Karneval und katholische Kirche

- Pressemeldung: Zur neuen Narrenkappe für Joseph Ratzinger -
(Kirche zum Mitreden, 15.02.2011)
"Die große heilige Theresia sagt: Wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn und wenn Fasten, dann Fasten.
Das heißt, wenn wir feiern, dann wird also wirklich gefeiert, in einem großen Stil, aber wenn gefastet wird, dann wird auch gefastet. Und da hat auch der Karneval seinen Ursprung, denn bevor das Fasten losgeht, wird noch mal richtig gefeiert! Aber dann ist auch Sense bis Ostern." Das behauptete Joachim Meisner, sog. "Kardinal" und "Kölner Erzbischof ", anlässlich eines Besuchs   von "Kölner Jecken" bei dem sichtbaren Oberhaupt der Gruppe des sog. "Zweiten Vatikanischen Konzils" (V2), i.e. Joseph Ratzinger vulgo "Papst Benedikt XVI." Dazu behauptete die Pressebeauftragte des Kölner Festkomitees, Sigrid Krebs; "Der Karneval und die Kirche gehören untrennbar zueinander, denn der Kölner Karneval fußt auf die Tradition der katholischen Kirche. Die Fastnacht ist eben der Abend vor der Fastenzeit, wo man noch mal auf den Putz haut." ("Vatikan: Kölner Dreigestirn beim Papst",  Radio Vatikan, 02.02.2010). Der Karnevalsprinz überreichte Ratzinger eine Narrenkappe, die sich Meisner dann aufsetzte (Photos bei "Hier bekommt der Papst die Narrenkappe geschenkt", bild.de, 03.02.2011). Und an anderer Stelle wird Meisner zitiert: "Karneval ist in der Kirche Christi geboren ... Von seinem Wesen her ist der Karneval mit dem Evangelium blutsverwandt" ("Wie christlich ist der Karneval?", hpd.de, 08.02.2011).
In Wahrheit allerdings ist Karneval das Frühlingsfest des heidnischen Götzen Dyonisos (Bakchos), Gott des Weins und der Ekstase. Bei den dionysischen Riten ("Mysterien") wurde der Götze, mit Tiermaske verkleidet, auf einem Schiffskarren (lat. "carrus navalis" => Karneval) umhergezogen, während seine - ebenfalls als Tiere verkleideten - Götzendiener um den Schiffskarren tanzten. Während das Heidentum Karneval feiert, befindet sich die Kirche in der Vorfastenzeit, die in der Liturgie schon recht ähnlich der Fastenzeit ist (Bußfarbe violett, kein Alleluja, kein Gloria in der Sonntagsmesse).
Im sehr umfangreichen Lexikon des katholischen Lebens, hg. von Erzbischof Wendelin Rauch, Freiburg 1952, gibt es weder einen Artikel "Fastnacht" noch "Karneval". Aber in dem Büchlein von Bernhard Brinkmann, "Kleines katholisches Kirchenlexikon", Kevelaer 1951, wird immerhin "Fastnacht" erklärt. Der Text lautet vollständig (92): "die drei letzten Tage vor Beginn der Fastenzeit, vielfach gekennzeichnet durch ausgelassene Lustbarkeiten mit Maskierung. Zur Sühne für die mannigfachen Versündigungen an diesen Tagen wird vielerorts eine dreitägige Sühneanbetung vor dem Allerheiligsten gehalten. S. auch vierzigstündiges Gebet."
Also: Die Fastenzeit ist nicht konzipiert als "Ausnüchterung" für den Karnevalskater. Erst recht ist Karneval nicht eine Art "Henkersmahlzeit" vor dem Fasten. Namentlich ist die Volksetymologie "Carne, vale" ("Fleisch, Lebewohl") unsinnig, da in der Fastenzeit nur der Aschermittwoch als außerordentlicher Abstinenztag (Fleischverzicht; grundsätzlich an allen Freitagen vorgeschrieben) hinzukommt. Die Fastenzeit ist die Vorbereitungszeit auf Ostern. Sie zielt auch gar nicht auf Gewichtsabnahme, erst recht nicht zwecks hemmungslosen Schlemmens außerhalb der Fastenzeit, sondern auf innere Erneuerung: Man darf sich bei den irdischen Dingen nicht von Trieben beherrschen lassen, sondern soll das Leben als Teilhabe am Kreuz Christi begreifen, um auch an seiner Auferstehung teilhaben zu können.
V2-"Bischöfe" mit Narrenkappe sind n.b. nichts Ungewöhnliches, wie z.B. ein entsprechendes Bild a.d.J. 1996 mit Reinhard Lettmann (Münster) beweist. Die V2-"Päpste" tragen übrigens noch nicht einmal mehr eine Tiara, seit Giovanni Battista Montini, vulgo "Papst Paul VI., seine Tiara 1964 öffentlich ablegte.
Mit den unzähligen "Karnevalsmessen", Karnevalssitzungen, Karnevalslügen etc. der V2-Gruppe, wo sich unkatholische Laien als katholische Geistliche ausgeben, unterstreicht nun die Ratzinger-Narrenkappe nur einmal mehr den eigentlichen Charakter, die "Blutsverwandtschaft" der V2-Gruppe: gezielt antichristliches Heidentum. Es betrübt zu sehen, wie die V2-Gruppe mit ihrem jahrzehntelangen und v.a. verkappten Kostümball "auf den Putz haut." Aber irgendwann wird sich die V2-Gruppe nicht mehr hinter ihren Masken verstecken können. "Dann ist auch Sense."

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