Nur wenige Tage, nachdem wir unseren Text über Adveniat veröffentlicht hatten, erreichte uns ein Schreiben von Renovabis, dem V2-Verein, den wir nur namentlich und quasi als Abziehbild von Adveniat erwähnt hatten. Renovabis ist jünger als Adveniat: Eugen Hillengass, der Renovabis-Geschäftsführer, schreibt im Jahresbericht 1998: "Für die Aktion Renovabis war das Jahr 1998 auch ein Rückblick auf fünf Jahre Arbeit. Wir sind nach der Wende und nach dem Ende staatlicher Gewaltherrschaft in Mittel- und Osteuropa angetreten, um dort bei der Erneuerung und geistlichen Neuorientierung zu helfen." Diesen Jahresbericht hatten wir auf ausdrückliche Anforderung hin erhalten, zudem ist dieser Bericht mit 29 Seiten auch nicht gerade die Literaturmenge, die jeder gerne durchliest. Eher dazu angetan und auch konzipiert sind hübsche Faltblättchen, wie dem Schreiben eines beilag. Der Brief beginnt mit Ort und Datum UND ANGABE UNSERER SPENDERNUMMER - das ist insofern verwunderlich, als wir ja niemals etwas an Renovabis gespendet haben und es uns auch nicht im Traum einfällt, der V2-Sekte Spenden zukommen zu lassen. Bewiesenermaßen konnte uns auch unsere bevorstehende Gefängnisstrafe und unsere bevorstehende soziale Vernichtung durch die V2-Sekte nicht davon abbringen, mit diesem Apostatenhaufen zu kollaborieren. Wir finden es völlig geschmacklos, dass die V2-Sekte, kurz bevor ihr Fallbeil unseren Hals durchtrennt, uns noch einen Überweisungsträger zuschickt, damit wir ihr vor unserem Ableben noch wenigstens einen Teil unseres Vermögens überlassen. Nicht, dass wir unser Vermögen nach unserem Ableben (wenn wir mal davon ausgehen, dass Ableben nicht nur im sozialen Sinne, also bildlich gemeint ist) noch benötigten, aber wir müssten uns dann vor dem Richterthron Gottes verantworten, warum wir die V2-Sekte mit Mitteln ausgestattet haben, die zur weiteren Abschlachtung von Christen eingesetzt werden. Schließlich hat ja das schier unbegrenzte Vermögen der "Deutschen Bischöfe" diese dazu in die Lage versetzt, "ihre Rechtsanwälte" gegen uns einzuschalten.
In dem Brief heißt es nun:
Sehr geehrter Herr L., kürzlich kam ich von einer Reise aus Russland
zurück. Ich wollte mich wieder einmal selbst an Ort und Stelle
umsehen und feststellen, was wir mit unserer Hilfe bewirken. Am meisten
beeindruckt hat mich dabei der Besuch bei Bischof Clemens Pickel im südrussischen
Marx. Er wohnt - wie viele andere auch - in einem einfachen Holzhaus mit
drei Zimmern, einer Wasserstelle und einem Plumpsklo im Freien. Während
er Kaffee kochte, erzählte er mir von seinen Sorgen und Plänen
[...] Eine besinnliche Adventszeit wünscht Ihr dankbarer Pater Eugen
Hillengass SJ"
Seinem Opfer eine "besinnliche Adventszeit" zu wünschen,
erscheint auch nicht sonderlich taktvoll. Doch zitieren wir nun etwas aus
dem beiliegenden Faltblatt "Bischof Pickels Notprogramm für die
Wolgaregion":
"Unsere Probleme und Projekte - Bischof Clemens Pickel (38 Jahre)"
Pickel schreibt über Mitglieder seiner "Pfarrei Marx": "Wir
besuchen sie regelmäßig, reden mit ihnen über die täglichen
Sorgen, bringen Nahrung und Kleider. Dabei sprechen wir mit ihnen auch über
ihren christlichen Glauben, denn nichts ist schlimmer als die innere
Einsamkeit und die Kälte des Herzens."
