Zu Beginn des neuen Jahres erhielten wir eine anonyme e-mail mit einem
Word-Dokument als Anhang. Zunächst einmal: Wer uns schreibt, sollte
immer nur eine einfache Text-Formatierung verwenden, d.h. kein HTML, kein
Word und auch kein anderes Textverarbeitungsprogramm. Wer sich nicht an
diese Regel hält, kann damit rechnen, dass wir seine Nachricht
ungelesen löschen.
Nachfolgende mail haben wir aber gelesen, und sie zeigt das typische
feindliche Vereinnahmungsgebaren der V2-Sektierer in der üblichen
Plattheit. Im folgenden nun das Word-Dokument im Zusammenhang:
"HHr.Pater L., was nützt es mir, wenn ich behauptete, Sie
seien kein römisch-katholischer Priester? Nichts! Ich hätte in
Ihnen nur einen Feind gefunden. Doch will ich als Anhänger meiner
Kirche auch nicht den Namen V2-Sektierer annehmen und Sie nicht den Häretiker
nennen. Ich schlage deshalb vor, dass wir folgende sprachliche Regelung
treffen. Sie nennen mich römisch-katholisch und ich nenne Sie römisch-katholisch
in Sedisvakanz. Kürzel dafür wären dann rk' und rkis'.
Theologische Titel der beiden Glaubensrichtungen sollen so bleiben wie sie
sind, wenn nötig, können sie durch die v.g. Zusätze
konkretisiert werden. Mein Erstaunen und meine Bewunderung für Ihre
Seiten. Sie veranlassten mich tatsächlich , Überlegungen darüber
anzustellen, ob ich als Katholik zur Zeit des Vatikanum II etwas übersehen
hatte, das mir zeigt, dass ich vom rechten Glauben abgewichen sein könnte.
Doch beinahe gleichzeitig kam mir beim Lesen das Gefühl hoch, als sei
ich die Zeiten der hl. Inquisition zurückversetzt. Jedenfalls habe
ich, bevor ich Ihre Seiten gelesen hatte, einen für mich gnädigeren
Gott, väterlicheren Gott, liebenderen Gott verehrt. Jetzt bekomme ich
manchmal Alpträume darüber, zu welchen Verhaltensregeln unser
Gott gezwungen ist durch die kirchliche Lehre (rkis).
Sie führen in Ihrer Seite aus: 2. Neu-Rom als häretische
Sekte - Vaticanum II als Scheinkonzil von Scheinpäpsten
Roncalli formulierte in der Eröffnungsansprache drei Ziele für
seine Räubersynode: a) optimistische Weltanpassung; b) Abschied von
der klaren theologischen Sprache und Verwendung einer Sprache, die jeder
versteht (nur jeder anders); c) Abschaffung von Verurteilungen (biblisch
ausgedrückt: die Schafe den Wölfen zum Fraß
vorwerfen). Die Konzilssprache nun macht viele Texte mehrdeutig, ....."
Zu a): ... und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde ... , als Mann
und Frau schuf er sie (Gn.1,27). Dem Menschen wird die Erde und die
gesamte Schöpfung anvertraut und Gott bereute es nicht
(zusammengefasst nach Gn1,28ff). In der zweiten Schöpfungsgeschichte
erhält der Mensch eine Vertaruensauflage, nämlich Gott als
Instanz über sich anzuerkennen und nicht nach Erkenntnis des Guten
und Bösen zu streben. Sollte er das Vertrauen brechen, folgt der
sichere Tod. Die Menschen halten sich nicht an die Anweisung Gottes. Verführt
durch die Schlange, essen beide von dem Baum der Erkenntnis. Sie sterben
aber nicht sofort nachdem ihr Vergehen entdeckt ist. Sie werden aus dem
Garten Eden hinausgeworfen. Der angedrohte Tod tritt nicht ein! Es folgt
u.a. der Abschnitt über die Sintflut (Gn 6,5ff) wegen der
Verderbtheit der Menschen. Gott will strafen und tut dies auch, jedoch
Noach und seine Familie und die nichtmenschlichen Geschöpfe werden
gerettet! Wieder ein göttlicher Gnadenakt. So zieht es sich hin,
durch Altes Testament und Neues Testament. Gott ist optimistisch, was die
Errettung der Menschen betrifft. Fazit: Gott findet immer einen Weg zum
Menschen, durch seine Liebe zu ihm und der Mensch findet eine Verbindung
zu Gott durch seinen Glauben an ihn. Die r.k. Kirche bereitet durch ihre
optimistische Weltschau für alle Menschen den Weg zu Gott. Was haben
Sie denn dagegen?
