Hans Küng - Der ideale Europäer

- Anmerkungen zur Auszeichnung von Hans Küng mit dem Theodor-Heuss-Preis -
Hans Küng dietrich Bonhoeffer bei G.
Küng aus der Kirche ausgeschlossen bei G.
Die Theodor-Heuss-Stiftung, der Politiker verschiedener Parteien angehören, vergibt diesen Preis seit 1964 jährlich an Personen, die sich - nach Ansicht der Jury - vorbildhaft durch "Zivilcourage und demokratisches Engagement"  ausgezeichnet haben. 1996 erhielt Ignatz Bubis (FDP), der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, diesen Preis, 1997 der Soziologe Ralf Dahrendorf, der als Vorbild eines "liberalen, offenen und zukunftsweisenden europäischen Weltbürgers" geehrt wurde.
Im April 1998 ist nun der Schweizer Hans Küng, angeblich ein "Theologe", in Wahrheit aber ein Kirchenbekämpfer aus der V2-Bewegung, an der Reihe. Küng gehört mit Karl Rahner und Joseph Ratzinger zu den energischsten antichristlichen Gestalten unseres Jahrhunderts; hier ein längeres Zitat aus dem Buch "Der Rhein fließt in den Tiber. Eine Geschichte des Zweiten Vatikanischen Konzils" von P. Ralph M. Wiltgen S.V.D., Feldkirch (2) 1988, S. 61:
"Der deutsche Theologe Joseph Ratzinger nannte das Nichtvorhandensein irgend eines approbierten Konzilstextes zu Ende er ersten Sitzungsperiode 'das große, erstaunliche und echt positive Ergebnis der ersten Sitzungsperiode'. Die Tatsache, daß kein Text Approbierung erhalten hatte, sei Beweis für 'die starke Reaktion gegen den Geist, der hinter der Vorbereitungsarbeit steckte'. Dies bezeichnete er als den 'wahrhaft epochemachenden Charakter der ersten Sitzungsperiode des Konzils'. Einige Tage vor dem Ende der ersten Sitzungsperiode wurde Hans Küng, ein Schweizer Theologe an der katholischen theologischen Fakultät der Universität Tübingen, Deutschland, eingeladen, vor dem Presseausschuß der Bischöfe der Vereinigten Staaten zu sprechen. In seiner Ansprache erwähnte er den Umstand, daß Papst Johannes [Anm. PRHL: gemeint ist der Okkupant Angelo Giuseppe Roncalli, der sich den Spitznamen "Johannes XXIII." zugelegt und den vatikanischen Bischofstreff 1962 eröffnet hatte], in einer privaten Unterhaltung befragt, warum er das Konzil einberufen habe, ans Fenster gegangen sei, es geöffnet und gesagt habe: 'Um etwas frische Luft [Anm. PRHL: gemeint sind die Dunstschwaden von Pech und Schwefel] in die Kirche einzulassen.' Küng erklärte frohlockend, daß das, was einst der Traum einer Avantgardegruppe in der Kirche gewesen sei, 'sich ausbreitet und die gesamte Atmosphäre der Kirche durchdrungen hat - dank dem Konzil'. Wenn aus irgend einem Grund das Konzil selbst ein Ende nehmen sollte, würde doch die Bewegung in der Kirche nicht enden und ein weiteres Konzil würde bald einberufen werden müssen. Man bat Professor Küng, einige Leistungen der ersten Sitzungsperiode aufzuzählen. Als Antwort sagte er: 'Viele von uns' hätten befürchtet, daß vom Konzil unglückliche [Anm. PRHL: gemeint sind rechtgläubige] Erklärungen über Fragen des Dogmas und des Ökumenismus erlassen würden. Doch bisher 'wurden alle derartigen Versuche abgewiesen'. Dieser Geist auf dem Konzil habe eine Änderung der Atmosphäre allüberall in die Kirche gebracht. 'Niemand, der zum Konzil hier war, wird so heimkehren, wie er gekommen ist [Anm. PRHL: d.h. als Mitglied der römisch-katholischen Kirche]. Ich selbst hätte niemals soviele kühne und ausdrückliche Erklärungen von Bischöfen auf dem Konzil erwartet. Professor Küng nannte die Verwerfung des Schemas über die Quellen der Offenbarung 'einen großen Schritt in die richtige Richtung. Es war etwas, worauf wir alle in Deutschland gehofft hatten. Doch da wir eine sehr kleine Minderheit sind, hielten wir es nicht im Traum für möglich.' Zum Abschluß sagte er, das 'vielleicht entscheidendste Ergebnis der ersten Sitzungsperiode' sei, 'daß die Bischöfe realisiert haben, daß sie und nicht nur die Römische Kurie die Kirche ausmachen'."
