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    13.05.2019 - Predigt 19.05.2019 (4. Sonntag nach Ostern)
    Holocaustleugnung und Auschwitzlüge


    "Wer die AfD wählt, kommt in die Hölle!" Dieser Satz geistert bisweilen durch das Internet. Er ist ein typisches Beispiel dafür, wie hemmungslos Falschmeldungen sowohl erfunden als auch weitergetragen werden. Doch auch wenn dieser Satz kein echtes Zitat ist, sondern jemandem in den Mund gelegt wurde: Die sog. "Alternative für Deutschland" gilt manchen anscheinend als Inbegriff des Bösen, und nicht zuletzt wegen der Thematik Holocaustleugnung bzw. Auschwitzlüge. Dieses Thema kann auch für Christen durchaus wichtig sein.
    Holocaust und Auschwitz bzw. Holocaustleugnung und Auschwitzlüge können und ggf. müssen unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet werden. Hier seien nur einige wenige Aspekte kurz angedeutet:
    Bereits für uneingeschränkt jeden ist es unweigerlich von alles entscheidender Bedeutung, wie Holocaustleugnung bzw. Auschwitzlüge im Gesetz definiert sind. Denn eine Tat kann nur bestraft werden, wenn die Strafbarkeit gesetzlich bestimmt war, bevor die Tat begangen wurde. Man muss sich vorher informieren können, ob das, was man tun will, strafbar ist. Andernfalls würde zwangsläufig eine totalitäre Willkür herrschen. Man wäre vollkommen rettungslos jedem Kläger, jedem Staatsanwalt und jedem Richter ausgeliefert, wenn eine klare gesetzliche Bestimmtheit der Strafbarkeit fehlen würde. Denn dann könnte jeweils ganz nach Lust und Laune alles als Straftat bezeichnet und bestraft werden. Das gilt zwar ganz generell für jede Rechtsprechung. Aber auch in der katholischen Kirche gilt: Jemand ist nur dann ein Häretiker, also ein Leugner eines Dogmas, wenn es bereits ein entsprechendes Dogma gibt, also eine unfehlbare Lehre, die sowohl in der Offenbarung enthalten als auch vom kirchlichen Lehramt als Dogma verkündet wurde. Solange z.B. das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis nicht als solches verkündet war, war auch derjenige kein Häretiker, der die Lehre von der Unbefleckten Empfängnis nicht glaubte, obwohl sie schon lange vor der Dogmaverkündigung von vielen geglaubt wurde. Nochmals: Ohne Dogma keine Häresie. Und dementsprechend notwendig in jedem Strafprozess: Ohne gesetzliche Bestimmtheit einer Straftat keine Strafbarkeit. Und ganz konkret: Solange nicht gesetzlich unmissverständlich klar und deutlich festgelegt ist, was man bzgl. Holocaust und Auschwitz glauben muss, ist eine Bestrafung von Holocaustleugnung bzw. Auschwitzlüge unmöglich.
    Ferner: Gegen das Verhalten der Kirche zur Zeit des Nationalsozialismus wurden und werden schlimmste Verleumdungen bis hin zur schwersten Volksverhetzung verbreitet und geglaubt. Das Ausmaß und die Wirkung der diesbgzl. Hass- und Hetzpropaganda allgemein gegen die katholische Kirche und konkret gegen Papst Pius XII. ist sehr unterschiedlich. Diese unzähligen andauernden Todsünden des Rufmords und der Volksverhetzung sind ganz besonders entsetzlich angesichts der Prozessakten, wie katholische Geistliche für ihr katholisches Bekenntnis zu Konzentrationslager oder zur Todesstrafe verurteilt wurden. Entweder man informiert sich ordentlich über die Tatsachen, oder man hält sich ganz aus diesem Thema heraus.