Pickel nennt vier Tätigkeitsbereiche:
"1 . Wir bitten um Hilfe für Flüchtlingsfamilien
Wenn wir mit den Flüchtlingen in Stepnoje die heilige Messe feiern,
dann versammeln sich meist bis zu 80 Alte und Junge im Wohnzimmer einer
Witwe auf selbstgezim-merten Bretterbänken. Für sie und alle
notleidenden Familien brauchen wir dringend Mittel für eine gezielte
Unterstützung, für die Anschaffung von Schulbüchern für
ihre Kinder, für ausreichende Mahlzeiten bei unseren religiösen
Kinderwochen und auch für eine kleine Holzkirche.
2. Wir fördern Hilfe zur Selbsthilfe: Gemüse-Datschen für
Notleidende [...]
3. Wir wollen Hunger und Not in der Provinz lindern [...]
4. Wir bringen der Jugend Hoffnung durch Glauben [...]"
Also vom Prinzip her verhält sich alles genauso wie bei Adveniat: Die V2-Sekte setzt die Spenden in erster Linie dazu ein, das Gift der Apostasie zu verbreiten. Die Apostaten geben sich üblicherweise als barmherzige Samariter, sind also Wölfe im Schafspelz.
Renovabis schmückt seine Werbebotschaften gerne mit dem DZI
Spenden-Siegel (jpg-Bild 24 KB); Adveniat hat
anscheinend (wir haben allerdings nur unter A in der Liste gesucht und
nicht nachgefragt) dieses Siegel übrigens nicht, aus welchen Gründen
auch immer. DZI ist die offizielle Abkürzung für "Deutsches
Zentralinstitut für soziale Fragen". "Aktuelles Wissen -
100 Jahre Erfahrung", dies kann das DZI vorweisen. Dieses Institut
bietet "Spenderberatung: Spenden-Siegel, Einzelauskünfte, Tips
und Hinweise"; wer also von einem Verein wie Renovabis e.V. hört,
kann sich bei dem DZI erkundigen, ob der Verein vertrauenswürdig ist,
d.h. mit den Spenden verantwortlich umgeht. Überprüfen wir nun,
was dieses Siegel wert ist.
Das DZI ist eine "Stiftung bürgerlichen Rechts";
Stiftungsträger sind: Der Senat von Berlin - Bundesministerium für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Industrie- und Handelskammer zu
Berlin; Deutscher Städtetag Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien
Wohlfahrtspflege e.V." Dieses Institut nennt als seine Merkmale: "Kompetent
und unabhängig - Einzigartig in Deutschland - Öffentlich gefördert
- International anerkannt".
Weitere Informationen, alles entnommen der DZI-Homepage: "Das DZI
dokumentiert in seinem nachfrageorientiert geführten Wohlfahrtsarchiv
etwa 2.000 Spendenorganisationen des sozialen, insbesondere humanitär-karitativen
Bereichs. Die Informationen werden wissenschaftlich ausgewertet. Auf
dieser Basis beantwortet das DZI Anfragen von Privatpersonen, Unternehmen,
Behörden und Medien. Zu grundsätzlichen Themen, die hierbei
immer wieder genannt werden, bietet das DZI Hintergrundwissen [...] Die
Kriterien für die Zuerkennung des Spenden-Siegels sind in Kooperation
mit betroffenen Spitzenverbänden und Fachgremien auf
wissenschaftlicher Basis entwickelt worden. Sie unterliegen fortlaufend
einer systematischen Überarbeitung. Die Prüfkriterien sind in
den Leitlinien zur Selbstverpflichtung überregional
spendensammelnder Organisationen festgeschrieben und lassen sich wie
folgt zusammenfassen:
- wahre, eindeutige und sachliche Werbung in Wort und Bild
- nachprüfbare, sparsame und satzungsgemäße Verwendung
der Mittel unter Beachtung der einschlägigen steuerrechtlichen
Vorschriften
- eindeutige und nachvollziehbare Rechnungslegung
- Prüfung der Jahresrechnung und entsprechende Vorlage beim DZI
- interne Überwachung des Leitungsgremiums durch ein unabhängiges
Aufsichtsorgan
- grundsätzlich keine Prämien, Provisionen oder
Erfolgsbeteiligungen für die Vermittlung von Spenden."