Küngs Haßtiraden gegen alles Katholische erlangten regelmäßig eine gewisse Beachtung, und lange vor Eugen Drewermann war Küng die Symbolfigur für Atheismus und Anarchie, ein Beispiel dafür, daß auch theologische Ignoranten hohes universitäres Ansehen genießen konnten. Neu-Rom ließ Küng zunächst viele Jahre faktisch völlig ungestört sein Gift verspritzen, dann entzog es ihm die Lehrerlaubnis.
Wie auf unserer Hauptseite erwähnt, glaubt Küng an so ziemlich gar nichts von dem, was das katholische Glaubensgut beinhaltet, sondern wärmt penetrant längst überwundene Irrlehren auf, was er dann zu allem Überfluß noch als fortschrittlich im Sinne einer kontinuierlichen, logischen Weiterentwicklung und tieferen Erkenntnis der Wahrheit deklariert. Jeder Student im ersten Semester könnte Küng mühelos widerlegen, weil seine Behauptungen schlichtweg zu lächerlich sind. Für wen hält Küng sich eigentlich, daß er meint, für ihn müßte das Rad neu erfunden werden, d.h. für ihn genüge es nicht, die Lehraussagen der Kirche zu wiederholen? Küng macht sich nicht die Mühe, Beweise zu falsifizieren, sondern kommt apodiktisch daher und tut die klaren theologischen Beweise ohne jede Begründung als unzulänglich ab. Zu Demonstrationszwecken zitieren wir aus einem typischen Vademecum für Dogmatik (J. Vidmar, Compendium Repetitorium Theologiae Dogmaticae, Wien (2)1897), das Herr Küng leicht hätte lesen können (mal angenommen, er beherrscht die lateinische Sprache; wir geben hier eine eigene deutsche Übersetzung) und auch verstehen können (mal angenommen, er kann denken).

1. Das Unfehlbarkeitsdogma
Der Küng-Streit entzündete sich v.a. an seinem Büchlein "Unfehlbar?". Es dürfte klar sein, daß kein wesentlicher Unterschied dazwischen besteht, ob man ein Dogma anzweifelt oder leugnet: In beiden Fällen wird das Grundprinzip der Kirche, nämlich der Beistand des Heiligen Geistes bei der Erkenntnis der Wahrheit, ausgehebelt. Küng erlaubte sich die "Anfrage", ob die Kirche bzw. der Papst unfehlbar sein kann (Ganz nebenbei: Das führte zu der bekannten Scherzfrage: "Warum will Hans Küng nicht Papst werden? - Weil er dann seine Unfehlbarkeit verliert!"). Die Antwort auf seine "Anfrage" hätte Küng leicht in folgendem Text finden können:
"Durch die Unfehlbarkeit wird das Werk Gottes, welches durch die Offenbarung begonnen wurde, fortgesetzt und zu seinem Ziel geführt, so daß sich die Unfehlbarkeit zu Inspiration und Offenbarung so verhält wie die Bewahrung und Lenkung der Welt zur ihrer Erschaffung.
