Zu dem heutigen Evangelium von der Heilung eines Wassersüchtigen
am Sabbat empfiehlt der Römische Katechismus den Pfarrern,
über das dritte Gebot zu predigen: "Gedenke, dass du den Tag des
Sabbat heiligst." Der Römische Katechismus erklärt dabei
auch, warum wir Christen nicht den Sabbat, sondern den Sonntag
heiligen: Mit dem Tod Christi am Kreuz wurde der gesamte
hebräische Gottesdienst abgeschafft; die Zeremonien des Alten
Bundes waren nur gleichsam Schattenbilder des Lichtes und der Wahrheit,
und diese Schattenbilder wurden mit der Ankunft des Lichtes und der
Wahrheit, die Christus ist, beseitigt. Ferner erinnert der
Römische Katechismus daran, dass Paulus den Galatern ihre
Anhänglichkeit an die mosaischen Gesetze zum Vorwurf macht. Es ist
anscheinend auch heute noch wichtig, an diese einfachen Tatsachen zur
Sonntagsheiligung zu erinnern, weil es auch heute noch Menschen gibt,
die schlichtweg ignorieren, dass beim Tod Christi der Vorhang im Tempel
zerrissen ist, also dass der Alte Bund beendet wurde, und weil es auch
heute noch Menschen gibt, die schlichtweg ignorieren, dass es für
jeden Menschen heilsnotwendig ist, Mitglied der katholischen Kirche zu
sein. Was die Sabbatheiligung betrifft, so gibt es nur einige wenige,
die sich als "Christen" ausgeben und trotzdem auf der Heiligung des
Samstags bestehen. Viel umfangreicher hingegen ist die Masse derer, die
sich als "Christen" ausgeben, aber trotzdem leugnen, dass die
jüdische Religion nun objektiv schlichtweg keine
Daseinsberechtigung mehr hat. Solche eklatante Wahrheitsleugnung
schlägt sich in Forderungen nieder, man solle unter Christen und
Juden "die gegenseitige Kenntnis und Achtung fördern" ("Nostra
Aetate" 4). Hier muss man stets an die unfehlbare Wahrheit erinnern,
dass "niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide noch
Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter - des
ewigen Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt,
das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor
dem Tod der Kirche anschließt" (DS 1351). Diese allgemeine
Verwirrung äußert sich zudem im Umgang mit dem Islam. Viele,
die sich als "Christen" ausgeben, billigen oder unterstützen gar
solche Ungeheuerlichkeiten wie: "Mit Hochachtung betrachtet die Kirche
auch die Muslim, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in
sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer
Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat (NA 5)." Es
ist zwar Streitfrage, ob es sich bei Allah bloß um ein
Hirngespinst Mohammeds oder um einen Dämon handelt, jedenfalls
handelt es sich definitiv nicht um Gott, denn im Koran (4,171) steht
unmissverständlich: "Allah ist nur ein Einiger Gott. Fern ist es
von Seiner Heiligkeit, daß Er einen Sohn haben sollte." Wie geht
man heute mit der klaren Erkenntnis um, dass Allah nicht Gott ist? Nun,
der Kölner Stadtrat hat kürzlich dem Bau der
größten Moschee in Deutschland zugestimmt. Josef
Wirges, Bezirksbürgermeister von Köln-Ehrenfeld,
verkündete dabei seinen Glauben: "Ich glaube, dass die neue
Moschee so ein architektonisches Meisterwerk wird, dass Reisebusse mit
Touristen künftig nicht nur den Kölner Dom ansteuern, um ihn
zu bewundern, sondern auch das islamische Gotteshaus." Mal abgesehen
von der Fragwürdigkeit des architektonischen Vergleichs: Wie kann
jemand, insbesondere sogar ein Politiker, eine Moschee als "Gotteshaus"
bezeichnen? Und wo bleiben die Proteste gegen dieses Verwirrspiel?
Kurzum: Es herrscht eine ungeheuerliche Verwirrung, und kaum jemanden
stört es. Will man dieser ungeheuerlichen Verwirrung ernsthaft
begegnen, so ist eine Besinnung auf das Wesentliche notwendig. Und dazu
gehört nun einmal auch die Tatsache, dass der Mensch dem wahren
Schöpfer die wahre Verehrung schuldet. Wir müssen uns fragen,
wie wir dieser Pflicht nachkommen, insbesondere was die
Sonntagsheiligung betrifft. Der Römische Katechismus verweist
nachdrücklich darauf, dass das dritte Gebot nicht einfach lautet:
"Gedenke, dass du am Tag des Sabbat nicht arbeitest", sondern eben:
"Gedenke, dass du den Tag des Sabbat heiligst." Das Unterlassen
längerer, schwerer körperlicher Arbeit ist natürlich ein
Bestandteil der Sonntagsheiligung. Aber wie es ja auch im heutigen
Evangelium gesagt wird, kann es eben Ausnahmen geben, dass also doch
gewisse Arbeiten erlaubt sind. Zur Sonntagsheiligung gehört dabei
nicht nur negativ die Unterlassung von körperlichen Arbeiten,
sondern auch positiv die Anbetung, die besonders in der hl. Messe Gott
dargebracht wird. Der Messbesuch ist daher an jedem Sonntag
grundsätzlich unter schwerer Sünde verpflichtend.
