Teufel contra Christentum
- Zur Berliner Rede von Erwin Teufel -
(Kirche zum Mitreden, 07.08.2011)
Am 31.07.2011 hielt Erwin Teufel (CDU; bis 2005
Ministerpräsident von Baden-Württemberg) vor der
Seniorenunion die "Berliner Rede" (s. "Ich schweige nicht
länger", faz.net, 02.08.2011). Einige Ausschnitte: "Die Union
bleibt nur mehrheitsfähig, wenn sie für Christen, für
(...) wählbar bleibt." "Die Hauptgruppe unserer Wähler und
unserer potentiellen Wähler sind nach wie vor Menschen,
für die christliche Werte (...) wichtig sind." "Wir orientieren
uns an der Wirklichkeit, am Gemeinwohl, an den Grundrechten des
Menschen und den Grundwerten des Christentums." Und heute
(07.08.2011), nach nunmehr einer Woche, verkündet die FAZ
("Wohin treibt die CDU?"): "Erwin Teufel hat nur unbequeme
Wahrheiten ausgesprochen - da sind sich fast alle einig". Dazu
einige Hinweise.
Teufel und CDU
Trau, schau, wem. Zunächst muss man sich vor Augen halten, was
Teufel mit Christentum meint - und v.a. dass Teufel noch immer
CDU-Politiker ist und die CDU als für Christen wählbar
bezeichnet.
Teufel contra Wirklichkeit
"Hans Küng ist katholisch, er ist katholischer Priester, er hat
in seiner Theologie unglaublich vielen Menschen den Glauben
näher gebracht." (Teufel bei Radio Vatikan, 16.09.2009). In
Wirklichkeit ist Küng natürlich nicht katholisch - er
leugnet ganz ausdrücklich die katholische Lehre, wobei seine
Ablehnung der päpstlichen Unfehlbarkeit nur ein Mosaikstein
ist.
Teufel contra Christentum
Küng ist Mitglied der Gruppe des sog. "Zweiten Vatikanischen
Konzils" (V2). Deren derzeitiges sichtbares Oberhaupt Joseph
Ratzinger alias "Papst Benedikt XVI." hat Küng dementsprechend
auch zu einer vierstündigen Privataudienz in Castel Gandolfo
empfangen (24.09.2005). Küngs "Stiftung Weltethos" ist ein
typischer Ausdruck der antichristlichen, synkretistischen
V2-Religion. Teufel gehört zum Stiftungskuratorium.
Teufel contra Grundrechte
Bekannt sind die Aktivitäten der V2-Gruppe für die
straffreie Abtreibung, z.B. mit dem Beratungsnachweis
gemäß §219 StGB, der bis 1999 (Verbot seitens Karol
Wojtyla alias "Papst Johannes Paul II.") von den "katholischen",
d.h. V2-Beratungsstellen ausgestellt wurde. Verschiedene
V2-Mitglieder gründeten dann "Donum vitae" zur Ausstellung
weiterer Abtreibungsscheine. Die gelegentliche "Kritik" seitens
V2-Funktionären an Donum vitae kann nicht ernstgenommen werden.
Die Dv-Mitglieder werden von der V2-Leitung keineswegs mit Strafen
belegt, sondern einfach nur "ersucht", "auf eine leitende Mitarbeit
in Donum Vitae e. V. zu verzichten" ("Erklärung der Deutschen
Bischöfe zu Donum Vitae e. V.", 20.06.2006). Zu den
Dv-Mitgründern gehört Erwin Teufel.
CDU contra Kirche
"Die CDU ist kein verlängerter Arm der Kirchen. Wir bejahen aus
Überzeugung die Trennung von Kirche und Staat, weil beide ganz
unterschiedliche Aufgaben haben" (Teufel, Berliner Rede). Hier muss
man natürlich unterscheiden zwischen Kirche und V2-Gruppe, d.h.
Antikirche. Vieles, was von der Kirche verboten und bekämpft
resp. von der V2-Gruppe praktiziert und gefördert wird, wird
auch von CDU-Funktionären praktiziert und gefördert. S.
dazu nicht nur Donum vitae, sondern auch Themenbereiche wie
Homosexualität, Onanie usw. Sicherlich, für Christen ist
die CDU absolut unwählbar, hingegen fühlen sich
offensichtlich sehr viele V2-Mitglieder in der CDU sehr wohl. Die
Trennung von Kirche und Staat ist nun ein eigenes, umfangreiches
Kapitel für sich. S. insbesondere die Enzyklika "Immortale dei"
von Papst Leo XIII., 01.11.1885: "So hat denn Gott die Sorge
für das Menschengeschlecht zwei Gewalten zugeteilt: der
geistlichen und der weltlichen. Die eine hat er über die
göttlichen Dinge gesetzt, die andere über die
menschlichen. Jede ist in ihrer Art die höchste; jede hat ihre
gewissen Grenzen, welche ihre Natur und ihr nächster und
unmittelbar Gegenstand gezogen haben, so dass eine jede wie von
einem Kreise umschlossen ist, in dem sie sich selbstständig
bewegt. Da nun aber dieselben Menschen beiden Gewalten untergeben
sind, so kann es vorkommen, dass eine und dieselbe Angelegenheit,
jedoch in verschiedener Weise, dem beiderseitigem Recht und Gericht
unterstellt ist. [...] Darum muss zwischen beiden Gewalten eine
geordnete Vereinigung stattfinden, für die man nicht mit
Unrecht das Verhältnis der Seele zum Leibe als Bild gebraucht
hat." Dementsprechend führte B. Häring aus: "Die Politik
darf sich den Reichgottesansprüchen nicht verschließen.
Religion ist nicht »Privatsache«, sondern Leben aus der
Liebesherrlichkeit und Königsherrschaft Gottes. Und wo die
Politik Fragen des Gewissens, der Sittlichkeit und Religion
berührt, muß sie ihren Maßstab an der
Schöpfungs- und Wortoffenbarung Gottes nehmen, deren Herold die
Kirche ist." Es ist "innerlich unnatürlich", "wenn die zwei
obersten von Gott verordneten Autoritäten nicht positiv
zusammenarbeiten wollen" (Das Gesetz Christi, Freiburg 1954, 991f).
Die Trennung von Kirche und Staat ist eines der Hauptanliegen der -
kirchlich verurteilten! - Freimaurerei. Obendrein besteht in der BRD
keineswegs eine Trennung von Kirche und Staat. Z.B. wird der Verf.
seit vielen Jahren mit absurden, ruinösen Zivil- und
Strafprozessen überzogen, weil er sich weigert, die
antichristliche V2-Gruppe als "katholische Kirche" auszugeben.
Sicherlich, die CDU ist kein verlängerter Arm der katholischen
Kirche, aber immerhin ein verlängerter Arm der V2-Gruppe im
Kampf gegen die katholische Kirche.
Epilog
Hat Erwin Teufel tatsächlich "nur unbequeme Wahrheiten
ausgesprochen" - oder bequeme Unwahrheiten? Hat Teufel sich für
die Glaubwürdigkeit der Politik und Politiker eingesetzt - oder
nur ein weiteres Beispiel für deren Unglaubwürdigkeit
abgegeben? Diese Fragen müssen erlaubt sein.
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