Nr. 93. Man unterscheidet eine zweifache Unfehlbarkeit, nämlich eine aktive und eine passive; erstere kommt dem Lehramt der Kirche zu, das bei dem Vorlegen von Dogmen von jedem Irrtum frei ist; letztere, die bisweilen und mit Recht Irrtumsfreiheit genannt wird, bezieht sich auf die lernende Kirche, insofern die Gläubigen dadurch, daß sie dem unfehlbaren Lehramt der Kirche gehorchen, nur Wahres glauben.
Wir können hier nur erstere zum Thema haben, die aktive Unfehlbarkeit, die eine der Kirche durch eine besondere Wirksamkeit Gottes übertragene Gabe ist, durch dessen Kraft sie im Bewahren und Vorlegen des göttlichen Glaubensinhaltes (depositum fidei) und allgemein bei der Führung der Gläubigen zum Heil von jedem Irrtum frei ist.
Beweis:
1. Aus der Hl. Schrift. Mt 16,18: Und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen; Mt 28,20: Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zur Vollendung der Welt; Joh 14,26: Der Fürsprecher aber, der Hl. Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, er wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe; 1 Tim 3,15: Die Kirche des lebendigen Gottes, die Säule und Festung der Wahrheit;
2. aus den Vätern; der hl. Irenäus sagt: Wo die Kirche [ist], dort [ist] auch der Heilige Geist [Ubi ecclesia ibi et Spiritus Sanctus], der Geist aber ist der Urheber der Wahrheit, oder Origenes, wenn er schreibt: Wie es zwei Leuchten am Himmel gibt, Sonne und Mond, so können wir zwei Leuchten in uns haben, die uns erleuchten, Christus und seine Kirche, die uns erleuchtet. Er ist nämlich das Licht der Welt, der auch die Kirche mit seinem Licht erleuchtet. Und die Kirche, die dieses Licht empfangen hat, erleuchtet alle, die in der Nacht der Unwissenheit [in ignorantiae nocte] leben;
3. bereits aus der Unvergänglichkeit [indefectibilitas] und dem Ziel der Kirche: wenn sie nämlich jemals von der Wahrheit abfallen würde [deficeret], wäre sie nicht mehr die wahre Kirche, die Christus gegründet hatte, damit sie in seinem Auftrag und Namen die Religion, die sie empfangen hat, durch alle Zeiten bewahre und mit göttlicher Autorität den Menschen auf ordentliche Weise den wahren Weg zum Heil zeigt und die geeigneten Mittel dazu bereitstellt, die sie alle nicht geben könnte, wenn sie dem Irrtum ausgeliefert wäre" (Vidmar, 107f).
Die Unfehlbarkeit des Papstes wurde erst auf dem ["Ersten"] Vatikanischen Konzil in feierlicher Form als Dogma verkündet, aber bereits in der ersten Zeit der Kirche stand nicht nur Petrus, sondern standen auch seine Nachfolger in hohem Ansehen und wurden in Streitfragen der Weltkirche konsultiert. Die besondere Verheißung Christi an Petrus (Mt 16,18) wurde schon sehr früh im Sinne der Unfehlbarkeit gedeutet; mit dem Dogma wird endlich der letzte Rest von Ungewißheit ausgeräumt. Hier der vollständige Text des Dogmas (zitiert nach NR):
"Zur Ehre Gottes, unseres Heilandes, zur Erhöhung der katholischen Religion, zum Heil der christlichen Völker lehren und erklären wir endgültig als von Gott geoffenbarten Glaubenssatz, in treuem Anschluß an die vom Anfang des christlichen Glaubens her erhaltene Überlieferung, unter Zustimmung des heiligen Konzils:
Wenn der römische Papst in höchster Lehrgewalt (ex cathedra) spricht, das heißt, wenn er seines Amts als Hirt und Lehrer aller Christen waltend in höchster, apostolischer Amtsgewalt endgültig entscheidet, eine Lehre über Glauben oder Sitten sei von der ganzen Kirche festzuhalten, so besitzt er auf Grund des göttlichen Beistands, der ihm im heiligen Petrus verheißen ist, jene Unfehlbarkeit, mit der der göttliche Erlöser seine Kirche bei endgültigen Entscheidungen in Glaubens- und Sittenfragen ausgerüstet haben wollte. Diese endgültigen Entscheidungen des römischen Papstes sind daher aus sich und nicht auf Grund der Zustimmung der Kirche unabänderlich.
