Kirche, Wahrheit und Unfehlbarkeit

- Pressemeldung: Die "Enzyklika" "Lumen Fidei", betrachtet im Licht des Glaubens -
(Kirche zum Mitreden, 29.09.2013)
"Der Gläubige ist nicht arrogant; im Gegenteil, die Wahrheit lässt ihn demütig werden, da er weiß, dass nicht wir sie besitzen, sondern vielmehr sie es ist, die uns umfängt und uns besitzt. Weit davon entfernt, uns zu verhärten, bringt uns die Glaubensgewissheit in Bewegung und ermöglicht das Zeugnis und den Dialog mit allen." Dies verkündete das sichtbare Oberhaupt der Gruppe des sog. "Zweiten Vatikanischen Konzils" (V2, 1962-1965), i.e. Jorge Bergoglio, vulgo "Papst Franziskus I.", in seiner "Enzyklika" "Lumen Fidei" v. 29.06.2013. Jorge beruft sich dafür auf seinen "Vorgänger Benedikt XVI., der sie konzipiert und weitgehend verfasst hat und von dem ich sie dankbar übernommen habe" (Brief an Eugenio Scalfari, 04.09.2013). Zudem verkündete Jorge in dem großen Interview mit "Civiltà Cattolica" v. 14.06.2013 (publ. ital. 19.09.2013; dt. Rad. Vat. 25.09.2013): "Fühlen mit der Kirche bedeutet für mich, in dieser Kirche zu sein. Und das Ganze der Gläubigen ist unfehlbar im Glauben. Es zeigt diese Unfehlbarkeit im Glauben durch den übernatürlichen Glaubenssinn des ganzen Volkes Gottes auf dem Weg. [...] es ist die Erfahrung der ›heiligen hierarchischen Mutter Kirche‹, wie sie der heilige Ignatius genannt hat, der Kirche als Volk Gottes, die Hirten und das Volk zusammen. [...] Gott hat sich als Geschichte offenbart, nicht als ein Kompendium von abstrakten Wahrheiten. [...] Auch die Formen, die Wahrheit auszudrücken, können verschieden sein. Und das ist sogar nötig, um die evangelische Botschaft in ihrer unveränderlichen Bedeutung weiterzugeben."
Hmm - Moment mal: Weiß der Gläubige wirklich nur, dass er die Wahrheit nicht besitzt? Ist diese erklärte Wahrheitslosigkeit die Voraussetzung für jeden Dialog? Womit begründet Jorge das, was er "Unfehlbarkeit" nennt? Ist Gott "Geschichte"? Wenn Gott sich als "als Geschichte offenbart", kann er dann ewig sein? Bzw. kann etwas, das nicht ewig / unveränderlich ist, Gott sein? Was ist eine "Wahrheit" wert, wie "unveränderlich" ist sie, wenn sie notwendigerweise in immer anderen Formen ausgedrückt werden muss? Wenn Unfehlbarkeit keine "abstrakten Wahrheiten" betrifft resp. gewährleistet, was soll dann an ihr "unfehlbar" sein? Warum müssen sich "die Formen, die Wahrheit auszudrücken", eigentlich ändern? Fragen über Fragen...
Im Kern geht es darum: Ist das, was Jorge permanent über die Welt auskippt, überhaupt mit den elementarsten Gesetzen der Logik vereinbar? Zugegeben: Das ist es absolut offenkundig absolut nicht. Schon wer nur à la Sokrates "weiß, dass er nichts weiß", weiß immerhin, dass er das weiß - und das ist ja nicht nichts. Und so kann man logisch weiterdenken.
Manche behaupten, der katholische Glaube sei ohnehin nicht mit der Logik zu vereinbaren, sondern schlichtweg unvernünftig. Zugegeben: Was Jorge predigt, ist rettungslos unvernünftig. Aber ist Jorges Weltanschauung wirklich der katholische Glaube? Ist der Verein, dessen derzeitiges sichtbares Oberhaupt Jorge ist, die katholische Kirche? Definitiv: Nein!
