Zur Erlaubnis zur Blutspende für
homosexuelle Männer
- Pressemeldung: Zur Debatte um das Blutspendeverbot /
"schwules Blut" -
(Kirche zum Mitreden, 06.06.2013)
"Hatten Sie schon einmal Intimkontakt mit einem anderen Mann?" Wer
diese Frage auf dem Blutspender-Fragebogen mit ja beantwortet, wird
nicht zur Blutspende zugelassen. Doch kürzlich verkündete der
Staatsminister von Sachsen-Anhalt, Rainer Robra (CDU): "Die
Landesregierung wird darauf hinwirken, die bisherigen
Blutspende-Regelungen dahingehend zu ändern, dass sie künftig keine
pauschalen Ausschlusskriterien aufgrund von Gruppenzugehörigkeiten
enthalten und damit dem Generalverdacht über homosexuelle Männer
sowie deren Diskriminierung entgegenwirken." Angebliche Vorteile: 1.
Die diesbzgl. Diskriminierung von Schwulen wird beendet. 2. Es gibt
mehr potentielle Spender und somit mehr Blut.
Zur Richtigstellung: Das Zauberwort "Diskriminierung" wird auch hier
wieder missbraucht. Denn Diskriminierung, d.h. "Unterscheidung", ist
die Grundlage jeder gesellschaftlichen Ordnung. Auf, lasst uns jede
Diskriminierung abschaffen: Schwangerschaftstests für Männer!
Fahrerlaubnis für Blinde! Verbot von Schulnoten! Freie
Berufsausübung als Arzt etc. ohne Ausbildung! Sogar selbst dem
hartgesottensten Anarchisten dürfte irgendetwas einfallen, wo er ein
Verbot für notwendig hält - und wenn es auch nur das Verbot von
Verboten sein sollte. Nein: Nur insofern "Diskriminierung" eine
*ungerechte* Unterscheidung bedeutet, kann an ihr ernsthaft etwas
auszusetzen sein. Und das Homo-Spendeverbot ist schlichtweg eine
absolut unantastbare Notwendigkeit: Wie sogar das
Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bemerkt, ist "zweifelsfrei belegt, dass
Sexualverkehr unter Männern mit einem gegenüber heterosexuellem
Sexualverkehr erheblich höherem Risiko einer HIV-Übertragung
behaftet ist". Das Robert Koch-Institut (RKI) unterstreicht diese
Feststellung anhand der hohen Anteile von Homosexuellen bei der
Registrierung von HIV-Neuinfektionen. N.B.: Die derzeitigen
HIV-Tests können eine bestehende Infektion nicht immer nachweisen.
Wer sich also durch Homo-Blut mit HIV infiziert hat, der darf dann
voller Dankbarkeit frohlocken und sich rühmen, seine Infektion mit
schlimmem Siechtum bis zum qualvollen, ggf. frühen Tod als Zeichen
gegen Diskriminierung und als Bekenntnis zur political correctness
durchzutragen. Und die politische Korrektheit muss grenzenlos sein.
Um jetzt nur beim Thema Sexualität zu bleiben: Wie kann es sein,
dass es keine "Eheerlaubnis" / "eingetragene Partnerschaft" für nahe
Verwandte gibt und dass solcher Geschlechtsverkehr als "Inzest"
("Blutschande", eigtl. in-castus, d.h. un-keusch) gem. Art. 213 StGB
strafbar ist? Erbschäden-Risiko bei Inzest von Mutter und Sohn,
Bruder und Schwester? Das kann, das darf doch nicht als Verbotsgrund
reichen, denn das HIV-Infektionsrisiko ist bei Schwulen ungleich
viel höher. Und da fragt ja auch keiner nach dem Gesundheitsrisiko -
und bald soll ja sogar die Frage danach, weil "diskriminierend",
verboten sein. Wenigstens muss die Ehe zwischen Mutter und Tochter,
Bruder und Bruder etc. erlaubt sein - daraus können nämlich gar
keine erbgeschädigten Nachkommen hervorgehen.
Zudem: Karl Lagerfeld erklärte kürzlich, er wolle seine Katze
heiraten, "wenn es legal wäre". Also: Helft Karl Lagerfeld! Stoppt
die Diskriminierung von Modedesignern und Hauskatzen! Es ist höchste
Zeit, endlich mit den "Rechten der Tieren" ernst zu machen. Die
Politiker und Medien werden nicht müde, jedem einzuimpfen, dass die
Ehe als lebenslängliche Vertragsbindung zwischen einem Mann und
einer Frau eine gesellschaftliche Fehlentwicklung ist und sich
längst überholt hat. Es ist mit der freiheitlich-demokratischen
Ordnung nicht vereinbar, Modedesigner, Hauskatzen oder sonstigen
Wesen zu diskriminieren.
Aber nachdem die "Diskriminierungs"-Lüge vom Tisch ist: Ist nicht
immerhin das zusätzliche Spenderblut Grund genug, beide Augen (von
wem auch immer) zuzudrücken? Auf diesen Blutzuwachs sollte man nicht
unbedingt hoffen: Zunächst müsste wohl sehr viel Blut als
HIV-positiv direkt wieder entsorgt werden, so dass zwar ein großer
Mehraufwand, aber kein großer Mehrertrag von Spenden zu erwarten
wäre. Und wegen des hohen Restrisikos bei falsch-negativen
Ergebnissen dürfte sich ein neuer Markt bilden: Blut von
Nicht-Homosexuellen. Das könnte eine Sonderleistung für
Privatpatienten sein; Kassenpatienten könnten eine
Homo-Blut-Schutz-Zusatzversicherung abschließen. Ferner: In jedem
Supermarkt kann man sich entscheiden: für Tafelwein oder für
Qualitätswein, für Produkten aus konventioneller oder aus
ökologischer Landwirtschaft usw. Man kann auswählen zwischen den
preiswerten, unsortierten Walnüssen des Discounters und den teuren,
handverlesenen Walnüssen des Markenanbieters - und bei Nüssen ist
das nicht nur eine Geschmacks- oder Verantwortungsfrage: Da können
Qualitätsunterschiede auch von erheblicher gesundheitlicher
Bedeutung sein. Also wenn man in jedem Supermarkt regal- und
reihenweise "diskriminieren" darf: Warum sollte man nicht wählen
dürfen, welches Blut ggf. in einen hineingepumpt wird? Ist es mit
der freiheitlich-demokratischen Grundordnung vereinbar, jeden
Menschen - auch gegen seinen ausdrücklich erklärten Willen - einer
erhöhten HIV-Infektionsgefahr auszusetzen? Und selbst wenn derartige
Patienten-Zusatzversicherungen / Patientenverfügungen o.ä. als
"diskriminierend" verboten wären: Es gäbe Mittel und Wege, derlei
Verbote zu umschiffen und somit sein Infektionsrisiko erheblich zu
senken. Das wäre dann zwar nur für die Stützen der Gesellschaft
möglich, d.h. für Politiker, Richter, Reiche - aber wer könnte etwas
dagegen haben, wenn für diese Leute anderes Recht gilt? Hier könnte
man allerdings einwenden: Politiker, Richter, Reiche würden es doch
gar nicht wollen, geschweige denn zulassen, besser behandelt zu
werden als das gemeine Volk.
Und vielleicht werden bisherige Blutspender ihre Spendertätigkeit
beenden - z.B. weil sie es einfach nicht für verantwortbar halten,
sich an einem verantwortungslosen politisch korrekten Blut-Roulette
zu beteiligen.
Also: Uneingeschränktes Nein zur Blutspende-Erlaubnis für
homosexuelle Männer!
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