Wenn sich jemand - was Gott verhüte - herausnehmen sollte, dieser unserer endgültigen Entscheidung zu widersprechen, so sei er ausgeschlossen."

2. Die Erkennbarkeit Gottes
S. dazu auch unseren Text Alma Mater (2). Küng hat zwar eine ganze Reihe von fetten Schmökern auf den Büchermarkt geworfen, aber wir haben uns nur ein Buch angetan, u.z. das Buch, in dem er sich zum Atheismus bekennt: "Existiert Gott?" ("Gott ist ausgerichtet auf die Welt, kein Gott ohne Welt"; E.G., S. 734). Schon bevor wir die letzte der über 800 Seiten gelesen hatten, war uns klar, daß die Lektüre von Küngs Märchenbüchern nur Zeitverschwendung ist, wenn man sich philosophisch-theologisch bilden will.
Es wäre selbst für Hans Küng noch zu platt, wenn er einfach sagen würde: "Gott ist nicht erkennbar". Also druckst er sich herum und behauptet, der "richtige Weg", um die Existenz Gottes zu beweisen, "läge zwischen Karl Barth und dem Vatikanum I" (E.G., S. 590).
Karl Barth, ebenfalls Schweizer und zudem offiziell ein "protestantischer Theologe", gilt als einer der kuriosesten Gestalten in der nichtkatholischen Szene. Zum einen tat er so, als wollte er Christ sein, etwa bei seinem Job als "Pfarrer", zum anderen geht er noch weiter als die bereits extrem progressistischen Theologen wie z.B. Dietrich Bonhoeffer. Die zentrale Behauptung bei Karl Barth lautet, die Seinsanalogie (analogia entis) sei "DIE Erfindung des Antichrist". Damit weiß man eigentlich alles Wissenswerte über Karl Barth und seine "Theologie", zumindest genug, um einen großen Bogen um ihn zu machen. Zum Begriff der Analogie: Nach allgemeiner Auffassung ist unsere irdische Gotteserkenntnis analog: "Man unterscheidet die eigentliche und die analoge Erkenntnis (cognitio propria und analoga). Erstere erfaßt den Gegenstand durch dessen eigenes in dem Erkennenden hervorgerufenes Erkenntnisbild (per speciem propriam). Letztere erfaßt ihn durch das Erkenntnisbild eines anderen Dinges (per speciem alienam). Eine eigentliche Gotteserkenntnis wird nur durch die unmittelbare Anschauung Gottes gewährt. Unsere irdische Erkenntnis Gottes ist analog, d.h. wir erkennen Gott nur in Begriffen, die aus der endlichen Welt hergenommen und nach verhältnismäßiger Gleichheit auf ihn angewandt werden.
