Predigt 21.12.2008

- Vierter Adventssonntag, sd I cl; 1 Kor 4,1-5; Lk 3,1-6 -
(Kirche zum Mitreden, 20.12.2008)
Youtube-Video:  http://www.youtube.com/watch?v=QQUPl1uWryg

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Wörter: 1200
"Da erging das Wort des Herrn an Johannes, den Sohn des Zacharias, in der Wüste." Mit Hinweis auf diese Stelle im heutigen Evangelium des 4. Advents gibt der Römische Katechismus den Pfarrern die Predigtempfehlung, auf die Notwendigkeit der rechtmäßigen Berufung hinzuweisen und vor den falschen Propheten zu warnen. In welchen Wahn sich unsere heutige Zeit verstiegen hat, veranschaulichte erst kürzlich sehr eindrucksvoll ein weit verbreiteter Zeitungsartikel mit der Überschrift: "Hetze gegen lesbische Pfarrerin. Anne Daur-Lyrhammer wird im Internet beschimpft. Dass die Seelsorgerin eine bekennende Lesbe ist, löst heftige Diskussionen aus. Kirche und Bürger stehen hinter ihr" (fr-online.de, 18.12.08). Im Artikel heißt es: »Die neue Pfarrerin kam nicht allein. Sie brachte ihre Frau Kerstin und Sohn Samuel mit. Dass Anne Daur-Lyrhammer bekennende Lesbe ist, löst mittlerweile heftige Reaktionen aus. In redaktionellen Beiträgen und anonymen Diskussionsforen des Internets wird die Familie von vermeintlichen Christen beschimpft. [...] Die Pfarrerin selbst wird als "Christusverräterin" verunglimpft. Anne Daur-Lyrhammer selbst sieht ihr Leben im Einklang mit den Werten des Christentums: "Gott hat uns so erschaffen, wie wir sind, Gott will, dass wir Gerechtigkeit leben." Doch das beurteilen die selbsternannten Moralwächter anders. [...] Martin Diehl, ebenfalls Pfarrer der Gemeinde, geht davon aus, dass Hasstiraden von außen inszeniert werden. "Vorwiegend katholische Fundamentalisten nutzen die Stellung einer lesbischen Pfarrerin aus, um schlechte Stimmung zu schüren", sagt er. Doch das Weltbild der Evangelischen Kirche auch in Egelsbach sei aufgeklärt und tolerant. Als sich der Kirchenvorstand für Anne Daur-Lyrhammer entschied, sei auch ihre Lebenssituation bekannt gewesen: "Wir haben kein Problem damit", sagt Diehl. [...] In ihrer württembergischen Heimat hatten ihr Kirchenfunktionäre kaum Chancen auf eine Stelle als Pfarrerin eingeräumt. "Gute Noten und größte Zurückhaltung im Liebesleben – das waren die Bedingungen,", erinnert sie sich. Ein solches Leben, zwischen Selbstverleugnung und Heuchelei, habe sie sich nicht auferlegen wollen: "Ich finde es wichtig, eine offene Beziehung zu führen und sagen zu können, was ich für richtig oder falsch halte."« Zunächst zum Artikelaufbau: Das ist derbste Lügenpropaganda, auf die niemand wirklich hereinfallen kann und für die sich ausschließlich solche erwärmen, die selbst schon von Hass gegen Christus zerfressen sind. Es mag hier unerörtert bleiben, ob dieser Artikel schlimmer ist als das, was der "Stürmer" über die Juden veröffentlichte. Wer hetzt hier eigentlich gegen wen, wer verunglimpft wen? Da ist einerseits eine notorische Homo-Unzüchtige, die permanent in den Himmel gelobt wird, weil sie "ihr Leben im Einklang mit den Werten des Christentums sieht", weil sie "Gerechtigkeit lebt", weil sie "Heuchelei" ablehnt und weil sie vom "Kirchenvorstand" unterstützt wird, der sich selbst als "aufgeklärt und tolerant" ausgibt. Und da sind anderseits die Homo-Kritiker, die verurteilt werden als "Hetzer" und "Verunglimpfer", "vermeintliche Christen", "selbsternannte Moralwächter" usw. Klar, die christliche Botschaft lautet doch: Liebe ist gut, Hass ist schlecht. Die Homo-Perverse lebt ihre Liebesbeziehung, sie ist also eine "Gute". Die Homo-Kritiker leben ihren Hass aus, sie sind also die "Bösen". Wenn doch alles im Leben so einfach wäre. Nun ist aber das Neue Testament voll von Warnungen vor falschen Propheten, vor solchen, die nicht von Gott berufen worden sind, vor solchen, die die christliche Wahrheit verzerren und völlig auf den Kopf stellen. Eigentlich warnt ja auch der Zeitungsartikel vor falschen Propheten, namentlich vor den "vermeintlichen Christen", vor den "selbsternannten Moralwächtern". Wer hat nun recht: Die Homo-Perversen oder die Homo-Kritiker? Wo ist der Prüfstein? Nun, bereits hier sieht man das vollkommene Elend der Nichtkatholiken: Sie haben schlichtweg keinen echten Prüfstein, sondern nur ihre blühende, oft genug perverse Phantasie, aus der sie ihre