Karneval in der katholischen Kirche

- Endlich ein Zeugnis, wie die katholische Kirche Karneval feierte -
(Kirche zum Mitreden, 03.03.2004)
Die Thematik dieses Textes scheint etwas anachronistisch - schließlich ist Karneval ja in den meisten Gegenden schon vorbei. Allerdings hatte 1994 ein "Seminarist" (!) in Chur uns erzählt, er wollte - wohlgemerkt in der Fastenzeit ! - zum Karnevalsumzug gehen. Und wie er erklärte, handelte es sich dabei um die "Basler Fasnacht". 2004 findet sie vom 1. bis 3. März 2004 statt, d.h. während wir diese Zeilen schreiben, wird noch Karneval gefeiert, und die V2-Sekte, bei der ja Karneval und überhaupt heidnische Frivolität das Lebensprinzip ist, ist sicherlich mit dabei, vielleicht auch wieder durch einen Churer "Seminaristen" vertreten.
Aber zum Anachronismus: Als wir unseren letzten Karnevalstext schrieben, lagen uns die hier gebotenen Informationen noch nicht vor. Wir hatten festgestellt, dass in V2-Texten Karneval zu den elementarsten, wichtigsten Begriffen gezählt wird, während er in katholischen Nachschlagewerken normalerweise nicht auftaucht. So gibt es im sehr umfangreichen Lexikon des katholischen Lebens, hg. von Erzbischof Wendelin Rauch, Freiburg 1952, weder einen Artikel "Fastnacht" noch "Karneval". Aber in dem Büchlein von Bernhard Brinkmann, "Kleines katholisches Kirchenlexikon", Kevelaer 1951, wird immerhin "Fastnacht" erklärt. Der Text lautet vollständig (92):
die drei letzten Tage vor Beginn der Fastenzeit, vielfach gekennzeichnet durch ausgelassene Lustbarkeiten mit Maskierung. Zur Sühne für die mannigfachen Versündigungen an diesen Tagen wird vielerorts eine dreitägige Sühneanbetung vor dem Allerheiligsten gehalten. S. auch vierzigstündiges Gebet.

Damit haben wir nun ein authentisches Zeugnis, wie in der katholischen Kirche Karneval gefeiert wurde: mit Sühneanbetung für die Versündigungen an diesen Tagen. Mangels Priester wird es vielen Katholiken schlichtweg heute nicht möglich sein, Anbetung vor dem Allerheiligsten zu halten. Wir empfehlen trotzdem, eine Zeit des Sühnegebetes zu halten, ganz besonders zu den Zeiten dieses V2-Superfestes, aber auch bei anderen antichristlichen Großveranstaltungen wie Weltjugendtagen. Die Bewohner von Basel und Umgebung könnten die noch verbleibende Zeit der diesjährigen "Basler Fasnacht" besonders für Sühnegebet nutzen.

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