Newsletter für die "DBK"
"Wir müssen Sie daher auffordern, Ihre Aktivitäten einzustellen, die Domain löschen zu lassen und uns einen entsprechenden Nachweis zu übermitteln. Sollten Sie dieser Aufforderung nicht bis zum 11.01.1999 nachkommen, werden wir die Angelegenheit unseren Rechtsanwälten übergeben" (s. "Weihnachten mit der Konzilssekte").
Damit war eine neue Situation geschaffen: Die DB´s verlangten ausdrücklich danach, von uns Nachricht zu erhalten. Da sich das Verlangen der DBs auf etwas sittlich Verwerfliches richtete, i.e. daß wir die Katholiken im Regen stehen lassen, war es uns aus ethischen Erwägungen heraus nicht möglich, ihr Verlangen zu stillen. Seit knapp sechs Wochen läuft also schon ein Gerichtsprozeß gegen uns, der uns zur Aufgabe der Domain www.katholisch.de zwingen soll. Bislang wurden wir nicht an den Verhandlungen beteiligt und auch zu nichts weiterem aufgefordert, deshalb wollten wir ganz aus freien Stücken dokumentieren, daß wir nichts zu verbergen haben und zeigten uns wie immer kooperativ: So schickten wir wichtige neue Texte von KzM, die für den laufenden Prozeß von Bedeutung sein könnten, direkt an die DBs, ohne daß sie sich um irgendetwas kümmern mußten. Anscheinend wurde dieser Service sehr positiv aufgenommen - es gab keinerlei Klagen o.ä. über die teilweise recht umfangreichen mails. Während wir also Kooperation bewiesen, spielten die DBs "Toter Mann" und waren nicht einmal bereit, auf ein freundlich gehaltenes Fax (s. "Ist der Rest Schweigen?") irgendeine Reaktion zu zeigen. Während wir immer sofort über den Verlauf von Gerichtsprozessen informieren, ließen uns die DBs einfach in quälender Ungewißheit.
Nun ist die Frage, warum wir jedesmal den Tanzbären abgeben sollen, sobald die DBs in ihre Pfeife pusten, während die DBs niemals auch nur den Hauch einer Kooperationsbereitschaft an den Tag legen. Jedesmal, wenn irgendwelche Schreiben von den V2-Funktionären bei uns eintrafen, haben wir umgehend geantwortet, seien die Absender nun der V2-Verwaltung von Münster, Köln oder neuerdings Deutschland zugehörig gewesen. Auch auf die Aktionen einzelner V2-Vertreter, etwa Verweyen oder Anger, haben wir umgehend reagiert. Aber die von uns so maßlos verwöhnten V2-Leute nahmen es immer als selbstverständlich, daß wir sie so großherzig betreuten, ohne auch nur einmal wirklich - und nicht nur dahingesagt - ihre Dankbarkeit zu erweisen, indem sie Kooperation zeigten.
Vielleicht waren wir viel zu nachsichtig und geduldig mit den V2-Leuten
und haben ihnen nicht genügend klargemacht, daß diese Einseitigkeit
auf Dauer nicht weitergehen kann und wird. In Zukunft werden wir also nicht
mehr den stummen Diener abgeben, sondern warten solange, bis sich die V2-Sektierer
so benehmen, wie wir es mit Fug und Recht erwarten dürfen.
Nun läuft aber gerade der Prozeß, und da erscheint es uns
nicht statthaft, bei den V2-Leuten den falschen Eindruck aufkommen zu lassen,
wir würden ihnen jetzt endlich auch die letzten Katholiken zur Gehirnwäsche
überlassen. Damit ergibt sich eine gewisse Zwickmühle: Wenn wir
den stummen Diener abgeben, registrieren die V2-Leute vielleicht nie, daß
sie endlich am Zug sind; wenn wir ganz verstummen, denken die V2-Leute,
der Kampf um die Wahrheit habe sich - zumindest in Deutschland - endgültig
erledigt. Ein Weg aus der Zwickmühle mußte geschaffen werden;
die einzig sinnvolle Möglichkeit schien uns folgende e-mail vom Dienstag,
den 16.02.1999, an die DBs zu sein:
Die DBs hatten drei volle Arbeitstage Zeit, darauf zu reagieren - eine sehr lange Zeit, wenn man bedenkt, daß wir in praktisch allen Fällen noch am selben Tag auf die Torpedos der V2-Sekte eine angemessene schriftliche Erwiderung erarbeitet haben. Große Anstrengung waren für eine Reaktion seitens der DBs ebenfalls nicht möglich, denn den Text, den sie uns hätten schicken müssen, haben wir ihnen schon fertig zum Kopieren zugeschickt. Vermutlich wären die DBs traurig, wenn wir unser gegebenes Versprechen nicht einhalten würden, denn schließlich halten sie doch alle Versprechen, die sie geben, oder?