lehramtlichen Parolen fabrizieren. Die Nichtkatholiken haben objektiv keinen Halt, woran sie die von ihnen  - ob nun zu Recht oder zu Unrecht - verkündeten "Werte des Christentums" festmachen können. Dabei besteht noch das kleinere Problem in der Tatsache, dass manche Bibelstellen von einem so, von einem anderen aber anders interpretiert werden. Das viel gewichtigere Problem ist, dass man überhaupt nur von einer Bibel als "Wort Gottes" sprechen kann, wenn man die Autorität der katholischen Kirche anerkennt. Ohne die Kirche weiß man nämlich noch nicht einmal, dass ein Text überhaupt das "Wort Gottes" ist. Zugegeben, weist man einen Nichtkatholiken, der sich als "bibeltreu" ausgibt, auf seinen Wahn hin, erntet man nur entweder Schweigen oder Hasstiraden. All das ändert aber nichts an der rettungslosen Absurdität des nichtkatholischen Christentums. Im Vollsinn ist eben nur derjenige Christ, der der wahren Kirche, d.h. der katholischen Kirche angehört. Jeder Getaufte, der außerhalb der Kirche Christi steht, hat sich schlichtweg seinen eigenen Götzen erschaffen und betet letztlich nur sich selbst an, und mag er das auch verkappt anhand eines Zerrbildes tun, das er "Jesus" nennt. Doch selbst wenn man die absolut unverzichtbare Frage nach der Autorität der Bibel mal ignorieren dürfte: Was sagt denn die Bibel über die Homo-Perversion? Bereits das Alte Testament berichtet über die Vernichtung Sodoms (Gen 18f), weswegen homosexuelles Treiben ja auch als "Sodomie" bezeichnet wird. Und im Neuen Testament wird die Entstehung des homosexuellen Treibens erklärt: "Sie vertauschten den wahren Gott mit den falschen Götzen und verehrten und beteten das Geschöpf an anstatt den Schöpfer, der da hochgelobt sei in Ewigkeit. Amen. Deshalb gab sie Gott ihren schändlichen Leidenschaften preis. Ihre Weiber verkehrten den natürlichen Verkehr in den widernatürlichen. Ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in ihrer wilden Gier zueinander" (Röm 1,25-27). Wie man das nun mit gelebter Homosexualität "in Einklang" bringen will, wird auch im langen Zeitungsartikel nicht erläutert. Nun zur Botschaft, dass Jesus niemals schmähen, niemals hetzen und erst recht niemals verurteilen würde. Die Nichtkatholiken weichen auch hier der Frage aus, wie sie denn mit den Tatsachen umgehen, dass Jesus bei seinen Wehrufen über die Pharisäer der "Beleidigung" beschuldigt wurde (Lk 11,45), wegen "Volksverhetzung" zum Tode verurteilt wurde (Lk 23,5) und sein Kommen als Richter angekündigt hat (Mt 16,27). Kurzum: Nach nichtkatholischer Überzeugung ist die Bibel kein christliches Buch. Das nichtkatholische Evangelium wird deshalb von der Homo-Perversen ausdrücklich verkündigt und von ihren Mitläufern gierig aufgesogen; es lautet ganz einfach: "Ich finde es wichtig, eine offene Beziehung zu führen und sagen zu können, was ich für richtig oder falsch halte." Oder noch kürzer: "Ich will nicht dienen." Wer statt dessen an der Botschaft Christi festhält, der wird von den angeblich ach so "Aufgeklärten" und "Toleranten" als "selbsternannter Moralwächter", als "vermeintlicher Christ" verunglimpft. Der Internetauftritt dieser Zeitung zählt pro Monat über 1,6 Millionen Besuche, und einige Besucher nutzten die Möglichkeit, den Artikel zu kommentieren, z.B.: "Darum wünsche ich mir den Tag des Zorns, Gottes Gericht. Nicht Lesben sind das Problem, sondern wir Heteros." Und: »Ich weiß, warum ich nicht in der Kirche, in so einer "Gemeinschaft" bin, die sich christlich nennt. Selbst als Atheist denke ich, dass solche Gestalten Jesus bzw. die Aussagen im NT überhaupt nicht verstanden haben oder leben.« Demgemäß ist derjenige pervers, der nicht pervers ist, und die Christen müssen sich von erklärten Atheisten belehren lassen, was Christus eigentlich gewollt hat. Doch folgen wir nicht diesen falschen Propheten, sondern besinnen wir uns darauf, was Christus wirklich gelehrt hat, und darauf, dass wir die Lehre Christi eben nur durch die wahre Kirche vollständig und zuverlässig erfahren. Leben wir deshalb als treue Glieder der Kirche, hören wir auf die echten Hirten, leben wir wirklich im Einklang mit den Werten des Christentums, damit wir dereinst teilhaben an der ewigen Freude des Himmels. Amen.

S. auch:
Die Bibel - ein Buch der Kirche

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