Konkret zu "Renovabis e.V." gibt es einen Eintrag in der
Liste:
"Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen
in Mittel- und Osteuropa
Kardinal-Döpfner-Haus, Domberg 27, 85354 Freising
Förderung pastoraler, sozialer und karitativer Projekte in den Ländern
des ehemaligen Ostblocks sowie Austausch und Dialog zwischen West und Ost"
Bei soviel Wissenschaftlichkeit könnte man fast vor Ehrfurcht erstarren, wäre da nicht der kleine Schönheitsfehler, dass diese ganze Wissenschaftlichkeit bewiesenermaßen bei Renovabis rein gar nichts gebracht hat - ganz im Gegenteil: DZI unterstützt (bewusst oder unbewusst, das bleibe einmal dahingestellt) den Betrug der V2-Sekte, die sich als katholische Kirche ausgibt. Aber bevor man vorschnell über das DZI urteilt, sollte man ihm erst einmal eine Gelegenheit geben, sein Verhalten zu begründen. Wir schrieben deshalb am 20.11.1999
"In Ihrer "Spenderberatung - Organisationen mit DZI Spenden-Siegel" charakterisieren Sie "Renovabis e.V." als "Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa". Wie kommen Sie zu diesem Urteil? Ihre Reaktion auf meine Anfrage werde ich in den nächsten Tagen auf meiner Homepage KzM veröffentlichen. Dadurch wird es meinen Lesern möglich sein, den Wert Ihrer Tätigkeit zu beurteilen."
Am 23.11.1999 erhielten wir dann Antwort
":in Beantwortung Ihrer Anfrage vom 20.11.1999 teilen wir Ihnen mit,
daß es sich bei der Bezeichnung "Solidaritätsaktion der
deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa" um
den offiziellen Namenszusatz von Renovabis e.V. handelt und somit nicht um
eine "Urteil" des DZI."
M.a.W.: Das DZI prüft nicht das, was als allererstes zu prüfen
wäre, nämlich ob da nicht vielleicht jemand unter falscher
Flagge segelt. Ein Beispiel: Wir gründen den "Freundeskreis KzM
e.V." und geben ihm den offziellen Namenszusatz "Solidaritätsaktion
des Kaisers von China mit den am Blinddarm erkrankten Hottentotten".
Wenn nun das DZI unsere Rechnungslegung zur vollen Zufriedenheit prüfen
kann, erhielten wir auf Antrag dann auch ein Spenden-Siegel? Dass wir
nicht Kaiser von China sind und KzM nicht die Versorgung für die am
Blinddarm erkrankten Hottentotten als Schwerpunktziel hat, spielt dabei
eigentlich auch keine Rolle, denn dies könnte man immer noch als
vernachlässigbare Detailfrage oder noch besser als Definitionsfrage
abtun: Wenn es schon nach bundesdeutschem Recht festgelegt ist, dass Häretiker
Katholiken, Katholiken hingegen nicht mehr Katholiken sind, was sollte
einen dann noch ernsthaft davon abhalten können, sich als Kaiser von
China auszugeben. Denn der Katholizismus ist der Weg in den Himmel, die
Kaiserkrone bietet nur weltliche, vergängliche Güter. Es ist vor
Gott wichtiger, Katholik zu sein, als Kaiser von China zu sein. - Wer möchte,
kann noch weitermeditieren, zu welch katastrophalen Folgen ein Patzer in
der Grundsatzfrage führen kann.
Und einmal wissenschaftlich überlegt: Ist kein Urteil nicht auch ein
Urteil? Qui tacet, consentire videtur - wer schweigt, scheint zuzustimmen.
