Gerhard Ludwig Müller contra
Realpräsenz Christi
- Pressemeldung: Ein notorischer Häretiker als
"katholischer Glaubenspräfekt" und die Unlogik der
"Traditionalisten" -
(Kirche zum Mitreden, 24.06.2013)
"Bischof" Gerhard Ludwig Müller ist - auf
Anordnung von Joseph Ratzinger, vulgo "Papst Benedikt XVI.", - seit
2007 Mitglied und seit 2012 sogar "Präfekt" der
"Glaubenskongregation" der Gruppe des sog. "Zweiten Vatikanischen
Konzils" (V2, 1962-65), d.h. der aktuelle oberste
V2-"Glaubenshüter". Am 20.06.2013 nun äußerte sich Atila Sinke
Guimarães, Editor von traditioninaction.org, zur Frage, ob Müller
ein Häretiker sei. Guimarães gehört, ähnlich wie die sog.
"Piusbruderschaft" von Marcel Lefebvre, zu den sog.
"Traditionalisten". Diese "Tradis" präsentieren gerne, welche
Früchte das "Vatikanum 2" hervorgebracht hat, z.B. das Zitat von
Müller (Die Messe – Quelle christlichen Lebens, Augsburg 2002): "In
Wirklichkeit bedeuten Leib und Blut Christi nicht die materiellen
Bestandteile des Menschen Jesus während seiner Lebenszeit oder in
der verklärten Leiblichkeit. Leib und Blut bedeuten hier vielmehr
Gegenwart Christi im Zeichen des Mediums von Brot und Wein."
Soweit Müller. Und nun zum Vergleich hier die katholische Lehre:
Berengar von Tours musste 1079 das Glaubensbekenntnis
unterschreiben: In der hl. Messe werden Brot und Wein "wesentlich
gewandelt in das wahre, eigentliche, lebensspendende Fleisch und
Blut unseres Herrn Jesus Christus; und nach der Weihe sind sie der
wahre Leib Christi, der aus der Jungfrau geboren wurde, der,
geopfert für das Heil der Welt, am Kreuze hing und der zur Rechten
des Vaters sitzt, und das wahre Blut Christi, das aus seiner Seite
floß, nicht im Zeichen und in der Wirksamkeit des Sakraments,
sondern in seiner eigentlichen Natur und in seiner wahren Wesenheit"
(Neuner-Roos (NR) 474; Denzinger-Schönmetzer (DS) 355). Das 4.
Konzil im Lateran (1215) verkündete das Dogma: Christi "Leib und
Blut ist im Sakrament des Altares unter den Gestalten von Brot und
Wein wahrhaft enthalten, nachdem durch Gottes Macht das Brot in den
Leib und der Wein in das Blut verwandelt sind" (NR 339; DS 430). Das
Konzil von Trient (1545-63) verkündete das Dogma: "Wer leugnet, daß
im Sakrament der heiligsten Eucharistie wahrhaft, wirklich und
wesentlich der Leib und das Blut zugleich mit der Seele umd der
Gottheit unseres Herrn Jesus Christus und folglich der ganze
Christus enthalten ist, und behauptet, er sei in ihm nur wie im
Zeichen, im Bild oder in der Wirksamkeit, der sei ausgeschlossen"
(NR 492; DS 883). Durch diese "wunderbare und einzigartige Wandlung"
hören die Substanzen von Brot und Wein auf zu bestehen, d.h. diese
reale Präsenz Christi unter den Gestalten von Brot und Wein
geschieht durch eine "Transsubstantiation", eine "Wesensverwandlung"
(NR 493, DS 884).
Kurzum: Müller leugnet das Dogma von der Transsubstantiation.
Zugegeben: In der V2-Gruppe kommt es normalerweise tatsächlich nicht
zur Wesensverwandlung, denn sowohl die heilige Messe als auch das
Priestertum wurden durch eine "neue Ordnung" ("novus ordo")
abgeschafft. Aber Müller behauptet ja, die katholische Lehre zu
vertreten, und damit ist seine Aussage unleugbar eine manifeste
Irrlehre (Häresie). Müller ist ein Häretiker.
