Selbstverteidigung der Kirche

- Pressemitteilung: Apologetik / Fundamentaltheologie in katholischer Kirche und V2-Gruppe -
(Kirche zum Mitreden, 15.08.2011)
Die BRD führt derzeit mal wieder einen Strafprozess gegen den Verf. wegen seiner Weigerung, die Gruppe des sog. "Zweiten Vatikanischen Konzils" (V2) als "katholische Kirche" auszugeben (Az. 7 Ls-29 Js 74/08-43-11). Direkt am ersten Verhandlungstag beim Amtsgericht Dorsten / Schöffengericht, 26.05.2011, erklärte die Justiz nachdrücklich, dass sie keine theologische Argumentation zulasse, sondern sich auf das "Gesetz der großen Zahl" stütze: "Millionen Menschen halten Joseph Ratzinger für den Papst - also muss Ratzinger Papst sein." Bereits die Anklageschrift schloss kategorisch jede theologische Argumentation aus. Zudem ist die V2-Gruppe selbst mehrfach mithilfe der Justiz gegen den Verf. vorgegangen und hat sogar eine Gefängnisverurteilung erwirkt: All das ohne jegliche theologische Argumentation, ja sogar mit ausdrücklicher radikaler, wenngleich völlig unbegründeter Zurückweisung der Texte des Verf.

Apologetik / Fundamentaltheologie
Es ist insbesondere Aufgabe der Justiz, ein sachlich vertretbares Urteil zu fällen. Ggf. muss sie dafür Sachverständigengutachten einholen. Und wenn es um die Kirche geht, ist auch eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Kirche resp. mit ihrer Theologie zwingend erforderlich. Obendrein gehört aber die Selbstverteidigung der Kirche zu ihren ureigensten Aufgaben, cf. 1 Petrus 3,15: "Seid stets bereit, (...) jedem Antwort (griech: apologian) zu geben, der von euch Rechenschaft verlangt über die Hoffnung, die euch beseelt." Cf. J. Brunsmann, Lehrbuch der Apologetik, Bd. 1, Wien (2)1930, 1: "Das Wort Apologie (griech. apologia) bedeutet von der Vernunft ausgehende Verteidigung, Rechtfertigung durch Wort und Schrift. [...] Mit der positiven Begründung einer These verbindet sich naturgemäß deren Verteidigung gegen die Angriffe Andersdenkender. Daher ist die Apologie so alt wie die Wissenschaft selbst." Cf. J. P. Junglas, Die Lehre der Kirche, Bonn 1936, 176: "Die Apologetik ist eine Vernunftwissenschaft, die mit Hilfe der Vernunft und der Geschichte die drei grundlegenden Wahrheiten für die Vernünftigkeit des katholischen Glaubens nachweist: das Dasein Gottes, die Tatsache der Offenbarung und die Stiftung der Kirche. [...] Gegenüber der konfessionellen Spaltung der Gegenwart beweist sie dann, daß von allen kirchenähnlichen Gebilden in der Welt nur die katholische Kirche die wahre Stiftung Christi ist. Sie weist darauf hin, daß nur sie jene Kennzeichen besitzt, die Christus seiner Kirche geschenkt hat: Sie ist einig, heilig, katholisch und apostolisch." Cf. Papst Pius X., Kompendium der christlichen Lehre, Nr. II,155: "Man kann die wahre Kirche Jesu Christi von den vielen Gesellschaften oder von Menschen gestifteten Sekten, die sich christlich nennen, leicht unterscheiden durch die vier Kennzeichen: Sie ist einig, heilig, katholisch und apostolisch." Der Ausdruck "Fundamentaltheologie" wird synonym zu Apologetik gebraucht (cf. Brunsmann, a.a.O., 4). Die V2-Gruppe nun hat ein gigantisches Heer aus "Fundamentaltheologen". Warum widerlegt nicht einfach ein Fundamentaltheologe die Ausführungen des Verf.? Warum greift die V2-Gruppe statt dessen zur Justiz? Warum unterdrückt die Justiz jeden Sachverstand? N.B.: Der Verf. erklärt seit über fünfzehn Jahren immer wieder nachdrücklich, dass er sich sofort der V2-Gruppe unterwirft - wenn diese eben echte apologetische / fundamentaltheologische Arbeit leistet.