Zu b): Abschaffung der klaren theologischen Sprache .... Die lateinische
Sprache war und ist immer noch ein gutes Mittel sich in der kath. Welt zu
verständigen, wenn man zum Klerus gehört und sich mit Theologie
beschäftigt. Heute lernt der Durchschnitt der Schüler kaum noch
Latein. Sollte man es brauchen, kann es in einem Schnellkurs an der Uni
erworben werden. Der Laie in der kath. Kirche brauchte, wenn er die
Messtexte mitbeten wollte schon den Schott (Schott-Messbuch). Sich darin
zurechtzufinden verlangt Wissen und Übung. Es gab viele Laien, die
nur durch das schellen bei der hl. Wandlung darauf aufmerksam wurden, was
dort am Altar geschieht. Sonst waren sie vertieft in das Rosenkranzbeten
oder sie brachten sich ihr privates Gebetbüchlein mit. Man hatte sich
aber an Latein in der Messe gewöhnt und nahm keinen Anstoss daran.
Die jüngere Generation jedoch, die mit Christen anderer Konfessionen
zusammen kamen, wünschten sich schon länger ein verständliches
Beten in deutscher Sprache, so wie es heute in der r.k. Messe ist. Der
Vorwurf an die r.k. Kirche, die Einführung der Muttersprache in der
Messe könnte zum Missverstehen beitragen, bezweifle ich, denn alle hören
ihre Muttersprache. Den Vorwurf, daß die Konzilssprache viele Texte
mehrdeutig macht, (Sie vermuten dahinter die sprachliche Ansammlung von Häresien,
nehme ich an), kann ich nicht einsehen. Man hat die Bibel in alle Sprachen
der Welt übersetzt (auch r.kis) und ist katholischerseits nicht in Häresien
verfallen deren Urheber die sprachliche Übersetzung war. Oder wir
wissen es nicht und wir sind damit zufrieden.
Zu c): Sie nehmen am besten den Häretiker jüdischen Glaubens,
Jesus, zum Vorbild und Beispiel. Hier legt er das Gesetz Mose anders aus
als die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Kurzfassung (Joh. 7,53
8,11): Jesus lehrt das Volk im Tempel. Die Schriftgelehrten und Pharisäer
wollten Jesus versuchen. Sie brachten eine Frau herbei, die beim Ehebruch
ertappt worden war. Sie sagten zu ihm: Meister, diese Frau ist auf
frischer Tat beim Ehebruch ertappt worden. Im Gesetz aber hat uns Mose
geboten, eine solche zu steinigen. Was sagst Du nun?" .... Als sie
jedoch hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sprach zu
ihnen : Wer von Euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen
Stein auf sie." Es fand keine Verurteilung der Frau statt. Und wieder
waren es Menschen mit der "falschen" jüdischen Glaubensüberzeugung,
nämlich die Jünger Jesu, die von den rechtgläubigen Pharisäern
gefragt werden: "Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?"
Sie erhalten die Antwort direkt von Jesus:" ... geht und lernet
verstehen, was das heisst:"Erbarmen will ich und nicht Opfer. .....
