Offener Brief an Dr. Joseph Goebbels

- Michael Teutonicus / Dr. Edmund Kaufmann, 29. Mai 1937 -
(Kirche zum Mitreden, 11.08.2008)
Nachfolgender offener Brief an den Reichspropagandaminister Dr. Joseph Goebbels ist von unschätzbarem Wert, um einerseits Lügen über den Reichskanzler Adolf Hitler und seine Regierung zurückzuschlagen und andererseits den Weg für das Deutsche Reich heute aufzuzeigen.

Dazu einige Informationen aus Konrad Hofmann (Hg.), Schlaglichter. Das christliche Deutschland 1933 bis 1945. Katholische Reihe: Heft 8, Freiburg 1947, S. 40 (der Brief selbst: Ss. 40-43)):
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Veröffentlicht wurde der Brief am 29. Mai 1937 von Dr. Edmund Kaufmann in Mainz, vor 1933 Bürgermeister der Stadt Singen a. H. und Zentrumsabgeordneter. Seinerzeit erfuhr dieser Brief eine riesige Verbreitung. In Millionen von Exemplaren lief er rund; schweizerische Zeitungen und Zeitschriften druckten ihn ab; im Vatikansender und im englischen Rundfunk wurde er wiedergegeben. Er zog zahlreiche Verhaftungen nach sich. Namentlich kamen katholische Geistliche in den Verdacht der Vervielfältigung, mehrere darob ins Gefängnis. Den Verfasser selbst, der damit sein Leben verwirkt hatte, vermochte man nicht aufzuspüren; er war vorsichtig genug, alle seine Briefe nicht in Mainz, sondern in Frankfurt aufzugeben. Der unmittelbar auf die berüchtigte Rede Goebbels' vom 28. Mai 1937 geschriebene Brief des Dr. Kaufmann und ein ähnlicher, womöglich noch drastischerer eines anderen Verfassers, der sich unter dem Pseudonym "Michael Germanicus" verbarg (veröffentlicht in J. Neuhäusler, Kreuz und Hakenkreuz, München 1946. Zweiter Teil, Seite 283/87), hatten dank ihrer Durchschlagskraft und Massenverbreitung nachweislich den Erfolg, daß von diesem Zeitpunkt an die Hetze wegen der behaupteten Sittlichkeitsverfehlungen der Geistlichen in den Zeitungen und im Radio eingestellt wurde. Goebbels selbst bezeichnete in einer Verfügung an die Gestapo die Tätigkeit des "Michael Teutonicus" als besonders gefährlich.
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Wie kann es sein, dass so ein fundamental wichtiger Brief heute praktisch restlos in Vergessenheit gedrängt wurde, während hingegen z.B. so ein antichristliches Machwerk wie das "Tagebuch der Anne Frank" (TAF) angeblich das "meistgelesene Buch nach der Bibel" ist?! Und weswegen wird man zu Kerker verurteilt, wenn man als Privatperson bei einer Privatveranstaltung eine private Ausgabe des TAF verbrennt, während *NICHTS* passiert, wenn ein "öffentlich-rechtlicher Sender" öffentlich vor einem Millionenpublikum die Bibel verbrennt, finanziert aus den Zwangs-Pay-TV-Gebühren?!
War der Brief damals schon notwendig, dann wäre so ein Brief an die "Mächtigen" der brd erst recht dringendst notwendig. Man schaue bereits mal ganz objektiv, wie die Nazis die Gesetze zum Schutz vor Sodomie aufweichten. Man schaue auf die Leichenberge von Abgetriebenen in der kleinen brd, deren Opferzahlen die der Juden im riesigen Einflussbereichs Hitlers bei weitem in den Schatten stellen - von der Grausamkeit und sonstigen Aspekten mal ganz zu schweigen. Und man schaue nicht zuletzt auf die Tatsache der brd-Unrechtsjustiz, die - praktisch vollständig geboren aus Nazi-Juristen - sich in jahrzehntelanger harter Arbeit Synonyme verdient hat wie "Rechtsbeugermafia" und "gefährlichste kriminelle Vereinigung". Wo sind heute ein "Michael Teutonicus" und ein "Michael Germanicus" - und wo sind diejenigen, die für eine millionenfache Verbreitung der notwendigen Schriften sorgen?!
Richtig: Die heutige Hatz auf Nonkonformisten steht der Nazi-Seuche in nichts nach; wer sich nicht gierig anschmieren lässt, findet sich heute schnellstens hinter Kerkermauern wieder und kann dort ziemlich lange versauern - wenn nicht gerade so etwas wie ein Foltermord à la JVA Siegburg für ein vorzeitiges Ende sorgt. Die brd trumpft auf mit Bundestrojaner, Internetsperren, Beleidigungsprozessen usw. usf. - Hitler und Goebbels würden vor Neid erblassen.
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Herr Reichsminister!
