Die Kirche steht in der Oktav des Festes der Unbefleckten
Empfängnis, deshalb werden am heutigen dritten Adventssonntag die
jeweiligen Gebete dieses Festes angefügt. Auch in den Nachrichten
wurde verschiedentlich über dieses Fest berichtet, z.B.
veröffentlichte eine deutsche Tageszeitung einen Artikel: "Eine
derbe Weihnachtsfeier im Altenheim" (op-marburg.de, 10.12.2008): "Am
Montag fand die Premiere einer besonderen Weihnachtsfeier statt:
Compagnia Buffo präsentierte 'Lieverscheidts Weihnachtsfeier' aus
dem fiktiven Alten- und Pflegeheim Waggonhalle e. V, und die Zuschauer
waren begeistert. Die beiden Akteure des Abends sind Herr Bachmann
(Willi Lieverscheidt), ein Bewohner des Altenheims, und eine
ehrenamtliche Heim-Mitarbeiterin, Frau Pieper (Kascha B.). Beide
gestalten die Weihnachtsfeier. So spielen sie unter anderem Marias
unbefleckte Empfängnis nach, wobei Bachmann den missmutigen und
eifersüchtigen Josef mimt." Beim Österreichischen Rundfunk
gibt es sogar mehrere Meldungen mit Bezug auf die Unbefleckte
Empfängnis, schließlich ist der 8. Dezember in
Österreich seit dem 17. Jh. ein Feiertag, der allerdings von den
Nazis abgeschafft und erst 1955 wieder eingeführt wurde. So gibt
es also beim ORF eine Meldung "Pop ist ein Religionsersatz des
westlichen Mittelstandes": "Treffen sich der perfekte Popsong und
körperlicher Wahnsinn in einem einzigen Song, wird der
Zuhörer gleichsam zum Voyeur eines Akts der unbefleckten
Empfängnis - das ist ganz schön arg." Diese Worte dienen wohl
als Kommentar zum Dogma von der Unbefleckten Empfängnis, denn das
Dogma wird eingangs wörtlich zitiert. Und in einem Bericht des ORF
über eine Weihnachtsausstellung im Dommuseum heißt es
(02.12.2008): "Ob unbefleckte Empfängnis oder nicht: Auch für
Maria wird eine Schwangerschaft von neun Monaten angenommen, Maria
Verkündigung wird also am 25. März gefeiert, ist aber dennoch
aus dem Weihnachtsfestkreis nicht wegzudenken." Zudem erschien bereits
vor anderthalb Jahren ein Buch: "Anklage unerwünscht: Korruption
und Willkür in der deutschen Justiz". In einer Rezension dazu
(Odenwald Geschichten, 25.06.2007) heißt es: "Die Autoren
schildern an ganz unterschiedlichen Fällen, dass Willkür und
Korruption bei den deutschen Gerichten keine Einzelfälle sind,
sondern sich flächendeckend über alle Formen der
Gerichtsbarkeiten ausgebreitet haben. Dabei sind Staatsanwälte und
Richter Teil des Problems." Und über die Autoren von "Anklage
unerwünscht" ist zu erfahren: "Rainer Fromm, geboren 1965, ist
Journalist und promovierter Politologe. Er arbeitet sowohl für das
Fernsehen (Fakt, ARD; Arte; Frontal 21, ZDF; Aspekte) als auch für
Zeitschriften und als Fachbuchautor (Rechtsextremismus,
Jugendkulturen). Jürgen Roth, geboren 1945, ist einer von
Deutschlands bekanntesten Vertretern des investigativen Journalismus.
Seit 1971 hat er zahlreiche brisante Fernsehdokumentationen vorgelegt
und mehrere höchst erfolgreiche und aufsehenerregende Bücher
geschrieben." Diese Experten der professionellen Investigation
schreiben in "Anklage unerwünscht": Ein Richter am Amtsgericht im
hessischen Idstein »vertrat in einer Entscheidung über eine
Unterhaltsklage die Auffassung, die unbefleckte Empfängnis sei
"wissenschaftlich nicht auszuschließen wie das sehr seltene
Phänomen der Parthogenese, auf welchem immerhin die
Kulturgeschichte des christlichen Abendlandes zu einem nicht
unerheblichen Teil beruht" (Aktenzeichen 10Js 5933.5/98 2 DS). Der
Richter übernahm die Behauptung der Kindsmutter, sie müsse
vom Küssen mit einem Fremden schwanger geworden sein. Das hatte
zur Folge, dass der durch einen DNATest als Kindsvater ausgeschlossene
derzeitige Ehemann zur Unterhaltszahlung verpflichtet wurde.«
Über dieses Idsteiner Urteil wurde auch in den Medien breit
berichtet, z.B. im Berliner Tagesspiegel (07.09.2000): "Zu manchen
Erkenntnissen kommt die Welt wie die Jungfrau zum Kind. Wen je die
biblischen Darstellungen von Jesu Entstehung verwundert hatten, der
erhält jetzt unerwartete Antwort von amtlicher Seite. Ein Richter
am Amtsgericht Idstein ließ wissen: Es gibt tatsächlich die