(nach Matth. 9,10-13) Eine weitere biblische Quelle die sowohl für
rk. und rkis. wichtig sind: Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet
werdet. (Matth. 7,1ff)
Die antichristliche Orientierung des Textes ist sofort ersichtlich; möglicherweise
wollte der Autor nach unserem kürzlich veröffentlichten Text über
die ignorantia affectata noch
einmal nachhaltig beweisen, dass gegen die Ignoranz der V2-Sekte jeder
Widerstand zwecklos ist: Die V2-Sektierer wiederholen eben immer und immer
wieder ihre törichten Behauptungen, bis man ihnen keine Widerworte
mehr gibt, um dann endlich zu triumphieren, sie wären ja im Recht,
weil niemand gegen ihre Weisheiten Einspruch erhebe. Denn wäre der
Autor an der Wahrheit interessiert, dann hätte er die Zeit, die er für
das Erstellen dieses Pamphlets benötigte, besser darin investiert,
sich über die Tatsachen zu informieren. Außerdem hätte er
dann festgestellt, dass seine Einwürfe bereits auf unseren Seiten
widerlegt sind.
Betrachten wir nun das Pamphlet in seinen vier Hauptteilen (Einleitung +
a) + b) + c)).
Einleitung:
"was nützt es mir, wenn ich behauptete, Sie seien kein römisch-katholischer
Priester? Nichts! Ich hätte in Ihnen nur einen Feind gefunden. Doch
will ich als Anhänger meiner Kirche auch nicht den Namen V2-Sektierer
annehmen und Sie nicht den Häretiker nennen. Ich schlage deshalb vor,
dass wir folgende sprachliche Regelung treffen. Sie nennen mich römisch-katholisch
und ich nenne Sie römisch-katholisch in Sedisvakanz. Kürzel dafür
wären dann rk' und rkis'. Theologische Titel der beiden
Glaubensrichtungen sollen so bleiben wie sie sind, wenn nötig, können
sie durch die v.g. Zusätze konkretisiert werden."
Diese ersten Worte lassen den antichristlichen Hintergrund des Autors
deutlich erkennen. In dem Sedisvakanz-Text, auf
den der Schreiber ja Bezug nimmt, haben wir die Merkmale der Kirche erwähnt.
Der Schreiber wusste also über die genauen Zusammenhänge bestens
Bescheid. Dennoch schlägt er direkt zu Anfang den Weg in den
Subjektivismus ein: Er stellt es in sein eigenes Belieben, die Kriterien für
die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche festzulegen, maßt
sich damit in ähnlicher Weise eine übergöttliche Vollmacht
an, wie es die Bundesrepublik Deutschland tut. Selbstverständlich ist
es keine Nützlichkeitsfrage, ob man jemanden als römisch-katholischen
Priester anerkennt oder nicht, sondern ein anhand von eindeutigen Fakten
gebildetes Urteil. Römisch-katholisch bezieht sich dabei allgemein
auf die Kirchenzugehörigkeit (geeint im wahren Glauben, in den wahren
Sakramenten und unter den rechtmäßigen Hirten), Priester
bezieht sich dabei speziell auf den Stand (im Gegensatz zum Laienstand).
Der Schreiber möchte angeblich nicht, dass wir sein Feind sind, so
als ob wir ein hypersensibles Mimöschen wären, dass sofort
schmollt, wenn man ihm nicht zu Willen ist und ihm nicht den Titel römisch-katholischer
Priester zugesteht. Jeder Leser unserer Seiten weiß doch, das wir
nur an der Wahrheit interessiert sind. Gäbe es also einen
ernstzunehmenden Grund, die V2-Sekte als römisch-katholische Kirche
zu betrachten, dann würden wir uns Wojtyla unterwerfen, Abbitte
leisten und Buße tun. Es spricht aber nun einmal alles für
unsere Position und nichts dagegen. Wer auch nur denkt, wir seien ein Häretiker,
begeht bereits dadurch eine schwere Sünde, solange eben keine
Anhaltspunkte für diesen Gedanken bestehen.
