Predigt am 19.03.2006

- 3. Fastensonntag, sd;  Eph 5,1-9; Lk 11,14-28; Deutschland-Fragebogen -
(Kirche zum Mitreden, 18.03.2006)
widerlegung christi bei G.
Wörter: 1131
Kürzlich machte der hessische CDU-Führer Roland Koch einen Vorschlag für einen Fragebogen, der als Test für die Deutschland-Tauglichkeit von Ausländern dienen soll. Eine Tageszeitung (RP) kommentierte: »Die Fragebögen für einwanderungswillige Ausländer sorgen weiter für Diskussionen. Lob für das Verfahren kam jetzt vom Deutschen Lehrerverband. [...] Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, nannte den hessischen Fragebogen für Einbürgerungs-Kandidaten (...) einen recht anspruchsvollen Wissenstest. [...] Es sei auch eine gute Grundlage, sich mit dem Gemeinwesen zu identifizieren und eine wichtige Voraussetzung für alltägliche Kommunikation.« Kochs Fragen wurden zwar veröffentlicht, aber keine passenden Musterantworten mitgegeben. Schauen wir uns diesen vom Lehrerverband gelobten Fragenkatalog in Auszügen an: »9. Was verstehen Sie unter dem Begriff "Reformation" und wer hat sie eingeleitet?« In anerkannten Standardwerken (KH) steht: "Die Reformation war eine furchtbare Heimsuchung des christlichen Abendlandes, die unsägliches Elend über Land und Volk brachte und in ihren Folgen bis heute fortwirkt. In religiöser Beziehung hat sie die christliche Einheit zerstört [...] In politischer Beziehung war die Zuweisung der kirchlichen Gewalt an die Fürsten das wirksamste Mittel für die Ausbildung der absolutistischen Staatsgewalt und die starke Verkümmerung der bürgerlichen Freiheit." Luther wird von Papst Pius VI. ausdrücklich als "wahnsinniger Häretiker" gewürdigt, und die schwere Geisteskrankheit Luthers wird sogar von der heutigen Psychiatrie bestätigt. Eine andere Frage aus dem BRD-Katalog: »42. Erläutern Sie den Begriff "Religionsfreiheit"!« Dies kann man auf zweierlei Weise verstehen: Einmal so, dass der Mensch die absolut unverzichtbare Freiheit hat, sich in aller Freiheit zur wahren Religion zu bekennen. Diese Freiheit wird von der Kirche verteidigt und von der BRD unter schwersten Strafen verboten; wer sich als Katholik bekennt, wird von der BRD in schlimmster Weise verfolgt, bis hin zur endgültigen Zerstörung. Man kann "Religionsfreiheit" aber auch in dem Sinne verstehen, wie er von der Kirche unfehlbar verurteilt wurde. Papst Pius IX. erklärte hinsichtlich der Irrlehrer: Sie scheuen "sich nicht, jene irrige und für die katholische Kirche und das Heil der Seelen im höchsten Grade zum Untergang führende Ansicht zu begünstigen, die schon Unser unmittelbarer Vorgänger Gregor XVI. als Wahnsinn bezeichnete, nämlich: daß die Freiheit des Gewissens und der Religionen ein jedem Menschen eigenes Recht sei: dieses Recht müsse das Gesetz in jeder wohlgeordneten Gesellschaft proklamieren und sicherstellen; und es bestehe ein den Bürgern innewohnendes Recht auf eine allseitige, weder durch die kirchliche, noch durch die staatliche Autorität zu beschränkende Freiheit, vermöge der sie imstande sind, alle ihre Ideen und Empfindungen mittels des (gesprochenen) Wortes, mittels Druckschriften, oder auf irgendeine andere Weise deutlich zu zeigen und öffentlich kundzugeben." Dieser "Wahnsinn" ist also von der Kirche unfehlbar als Irrlehre verurteilt und von der BRD zu einer ihrer Grundlagen gemacht worden. Wie die Päpste immer wieder betont haben und wie jeder denkende Mensch sofort feststellt, führt dieser "Wahnsinn" zielsicher zur Bekämpfung der wahren Religion. Eine andere Frage: »15. Erläutern Sie den Begriff "Holocaust"!« Eigentlich ist "Holocaust" die Bezeichnung für das Brandopfer des Alten Bundes, also von daher ein religiöser Begriff. Tatsächlich ist "Holocaust" auch heute ein religiöser Begriff, allerdings nun irreführenderweise bezogen auf die Judenverfolgung unter Hitler. Der Jude Norman Finkelstein erklärt dazu: "Der Holocaust ist eine ideologische Keule, mit der Deutschland in Schach gehalten wird. Eine billige Möglichkeit für uns, der moralischen Verantwortung für unsere Verbrechen auszuweichen." Den religiösen Charakter dieses so gen. "Holocaust" formuliert der Jude Claude Lanzmann so: »Wenn Auschwitz etwas anderes ist als ein Schrecken der Geschichte, wenn es sich der "Banalität des Bösen" entzieht, dann erbebt das