unbefleckte Empfängnis. Richter Fritz Henge entschied, eine in
einen Ehestreit verwickelte Frau sei möglicherweise allein durch
das Küssen eines Fremden schwanger geworden." Die Süddeutsche
Zeitung (06.09.2000) titelte: »Richter bescheinigt einer Frau in
Idstein "unbefleckte Empfängnis"«, und die WAZ (07.09.2000)
titelte: »Die "unbefleckte Empfängnis" ist
rechtskräftig«. Nun besagt ja das Dogma von der Unbefleckten
Empfängnis, dass die Gottesmutter bereits vom ersten Augenblick an
von jedem Schaden der Erbsünde unversehrt bewahrt wurde. Aber die
professionellen Meinungsmacher erzählen dazu etwas von
Jungfrauengeburt, und die Bevölkerung lässt sich das klaglos
bieten. Da fragt sich: Wie gut sorgt die brd für elementare
Kenntnisse über das Christentum? Hier hilft ein Blick auf den
neuen Einbürgerungstest; mit diesem soll nachgewiesen werden, dass
ein einbürgerungswilliger Ausländer genügend Kenntnisse
über die Rechts-, Gesellschaftsordnung und die
Lebensverhältnisse in Deutschland besitzt. Der Fragenkatalog
besteht aus 300 Fragen zzgl. jeweils 10 spezieller Fragen für die
einzelnen Bundesländer. Zum Bestehen des Tests müssen
innerhalb von 60 Minuten 17 von 33 gestellten Fragen richtig angekreuzt
werden. Äußerst tückisch ist bereits Frage 1: "In
Deutschland dürfen Menschen offen etwas gegen die Regierung sagen,
weil… a) hier Religionsfreiheit gilt. b) die Menschen Steuern zahlen.
c) die Menschen das Wahlrecht haben. d) hier Meinungsfreiheit gilt."
Die Frage lässt sich überhaupt nicht beantworten, eben weil
Menschen nicht offen etwas gegen die Regierung sagen dürfen. Dazu
frage man einfach mal die, die deshalb wegen "Beleidigung",
"Verunglimpfung", "Volksverhetzung" oder anderer absurder Vorwände
illegal zu Geld- oder Kerkerstrafen verurteilt wurden. Zu den
kniffligsten Fragen zählt auch Nr. 3: "Deutschland ist ein
Rechtsstaat: Was ist damit gemeint? a) Alle Einwohner/Einwohnerinnen
und der Staat müssen sich an die Gesetze halten. b) Der Staat muss
sich nicht an die Gesetze halten. c) Nur Deutsche müssen die
Gesetze befolgen. d) Die Gerichte machen die Gesetze." Zunächst
muss man durchschauen, dass mit Rechtsstaat nicht Rechtsstaat gemeint
ist, sondern dass das gemeint ist, was die brd mit Rechtsstaat meint.
Denn dass die brd kein Rechtsstaat ist, muss nun wirklich jeder
durchschaut haben, folglich ließe sich diese Frage an sich
überhaupt nicht beantworten. Nimmt man aber die von der brd
zugrundegelegte, der Realität völlig hohnsprechende
Definition von Rechtsstaat, lautet die richtige Antwort "b) Der Staat
muss sich nicht an die Gesetze halten." Erschwerend kommt jedoch hinzu,
dass die brd verlangt, statt dessen die Antwort a) anzukreuzen: "Alle
Einwohner/Einwohnerinnen und der Staat müssen sich an die Gesetze
halten." In diesem Einbürgerungstest also wird auch auf
christliche Feste eingegangen. 271: "Was ist in Deutschland ein Brauch
zu Weihnachten? a) bunte Eier verstecken, b) einen Tannenbaum
schmücken, c) sich mit Masken und Kostümen verkleiden, d)
Kürbisse vor die Tür stellen." 293: "Was ist in Deutschland
ein Brauch an Ostern? a) Kürbisse vor die Tür stellen, b)
einen Tannenbaum schmücken, c) Eier bemalen, d) Raketen in die
Luft schießen." 294: "'Pfingsten' ist ein… a) christlicher
Feiertag, b) deutscher Gedenktag, c) internationaler Trauertag, d)
bayerischer Brauch." Und 295: "Welche Religion hat die europäische
und deutsche Kultur geprägt? a) der Hinduismus, b) das
Christentum, c) der Buddhismus, d) der Islam." Nun, diese Frage ist
wirklich höchst aktuell. Klar ist jedenfalls: Die Kenntnis selbst
elementarer christlicher Glaubensaussagen ist nicht nur
lückenhaft, vielmehr sorgen die brd-Meinungsmacher mit aller
Gewalt dafür, dass Oberflächlichkeit und Falschinformation
wuchern. Deshalb müssen wir uns fragen: Was tun wir gegen
Oberflächlichkeit und Falschinformation, was tun wir für die
Verbreitung und Vertiefung der christlichen Lehre? Bemühen auch
wir uns, die Botschaft Christi unverfälscht und vollständig
zu bewahren, in unserem Herzen und in unserem Volk, damit wir dereinst
teilhaben an der ewigen Freude des Himmels. Amen.