Hinsichtlich unserer Erkenntnis pflegt man die analogia entis und die analogia fidei zu unterscheiden. Die analogia entis ist die mit der natürlichen Vernunft erkennbare verhältnismäßige Gleichheit in der Beziehung Gottes und der Geschöpfe zum Sein (und zu den auf das Sein gegründeten reinen Vollkommenheiten). Es ist eine wirkliche Gleichheit, insofern das gemeinsame Analogon (das Sein, das Wahre, das Gute, das Leben usw.) Gott und den Geschöpfen wirklich zukommt; aber es ist nur eine verhältnismäßige Gleichheit, insofern das gemeinsame Analogon in den Geschöpfen nur geworden, bedingt und beschränkt ist, während es Gott ungeworden, unbedingt und in unbegrenzter Vollkommenheit eigen ist. Die analogia fidei ist die uns duch die übernatürliche Offenbarung Gottes bekannt gewordene, in unserer Sprache geformt verhältnismäßige Gleichheit in den Beziehungen Gottes und der Geschöpfe. Sie gibt uns über Gottes Sein und Leben und über seine Ratschlüsse und sein Wirken weit höhere Aufschlüsse als die analogia entis. So sind die in der Offenbarung auf Gott angewandten Ausdrücke Vater, Sohn, Geist, Wort usw. Glaubensanalogien. Sie sagen uns, daß nicht nur unter den Menschen, sondern auch in Gott wahrhaft und eigentlich ein Vater, ein Sohn usw. sind; aber es ist bloß eine verhältnismäßige Gleichheit, da in Gott die Vaterschaft, die Sohnschaft usw. frei von jeder menschlichen Beschränktheit, in unendlicher Vollkommenheit, rein geistig, ewig und notwendig wirklich sind" (F. Diekamp, Katholische Dogmatik, Bd. 1, Münster (10)1949, S. 125). - Analoger Sprachgebrauch findet sich auch im Alltag; Thomas von Aquin nennt das Beispiel "gesund". Man spricht ja von einem gesundem Menschen, gesundem Urin und gesundem Essen weder in gleicher Weise noch in zusammenhangloser Weise. Ein Mensch ist gesund, wenn sein Körper ordnungsgemäß funktionsfähig ist; Urin ist gesund, wenn er keine Spuren von Krankheitserregern enthält oder Hinweise auf körperliche Fehlfunktionen gibt; eine Speise ist gesund, wenn sie die Funktionsfähigkeit des Körpers stärkt.
Auch die Heilige Schrift spricht wörtlich von analoger Gotteserkenntnis (Weish 13,5) oder auch der Sache nach (1 Kor 13,12). Nach Barth ist die Hl. Schrift also "DIE Erfindung des Antichrist"! Aber wer hat dann den Antichristen "erfunden"? - Es verwundert nicht, daß Barth das Dogma von der natürlichen Gotteserkenntnis ("Wer sagt, der eine und wahre Gott, unser Schöpfer und Herr, könne mit dem natürlichen Licht der menschlichen Vernunft durch das, was gemacht ist, nicht mit Sicherheit erkannt werden, der sei ausgeschlossen") ablehnt. Welche absurden Klimmzüge Barth unternimmt, um seine Ablehnung zu "begründen", spielt dabei eigentlich keine Rolle; interessant ist nur, daß nach Küng die Wahrheit zwischen Barth und Vatikanum I liegen soll, also zwischen zwei sich absolut ausschließenden Aussagen.
Kurz: Nach Logik sucht man bei Küng vergeblich. Jetzt stellt sich aber die Frage, was an diesem Mann denn so toll sein soll, daß er schon seit Jahren mit Auszeichnungen überschüttet wird; insbesondere die deutschen Spitzenpolitiker ließen sich bei Küng nicht lumpen, der Theodor-Heuss-Preis ist da nur eine von vielen Auszeichnungen, die Küng bislang eingeheimst hat. Erwin Teufel, CDU (!), überreichte ihm vor einigen Jahren das "Bundesverdienstkreuz erster Klasse" - der Nachname des CDU-Politikers führte zu einigen recht spitz formulierten Schlagzeilen wie "Teufel ehrt Küng mit dem Bundesverdienstkreuz". Außer Küng erhielten u.a. Alice Schwarzer, Vorzeigefigur der "Emanzipation" (s. auch unseren Artikel "Kirchenlehrerin - zum Dritten") und der Schwulenbeauftragte der Berliner Polizei, Polizeihauptkommissar Heinz Uth, dem u.a. die Berliner Polizei sowie die Homosexuelle Arbeitsgemeinschaft der Polizei Berlin-Brandenburg gratulierten, das Bundesverdienstkreuz.

