Ukrainische Griechisch-Katholische
Kirche und Sedisvakantismus
- Pressemeldung: Anmerkungen zur "Ukrainian orthodox Greek-Catholic
Church" (UOGCC) -
(Kirche zum Mitreden, 22.05.2011)
Im Oktober 1596 schlossen sich einige polnisch-litauische Bischöfe
aus dem Patriarchat von Konstantinopel dem päpstlichen Stuhl an,
unter Beibehaltung der östlichen Liturgie ("Kirchenunion von
Brest"). Dabei hat die "Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche"
jahrzehntelang auch den bloßen Scheinpäpsten der Gruppe des
sog. "Zweiten Vatikanischen Konzils" (V2) die Treue gehalten.
Allerdings haben sich mittlerweile mehrere Kleriker und Laien zu der
sog. "Ukrainian orthodox Greek-Catholic Church" (UOGCC)
zusammengeschlossen. Die Ereignisse, darunter die Schreiben seit 2008
an den als damaligen "Papst" titulierten Joseph Ratzinger ("Benedikt
XVI.") sowie das Bekenntnis am 01.05.2011 zum "Sedisvakantismus" (i.e.
"der päpstliche Stuhl ist derzeit nicht rechtmäßig
besetzt"), sind auf der UOGCC-Homepage dokumentiert. Dort gibt es auch
Videos, z.B. »What for was John Paul II "beatified"?«
(»Wofür wurde Johannes Paul II. "seliggesprochen"«,16
min). Am 10.05.2011 rief das "Byzantinische Katholische Patriarchat"
der UOGCC alle römisch-katholischen Priester auf, sich auch
öffentlich von Ratzinger zu trennen.
Ansatzpunkt
Immerhin, der Sedisvakantismus ist die einzig richtige Erklärung
der jetzigen Situation: Die UOGCC weist völlig zu Recht auf die
Irrlehren (Häresien) der V2-Gruppe hin, z.B. auf die
Glaubensvermischung (Synkretismus) im "Geist von Assisi": Die V2-Gruppe
ist völlig vom katholischen Glauben abgefallen (Apostasie).
Jedoch problematisch bei der UOGCC bleibt insbesondere die
Begründung des Sedisvakantismus. Laut UOGCC hat sich Karol Wojtyla
("Johannes Paul II.") durch das apostatische Religionstreffen in Assisi
(1986), Ratzinger wiederum durch die "Seligsprechung" seines
Vorgängers Wojtyla (2011) exkommuniziert. Also hier dient die
theologisch nicht endgültig entschiedene Thematik des
"häretischen Papstes" ("papa haereticus") als
Argumentationsgrundlage. Tatsächlich lässt sich der
Sedisvakantismus aber durch die unfehlbar definierte Lehre über
die Kirche beweisen: Die V2-Gruppe besitzt nicht die notwendigen
Wesensmerkmale der Kirche, i.e. einig, heilig, katholisch und
apostolisch. Zudem sind die apostatischen Verhaltensweisen von Wojtyla
/ Ratzinger nur der logische Ausfluss der Irrlehren der V2-Texte
selbst. Die Häresienquelle "Vatikanum 2" kann gar kein Konzil der
katholischen Kirche gewesen sein. Also die UOGCC kritisiert zwar
Symptome, aber nicht die Wurzel. Sicherlich: Der Sedisvakantismus ist
unvermeidbar, und insofern ist die Trennung der UOGCC von Rom
begrüßenswert. Aber die UOGCC muss noch weitaus mehr leisten.
Hindernis
Besonders problematisch ist die Behauptung der UOGCC: "Sakramente, die
von einem Apostaten gespendet werden, sind ungültig" (in: "God’s
appeal to all priests of the Roman Catholic Church", 10.05.2011). Cf.
dazu das Dogma: "Wer sagt, die Taufe (...), von einem Irrgläubigen
gespendet, sei keine wahre Taufe, der sei ausgeschlossen" (D 860). D.h.
die Behauptung, Irrgläubige könnten keine gültigen
Sakramente spenden, hat nicht nur keinerlei lehramtliche Grundlage,
sondern ist zumindest hinsichtlich der sog. "Ketzertaufe" auch
häretisch. S. dazu: "Die bewiesene Gültigkeit der Ketzertaufe
ist *typisch* auch für die übrigen Sakramente"
(Pohle-Gierens, Lehrbuch der Dogmatik, Bd. 3, Paderborn (9)1937, 106).
Unter den UOGCC-Videos gibt es auch ein "Zeugnis" einer Protestantin
(!) namens Angelica Zambrano über Johannes Paul II.: "Ich habe ihn
in der Hölle gesehen." "Privatoffenbarungen", speziell in einem
dermaßen fragwürdigen Fall, empfehlen sich keinesfalls immer
als Stütze.
Widerstand
Die UOGCC beklagt sich auch beim Europäischen Gerichtshof für
Menschenrechte (Straßburg) über religiöse
Diskriminierung. Immerhin: Der Verf. kann dies insofern nachvollziehen,
als er selbst am 26.05.2011 zu mind. zwei Jahren und max. vier Jahren
Gefängnis verurteilt werden soll, u.z. letztlich einzig und allein
für die Tatsache, dass auch er den "Sedisvakantismus" akzeptiert
hat: Derzeit ist jeder Katholik Sedisvakantist, aber längst nicht
jeder Sedisvakantist ist auch Katholik.
Nun, genau genommen hat sich selbst der "normale" Katholizismus niemals
"durchgesetzt" - er blieb immer die Religion einer Minderheit, und
immer haben Katholiken Glaubensverfolgung erlitten. Wie es erst recht
mit dem derzeitigen "Sedisvakantismus" weitergehen und wie es den
Sedisvakantisten ergehen wird, wird sich zeigen, d.h. der subjektive
Aspekt ist ungewiss. Hingegen der objektive Aspekt, d.h. die
Richtigkeit und somit argumentative Unvermeidbarkeit des
Sedisvakantismus, ist eindeutig. Somit ist hier jegliche
Unterdrückung absolut illegal.
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