Dabei ist eben das Thema Wahrheit - und damit auch Unfehlbarkeit - der absolute Dreh- und Angelpunkt. Jorges V2-Gruppe ist erklärtermaßen die Gruppe derer, die die Wahrheit nicht besitzen, und das obendrein unfehlbar. Hingegen das ("Erste") Vatikanische Konzil (1869-1870) erklärt zur "Gnadengabe der Wahrheit": "Diese Gnadengabe der Wahrheit und des nie versagenden Glaubens ist dem Petrus und seinen Nachfolgern auf diesem Stuhl von Gott verliehen worden, auf daß sie ihr erhabenes Amt zum Heil aller ausüben, daß die gesamte Herde Christi durch sie von der vergifteten Speise des Irrtums ferngehalten und mit der Speise der himmlischen Lehre genährt werde, daß jede Gelegenheit zur Spaltung beseitigt werde, die ganze Kirche einig erhalten bleibe und, gestützt auf ihre Grundfeste, stark dastehe gegen die Tore der Unterwelt. [...] Wenn der römische Bischof in höchster Lehrgewalt (ex cathedra) spricht, das heißt, wenn er seines Amts als Hirt und Lehrer aller Christen waltend in höchster, apostolischer Amtsgewalt endgültig entscheidet, eine Lehre über Glauben oder Sitten sei von der ganzen Kirche festzuhalten, so besitzt er aufgrund des göttlichen Beistandes, der ihm im heiligen Petrus verheißen ist, jene Unfehlbarkeit, mit der der göttliche Erlöser seine Kirche bei endgültigen Entscheidungen in Glaubens- und Sittenlehren ausgerüstet haben wollte. Diese endgültigen Entscheidungen des römischen Bischofs sind daher aus sich und nicht aufgrund der Zustimmung der Kirche unabänderlich" (Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, Regensburg 1938, Nrr. 387 u. 388).
Während also die V2-Gruppe unendlich in Unwahrheit herumtaumelt, erfreut sich die katholische Kirche der "Gnadengabe der Wahrheit" mit "unfehlbaren" "endgültigen Entscheidungen". Kurz:Die katholische Kirche ist die "Säule und Grundfeste der Wahrheit" (1 Tim 3,15), hingegen die V2-Gruppe ist die Gemeinschaft der Wahrheitslosen. Demnach umfasst die V2-Gruppe eigentlich alle Menschen - ausgenommen nur die Katholiken. In diesem V2-Irrlicht sind dann auch die "Ökumene", die "interreligiösen Gebetstreffen", ja sogar ein Korankuss möglich - bzw. es ist letztlich nichts anderes möglich. Einer der prominentesten öffentlichen Koranküsser ist Karol Wojtyla, vulgo "Papst Johannes Paul II.". Wojtyla wurde von "Benedikt XVI." bereits "seliggesprochen" und soll bald von Jorge "heiligsprechen" werden; vielleicht gibt es dann ein gigantisches kollektives Koranküssen auf dem Petersplatz. Tatsache ist: In V2, "Nostra Aetate", steht: "Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat." Tatsache ist auch: Über "Allah" lehrt der Koran (Sure 112) ausdrücklich: "Allah ist einer, Allah ist ewig; er hat nicht gezeugt und ist nicht gezeugt und nicht ist seinesgleichen einer." Und Tatsache ist schließlich: Die Kirche hat endgültig unfehlbar definiert: "Der Vater ist ungezeugt, der Sohn ist vom Vater gezeugt, der Heilige Geist geht aus Vater und Sohn hervor. [...] Diese drei Personen sind Ein Gott, nicht drei Götter" (Neuner-Roos, Nrr. 158 u. 160).
Aber wenn die V2-Gruppe nicht die katholische Kirche ist, warum bemerken das denn nicht die absolut makellos zuverlässigen Wahrheitsprediger, i.e. die Politiker, Richter und Journalisten? Können etwa Millionen oder gar Milliarden Menschen irren? Erst recht zumal doch die Gesamtheit aller Gläubigen unfehlbar ist, und die "Gläubigen" obendrein doch eigentlich die Gesamtheit aller Menschen sind (abzgl. der Katholiken)! Doch das Thema "Großer Glaubensabfall" soll hier nicht weiter entfaltet werden.
Abschließend noch ein kleiner Hinweis, wie der auch von Jorge so brennend beschworene V2-Dialog konkret aussieht. Der Verf. lädt schon seit vielen Jahren alle V2-Mitglieder immer wieder zur sachlich-argumentativen Auseinandersetzung ein. Daraufhin haben die V2-Mitglieder die Beiträge des Verf. in Foren und Publikationsportalen gelöscht und den Verf. dort gesperrt; den Verf. öffentlich mit schlimmsten Verleumdungen überzogen und ihn obendrein der Möglichkeit zur Richtigstellung beraubt; den Verf. sogar mit verschiedenen Gerichtsprozessen und mit falschen Anklagen / gerichtlichen Falschaussagen überzogen; unschuldig in den Bankrott pfänden und zu Gefängnis verurteilen lassen usw. usf. Das alles ist also die "Nicht-Arroganz", die "Demut" und "Unfehlbarkeit" der V2-Mitglieder; das ist der V2-"Dialog mit allen". Einerseits Wahrheit und Unfehlbarkeit als Wesen der katholischen Kirche, anderseits Lug und Trug als Wesen der V2-Gruppe. Welcher Gemeinschaft möchte man angehören?

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