Tradition in Action zitiert ganz offen diese Häresie Müllers. Und
zur Begründung, warum Müller dann trotzdem kein Häretiker sein soll,
phantasiert traditioninaction.org: Damit jemand zum Häretiker
erklärt würde, seien einige offizielle Verfahren notwendig. So
müsste jemand zuerst vom Heiligen Offizium aufgefordert worden sein,
seine Häresie zu widerrufen. Und nur wenn diese Person trotzdem
nicht widerruft, würde sie vom Heiligen Offizium zum Häretiker
erklärt. Nun ist Müller aber selbst der Präfekt der V2-Version des
"Heiligen Offiziums" - dafür führte Montini ("Papst Paul VI.") 1965
die Bezeichnung "Kongregation für die Glaubenslehre" ein. Laut
traditioninaction.org müsste Müller, um exkommuniziert zu sein, sich
also erst selbst zum Häretiker erklären, was aber "unwahrscheinlich"
sei ("it is not probable" / "It seems quite unlikely").
Zugegeben: Es ist unwahrscheinlich, dass Müller sich selbst zum
Häretiker erklären wird. Aber Tatsache ist, dass das - entgegen den
Behauptungen von Tradition in Action - auch vollkommen irrelevant
ist. Schon deswegen, weil die V2-Gruppe gar nicht die katholische
Kirche ist. Sie besitzt gar nicht die Kennzeichen der wahren Kirche
Christi (einig, heilig, katholisch, apostolisch), s. z.B. die in den
V2-Texten enthaltenen Irrlehren, etwa die Leugnung der
Heilsnotwendigkeit der Kirche (UR I,3). Somit ist also jeder, der
sich zu V2 bekennt, ob nun "kritisch" oder "treu", ob nun
"konservativ" oder "progressiv", ein Häretiker und somit aus der
Kirche ausgeschlossen. Dementsprechend besitzt Müller auch keinerlei
Autorität. Außerdem lese man noch einmal das oben zitierte Dogma:
"Wer leugnet, daß ..., der sei ausgeschlossen." Da steht doch gerade
*nicht*: Wer leugnet, dass ..., gegen den soll die
Glaubenskongregation ein Verfahren eröffnen, und nur wenn er sich
weigert zu widerrufen, dann soll er von der Glaubenskongregation zum
Häretiker erklärt werden, und erst dann sei er ausgeschlossen. Nein:
Wer eine Häresie vertritt, der ist ein Häretiker und somit aus der
Kirche ausgeschlossen. S. auch den Römischen Katechismus nach dem
Konzil von Trient: "Daher kommt es, dass nur drei Menschenklassen
von ihr [der Kirche] ausgeschlossen werden: erstens die Ungläubigen,
dann die Häretiker und Schismatiker, endlich die Exkommunizierten"
(Cat. Rom. I, 10,9).
Netzseiten wie novusordowatch.org und dailycatholic.org haben nun
diese Kapriolen von traditioninaction.org in Sachen Müller
kommentiert. Von traditioninaction.org oder Lefebvre-Anhängern
werden zwar massenhaft definitive Beweise vorgelegt, dass die
V2-Gruppe definitiv nicht die katholische Kirche ist. Aber unter
hartnäckiger gröblichster Missachtung unleugbarer Fakten und
zwingender Logik behaupten diese Tradis dennoch der Wahrheit zum
Trotz, dass diese "schismatische Kirche" von V2 eben doch die
katholische Kirche sei. Solche traditionalistischen Verdrehungen von
Fakten und Logik bestätigen doch nur immer wieder: Die einzig und
allein vertretbare Position ist der - von den Tradis verurteilte und
von den Medien totgeschwiegene - sog. "Sedisvakantismus".
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