Der selbsternannte Antichrist hat wohl etwas übereilt gelesen. Nochmal in Ruhe unser Text:
"Nach dem Plädoyer äußerte sich noch der Angeklagte dazu. Dabei erfuhren wir, dass der Angeklagte ..."
Also geben wir nur wieder, was der Verurteilte gesagt hat; wir
zitieren
nur, was er in einer öffentlichen Verhandlung selbst
gesagt hat. Und wir vermuten sogar: Der Verurteilte wollte sich mit
seinen
Aussagen gewissermaßen entlasten (eingeschränkte
Schuldfähigkeit).
Ob die Aussagen des Verurteilten der Wahrheit entsprechen oder nicht,
entzieht
sich unserer Kenntnis und wird möglicherweise noch untersucht.
Wie auch immer: Uns liegen keine Hinweise darüber vor, dass die
Äußerungen, die bei einer öffentlichen Verhandlung
gemacht
werden, irdendeiner Schweigepflicht unterliegen. Personen aus unserem
Bekanntenkreis
bestritten ausdrücklich, dass hier ein Fall von verletztem
Datenschutz
vorliegt. Solange also der Verurteilte nicht die entsprechende
gesetzliche
Bestimmung angibt, besteht für uns absolut kein Handlungsbedarf.
Wenn der Verurteilte tatsächlich keine gesetzlichen Bestimmungen nennen kann, gegen die wir verstoßen haben sollen, fragt sich natürlich, wie er uns dennoch so eine mail schicken konnte. Es ist ganz eindeutig seine Pflicht, die Gesetzeslage zu überprüfen, bevor er uns zum Gesetzesbrecher erklärt. Zum jetzigen Zeitpunkt erweckt sein Schreiben bei uns nur den Eindruck, er wollte uns einschüchtern - um keinen stärkeren Begriff zu verwenden. Sollte der Verurteilte also keine zureichenden Gründe für seine mail angeben können, ist sie als Belastungsmaterial gegen den Verurteilten zu werten.
Schließlich: Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch nicht
einmal garantieren, dass die Staatsanwaltschaft den Fall abgeschlossen
hat. Ein Leser hat uns erlaubt, seine Schreiben an die
Staatsanwaltschaft
Wuppertal bei KzM zu veröffentlichen. Ggf. werden wir auf die
Sache
zurückkommen.
Auf den Internet-Seiten des "Stern" ist der Moorhuhn-Artikel
übrigens
noch immer in unveränderter Form ohne Zusätze abzurufen.
Damit
dürfte wohl jedem klar sein, was von dem "Stern-Magazin" zu halten
ist.
***
Schreiben eines KzM-Lesers
an die Staatsanwaltschaft Wuppertal, Hofaue 23,
42103
Wuppertal,
Geschäftsnr. 20 DS - 70 Js 1194/00
Verhandelt am Dienstag, den 22.5.2001,
beim AG Velbert, Nedderstr. 40, Saal 2,
Erdgeschoß, 11.40h
I.
Betreff: Verhandlung gegen Herrn N.N. beim AG. Velbert; hier: Meinung eines nicht vorbelasteten Zuhörers bei der Verhandlung
Wie es sich nachträglich für mich darstellt, war die Gerichtsverhandlung gegen Herrn N.N. zwar wegen des abgewandelten Moorhuhn Spieles gerecht, aber wie ich glaube, nicht wegen der Antichrist-Seiten. Da ich zum Zeitpunkt der Verhandlung den Inhalt dieser Seiten nicht kannte, fand ich das Strafmaß und die Verurteilung dieses Herrn eigentlich ganz in Ordnung. Jetzt aber, nachdem ich mich nachinformiert habe, bin ich der Auffassung, daß wesentliche Punkte außer Acht blieben.
1. Herr N.N. hat bezüglich seiner Einkünfte die Unwahrheit gesagt. Er vertreibt nämlich sein Buch "Essenz contra Matrix - Das Leben spricht" für 29,-- DM im Internet. Desgleichen das Buch von Friedrich Nietzsche "Der Antichrist" für 12.80 DM. Er hat extra ein Bestellformular dazugesetzt. Er handelt also mit Büchern und ist nicht nur Sozialhilfeempfänger oder Rentner, wie er sich ausdrückt.
