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    Das Wesen der katholischen Kirche
    Pressemeldung 04.09.2018


    »Endspiel für die katholische Kirche. Dass Christiane Florin mit ihrem Buch Jubel erntet, sollte dem Vatikan zu denken geben. Nun hielt sie einen spannenden Vortrag in St. Laurentius. [...] Für die katholische Kirche in ihrer aktuellen Form ist das Endspiel angepfiffen worden. Und die Journalistin Florin gehört in Deutschland zu jenen, welche die Trillerpfeife im Mund haben. Ihre Ansichten, ihre Meinung und ihre Wünsche an ihre Kirche hat Florin zuletzt im Buch "Der Weiberaufstand - warum Frauen in der katholischen Kirche mehr Macht brauchen" niedergeschrieben. [...] Christiane Florin hat anscheinend nicht mehr sehr viel Hoffnung für die katholische Kirche. Nach ihren Eindrücken tritt an die Stelle des Kampfes um Emanzipation zunehmend blankes Desinteresse. "Wer nur noch Machtworte spricht, der macht sich überflüssig", sagt sie« (wz.de, 02.09.2018).
    Will man die Berechtigung dieser Behauptungen von Christiane Florin überprüfen, muss man absolut unverzichtbar zwingend erst wissen, was die katholische Kirche ist. S. den Katechismus (Deharbe, Cincinnati 1892): "Die Eine wahre Kirche Christi erkennt man daran, daß sie 1) einig, 2) heilig, 3) katholisch und 4) apostolisch ist" (9,2,18). "Die katholische Kirche ist einig, weil sie allezeit und überall 1) denselben unveränderlichen Glauben; 2) dasselbe Opfer und dieselben Sakramente; 3) ein gemeinsames Oberhaupt hat" (3,9,20). "Die römisch-katholische Kirche ist heilig, 1) weil ihr Stifter und ihre Lehren heilig sind; 2) weil sie alle Heiligungsmittel treu bewahrt und ausspendet; 3) weil es in ihr zu allen Zeiten Heilige gegeben hat, deren Heiligkeit durch Wunder bestätigt wurde" (3,9,21). "Die wahre Kirche Christi ist unzerstörbar heißt, alle Verfolgungen und Stürme hat sie siegreich überstanden, und sie wird siegreich bleiben bis zum Ende der Welt" (3,9,31). "Wir bekennen daß Christus eine unfehlbare Kirche gestiftet hat, der wir alle glauben und gehorchen müssen, wenn wir das ewige Heil erlangen wollen, und daß diese keine andere als die römisch-katholische ist" (3,9,35). "Zur Gemeinschaft der Heiligen gehören 1) die Mitglieder der katholischen Kirche auf Erden, e.i. die streitende Kirche; 2) die Seelen im Fegfeuer, d.i. die leidende Kirche; 3) die Heiligen im Himmel, d.i. die triumphierende Kirche" (3,9,38).
    Also während die wahre Kirche Christi heilsnotwendig ist, ist Florins Verein "im Endspiel", ein Verein, für den "Desinteresse" eine mögliche oder gar verdiente Einstellung ist, ein Verein, der sich "überflüssig" macht. Nicht, was Christus will, sondern Florins "Ansichten, ihre Meinung und ihre Wünsche" sind maßgeblich. Florins Glauben ist also nicht der Glaube der Kirche, ist nicht der Glaube, den Christus gelehrt hat, ist nicht der Glaube, der zum Himmel führt.