Christentum in seinen Grundfesten. Christus ist der Sohn Gottes, der bis zum Ende des Menschenmöglichen gegangen ist, wo er die entsetzlichsten Leiden erduldet hat (...) Wenn Auschwitz wahr ist, gibt es ein menschliches Leiden, das sich mit jenem Christi überhaupt nicht auf eine Stufe stellen lässt (...) In diesem Fall ist Christus falsch, und nicht von ihm wird das Heil kommen. Fanatismus des Leidens! Wenn nun Auschwitz weitaus extremer als die Apokalypse ist, weitaus schreckerregender als das, was der Johannes in der Apokalypse erzählt (denn die Apokalypse ist beschreibbar und gemahnt sogar an ein grosses, hollywoodähnliches Spektakel, während Ausschwitz unaussprechlich und undarstellbar ist), dann ist das Buch der Apokalypse falsch, und das Evangelium desgleichen. Auschwitz ist die Widerlegung Christi.« Noch eine Frage: "70. Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Rechtsstaat. Was bedeutet Rechtsstaat?" Das fragt man sich tatsächlich, wie man nach all dem die BRD als Rechtsstaat bezeichnen will. In einer Radiosendung (OKL) z.Th. BRD-"Justiz" wurde erklärt: "Wir konnten auch kein Rechtsstaat werden, weil das Dritte Reich der Nazis illegal in der Justiz fortbestand. [...] Nach dem offenkundigen Terror am Volksgerichtshof, an den Sondergerichten und vielen anderen Strafgerichten ist es unbegreiflich, daß diese Schlächter wieder die Robe anziehen durften." Bereits 1957 hatte die katholische Kirche festgestellt, dass die BRD ein denaturiertes, rechtsbrecherisches, schizophrenes Gebilde ist. Das "Bundesverfassungsgericht" hatte den Konkordatsbruch, also den Vertragsbruch und damit Rechtsbruch seitens der BRD gegen die katholische Kirche, "unanfechtbar" für rechtmäßig erklärt. In einem katholischen Lehrbuch (Mörsdorf) wird diesbzgl. ausgeführt: "Die von dem Gericht unterstellte 'Dreiteilung des Bundesstaates', wonach Bund und Länder gleichsam Glieder eines imaginären Gesamtstaates sind, 'denaturiert den Bundesstaat zu einem schizophrenen Partner völkerrechtlicher Verträge', der nach innen nicht die Erfüllung der nach außen übernommenen Pflichten zu gewährleisten vermag. Das Gericht hat diese Zwiespältigkeit bewußt in Kauf genommen und den Ländern die verfassungsrechtliche Freiheit zum Konkordatsbruch eingeräumt. [Das Urteil hat] 'eine verfassungsrechtlich gesicherte Freiheit zur Aufrechterhaltung der bereits vollzogenen Konkordatsbrüche und zur weiteren Nichtbeobachtung des Konkordats' angenommen." Man kann noch mehr Fragen betrachten, z.B. »88. Erläutern Sie den Begriff "Meinungs- und Pressefreiheit"!« Das sollte man tatsächlich mal die Opfer der jährlich zehntausend Strafprozesse wegen "Meinungsdelikten" fragen - oder erst recht die "Richter" und "Staatsanwälte". Außerdem erklärte die "Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa": „Strafgesetze wegen Beleidigung und Diffamierung werden häufig als nötige Abwehr gegen angeblichen Mißbrauch der Meinungsfreiheit gerechtfertigt. Sie sind aber mit OSZE-Normen nicht konform; ihre Anwendung bildet einen Verstoß gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung.“ Da hat die BRD offensichtlich einen unaufholbaren Erklärungsnotstand. Insgesamt fällt es nicht leicht, in das Loblied des Lehrerverbandes auf den hessischen Fragenkatalog einzustimmen. Die baden-württembergische CDU hatte bereits früher einen Fragenkatalog vorgeschlagen, z.B. mit der Frage: "Stellen Sie sich vor, Ihr volljähriger Sohn kommt zu Ihnen und erklärt, er sei homosexuell und möchte gerne mit einem anderen Mann zusammenleben. Wie reagieren Sie?" Welcher Fragebogen auch immer von der BRD-Führung vorgelegt und welche Antworten auch immer von ihr verlangt werden: Wir müssen der Wahrheit treu bleiben. Die Mahnung von Papst Pius XI. bleibt gültig: "Die erste, die selbstverständlichste Liebesgabe des Priesters an seine Umwelt ist der Dienst an der Wahrheit und zwar der ganzen Wahrheit, die Entlarvung und Widerlegung des Irrtums, gleich in welcher Form, in welcher Verkleidung, in welcher Schminke er einherschreiten mag. Der Verzicht hierauf wäre nicht nur ein Verrat an Gott und Eurem heiligen Beruf, er wäre auch eine Sünde an der wahren Wohlfahrt Eures Volkes und Vaterlandes." Amen.

18.03.2006 Treffer bei Google:
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