    Dann der Satz: "Auschwitz ist die Widerlegung Christi." Das ist nun ein echtes, weit bekanntes und oft, auch sinngemäß, wiederholtes Zitat, u.z. von dem Juden Claude Lanzmann (Les temps modernes, Paris, Dezember 1993, 133). Also weil Gott nicht so ist, wie Lanzmann das will, ist Christus widerlegt? Ist das höchste Gut: Lanzmanns Wille geschehe? Soll Gott als Sklave nach Lanzmanns Pfeife tanzen? Auch wenn Juden die Gottheit Christi leugnen, so ist das noch kein Beweis, dass Christus nicht wahrer Gott ist. Und erst recht ist die Gottheit Christi nicht widerlegt, weil Gottes Vorsehung anders ist als Lanzmanns private Wunschvorstellung. Die maßlose Ungeheuerlichkeit des Lanzmann-Zitats ist eine Sache. Das schweigende Hinnehmen bis hin zum eifrigen Nachbeten ist eine andere Sache. Skrupellos werden Gotteslästerungen geäußert und gebilligt, weil Gott angeblich bei Auschwitz versagt hat. Wie werden diese Besserwisser und diejenigen, die solche Besserwisserei tolerieren, beim Jüngsten Gericht dastehen?
    Wenn man den Nationalsozialismus richtig beurteilen will, ja wenn man überhaupt ganz allgemein auf das für jeden Menschen Wesentliche schauen will, dann heißt das Thema: Erbsünde. Denn genau das ist das zentrale Thema im Buch "Mein Kampf" von Adolf Hitler: die Verfälschung der Erbsündenlehre. Hitler schreibt: "Die Sünde wider Blut und Rasse ist die Erbsünde dieser Welt ... Menschliche Kultur und Zivilisation sind auf diesem Erdteil unzertrennlich gebunden an das Vorhandensein des Ariers ... Wer die Hand an das höchste Ebenbild des Herrn zu legen wagt, frevelt am gütigen Schöpfer dieses Wunders und hilft mit an der Vertreibung aus dem Paradies." In diesem Rassenwahn erscheint dann auch Adolf Hitler als der neue, als der eigentliche Erlöser, als der wahre Messias. Hitlers Rassenlüge war ein Anlass für die Enzyklika "Mit brennender Sorge" von Papst Pius XI., die von Kardinal Pacelli, dem späteren Papst Pius XII., geschrieben wurde. Darin heißt es: "Erbsünde ist die erbliche, wenn auch nicht persönliche Schuld der Nachkommen Adams, die in ihm gesündigt haben (Röm. 5, 12.), Verlust der Gnade und damit des ewigen Lebens, mit dem Hang zum Bösen, den jeder durch Gnade, Buße, Kampf, sittliches Streben zurückdrängen und überwinden muß. Das Leiden und Sterben des Gottessohnes hat die Welt vom Erbfluch der Sünde und des Todes erlöst."
    Die Wahrheit der Erbsünde durch Adam und der Erlösung durch Christus - diese Wahrheit müssen wir kennen und bekennen. Dieses Erdenleben ist der Ort der Verbannung, die Zeit der Entscheidung. Die menschliche Freiheit kann sich darin äußern, dass man gegen Gott rebelliert, und ein Beispiel unter unzähligen für die antichristliche Rebellion ist Auschwitz. Selbst furchtbarstes irdisches Leid bleibt dabei ein Prüfstein, ob wir uns dem ewigen allmächtigen Schöpfer unterwerfen, oder ob wir gegen ihn rebellieren. Ja, wir müssen beten: Gottes Wille geschehe, und wir müssen uns auch tatkräftig dafür einsetzen, dass Gottes Wille geschehe. Wir müssen treue Diener Gottes sein, wir müssen leben, um Gottes Willen zu tun.