    Aber hat der Katechismus vielleicht Unrecht? "Die katholische Kirche ist einig, weil sie allezeit und überall 1) denselben unveränderlichen Glauben 2) dasselbe Opfer und dieselben Sakramente; 3) ein gemeinsames Oberhaupt hat". Nun kann man zwar sagen, dass beim Tod des Papstes Sedisvakanz eintritt. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es nur maximal einen rechtmäßigen Papst geben kann. Und selbst wenn - wie in der Geschichte öfters - für Monate und sogar Jahre tatsächlich Sedisvakanz besteht, bleibt es dabei, dass es niemals mehrere Päpste geben kann, und dass auch falsche Päpste bei Sedisvakanz niemals einfach so zu rechtmäßigen Päpsten werden. Das Vorhandensein eines Papstes ist also immer veränderlich. Aber der Glaube und die Sakramente müssen zwingend in ihrem Wesen unveränderlich sein, d.h. niemals darf ein Glaubenssatz geändert werden, und niemals darf ein Ritus von der Kirche zugelassen werden, bei dem das Sakrament nur ungültig, also effektiv gar nicht gespendet würde. Und in dem Verein, der von Florin als "katholische Kirche" bezeichnet wird, gibt es sowohl eine Verfälschung des Glaubens (z.B. Leugnung der Heilsnotwendigkeit der Kirche, sog. "Zweites Vatikanisches Konzil", Unitatis Redintegratio 3) und auch ungültige Riten für Sakramente (z.b. Bischofsweihe). Also ist dann die unfehlbare Lehre der Kirche falsch? Also ist die kirchliche Lehre doch veränderlich, und gehören zum kirchlichen Ritus auch bloße Pseudo-Sakramente?
    Ganz einfach: Florins "Kirche" ist eben nicht die katholische Kirche. Das ist für jeden absolut unausweichlich zwingend festzustellen. Aber hier greift eben das "Desinteresse": Es geht nicht um Seelenheil, es geht nicht um Verherrlichung Gottes, ganz im Gegenteil: Was alleine zählt, das sind die Menschen, "ihre Ansichten, ihre Meinung und ihre Wünsche an ihre Kirche", die eben nicht die Kirche Christi ist. Die Kirche Christi ist die "Säule und Grundfeste der Wahrheit" (1 Timotheus 3,15). In Florins Verein mit dem verfälschten Glauben und den verfälschten Sakramenten, geführt von falschen Hirten, hat die Wahrheit keinen Platz. Das sichtbare Oberhaupt dieser Gruppe des sog. "Vatikanum 2", Jorge Bergoglio, vulgo "Papst Franziskus", formulierte einmal: "Die Wahrheit hat in keiner Enzyklopädie Platz. Die Wahrheit ist eine Begegnung" (Casa Santa Marta, 08.05.2013). In Wahrheit hat die Wahrheit natürlich sogar in einem einzigen Satz Platz, erst recht in einen Katechismus. Kurz gesagt: Was wahr ist, ist wahr. Aber eben: In der V2-Gruppe hat die Wahrheit keinen Platz. Stattdessen gibt es da nur Begegnungen, wo die Menschen "ihre Ansichten, ihre Meinung und ihre Wünsche an ihre Kirche" ausleben.
    "Wir bekennen daß Christus eine unfehlbare Kirche gestiftet hat, der wir alle glauben und gehorchen müssen, wenn wir das ewige Heil erlangen wollen, und daß diese keine andere als die römisch-katholische ist" Aber der Staat zwingt uns doch, diesem antichristlichen V2-Verein die Bezeichnung römisch-katholisch zuzubilligen. Nun, für das Bekenntnis des wahren Glaubens haben viele Menschen Verfolgungen bis zum Tod erlitten. Das ist ein Grund, warum es es in der Kirche "zu allen Zeiten Heilige gegeben hat". Cf. Lukas 12,8f: "Wer mich vor den Menschen bekennt, den wird auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, der wird vor den Engeln Gottes verleugnet werden." Cf. Apostelgeschichte 5,29: "Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen."
    In aller Klarheit: Das Bekenntnis zur wahren Kirche Christi umfasst auch zwingend das Bekenntnis, dass die wahre Kirche Christi die römisch-katholische ist. Also selbst wenn der Staat die Bürger dazu zwingen würde, einem vergänglichen und antichristlichen Verein die Bezeichnung "römisch-katholische Kirche" zu überlassen, dürfte trotzdem niemand diesem Zwang Folge leisten. Ganz im Gegenteil: Der Staat würde damit in eklatanter Weise das absolut unantastbare Menschenrecht auf Bekenntnis des wahren Glaubens verletzen.
    Doch auch bei schlimmsten Menschenrechtsverbrechen gilt, dass das Seelenheil höher einzuschätzen ist als alle irdischen Genüsse. Und wenn man den Glauben ernst nimmt, dann ist das eigentliche Ziel eben nicht eine bloße irdische "Begegnung", sondern "das ewige Heil", "die Heiligen im Himmel, d.i. die triumphierende Kirche".