Sie haben die Freiheit des Wortes und der Schrift vollkommen unterdrückt. Andererseits haben Sie schon wiederholt erklärt, daß Ihnen Kritik willkommen sei. Da ich meine Kritik nicht öffentlich sagen kann, muß ich sie Ihnen brieflich zur Kenntnis geben. Unmittelbare Veranlassung dazu gibt mir Ihre gestrige Rede. Der Kampf gegen die katholische Kirche, gegen ihre Bischöfe und Priester ist ganz verfehlt. Er ist ein Unrecht und Unglück. Zu dieser Ansicht komme ich aus folgenden Gründen:
Aus Gerechtigkeitsgründen: Es gibt sicher niemand (es müßte höchstens selber ein Schweinehund sein), der nicht damit einverstanden ist, daß jeder, der sich gegen Sitte und Gesetz vergeht, ohne Rücksicht auf Person und Stand bestraft wird. Wer mit hohen Geistesgaben ausgestattet ist und eine verantwortliche Stellung bekleidet, mag strenger bestraft werden, als der einfache Mann. In jedem aber, der noch nicht durch leidenschaftlichen Haß blind und stumpf geworden ist, bäumt sich das von Natur gesehene Gerechtigkeitsgefühl auf, wenn er sieht, mit welch glühendem Haß die Fehler der einen breitgetreten, in die Welt täglich hinausgeschrien und sehr oft stark vergrößert werden, während die Fehler anderer sehr müde behandelt und die zahlreich vorkommenden Schweinereien, Unterschlagungen, Amtsmißbräuche, Lügen und Verleumdungen in ihren eigenen Reihen oft gar nicht geahndet, jedenfalls aber unter Ausschluß der Öffentlichkeit erledigt werden. In diesem Haß-Fanatismus scheut man sich nicht, den Weg der planmäßig organisierten Fälschungen zu beschreiten. Mir sind Fälle bekannt, wo mit Hilfe von käuflichen Frauenspersonen peinliche Situationen der zu kompromittierenden Personen gemimt wurden. Das Gefühl für Gerechtigkeit und Sauberkeit bäumt sich aber auch deswegen in jedem anständigen Menschen auf, weil man allzu deutlich sieht, daß der Kampf nicht der Unsittlichkeit, sondern der Kirche gilt, und weil deshalb der Kampf in dieser Form ein unehrlicher ist. Millionen von Volksgenossen kennen zahlreiche Fälle von Unsittlichkeit, Unsauberkeit, Unterschlagungen und sonstigen Verfehlungen in den Reihen der Partei und deren Organisationen, die ganz anders behandelt wurden, und kennen namentlich die Röhm-Affaire und empfinden deshalb diese Form des Kampfes als eine Heuchelei. Sie können reden was Sie wollen. Die Tatsache bleibt doch unauslöschlich bestehen, daß Röhm zum Chef der SA. gemacht wurde, obwohl seine verkehrte Neigung weltbekannt war. Hitler hat dadurch die Homosexualität — gewollt oder ungewollt — sanktioniert, mindestens aber bagatellisiert und ignoriert und hat damit eine ungeheure Verantwortung für die Ausbreitung der Röhmseuche auf sich geladen. Die spätere Erschießung, die aus ganz anderen Gründen erfolgte, kann diese Tatsache nicht aus der Welt schaffen. — Endlich bäumt sich das Gerechtigkeitsgefühl auch deswegen auf, weil hier mit ungleichen Waffen gekämpft wird. Ihnen steht der Riesenapparat einer willigen Presse und des Rundfunks zur Verfügung, während den anderen jede Möglichkeit einer wirksamen Verteidigung genommen ist. Deshalb ist es hier, wie es immer und überall war: Die Sympathien wenden sich dem Verfolgten zu, weil und solange er sich nicht frei vor aller Öffentlichkeit verteidigen kann.

Aus grundsätzlichen Gründen: Ich bin ein entschiedener Gegner des Bolschewismus. Sie behaupten, dies auch zu sein. Warum aber bekämpfen Sie dann die Kirche? Warum stellen Sie dann die in der Kirche vorkommenden Fehler vor der ganzen Weltöffentlichkeit in das grellste Scheinwerferlicht? Warum übertreiben Sie dann die in der Kirche vorkommenden Fehler, warum stellen Sie es so hin, als ob diese Fehler in der Kirche ganz allgemein seien und als ob die Kirche als solche korrupt und verseucht sei? Herr Reichsminister! Sie kämpfen ja unter falscher Flagge! Jedem waschechten Bolschewisten muß ja das Herz im Leibe lachen, wenn er sieht, wie Sie die Geschäfte der Kommunisten viel besser besorgen, als es je ein Thälmann gekonnt hätte! Ich muß deshalb das, was heute in Deutschland vorgeht, schon allein darum mißbilligen, weil das Bolschewismus, niemals aber Faschismus ist. Ich hätte mich wirklich nicht gewundert, wenn sich nach Ihrer gestrigen Rede der bolschewistische Mob auf den Weg gemacht hätte, um Kirchen und Klöster in Flammen aufgehen zu lassen.