Bubis, Dahrendorf, Schwarzer, Uth, Küng: Nicht Gestalten, die dem katholischen Glauben wohlgesonnen oder wenigstens indifferent gegenüberstehen, sondern vielmehr solche, die ihn - direkt oder indirekt - bekämpfen. Mit diesen Preisen wird eine neue Form von Bürgertum gefördert - das liberale, freigeistige Bürgertum. Ist es etwa bloß unbeherrschter Zynismus oder geplante Blasphemie, daß in der Präambel zum Grundgesetz steht: "Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott ... hat das Deutsche Volk ..., um dem staatlichen Leben für eine Übergangszeit eine neue Ordnung zu geben, ... dieses Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland beschlossen". Eins steht fest: Es ist eine neue Ordnung, in der wir leben sollen, wie es ja auch die Konzilssekte mit dem "Novus Ordo" gerne möchte, eine Ordnung, in der Gott zu einer irreführenden Vokabel verkommen ist (s. dazu den Artikel "Staat und Legalität").

Was soll nun das ganze Theater mit "Theodor-Heuss-Preis" oder "Bundesverdienstkreuz"? Es werden neue Vorbilder für eine neue Zeit geschaffen, Idealtypen der freigeistigen / freimaurerischen Gesellschaft. Der ideale Europäer (und später Weltbürger) ist der glaubenslose und sittenlose: Er ist so katholisch wie Hans Küng und so keusch wie Hella von Sinnen, so kinderlieb wie ..., so asketisch wie ... etc. Der  neue Mensch sagt, was er will, und er darf auch sagen, was er will, denn er richtet sich gegen die Kirche. Nur kirchenfeindliche Propaganda fällt noch in den Bereich der Meinungsfreiheit. Die im Grundgesetz, Artikel 5, verbriefte "Meinungsfreiheit" entpuppt sich somit immer mehr als blanke Farce; wie anders ist es zu erklären, daß die Konzilssekte uns immer wieder mit staatlicher Hilfe Knebel anlegt und uns mit hohen Geldstrafen in Anspruch nehmen kann, aber nicht zur Widerlegung unserer Argumente verpflichtet ist?
Die Perversion des Rechtsgefüges läßt sich sehr drastisch durch die vor wenigen Jahren vollzogene Streichung des § 175 StGB (Verbot von Homosexualität) belegen; machte sich noch vor wenigen Jahren derjenige strafbar, der Homosexualität nicht als strafwürdiges Verbrechen bewertete, haben sich die Vorzeichen mittlerweile umgekehrt. Bald wird derjenige sich strafbar machen, der sich nur irgendwie abfällig über Homosexualität äußert. Versagen der Logik. Sodom 2000.

Die Zeit, in der eine Konfliktlösung à la Adolf Hitler ("Endlösung") im Umgang mit den Katholiken ganz unverhohlen an der Tagesordnung sein wird, wird kommen. Wir Katholiken können das Grundgesetz bereits in dieser Form nicht akzeptieren; wir können nicht schweigen zu dem Massenmord im Mutterleib und zu den anderen Angriffen auf die göttlichen Gebote. Und wie Adenauer betonte, soll dieses Grundgesetz nur einen vorläufigen Charakter haben, genau wie der "Novus Ordo" der Konzilssekte ja vorläufigen Charakter haben soll. Wie immer diese Endlösung aussehen mag, sie wird wohl kaum an das christliche Erbe erinnern.
Wir wissen nicht, wann Christus kommen wird, zu richten die Lebenden und die Toten, aber wir kennen die Mahnung Christi: "Nehmt euch in acht, daß ihr eure Herzen nicht mit Schwelgerei und Trunkenheit und mit irdischen Sorgen beschwert und daß jener Tag nicht unversehens über euch kommt. Denn wie eine Schlinge wird er über alle kommen, die da wohnen auf dem ganzen Erdkreis. So seid denn allezeit wachsam und betet, damit ihr imstande seid, all dem zu entgehen, was da kommen soll, und zu bestehen vor dem Menschensohn" (Lk 21, 34-36).

[Zurück zur Startseite]