Unser jetziges Vorgehen könnte die Frage aufwerfen, ob wir jetzt
nicht den DBs Munition bieten, weil wir angeblich nicht die uns früher
zugeschickte Abbestellung des Newsletters respektieren, weshalb die DBs
jetzt eine Klage wegen Belästigung gegen uns führen könnten
und uns, weil wir keinerlei Rückhalt haben, damit endgültig mundtot
machen. Nun, selbst wenn man nicht zugestehen möchte, daß durch
den laufenden Prozeß die Karten neu gemischt wurden, und wenn man
nicht gelten läßt, daß die DBs ja eine ihrer beiden Newsletter-Ausgaben
bis zuletzt ungekündigt belassen haben, und selbst wenn man die -
von uns in keiner Weise unterstützte Ansicht hegen sollte, ein derartiger
Konzern wie die V2-Sekte, der obendrein noch so dermaßen viel verbockt
hat, habe noch irgendeinen Anspruch auf eine "Privatsphäre" und bräuchte
sich nicht zu rechtfertigen, hielten wir ein solches Vorgehen der DBs aus
einem wichtigen Grunde nicht für statthaft: Mit ihrem Verlangen, wir
sollten ihnen "einen entsprechenden Nachweis übermitteln", fordern
sie etwas, was an sich nicht notwendig ist. Sicher, man könnte sagen:
"Wenn die DBs wissen wollen, welche neuen Texte wir publiziert haben, brauchen
sie ja nur unsere Homepage zu besuchen; der Newsletter ist völlig
überflüssig." Dann würden wir aber erwidern: "Wenn die DBs
wissen wollen, ob wir unsere Homepage gelöscht haben, brauchen sie
sich ja nur bei der zentralen Vergabestelle für Domainnamen kundig
zu machen - der Zeitaufwand ist dabei nur unwesentlich größer
als das Abrufen unserer Homepage." Noch pointierter: "Wenn die DBs wirklich
meinen, wir würden ihre Rechte verletzen, und dies sogar in unbestreitbarer
Weise, dann brauchen sie sich gar nicht an uns zu wenden, sondern nur an
den Administrator, der unsere Domain im Handumdrehen löschen würde."
Bei gegebenem Anlaß mehr dazu; dabei bleibt noch unklar, was
den DBs eigentlich einfällt, nicht nur die Löschung unserer Domain
von uns zu verlangen, sondern sogar die Einstellung unserer Aktivitäten.
Dann müßten sie wenigstens ein Gesetz nennen, das die Verkündigung
des katholischen Glaubens in Deutschland verbietet. Dabei bleibt noch außer
Betracht, daß sich unsere Texte ja auf einem US-amerikanischen Server
befinden, also möglicherweise zuerst die Zuständigkeit der deutschen
Justiz zur Debatte stünde. Je mehr man den gegenwärtigen Prozeß
beleuchtet, desto verworrener erscheint die ganze Aktivität und Denkweise
der V2-Leute.
Leider ist bislang noch nicht der angeforderte Text des BGH, das sog. "Katholiken-Urteil" (s. "Ist der Rest Schweigen?"), bei uns eingetroffen. Sobald uns dieser Text vorliegt, werden wir seine Verbindlichkeit überprüfen, also zunächst, ob keine Kompetenzüberschreitung vorliegt, die das Gesetz als solches ungültig macht, und dann ggf., ob es überhaupt etwas mit dem von den DBs erhobenen Anspruch, sie und nur sie inkl. ihrer Assoziierten dürften sich katholisch nennen, zu tun hat.