2. Bezüglich der Frage des Staatsanwalts seinen Namen kenne ich nicht, äußere Merkmale großer Schnurrbart und lange Haartracht, an Herrn N.N., ob seine Antichristen-Seite häufig besucht und das "Spiel" gespielt wurde, hat N.N. dreist gelogen, er hat einen Counter auf der Seite (heute noch!).
3. Herr N.N. hat für den Betrachter im Internet seine Startseite so gestaltet, daß man sehr wohl die Überzeugung gewinnt, daß er hinter dem was er da veröffentlicht auch steht. Von Zitaten kann man da nicht sprechen. Aber auf die Seite "Zitate" trifft das wohl zu, wie die Überschrift schon sagt. Wer schriftstellerisch tätig ist und ein eigenes Buch herausbringt, der kann wohl Zitate und eigene Meinungsäußerung unterscheiden.
4. Um sich einen "richtigen" Eindruck zu verschaffen, wen man da als Täter vor sich hat, muß der gesamte Kontext der Person gesehen werden. Herr N.N. machte zwar in der Verhandlung auf mich einen ängstlichen - zurückgezogenen - etwas stupiden Eindruck, was aber im Hinblick auf seine kreierten Internetseiten und sein Buch wohl nicht zutreffen kann. Denn dort behauptet er, seine Überzeugung würde das Selbstbewußtsein stärken. Auch der Staatsanwalt hatte den Eindruck, daß N.N. eine intelligente Leistung vollbrachte, als er das Moorhuhn-Spiel innerhalb zweier Tage umprogrammiert hat.
a) Herr N.N. gibt sich, wenn man die Farben seiner Homepage auf sich wirken läßt, Hintergrund schwarz als Zeichen des Teufels (Black Sabath) und rot als Zeichen des Feuers (es glüht geradezu auf seinen Seiten), als Satansverehrer aus. b) Herr N.N. selektiert und löscht Einträge in seinem Gästebuch, die nicht zu seiner Überzeugung passen sofort. Ich schrieb ihm in der Nacht nach dem Gerichtstermin sinngemäß folgendes ins Gästebuch: Daß Menschen wie er unter Phobien und Angstzuständen zu leiden haben, wie er selbst angibt und einer Psychotherapie bedürfen, hängt sicherlich mit der Ausweglosigkeit seiner inneren Einstellung zusammen. Wäre er Christ, hätte er einen Ausweg in Christus gefunden dem Erlöser der Menschen, die guten Willens sind. Glaube kann auch therapeutisch wirken. Diesen Eintrag hat er innerhalb eines Tages gelöscht. Es waren die Einträge Nr. 448 und 449, die ersetzt sind. Einträge mit Beleidigungen gegen Christen läßt er aber stehen. Es kann also durchaus gesagt werden, daß Herr N.N. voll hinter den sog. Zitaten auf seiner Homepage steht. Somit sind es keine Zitate mehr, sondern Glaubens-einstellungen eines Volksverhetzers, die er in seinem "verurteilten Spiel" noch zusätzlich zum Ausdruck gebracht und bekräftigt hat.
Insgesamt hatte ich den Eindruck, daß die Verhandlung gegen
Herrn
N.N. etwas oberflächlich geführt worden ist. Der Staatsanwalt
(s.o.) hatte da wohl auch eine andere Überzeugung als der Richter.
Aber Revision gegen das Urteil kann nur der Staatsanwalt einlegen. Das
wäre m.E. dringend erforderlich. Andere Menschen, die weniger
reflektieren
und sich inter-essant machen wollen, sind für solche Outgroups ein
gefundenes Fressen.
Mit freundlichen Grüßen
Nach meinem Schreiben an Sie am 25.05.2001 hat es mir doch noch
einiges
Kopfzerbrechen bereitet, wie man als Richter die Verantwortlichkeit
eines
Veröffentlichers im Internet so sehr minimieren kann, wie es in
dieser
Verhandlung geschehen ist. Ich habe mir die Mühe gemacht die
Entstehung
von Internetseiten bis zu Ihrer Veröffentlichung und Wirkung auf
den
Betrachter aufzuschreiben. Es sind 5 1/2 Schriftseiten daraus geworden.