Beispielhafte V2-Theologie
1. 1957 wurde die Habilitation von Joseph Ratzinger wegen Modernismus zunächst abgelehnt und erst nach einer Überarbeitung akzeptiert; Ratzinger wurde dann 1958 Professor für Dogmatik und Fundamentaltheologie. Als sog. "Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre" bezeichnete er den V2-Text "Gaudium et Spes" als "Gegensyllabus" (Theologische Prinzipienlehre. Bausteine zur Fundamentaltheologie, München 1982, 398f.409). Laut Ratzinger kann es in der V2-Gruppe "keine Rückkehr zum Syllabus geben". Zur Erläuterung: Der "Syllabus", d.h. eine "Sammlung" kirchlich verurteilter Lehren, ist "der selbstverständliche und notwendige Protest der christlichen Gottes- und Unsterblichkeitslehre gegen den atheistischen Materialismus" (G. Reinhold, Der alte und der neue Glaube, Wien (3)1911, 371). Nachdem Ratzinger 2005 zum sog. "Papst Benedikt XVI." gewählt war, wurde erstmalig die modernistische Ursprungsfassung seiner Habilitation veröffentlicht.
2. 1969 promovierte Hansjürgen Verweyen bei Ratzinger und war von 1984 bis 2004 Professor für Fundamentaltheologie. Verweyen erklärte, es sei "an der Zeit, der Lehre von der 'Unversehrtheit der Jungfräulichkeit Marias während der Geburt' eine ordentliche und öffentliche Beerdigung zuteil werden zu lassen" (Der Weltkatechismus. Therapie oder Symptom einer kranken Kirche? Düsseldorf 1993, 73). Zur Erläuterung: Die stete Unversehrtheit der Jungfräulichkeit Marias ist Dogma, d.h. unfehlbare und somit unwandelbare Lehre der Kirche.
3. 1975-1979 war Walter Kasper der Vorsitzende der "Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger katholischer Dogmatiker und Fundamentaltheologen". 1999-2010 war er "Sekretär des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen", zudem ist er Mitglied der Glaubenskongregation. Zur unfehlbaren und unwandelbaren Lehre der Kirche erklärte er: "Dogmen können durchaus einseitig, oberflächlich, rechthaberisch, dumm und voreilig sein. [...] Sie müssen deshalb immer wieder neu ausgelegt und in neue Situationen hinein übersetzt werden" (Einführung in den Glauben, Mainz (7)1983, 148). Zur Erläuterung: "Wer sagt, es sei möglich, daß man den von der Kirche vorgelegten Glaubenssätzen entsprechend dem Fortschritt der Wissenschaft gelegentlich einen anderen Sinn beilegen müsse als den, den die Kirche verstanden hat und versteht, der sei ausgeschlossen" (NR 61, cf. DS 3043).

Wesentlicher Wandel
Dass die V2-Gruppe nicht die wesentlichen Kennzeichen der Kirche besitzt, war ihren Architekten von Anfang an völlig bewusst. So nahm Giovanni Battista Montini, damals sog. "Papst Paul VI.", i.J. 1976 an "Exerzitien" teil, in denen klar gesagt wurde: Der Kirche ist es "geglückt, im Zweiten Vatikanischen Konzil ihr Wesen neu zu bestimmen." Diese Exerzitien wurden 1977 in italienischer, 1979 dann auch in deutscher Sprache als Buch veröffentlicht, u.z. als der damalige Exerzitienleiter Karol Wojytla sich bereits als "Papst Johannes Paul II." ausgab (Zeichen des Widerspruchs, Freiburg 1979, 27). Wojtyla wurde 2011 von Ratzinger "seliggesprochen". Dass die V2-Gruppe nur so sprudelt von Irrlehren, liegt also in ihrem von der Kirche fundamental verschiedenen Wesen begründet. Diese Unterschiede lassen sich unmöglich übersehen, geschweige denn leugnen, und Seiten wie novusordowatch.org dokumentieren dafür nur Beispiele.

Unwandelbare Treue
Während viele sog. "Sedisvakantisten" sich in Debatten um den "häretischen Papst" ("papa haereticus") verlieren, hat der Verf. bereits vor seiner Priesterweihe (1996) immer auf die unfehlbare Lehre über die wesentlichen Eigenschaften der Kirche Christi hingewiesen. Die V2-Gruppe hatte also niemals eine Möglichkeit, den Verf. zu widerlegen - sie besitzt ja schlichtweg nicht die kirchlichen Wesensmerkmale, sondern ein "neues Wesen", und ihre "Fundamentaltheologie" besteht in der Zerstörung der unfehlbaren Lehre. Von daher ist erklärlich, dass die V2-Gruppe ausschließlich sog. "rechtliche Mittel" / "gerichtliche Hilfe" gegen den Verf. angewendet hat. Die von der V2-Gruppe beauftragte Sozietät Redeker erklärte, der Verf. könne "offensichtlich nur durch Ausschöpfung des gesetzlichen Ordnungsmittelrahmens zu einem rechtstreuen Verhalten veranlaßt werden." D.h. die Abertausenden "Theologieprofessoren", die unzähligen sonstigen "Theologen" und die unüberschaubar vielen V2-Mitglieder aller Bildungsstufen sind allesamt erklärtermaßen vollkommen "hilflos", die Wahrheit des "Sedisvakantismus" zu widerlegen resp. die ureigenste Aufgabe der Kirche, i.e. die Apologie, zu leisten. Während die katholische Kirche mit ihrer Theologie dazu einlädt, der christlichen Ordnung zu folgen, zwingt die V2-Gruppe mit "gerichtlicher Hilfe", der antichristlichen (s. Abtreibung, "Homo-Ehe" etc.) BRD unterwürfig zu sein, d.h. insbesondere vom katholischen Glauben abzufallen. Dass die V2-Gruppe mit aller Gewalt von der BRD unterstützt wird, überrascht nicht.

Die große Zahl des Glaubensabfalls
Bei einem (Gerichts-) Urteil jeden Sachverstand zu unterdrücken und statt dessen auf ein "Gesetz der großen Zahl" (Mehrheitsmeinung = Wahrheit) zu verweisen, ist bereits an sich fragwürdig. Dies gilt umso mehr angesichts der kirchlichen Eschatologie (Lehre von den Letzten Dingen). Cf. Pohle-Gierens, Lehrbuch der Dogmatik, Bd. 3, Paderborn (9)1937, 699f: "Für den Eintritt der großen Apostasie ist die Perikope bei Paulus 2 Thes 2,2ff. die entscheidende Haupstelle. [...] Mithin haben wir es mit einem weitgreifenden Glaubensabfall, einem Widerchristen zu tun, etwa in Gestalt einer alle Menschenklassen verpestenden (materialistischen, pantheistischen) Geistesströmung."

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