    Also grundsätzlich sollten bekannt sein die Christenverfolgung durch den Nationalsozialismus sowie die antichristliche Ideologie des Nationalsozialismus, namentlich der Okkultismus. Sogar die Zeitung "Die Welt" veröffentlichte (01.02.) 2015 einen Artikel "Die okkultistische Seite des Dritten Reiches", wo drei Okkultisten genannt werden: Helena Petrovna Blavatsky, Guido von List und Jörg Lanz von Liebenfels. Die Welt schreibt: »Ohne Zweifel aber schöpfte Hitler seinen Arierwahn und Judenhass aus Schriften aller drei Okkultisten. Die Grundidee der überlegenen "Rasse" der Arier war Blavatskys Schriften entlehnt. List machte die Germanen zur Verkörperung der "Herrenrasse", und Lanz fügte den pathologischen Judenhass hinzu. Aus diesen wirren Wahnbildern, vor allem in Broschüren verbreitet, amalgamierte sich die Überzeugung, die Hitler schließlich in "Mein Kampf" niederlegte.« Man kann auch weiterforschen nach Blavatsky und "Vereinte Nationen", nach "UNO" und Lucifer bzw. Lucys Trust. Es lohnt sich, größere Zusammenhänge zu erkennen.
    Nochmals: Es gibt für Christen verschiedene Gründe, sich mit dem Thema Holocaust und Auschwitz zu beschäftigen. Letztlich zählt immer die richtige Einordnung in das, was unser irdisches Dasein ausmacht, nämlich die Entscheidung, Gott zu lieben oder uns an Satan zu versklaven. Wir müssen den wahren Freund und den bösen Feind unterscheiden. Und um diese Unterscheidung richtig durchführen und die richtige Entscheidung treffen zu können, müssen wir uns richtig informieren. Wählen wir immer die Wahrheit, wählen wir die Liebe und Treue zu Gott, damit wir dereinst teilhaben an der ewigen Freude des Himmels. Amen.

    13.05.2019 Kommentar von Dr. Esther Lingen
    Auch in dieser Predigt wird deutlich, wie katastrophal falsch es ist, irgendwelchen Behauptungen einfach bequem hinterherzulaufen, statt sich die Mühe zu machen, zuerst einmal sorgfältige Recherchen anzustellen. Wäre ja auch lästig, anstrengend u zeitraubend, und möglicherweise käme man am Ende zu dem Resultat, dass die Mainstream-Meinungen gar nicht auf Tatsachen zurückzuführen sind, sondern nur auf falschen Behauptungen, Unwahrheiten, oder Verleumdungen beruhen - was dann? In der Tat, das Thema Holocaust-Leugnung ist ein glühend heißes Eisen! Rasend schnell findet man sich - völlig ungerechtfertigt - in einem Topf mit Neonazis oder direkt vor einem Strafgericht wieder. Dennoch ist die intensive Auseinandersetzung mit diesem Thema eminent wichtig. Denn niemals dürfen grauenvolles, menschliches Elend, entsetzliches Unrecht oder ganz allgemein Vorgänge, die der Verstand nicht begreifen kann, zum Anlass genommen werden, Gott anzuzweifeln, schlimmste Gotteslästerungen auszusprechen, gegen Gott zu rebellieren u andere Menschen gegen Gott aufzuhetzen! Es muss nun einmal als gegeben hingenommen werden, dass der menschliche Verstand begrenzt ist u er unmöglich alles erfassen u verstehen kann. Aber nur weil ich Dinge nicht verstehe, darf ich nicht sagen: Den Schöpfer gibt es nicht oder hier hat er Fehler gemacht o.ä. Auch angesichts unverständlicher, unbegreiflicher Dinge müssen wir in Demut auf die Allmacht Gottes u die Richtigkeit seines Willens u Handelns vertrauen, auch wenn der Sinn dessen, was geschehen ist, sich uns nicht unmittelbar erschließen sollte. Wirkungsvolle Werkzeuge Satans u seiner Anhänger sind die Lüge und die Unordnung und das Chaos u die Verwirrung, die daraus entstehen. Gegenmittel dagegen sind Gottvertrauen, Ruhe und die Auswertung fundierter, sachlicher Informationen. Rebellion, Resignation, Vorwürfe u Abfall vom Glauben sind ebenso falsche wie fatale Reaktionen, denn dann feiert Satan Triumphe und der Mensch kann vor dem göttlichen Richterthron nicht bestehen.