaubenspräfekt" unter "Johannes Paul II.", bezeichnet nichtkatholische Gemeinschaften als "echte Teilkirchen", in denen "die Kirche Christi ... gegenwärtig und wirksam" ist (Erklärung "Dominus Iesus", 17). Es ist bei Zima ein ähnliches Dilemma wie z.B. bei Johannes Dörmann: Dieser bezeichnete Wojtylas "Weltgebetstag von Assisi" (1986) als "Anfang einer neuen Zeit", und Walter Hoeres sekundiert: "Jedenfalls läßt sich nicht bestreiten, daß der Gott von Assisi nicht der der Bibel ist". Aber eben: V2 selbst hat den "Anfang einer neuen Zeit" pompös zelebriert. Die "konservativen" V2-Mitglieder wie Dörmann, Hoeres, Zima thematisieren echte Probleme und liefern falsche Lösungen. Damit ist ihr Fehlverhalten das schlimmste, denn sie schaffen sich besonders trügerisches Vertrauen.
Schließlich werden angesichts Teresas Mission der Gottlosigkeit natürlich auch die zahlreichen anderen Ehrungen verständlich, mit denen sie überschüttet wurde, z.B. Friedensnobelpreis, Pacem in Terris Award, Freiheitsmedaille, UNESCO-Preis für Friedenserziehung usw.
Fazit: Die Teresa-HS ist objektiv gar nicht umstritten, denn Teresa ist unstrittig keine Heilige.

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