Ich habe sie diesem Anschreiben beigelegt, falls Sie der Inhalt
interessiert.
Vielleicht können Sie Einzelheiten daraus verwerten. Die
Internetseiten
des Herrn N.N. habe ich auf meinem Laptop gespeichert. Sie können
jederzeit daraus vorgeführt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Eigene Gedanken und Ausführungen zur Verantwortlichkeit für Veröffentlichungen im Internet
(Anstoß hierzu gaben mir die Ausführungen des Richters in der Gerichtsverhandlung am 22.5.2001 beim Amtsgericht in Velbert gegen Herrn N.N.. Sitzungssaal 2 im Erdgeschoß um 11.40 Uhr.)
Herr N.N. besitzt eine über den Internet-Provider Schlund und Partner AG, Erbprinzenstr. 4 -12, 76133 Karlsruhe beantragte Domain unter der Internetadresse "http://www.der-antichrist.de". Zunächst ist das Betreiben einer Internet-Domain weder strafbar noch irgendwie verboten. Es kommt auf die Inhalte der Veröffentlichung an, ob eine strafbare Handlung damit begangen wird oder nicht.
Zunächst eine allgemeine Betrachtung von Internetpräsenzen:
Was bedeutet "Inhalte der Veröffentlichung"? Inhalte sind alle, dem Betrachter der Seiten zugänglichen Informationen, seien sie schriftlich, symbolisch, bildlich oder farblich ausgedrückt.
Was bezweckt eine Internetpräsenz?
Eine Internetpräsenz in Form von Internetseiten ist immer eine öffentliche Bekanntmachung, die sich international und potenziell an alle Personen wendet, die einen Internetzugang haben. Das sind Milliarden von Menschen, darunter auch Kinder und Schüler aller Bildungsstufen. Sie kann verschiedenen Zwecken dienen u.a.
1. Der kommerziellen Produktwerbung und dem kommerziellen Produktvertrieb.
2. Der Verbreitung und Veröffentlichung privater Meinungen, privater Ansichten und privater Einstellungen oder Überzeugungen, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und dadurch ihren privaten Charakter verlieren und publik werden.
3. Dem Austausch von Informationen über Hobbies und Sport, um Mitinteressenten zu suchen und zu finden.
4. Der Information öffentlicher Art von Staat, Gemeinden, Kirchen, Religionsgemein-schaften, Verbänden, Vereinen, Stiftungen usw., die über sich öffentlich berichten, bekanntmachen, zur Mitarbeit oder Mitwirkung auffordern und/oder für sich werben oder auch Überzeugungen veröffentlichen.
Was besagt der Domainname?
Der Domainname ist im allgemeinen eine Aussage über die Sache, die in den dazugehörigen "Sites" behandelt werden soll. Beispielsweise kann ein Produktname gewählt worden sein, um über ein Produkt gezielt zu informieren und zu werben. Er kann Firmenname sein, der Unternehmensphilosophien bekannt macht und die Firma und ihre Produkte beschreibt. Er kann einen Begriff beinhalten, der die Identifikation des Inhaltes erleichtert . Er kann ein Vereinsname sein, der an sich schon in der Regel eine Aussage über den Inhalt enthält. Er kann ein persönlicher Name sein, der in der Öffentlichkeit bekannt ist. Auch beim Veröffentlichen einer privaten Homepage bedient man sich gewöhnlich seines Namens, um Bekannte und Freunde darüber zu informieren, was gerade aktuell ist. Er kann ein Spitz-, Alias- oder nicht nur kirchlich verliehener Ordensname sein, der denen, die ihn kennen , Vorinformationen liefert. Mit dem Domainnamen ist man im Internet erreichbar, er ist die Adresse.
Die Gestaltung von Internetseiten
Es gibt heutzutage eine ganze Reihe von Programmen, die dem Anwender die Gestaltung seiner Internetpräsenz sehr erleichtern. Neben Schrift und Text können Gestaltungsmittel, wie Bilder, Hintergrund- und Vordergrundfarben, Schrifttypen, Schriftfarben und Schriftgrößen ausgewählt und eingesetzt werden. Durch einen sog. Scanner und einer Bildbearbeitungs-Software, kann man nach eigenem Empfinden oder eigener künstlerischer Begabung genau das auf seine Internetseite hinzufügen, was man für geeignet hält, um den gewünschten Eindruck zu hinterlassen. Natürlich kann man auch eine Site nach eigenem Gustus gestalten lassen; hierfür gibt es viele kostenpflichtige Angebote, die nicht gerade billig sind.