Ähnlich antichristlich ist das Begehren des Schreibers, als römisch-katholisch
angesehen zu werden, obwohl er nachweislich ja V2-Sektierer ist. Aber er
mag es nun einmal nicht, der Wahrheit ins Auge zu sehen oder sie zu hören,
und als das hypersensible Mimöschen, das er anscheinend ist, nimmt er
für sich diesen Titel in Anspruch, auf den er allerdings kein Recht
vorweisen kann. Schlimm genug, dass andere sich anmaßen, im
Widerspruch zum göttlichen Recht den Titel römisch-katholisch zu
verteilen; wir werden uns dieses Verbrechens aber nicht schuldig machen,
egal wie sehr man uns darum bittet oder gar dazu zwingt; was von einem
anderen Titel als römisch-katholisch, in diesem Fall also römisch-katholisch
in Sedisvakanz, zu halten ist, steht bereits in Der
Begriff römisch-katholisch.
Eine kurze Bemerkung noch zur Anonymität des Schreibers: Der Text
enthält zwar keinen Namen, aber bei der e-mail-Adresse im
Absenderfeld steht ein Name. Dies ist allerdings ein Frauenname,
wohingegen der Text anscheinend von einem Mann geschrieben wurde ("Anhänger
meiner Kirche", "ich als Katholik"). Aber selbst wenn eine
Frau den Text geschrieben haben sollte, sind die Namen bei den
mail-Adressen auch nicht gesichert; so schrieben uns bereits "Der
Imperator" und "Satan".
"Mein Erstaunen und meine Bewunderung für Ihre Seiten. Sie
veranlassten mich tatsächlich , Überlegungen darüber
anzustellen, ob ich als Katholik zur Zeit des Vatikanum II etwas übersehen
hatte, das mir zeigt, dass ich vom rechten Glauben abgewichen sein könnte.
Doch beinahe gleichzeitig kam mir beim Lesen das Gefühl hoch, als sei
ich die Zeiten der hl. Inquisition zurückversetzt. Jedenfalls habe
ich, bevor ich Ihre Seiten gelesen hatte, einen für mich gnädigeren
Gott, väterlicheren Gott, liebenderen Gott verehrt. Jetzt bekomme ich
manchmal Alpträume darüber, zu welchen Verhaltensregeln unser
Gott gezwungen ist durch die kirchliche Lehre (rkis)."
Dieses törichte Geschwafel von einem Gott, der immer bedingungslos
alles verzeiht, hat mit der Offenbarung kaum etwas zu tun. In der Tat:
Gott verzeiht denen, die von ihrem Weg ins Verderben umkehren und Buße
tun, aber Gott verzeiht nicht jedem bedingungslos. Dieses diabolische
Gottesbild haben wir bei KzM immer wieder entlarvt, als ein Beispiel sei
nur das Unglaubensbekenntnis von Publik-Forum
erwähnt. Und die heilige Inquisition ist in der Tat ein
beeindruckendes Beispiel dafür, wie Ernst die Kirche das ewige Heil
nimmt. Die Schauergeschichtchen, die von den Feinden Christi verbreitet
wurden, haben allerdings dazu geführt, dass alle Ungebildeten die
Inquisition für etwas Schlechtes halten, weil ja nachweislich
vereinzelt Fehler begangen wurden. Mit dieser Argumentation muss man aber
alles als schlecht beurteilen, selbst die heilige Kirche als Ganzes, denn
überall werden auch Fehler begangen. Bevor man also über die "böse
Inquisition" herzieht, sollte man sich mal über die
geschichtlichen Fakten kundig machen, andernfalls ist von ignorantia
affectata auszugehen. Selbiges gilt auch, wenn man zu den Märchenbüchern
greift, in denen notorische Kirchenhasser ihre Psychosen ausleben, indem
sie die heilige Inquisition als einen von Kirchenoberen an Unschuldigen
verübten Massenmord hinstellen.
"Sie führen in Ihrer Seite aus: 2. Neu-Rom als häretische
Sekte - Vaticanum II als Scheinkonzil von Scheinpäpsten
Roncalli formulierte in der Eröffnungsansprache drei Ziele für
seine Räubersynode: a) optimistische Weltanpassung; b) Abschied von
der klaren theologischen Sprache und Verwendung einer Sprache, die jeder
versteht (nur jeder anders); c) Abschaffung von Verurteilungen (biblisch
ausgedrückt: die Schafe den Wölfen zum Fraß
vorwerfen). Die Konzilssprache nun macht viele Texte mehrdeutig, ....."
