Bekenntnis bis zum Tod
- Thomas von Aquin über den Märtyrertod des hl. Ignatius -
(Kirche zum Mitreden, 10.09.1999)
In dem Text Kompromissbereitschaft hatten wir
geschrieben: "Wir haben erklärt, wir wollen bis zum letzten Atemzug
beim Bekenntnis des katholischen Glaubens bleiben, sei es auch in Verfolgung
und Not." Im folgenden zitieren wir einen Abschnitt aus dem sehr empfehlenswerten
Katechismus des hl. Thomas von Aquin, u.z. aus der Erklärung des Gebetes
des Herrn. Thomas gibt Erläuterungen zu den sieben Bitten, die das
Vater unser enthält, und bei seinen Ausführungen über die
erste Bitte, "Geheiligt werde Dein Name", kennzeichnet Thomas den Namen
Gottes als wunderbar, liebenswürdig, anbetungswürdig und unaussprechlich.
Dabei verweist Thomas auf den Märtyrertod des hl. Ignatius. Thomas
(1225-1274) meint den Bischof Ignatius von Antiochien (Festtag: 1. Februar),
Schüler des Apostels Johannes; Ignatius wurde ca. 107 unter Kaiser
Trajan ermordet; im Kanon der hl. Messe wird Ignatius bei den Märtyrern
nach der Wandlung erwähnt. Der Gründer des Jesuitenordens, der
hl. Ignatius von Loyola (1491-1556; Festtag: 31. Juli), starb nicht als
Märtyrer.
Wenn wir dem antichristlichen Terror die Stirne bieten wollen, müssen
wir uns an den hll. Märtyrern ein Beispiel nehmen, die gezeigt haben,
dass Christus ihr Leben bis ins innerste geprägt hat. Und wir müssen
erkennen, dass eine Verleugnung Gottes, wie die Bundesrepublik Deutschland
sie gemäß ihrer Verfassung den Bürgern abverlangt, schlichtweg
nicht möglich ist. Die Verherrlichung des Namens Gottes muss auch
unser Lebensziel sein, mögen unsere scheinbar übergöttlichen
Feinde auch noch so perfide Einschüchterungsmethoden gegen uns anwenden.
"Es ist aber der Name Gottes liebenswürdig: Kein anderer Name
ist uns unter dem Himmel gegeben, in welchem wir selig werden können"
(Apg 4,12). Vor allem aber muss man das Heil lieben. Und da haben wir ein
schönes Beispiel am hl. Ignatius, der den Namen Christi so sehr liebte,
dass er, als Trajan ihn aufforderte, den Namen Christi zu verleugnen, erwiderte,
derselbe könne aus seinem Munde nicht entfernt werden. Und als jener
ihm das Haupt abzuschneiden und Christus aus seinem Mund zu entfernen drohte,
sprach er: "Und wenn du ihn auch aus meinem Munde wegnähmest, so könntest
du ihn doch nicht aus meinem Herzen herausreissen: denn dieser Name ist
in mein Herz eingeschrieben, und deswegen kann ich ihn anzurufen nicht
ablassen." Als Trajan dies hörte, wollte er die Wahrheit des Gesagten
erproben; dehalb liess er den Diener Gottes enthaupten und ihm das Herz
aus dem Leibe reissen, und da fand es sich, dass der Name Christi mit goldenen
Buchstaben in dasselbe geschrieben war. Denn der Heilige hatte diesen Namen
gleichsam wie ein Siegel auf sein Herz gelegt."
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