Aus taktischen Gründen: "Hier werden Kriegserklärungen angenommen." An dieses frevelhafte Wort der Herbstmonate 1914 muß ich immer wieder denken, wenn ich die heutigen Geschehnisse verfolge. Deutschland hat heute in der Welt kaum einen wirklichen Freund. Fast alle großen Völker sind gegen Deutschland eingestellt. Da wäre es klug, wenn man wenigstens im Innern alle Volksgenossen zusammenhalten würde. Statt dessen stoßen Sie einem immer größeren Kreis von Volksgenossen vor den Kopf. Da ist die Weltmacht der Juden. Da ist die Weltmacht des Katholizismus. Da ist ein großer Teil der Evangelischen, die sich zur Bekenntniskirche zählen. Da ist der Bolschewismus, der zwar nicht aus ideologischen, aber aus Machtgründen unser Gegner ist und in Deutschland noch verteufelt stark ist. Da sind die Millionen, die aus irgendwelchen Gründen verstimmt sind: die Röhm-Anhänger, die früheren Gewerkschaftler, die Abgebauten, die Anhänger der Opfer des 30. Juni 1934. Da sind die vielen, die die Unterdrückung der Freiheit des Wortes und der Schrift und der Person als eine Schmach empfinden. Da sind die vielen Geschäftsleute, Landwirte, Arbeiter, Handwerker, die wegen des schlechten Geschäftsganges oder wegen der vielen Abzüge, der Sammlungen und Zwangsbeiträge, wegen der Rigorosität des Steuereinzuges oder sonstiger unbequemer Zwangsmaßnahmen die Faust in der Tasche machen. Da sind die vielen, denen das Blut in den Kopf steigt, wenn sie an die unglaubliche Vergewaltigung des Rechts und der Rechtsprechung denken. Herr Reichsminister! Wie viele Gegner wollen Sie denn noch sammeln?
Aus deutschem Ehrgefühl heraus: In Ihrem fanatischen Haß gegen die Kirche scheinen Sie ganz zu übersehen, daß diejenigen, deren Schmutz Sie täglich in der Presse und im Rundfunk in Riesenaufmachung waschen, Deutsche sind. Durch die Art, wie die Öffentlichkeit in Deutschland und in der Welt über unsittliche und namentlich homosexuelle Vorkommnisse unterrichtet wird, in Verbindung mit der Kenntnis, daß auch evangelische Pfarrer und namentlich auch Parteikreise diese Seuche ergriffen hat, wird der Anschein erweckt, als ob Deutschland ein großer Schweinestall sei. Während man in ausländischen Zeitungen nichts von solchen Dingen lesen kann, weil man dort so klug ist, die überall anfallende schmutzige Wasche in aller Stille zu waschen, berichten die deutschen Zeitungen und der deutsche Rundfunk Tag für Tag in größter Aufmachung von homosexuellen Schweinereien. Sie brauchen sich daher nicht wundern, daß die Homosexualität in der Welt schon längst eine deutsche Krankheit genannt wird. Haben Sie denn gar kein Gefühl dafür, daß man sich als Deutscher schämen muß, wenn die deutsche Presse und das Radio fortwährend solche Vorkommnisse in einer derart schamlosen Aufmachung breitschlagen? Was würden Sie vom englischen oder französischen Volk denken, wenn Ihnen die englische oder französische Presse, der englische oder französische Rundfunk Tag für Tag solche Kost in sensationellster Aufmachung servieren würde? Würden Sie nicht ein Volk verachten, das seinen Schmutz derart vor der Welt ausbreitet? Warum denken Sie nicht an die deutsche Ehre?
Aus Liebe zu unserer deutschen Jugend: Das ist mir das Wichtigste. Haben Sie doch wenigstens Mitleid mit unserer deutschen Jugend! Die Schulkinder müssen in der Schule Aufsätze schreiben über das Thema: Was liesest du in der Zeitung? — Und Sie lassen eine solche Kost der Jugend in der Zeitung vorsetzen! Und was ist es, was die Jugend im Radio hört! Ihr Kampf gegen die Autorität der Kirche muß notwendigenveise zur Vernichtung eines jeden Autoritätsglaubens überhaupt führen. Wenn die Bischöfe und Priester so schlecht sind, wie Sie es jahrelang gepredigt haben, wenn die früheren Politiker und Wirtschaftler solche Lumpen waren, wie Sie und Hitler sie in fast jeder Rede hingestellt haben, und wenn auch der vordem so gepriesene Röhm und dessen Freunde sich schließlich als Schufte erwiesen haben: woraus soll dann noch die Jugend ihren so notwendigen Glauben an die Autorität schöpfen? — So wird die deutsche Jugend naturnotwendig zum Anarchismus treiben, der letzten Endes alles verschlingen und vernichten wird. Und wenn Sie in Ihrem "Kampf gegen die Unsittlichkeit" weiterhin Tageszeitungen und Rundfunk für einen pornographischen Anschauungsunterricht mißbrauchen, dann wird sich bei unserer heranwachsenden Generation der Anarchismus mit der Lasterhaftigkeit paaren. Und dann kann ich nichts anderes mehr sehen als — Finis Germaniae!
gezeichnet Michael Teutonicus

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