Der Schreiber unterlässt es tunlichst, auf den klaren dogmatischen
Bruch einzugehen, der in den Texten von Vatikanum 2 formuliert und im
ganzen Getue der V2-Sekte offenbar ist: Die Aufgabe des Dogmas von der
Heilsnotwendigkeit der Kirche ist nur ein Beispiel, aber ein Beispiel, das
absolut reicht, s. die Anmerkungen
zum Sedisvakanz-Text. Das Geplänkel, das dem vermeintlichen
Super-Konzil vorausging, war bereits eine deutliche Warnung, aber die Eröffnungsansprache
besitzt natürlich noch nicht den durchschlagenden Bekanntheitsgrad.
Aufmerksame Beobachter der Vorgänge im Vatikan mussten bereits eine böse
Vorahnung bekommen, aber erst der hochoffizielle Glaubensabfall auf
Vatikanum 2 konnte die für jeden leicht erreichbare Gewissheit
bringen, dass Sedisvakanz bestand und die klerikalen Würdenträger
die Kirche verlassen hatten. Statt also auf das offenkundige Hauptargument
unserer Beweisführung einzugehen, vergnügt sich der Schreiber
mit der Eröffnungsansprache. Weil seine Ausführungen gar nicht
unsere Argumentation berühren, sind sie letztlich wertlos für
die Diskussion. Damit könnten wir die Kommentierung des Pamphletes
abschließen; damit aber jeder die ganze Lächerlichkeit der V2-"Argumentation"
durchschaut, geben wir noch einige Hinweise:
a) optimistische Weltanpassung:
"... und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde ... , als Mann und
Frau schuf er sie (Gn.1,27). Dem Menschen wird die Erde und die gesamte
Schöpfung anvertraut und Gott bereute es nicht (zusammengefasst nach
Gn1,28ff). In der zweiten Schöpfungsgeschichte erhält der Mensch
eine Vertaruensauflage, nämlich Gott als Instanz über sich
anzuerkennen und nicht nach Erkenntnis des Guten und Bösen zu
streben. Sollte er das Vertrauen brechen, folgt der sichere Tod. Die
Menschen halten sich nicht an die Anweisung Gottes. Verführt durch
die Schlange, essen beide von dem Baum der Erkenntnis. Sie sterben aber
nicht sofort nachdem ihr Vergehen entdeckt ist. Sie werden aus dem Garten
Eden hinausgeworfen. Der angedrohte Tod tritt nicht ein! Es folgt u.a. der
Abschnitt über die Sintflut (Gn 6,5ff) wegen der Verderbtheit der
Menschen. Gott will strafen und tut dies auch, jedoch Noach und seine
Familie und die nichtmenschlichen Geschöpfe werden gerettet! Wieder
ein göttlicher Gnadenakt. So zieht es sich hin, durch Altes Testament
und Neues Testament. Gott ist optimistisch, was die Errettung der Menschen
betrifft. Fazit: Gott findet immer einen Weg zum Menschen, durch seine
Liebe zu ihm und der Mensch findet eine Verbindung zu Gott durch seinen
Glauben an ihn. Die r.k. Kirche bereitet durch ihre optimistische
Weltschau für alle Menschen den Weg zu Gott. Was haben Sie denn
dagegen?"
"Der angedrohte Tod tritt nicht ein!" Das ist falsch; richtig
ist, dass Adam und Eva nicht unmittelbar nach dem Sündenfall sterben,
aber der Tod ist eine Folge der Erbsünde. "Gott will strafen und
tut dies auch". Da müssen wir dem Schreiber Recht geben. Und
weil dem nun einmal so ist, warnte Christus vor der durch die Erbsünde
gekennzeichnete "Welt", wie insbesondere die Texte im
Johannesevangelium zeigen. Die Zugehörigkeit zu Christus, die sich
nach seinem ausdrücklichen Willen in der Zugehörigkeit zur
Kirche manifestieren muss, entscheidet über ewiges Heil oder
Verderben. Die Anpassung an die Verkommenheit und Gottvergessenheit der
Welt ist der Weg des Verderbens, und wir raten in der Tat niemandem,
diesen Weg zu beschreiten.