Es gibt eine ungeschriebene Regel für seriöse Internetsites: Die Ausstattung soll nicht schrill sein. Die Inhalte sollen aussagekräftig und gut lesbar sein. Bilder sollen, wenn möglich, nicht in Massen eingesetzt werden, da sie eine gewisse Zeit brauchen, um auf dem Bildschirm zuhause zu erscheinen. Nicht jeder besitzt den neuesten Rechner mit dem schnellsten Prozessor. Musik auf Internetsites ist nicht die Regel. Man weiß ja nie, ob man durch die eigene Musikauswahl den Geschmack des Betrachters getroffen hat oder ihn damit vom Lesen der Sites abhält. Mit "selbsterfundenen" Spielen verhält es sich ähnlich, hat aber für ein anspruchsloseres Publikum eine anziehende Wirkung. Nachlesen kann man das in manchen Büchern über die Programmierung von Internetpräsenzen. Wer jedoch Leute erschrecken will, hinausposaunen will, was er denkt, fühlt oder anbietet, wer sich an ein bestimmtes Klientel wenden will, das schreiende Farben und "harte" Texte liebt, der wird diese Gestaltungsmittel wählen.
Wie wird eine Internetseite gefunden?
Man braucht dazu einen sog. Internetbrowser, der die Internetseite anzeigen kann. Es gibt auf dem Markt verschiedene Produkte, die das können. Sie haben unterschiedliche Eigenschaften in der Seitenanzeige. Eine einheitliche Normierung dieser Anzeigemedien gibt es im Moment noch nicht. Es werden also von einer Internetpräsenz optisch verschiedene Ansichten wiedergegeben, je nachdem, welcher Browser verwendet wird. Will man eine bestimmte Ansicht wiedergegeben haben, muß man in der Startseite gleich mitteilen, welcher Browser und welche Bildschirmauflösung für diese Präsentation erforderlich sind.
Im Quelltext der Internetseite (Programmiersprache HTML oder Java-Script), wird in der Regel beschrieben, was der Inhalt der Seiten ist. Das geschieht im sog. <HEAD> Tag, der wiederum von mehreren Tags gefolgt ist, die mit <META> beginnen. Hier kann festgelegt werden, was Internet Suchmaschinen finden sollen. Sie erfolgt durch sog. keywords, also zu deutsch: Schlüsselwörter, die der Verfasser selbst bestimmt. Wenn man nunmehr seine Präsenz bei Suchmaschinenbetreiber angemeldet hat, kann man erwarten, daß Interessenten unter den Suchbegriffen fündig werden und die Seitenadresse angezeigt wird.
Beispiel von der Startseite der Präsenz des Herrn N.N.:
<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.0 Transitional//EN">
<!-- saved from url=(0029)http://www.der-antichrist.de/ -->
<HTML><HEAD><TITLE>Antichristen-Seite: Zitate von
Friedrich
Nietzsche</TITLE>
<META http-equiv=Content-Type content="text/html;
charset=windows-1252">
<META content="Friedrich Nietzsche" name=author>
<META content="Friedrich Heide" name=publisher>
<META content="Der Antichrist" name=copyright>
<META
content="Antichristen, Der Antichrist, Atheismus, Friedrich Nietzsche,
Christentum, Bibel, Philosophie, Zarathustra, Spiel, download,
kostenlos,
Zitate"
name=keywords>
<META
content="Was ist schädlicher als irgend ein Laster? - Das
Mitleiden
der Tat mit allen Mißratnen und Schwachen - das Christentum ..."
name=description>
<META content="Religion (Religion and Spirituality)"
name=page-topic>
<META content=Alle name=audience>
<META content=NEVER name=expires>
<META content=Forschungsbericht name=page-type>
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Nun ist man auf der Startseite (Index.html) von "der-Antichrist.de".