Indem das DZI zur Verwendung des Begriffs "Katholiken" schweigt,
scheint es zuzustimmen, dass die V2-Sektierer Katholiken sind. Die
Vorgehensweise des DZI muss also sehr nachdenklich stimmen.
Das DZI Spenden-Siegel kann nie und nimmer als Entschuldigung herhalten,
wenn man an Renovabis spenden möchte. Obwohl das DZI mit seiner
Pentagrammsammlung im Emblem eine gewisse Aufmerksamkeit erregt, kann dies
allein noch nicht z.B. als Beweis herhalten, es müsse sich beim DZI
um eine Freimaurerorganisation o.ä. handeln; ebensowenig kann der
Fall Renovabis für sich allein genommen bei weitem nicht ausreichen,
im Spenden-Siegel nun einen Beweis dafür zu sehen, dass ein Verein,
der dieses Siegel besitzt und auch damit wirbt, tatsächlich
antichristliche Wurzeln / Ziele hat. Allerdings ist Renovabis nicht der
einzige Missgriff des DZI, s. auch:
"Päpstliches Missionswerk der Kinder in Deutschland e.V.
Stephanstraße 35, 52064 Aachen
Das Kindermissionswerk gibt hungernden Kindern Nahrung, armen Kindern
Bildung, kranken Kindern Heilung, Flüchtlingskindern Heimat." -
Was soll an diesem Missionswerk "päpstlich" sein? Und
sicherlich wird es Leute geben, die auf diese vom DZI kommentarlos übernommene
Bezeichnung hereinfallen und sich in dem Irrglauben befinden, hier bestünde
ein katholischer Hintergrund.
Außerdem müssen wir gestehen, dass es uns nicht gelungen ist,
weitere Zweifel an der Zuverlässigkeit des DZI restlos auszuräumen.
Wir stellen einfach fest: In der alles entscheidenden grundlegenden Frage,
ob nämlich von dem spendensuchenden Verein auch tatsächlich
wahrheitsgemäß geworben wird, lässt das DZI eine Nachlässigkeit
walten, die uns zutiefst erschüttert hat. Was wäre, wenn bei der
weitergehenden "wissenschaftlichen" Prüfung der Vereine ähnliche
Schnitzer passieren würden? Aber dies sind wirklich zweitrangige
Fragen: Zunächst will ich als Spender wissen, wofür ich überhaupt
spende resp. ob der Verein die Spenden auch so einsetzt, wie er es in
seinem offziellen Namenszusatz angibt. Wir müssen gestehen, dass wir
schlichtweg kein Vertrauen in das DZI aufbringen können. Zum jetzigen
Zeitpunkt halten wir es aber für ungerecht, über einen Verein
negativ zu denken, nur weil er das Spenden-Siegel besitzt.
Nun ist aber die bedeutendste Instanz in Deutschland nicht das DZI,
sondern der Bundespräsident (natürlich ist das
Bundesverfassungsgericht auch eine wichtige Instanz, aber dieses Gericht
hat ja bereits offziell und unanfechtbar danebengegriffen, s.
Kaiser und Gott). Wenn er, der Repräsentant
unseres Volkes, etwas sagt, dann hat dieses Wort erhebliches Gewicht.
Niemand steht in solchem Maße in der Öffentlichkeit wie er, und
obwohl auch er kein Übermensch ist, muss das Volk von ihm erwarten dürfen,
dass sein Auftreten in der Öffentlichkeit wohlüberlegt und
seinem hohen Amt angemessen ist.
Deshalb warten wir auch sehr gespannt auf die von ihm erbetene Begründung,
weshalb er die V2-Sekte in der Öffentlichkeit als katholische Kirche
ausgibt. Gerade nach diesem höchst peinlichen Ausfall des DZI ist
eine ordentliche Erklärung von öffentlicher Seite sehr, sehr
dringend notwendig, denn wenn die Gebote Gottes öffentlich missachtet
werden, ist auch der öffentliche Friede gefährdet. Wir werden
sehen.