b) Abschied von der klaren theologischen Sprache und Verwendung
einer Sprache, die jeder versteht (nur jeder anders):
"Abschaffung der klaren theologischen Sprache .... Die lateinische
Sprache war und ist immer noch ein gutes Mittel sich in der kath. Welt zu
verständigen, wenn man zum Klerus gehört und sich mit Theologie
beschäftigt. Heute lernt der Durchschnitt der Schüler kaum noch
Latein. Sollte man es brauchen, kann es in einem Schnellkurs an der Uni
erworben werden. Der Laie in der kath. Kirche brauchte, wenn er die
Messtexte mitbeten wollte schon den Schott (Schott-Messbuch). Sich darin
zurechtzufinden verlangt Wissen und Übung. Es gab viele Laien, die
nur durch das schellen bei der hl. Wandlung darauf aufmerksam wurden, was
dort am Altar geschieht. Sonst waren sie vertieft in das Rosenkranzbeten
oder sie brachten sich ihr privates Gebetbüchlein mit. Man hatte sich
aber an Latein in der Messe gewöhnt und nahm keinen Anstoss daran.
Die jüngere Generation jedoch, die mit Christen anderer Konfessionen
zusammen kamen, wünschten sich schon länger ein verständliches
Beten in deutscher Sprache, so wie es heute in der r.k. Messe ist. Der
Vorwurf an die r.k. Kirche, die Einführung der Muttersprache in der
Messe könnte zum Missverstehen beitragen, bezweifle ich, denn alle hören
ihre Muttersprache. Den Vorwurf, daß die Konzilssprache viele Texte
mehrdeutig macht, (Sie vermuten dahinter die sprachliche Ansammlung von Häresien,
nehme ich an), kann ich nicht einsehen. Man hat die Bibel in alle Sprachen
der Welt übersetzt (auch r.kis) und ist katholischerseits nicht in Häresien
verfallen deren Urheber die sprachliche Übersetzung war. Oder wir
wissen es nicht und wir sind damit zufrieden."
Hier verwechselt der Schreiber offensichtlich etwas: klare theologische
Sprache und lateinische Sprache. Die Texte von Vatikanum 2 sind natürlich
in Latein geschrieben, d.h. es geht uns hier gar nicht um die Vokabeln,
sondern um Begriffe. Statt griffiger Formulierungen, wie sie in den Texten
der katholischen Konzile in den Kapiteln und Kanones (s. wieder die
Anmerkungen zum Sedisvakanz-Text) zu finden
waren, plätschert in den V2-Texten einlullendes Gefasel vor sich hin.
Die Begriffe haben einen Sinneswandel vollzogen, d.h. mit gleichlautenden
Vokabeln werden unterschiedliche Dinge bezeichnet (Sohn Gottes, Erbsünde,
universaler Heilswille etc.). Das Latein als liturgische Sprache ist nicht
unser Thema gewesen, der Schreiber wiederholt hier zudem nur die üblichen
wertlosen Phrasen, die gegen das Latein in der Liturgie vorgebracht
werden, schweift also völlig vom Thema ab. Einiges aber dennoch zu
den Tiraden:
1. Es ist nachweisbar kinderleicht, sich im Schott zurechtzufinden.
2. Es ist durchaus erlaubt, während der Messe den Rosenkranz zu
beten, da in diesem wunderbaren Gebet die Heilsgeschichte betrachtet wird.
Zur Erfüllung der Sonntagspflicht ist erforderlich, dass man der
Messe andächtig beiwohnt, also den Fortgang der Messe verfolgt. Da
die Hauptteile der Messe immer gleich bleiben, ist es ebenfalls
kinderleicht, dem Fortgang der Messe ohne Schott zu folgen.
3. Die Tatsache, dass auch kleine Kinder (8-jährige und sogar jüngere)
alle Antworten des Ministranten auswendig lernen können, beweist
ebenfalls hinreichend, wie leicht es ist, die Grundgebete auf Latein zu
beherrschen.