Das Verwirrspiel geht los. Man sieht einen schwarzen Seitenhintergrund
und mindestens 4 Kreuze, davon 2 Kruzifixe, 1 Flammenkreuz, und ein
Kreuz
mit den "Buttons" zur Seitenauswahl. Man wähnt sich zunächst
auf einer Seite die christlich geprägt ist. Ein Flammenkreuz
könnte
man als Sinnbild der Liebe Christi deuten, sich in Liebe zu
"verbrennen"
für die Erlösung der Menschheit. Weit gefehlt! Man ist in
einer
verkehrten Welt. Auf dem Kreuz steht: Antichrist. Hat man den
Internet-Explorer
von Microsoft als Browser nicht im Vollbildmodus (F 11), so ist gerade
zu erkennen, daß es sich bei den Texten in dieser Seite um
sog. Zitate von Friedrich Nietzsche handeln soll. Doch hier ist schon
wieder
nichts klar. Neben dem einen Kruzifix steht in rot geschrieben "Mein
Gott,
mein Gott, warum hast du mich verlassen?" (Jesus). Das ist doch wohl
nicht
von Nietsche. Auch ein Buch, das" Jesus" heißt; kenne ich nicht.
Ist das etwa ein Jesuszitat aus den Evangelien? Etwas Genaues
weiß
man nicht. Es folgt ein weiterer Satz: "Mir willst du zum Gotte machen.
Solch ein Jammerbild am Holze!" (J.W. Goethe). Ein Zitat etwa von
Goethe?
Wann, wo wurde es gesagt, geschrieben? Keine genauen Quellenangaben.
Also
wieder nicht von Nietzsche! Aber wenigstens in Anführungszeichen.
Man kann also daraus folgern, daß hier Zitate in
Anführungsstriche
gesetzt werden. Weitere Quellenangaben und Anführungsstriche
bleiben
aber aus. Ist das jetzt alles von Nietzsche oder die
Äußerung
des Verfassers der Seiten? Das wird hier nicht klar. Aber der
Verfasser
identifiziert sich mit dem, was er da schreibt. Folglich hat er auch
die
Verantwortung dafür zu tragen.
Herr N.N. schreibt: "Ich verurteile das Christentum, ich erhebe gegen die christliche Kirche die furchtbarste aller Anlagen, die je ein Ankläger in den Mund genommen hat. Sie ist mir die höchste aller denkbaren Korruptionen. Sie hat aus jedem Wert einen Unwert, aus jeder Wahrheit eine Lüge, aus jeder Rechtschaffenheit eine Seelen-Niedertracht gemacht... Ich heiße das Christentum den einen großen Fluch, die eine innerlichste Verdorbenheit, den einen großen Instinkt der Rache, dem kein Mittel giftig, heimlich, unterirdisch, klein genug ist - ich heiße es den Einen unsterblichen Schandfleck der Menschheit... Diese ewige Anklage des Christentums will ich an alle Wände schreiben, wo es nur Wände gibt, - ich habe Buchstaben, um auch Blinde sehend zu machen."
Daraus folgt: Herr N.N. verurteilt das Christentum als
äußerst
sittlich verdorben. Er meint, daß alles Wertvolle dadurch
umgekehrt
und wertlos gemacht wird. Das Christentum lügt wie gedruckt,
macht aus allem Wahren eine Lüge, es handelt psychisch
niederträchtig,
es kehrt die Rechtschaffenheit in ihr Gegenteil. Das Christentum ist
kein
Segen sondern ein Fluch für die Menschheit, ja ein Schandfleck
darin.
Herr N.N. meint weiter, daß er diese, seine Meinung
öffentlich
machen will, so daß alle seine Botschaft vernehmen können.
Mittel
zu diesem Zweck ist das Internet.
Herr N.N. verunglimpft hier das Fundament aller christlichen Religionen
und somit alle christlichen Religionsgemeinschaften. Er erbringt in
seinen
Ausführungen in keiner Form Beweise dafür,
daß
das, was er behauptet, wahr ist und zutrifft.