Darüber hinaus sollen auch andere gute Werke vollbracht werden,
namentlich das Gebet, aber auch z.B. die Sorge um Kranke und Trauernde.
Wir müssen also ein echtes christliches Profil haben. Unsere
Motivation muss eben darin liegen, so zu handeln, wie es der
Schöpfungsordnung entspricht. Die bereits genannte unfehlbare
Lehre, dass "niemand außerhalb der katholischen Kirche (...) des
ewigen Lebens teilhaftig wird", wird im selben Text sehr klar
ausgeführt: "Mag einer noch so viele Almosen geben, ja selbst sein
Blut für den Namen Christi vergießen, so kann er doch nicht
gerettet werden, wenn er nicht im Schoß und in der Einheit der
katholischen Kirche bleibt." Geben wir uns also keinen Illusionen hin,
und verbreiten wir erst recht keine Illusionen: Es geht eben nicht
darum, unter Juden, Moslems und Christen "die gegenseitige Kenntnis und
Achtung zu fördern", sondern es geht darum, das objektiv Richtige
zu tun. Speziell in unserer heutigen Zeit ist es immer wieder
notwendig, daran zu erinnern, von welch hoher Bedeutung die Bildung im
Leben des Menschen ist. Sowohl allgemeine Bildung für das Volk als
auch Förderung der Wissenschaften gehören zu den
großartigen beständigen Verdiensten der Kirche. Und wenn uns
auch täglich massiv eingehämmert wird, dass Geld für die
Bildung fehlt, so muss dem entgegengehalten werden, dass es an
allererster Stelle mal am guten Willen fehlt. Was nützen noch so
viele Milliarden und Abermilliarden Euro für angebliche
Bildungszwecke, wenn diese so gen. Bildung doch vielmehr
Verblödung ist! Wie sieht es mit den Lehrplänen an den
Schulen aus, und von welcher Qualität sind die Lehrer? Das Thema
soll jetzt nicht entfaltet werden. Statt dessen frage man sich, ob man
nicht speziell den Sonntag auch für seine private Bildung nutzen
sollte. Natürlich ist es bequem, sich einfach vor den Fernseher zu
legen und zuzuschauen, wie Petra für Michael, Eva und Stefan einen
Kartoffelsalat zubereitet, wie sie die Kartoffeln schält und mit
Mayonaise und Remoulade abschmeckt, wie sie dann mit Michael und Eva
über den perfekten Anteil von Gurken und Tomaten im Kartoffelsalat
debattiert und welche Kräutermischung Stefan für den
Kartoffelsalat empfiehlt. Aber sollte man sich wirklich mit
Kartoffelsalat-Debatten abspeisen lassen? Wäre es nicht weitaus
besser, sich Zeit für ein gutes Buch zu nehmen? Man kann nur
sagen: Die Bildungsmöglichkeiten sind heute für die
allermeisten Deutschen hervorragend: Die allermeisten können sich
ohne große Probleme und ohne große Kosten Bildungsmaterial
aus allen möglichen Bereichen verschaffen. Sicherlich, angesichts
der religiösen Verwirrung wird man kaum darauf verzichten
können, sich selbst wenigstens grundlegende Katechismus-Kenntnisse
anzulesen. Aber es gibt sehr vieles im Bereich der Bildung: Literatur,
Fremdsprachen, Mathematik, Musik usw., und es gibt sehr viele Angebote
an Bildung, die man durch Internet, Stadtbücherei oder sonstwie
erlangen kann. Da sollte doch für jeden etwas zu finden sein, wie
er die freie Zeit des Sonntags zur gesunden Entfaltung seiner
menschlichen Anlagen nutzt.
Doch wie immer es auch individuell aussehen mag: Gedenken wir, den
Sonntag zu heiligen. Ein alter Spruch lautet: "Wie Dein Sonntag, so
Dein Sterbetag." Versuchen wir, unser ganzes Leben zu heiligen, in der
Arbeit und in der Freizeit, damit wir dereinst teilhaben an der ewigen
Freude des Himmels. Amen.