4. Richtig ist, dass mit der Landessprache die Ökumene (Einheit im
Kampf gegen die Wahrheit) leicht möglich ist. Viele V2-"Priester"
sabbeln sich zudem ihre eigenen "Messtexte" zusammen, womit die
unkontrollierte Verrohung leichter vorwärts schreiten kann.
5. Wer schon einmal im fremdsprachigen Ausland war, wird es sehr zu schätzen
wissen, überall die vertrauten lateinischen Worte zu hören "Introibo
ad altare Dei".
Kurzum: Nichts spricht gegen die lateinische Sprache, aber vieles dafür.
c) Abschaffung von Verurteilungen (biblisch ausgedrückt:
die Schafe den Wölfen zum Fraß vorwerfen). Die Konzilssprache
nun macht viele Texte mehrdeutig, ....."
Sie nehmen am besten den Häretiker jüdischen Glaubens, Jesus,
zum Vorbild und Beispiel. Hier legt er das Gesetz Mose anders aus als die
Schriftgelehrten und die Pharisäer. Kurzfassung (Joh. 7,53
8,11): Jesus lehrt das Volk im Tempel. Die Schriftgelehrten und Pharisäer
wollten Jesus versuchen. Sie brachten eine Frau herbei, die beim Ehebruch
ertappt worden war. Sie sagten zu ihm: Meister, diese Frau ist auf
frischer Tat beim Ehebruch ertappt worden. Im Gesetz aber hat uns Mose
geboten, eine solche zu steinigen. Was sagst Du nun?" .... Als sie
jedoch hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sprach zu
ihnen : Wer von Euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen
Stein auf sie." Es fand keine Verurteilung der Frau statt. Und wieder
waren es Menschen mit der "falschen" jüdischen Glaubensüberzeugung,
nämlich die Jünger Jesu, die von den rechtgläubigen Pharisäern
gefragt werden: "Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?"
Sie erhalten die Antwort direkt von Jesus:" ... geht und lernet
verstehen, was das heisst:"Erbarmen will ich und nicht Opfer. .....
(nach Matth. 9,10-13) Eine weitere biblische Quelle die sowohl für
rk. und rkis. wichtig sind: Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet
werdet. (Matth. 7,1ff)"
Toll, wie gut der Schreiber das NT kennt, und dass er uns darüber
belehrt, was denn da drin steht! Allerdings: "Glaubt nicht, ich sei
gekommen, das Gesetz oder die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht
gekommen, um sie aufzuheben, sondern um sie zu erfüllen. Denn
wahrlich, ich sage euch: Solange Himmel und Erde bestehen, wird kein Jota
oder Häkchen vom Gesetze vergehen, bis alles erfüllt ist"
(Mt 5,17). Das klingt nicht gerade nach einem "Häretiker jüdischen
Glaubens", aber der Schreiber hat ja bekanntlich ohnehin sehr wüste
Vorstellungen darüber, was ein Häretiker ist. Leider ist dem
Oberschlaumeier auch noch ein wichtiges Wort an die Ehebrecherin
entgangen: "Geh hin und sündige fortan nicht mehr!" M.a.W.
die Frau hat gesündigt, und Jesus warnt sie davor, dies noch einmal
zu tun, weil die unbereute Todsünde das ewige Verderben zur Folge
hat. Für das weitere zum x-ten Male der Verweis auf unsere
Stellungnahme zum Vorwurf der
Lieblosigkeit.
Das war aber einfach! So leicht kann man den Gegnern der Kirche, die uns
in eine sektiererische Ecke pressen wollen, Paroli bieten. Oft genug gilt
auch bzgl. der Kirchengegner: "Das Gegenteil von gut ist gut gemeint."
Damit ist die feindliche Übernahme, die uns zu "sektiererischen
Katholiken" (contradictio in adjecto) machen wollte, gescheitert. Es
hat weiterhin alles seine rechtmäßige Ordnung: Katholiken sind
Katholiken, und V2-Sektierer sind V2-Sektierer. Die ersten bleiben es
hoffentlich, die zweiten bleiben es hoffentlich nicht.