Auf seiner Seite bibel.html, die er überschreibt mit "Antichristen-Seite: Bibelzitate", zitiert er vorwiegend das "Alte Testament", das ja bekanntlich nicht christlich ist, obwohl es neben dem "Neuen Testament" zum Bestand der Bibel gehört. Hier geht es um die Erschaffung der Welt und aller Lebewesen, um die Verpflichtung des Menschen, seinem Schöpfer zu gehorchen, um den Verlust des Lebens in Schöpfernähe und schließlich um die Verantwortlichkeit für seinen Ungehorsam. Später dann um die Geschichte des Volkes der Israeliten, den Gottesbund mit diesem Volk und die Verwirklichung des Versprechens des "gelobten Landes". Da die israelitische Religion eine "Geschichtsreligion" ist, werden dort Kriege und Eroberungen ebenso beschrieben wie Feste, Feiern und Brauchtum. Wegen der Ausdrucksweise darin bedenke man die Zeit der Berichterstattung des "Alten Bundes". Herr N.N. weiß sicher um diese Zusammenhänge bescheid, er ist ja schließlich Autor eines philosophischen Buches, der im Lesen und Verstehen geübt zu sein scheint. Der Verdacht drängt sich einem auf, daß es ihm vorallem um "schlagkräftige" bunt gemischte Zitate geht, die den unwissenden Leser hinters Licht führen sollen. Also: Um die Erweckung einer gehässigen Meinung gegen das Christentum.
Die Zitate aus dem "Neuen Testament" sind aus dem Zusammenhang gerissen. Einerseits sind es eschatologische Inhalte (Weltende), die nur als sog. Offenbarungen überliefert sind. Sie beschreiben Krieg und Tod, den der Antichrist bringt.
Sein Zitat aus Mt. 10,34 ist überschrieben mit: Jesus Ursache
von
Entzweiungen. Hier wird ausgesagt, daß Meinungsverschiedenheiten
über Glaubensüberzeugungen innerhalb der Familie und
Verwandtschaft
sein werden. "Schwert" ist hier sinnbildlich zu verstehen. Das ergibt
sich
aus dem Zusammenhang.
Die Liste kann weiter forgesetzt werden. Die unvollständigen und
dadurch inhaltlich verfälschten "Zitate" sind deshalb geeignet,
eine
gehässige und feindselige Meinung gegen das Christentum und
seine Religionsgemeinschaften hervorzurufen.
Es folgt dann die Antichristen-Seite: Christliche "Segen" aus der Bibel. (bannfluch.html). Hätte sich der Urheber dieser Seite die Mühe gemacht, einmal einen Bibelkommentar zur Hand zu nehmen und darin zu lesen, dann hätte er verstanden, was die auf dieser Seite veröffentlichten Zitatbrocken aus dem Alten Testament besagen. Er ist aber freischaffender Künstler und verwendet sie nach Lust um Laune, um zu beweisen, wie schlecht die Bibel seiner Meinung nach ist. Nachzulesen daselbst. Zitatbrocken in roter, seine Auslegung in blauer Schrift. Es gilt das bereits Gesagte.
Was sagt Herr N.N. auf der Antichristen-Seite: Wer ist Jesus
Christus?
(jesus.html). Er geht wieder gleich zu Beschimpfungen über. Er
nennt
Jesus einen Idioten, der keine Manns-Instinkte besitzt, nicht nur keine
geschlechtlichen, auch die des Kampfes und des Stolzes gehen ihm
ab. Heroismus kennt er auch nicht. Er nennt Jesu Verhaltensweisen
Zeichen
der untersten und absurdesten Kultur.
Jeder Angehörige eines christlichen Glaubens, dem sein Glaube
etwas Wert ist, fühlt sich durch solche Äußerungen
zutiefst
angegriffen und diffamiert. Ist doch Jesus Christus der Urgrund des
christlichen
Glaubens. (Was würde man in der Bundesrepublik sagen, wenn
Mitbürger
jüdischen Glaubens so eingestuft würden und man das auch noch
im Internet verbreitete? Wäre das keine Volksverhetzung?).
Auf seiner Antichristen-Seite: Gesetz wider das Christentum
(gebote.html),
fordert er Krieg und Tod dem Christentum, Zuchthaus für seine
Priester,
Gottesdienstbesucher werden durch ihren Kirchenbesuch öffentlich
unsittlich,
daß er nicht nur die Idee, sondern auch die Menschen meint, geht
klar aus der Nennung von Katholiken und Protestanten hervor.
Weiter fordert er die Zerstörung der Christlichen Kultstätten
(haben das die Nazis nicht auch mit den jüdischen gemacht?) und
die
Vertreibung christlicher Priester. Der Seitenverfasser
unterzeichnet
seine Seite mit <Der Antichrist> in gelber Schrift. Sein
Domainname
ist "www. der-Antichrist.de". Er identifiziert sich also eindeutig mit
seiner publizierten Aussage. Zu diesem Komplex gehört auch sein
bereits
verbotenes Internetspiel. Aber auf seiner Seite (chat.html)
propagiert er immer noch ein Antichristenspiel im Quelltext (s. meine
Einführungen)
unter dem META Tag content="Moorhuhnjagd bekommt sehr scharfe
Konkurrenz.
Das erste Antichristen-Spiel ist jetzt da! Reagieren Sie sich vom
Terror
des Christentums ab, indem Sie Engel, Pfaffen, Kirchen und den
christlichen
Gott beschießen. Das Spiel ist Freeware und kann hier
heruntergeladen
werden."
Hier benutzt er seine Internetseiten zum bekanntmachen seines Spieles,
das eindeutig als volksverhetzend gilt.
Links (d.i. Hinweise) auf seinen Seiten:
www. germanische-freunde.de
(hier wirbt ein N.N.2 aus Velbert für Spenden)
www. nocturnal-raven.com
Band mit Kontakt zu "Germanische Freunde"
http://home.t-online.de/home/SAXMUT/
Das ist eine Homepage von mehreren Seiten mit germanischem Gedankengut. Mit Hinweisen auf "Köpfe" (ernst.htm). Gemeint ist Ernst Jünger. Hier eine Erklärung aus dem Volksbrockhaus von 1941 "polit, Schriftsteller und Dichter, * 1895, stellte in seinen Werken, bei seinen Kriegsbüchern ("In Stahlgewittern") den nationalistischen und heldischen Gedanken dem bürgerlichen Geist entgegen"
www.asatru.de
"Nordische Glaubensgemeinschaft" mit eigener Zeitung und Runenkunde
www.nordzeit.de
Nordische Zeitung, wie das bei asatru.de bereits vermerkt
Betreff: Verhandlung gegen Herrn N.N. beim AG. Velbert; hier: Tatsachen, die ich erst heute in Erfahrung brachte
Da mein Brief vom 01.06.01 bereits an Sie unterwegs ist, kann ich nicht vermeiden, Ihnen nachträglich folgende Tatsachen zu berichten:
Das Antichristen-Spiel existiert nach wie vor in seiner alten Form, lediglich unter einem anderen Namen nämlich "Dritte Sargon". Es wird im Internet bei www.germanische-freunde.de zum Herunterladen angeboten. Das bekannte Engel abschießen, Kirchen beschießen und Jesus abballern kommt noch vor. Bibelzitate schmücken das Spiel auf der Startseite. Und es wird das Lied "Deo odibilem" der Metal-Raven-Band mit abgegeben, so wie eine MS Word-Schrift über die blutige Geschichte des Christentums. Ich habe das Spiel in meinem Computer abgespeichert. Als Besitzer der Domain "germanische-freunde.de" ist jetzt Herr N.N., Velbert eingetragen (neueste Änderung bei Denic.de). Als Spendenhinweis auf der Startseite findet man die Kontonummer ..., Kontoinhaber ist ein N.N.2.
Herr N.N. betreibt seine Antichristen-Seiten nicht mehr bei dem bisherigen deutschen Provider. Dort findet man nur noch Werbung für das Taschenbuch "Der Antichrist" von Nietzsche. Aber auf das Spiel wird hingewiesen. Die Antichristen-Seiten sind nach wie vor im Internet unter www.Antichrist.fs2.com erreichbar. Der neue Provider ist freedom2Surf vermutlich in England. Es gibt aber auch eine Seite in Vorbereitung "www.Antichrist.com" wofür ein amerikanischer Name angegeben wird der Provider ist Netwerk Solutions.Inc, wo weiß ich nicht.
Falls Sie kein Interesse an weiteren Mitteilungen zu dieser Sache haben, bitte ich Sie, es mich wissen zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen