Eine international tätige Firma verbreitete kürzlich eine
Mitteilung bgzl. ihres Programms am Fest Christi
Himmelfahrt:>>"Papa hat
Zeit" an Christi Himmelfahrt 2004 - unter diesem Motto lädt der
Limburger
Bischof Dr. Franz Kamphaus Väter und Kinder zu einem
Vater-Kind-Gottesdienst
am 20. Mai um 10:00 Uhr in den Frankfurter Dom ein. "Papa hat Zeit" ist
das Angebot an Väter und Großväter, Christi Himmelfahrt
an Stelle des traditionellen "Vatertages" bewusst mit den Kindern zu
gestalten.
Schon vor Wochen hatte der Bischof die Frankfurter Kommunionkinder des
Jahres 2004 und ihre Väter angeschrieben. Ihn interessiert, was
Kinder
von Vätern wünschen und was Väter ihren Kindern gerne
einmal
mitteilen möchten. Einige der Antworten werden im
Vater-Kind-Gottesdienst
vorgestellt werden. Weitere Mitwirkende am Gottesdienst sind [...] das
Vorbereitungsteam und ein Theaterpädagoge. Die musikalische
Gestaltung
übernimmt der junge Gospelchor [...] "Brothers and Sisters". Nach
dem Gottesdienst geht es unmittelbar weiter mit einer Begegnung mit dem
Bischof bei Brezeln und Saft im Dompfarrsaal. [...] Ab 13:00 Uhr gibt
es
eine Reihe kreativer Angebote für Kinder und Väter im Museum
der Weltkulturen [...]. Dazu gehören kindgemäße
Sonderführungen
zu den aktuellen Ausstellungen "Indianer in Nordamerika" und
"Naga/Kopfjäger
am Himalaja". Weitere Angebote für Kleingruppen finden [...]
statt,
unter anderem ein Keramik-Workshop "Pueblo-Indianer" [...], ein
Reisetaschen-Workshop
"Bisonjäger" [...], ein Leder-Workshop "Donnervogel und
Bärentatze"
[...] sowie ein Schmuck-Workshop "Halsschmuck der Naga" (mit
Naturmaterialien
und Glasperlen). Zugleich laden die Veranstalter ebenfalls zum Besuch
des
Papalapapsfestes des Väteraufbruchs für Kinder e.V. [...]
ein.
Beide Veranstaltungen ergänzen sich im Bemühen, die Rolle und
Bedeutung der Väter für die Entwicklung der Kinder
öffentlich
zu unterstützen."<< Soweit die Worte der Mitteilung.
Zunächst
einige Überlegungen zu dem so gen. "Gottesdienst für
Väter,
Großväter und Kinder". Bereits das Vokabular, womit dieser
"Gottesdienst"
beschrieben wird, sollte zu denken geben: Der "Gottesdienst" soll
"gestaltet"
werden, es gibt - wie etwa bei einer Theatervorstellung -
"Mitwirkende",
und unter diesen "Mitwirkenden" wird ausdrücklich ein
"Theaterpädagoge"
genannt. Außerdem werden Antworten "vorgestellt", "was Kinder von
Vätern wünschen und was Väter ihren Kindern gerne einmal
mitteilen möchten." Dass private Dinge in der Öffentlichkeit
"vorgestellt" werden, ist im Zeitalter von massenhaften derartigen
Fernsehshows
gängige Praxis. In unzähligen Talkshows verbreiten
Privatpersonen
öffentlich sehr private, persönliche Dinge. Wo bleibt da die
Privatsphäre? Wo bleibt der Respekt vor dem anderen, wo bleibt der
Respekt vor sich selbst? Braucht man angesichts dieser Entwicklung
wirklich
noch eine "Vorstellung" privater Dinge sogar in einem "Gottesdienst"?
Wäre
es nicht ohnehin besser, wenn Kinder ihren Vätern persönlich
sagen, was sie von ihnen wünschen, und wenn Väter ihren
Kindern
persönlich sagen, was sie ihnen gerne einmal mitteilen
möchten?
Ferner muss die Frage erlaubt sein, wie eine Veranstaltung, die
offiziell
"Vater-Kind-Gottesdienst" heißt, z.B. Mütter oder
familienlose
Personen ansprechen soll. Und nicht nur Mütter und familienlose
Personen
könnten an einem ausdrücklichen und insofern ausgrenzenden
"Vater-Kind-Gottesdienst"
Anstoß nehmen, auch jede andere Person, die sich zum Fest Christi
Himmelfahrt eben einen Gottesdienst wünscht, in dem die
Himmelfahrt
Christi betrachtet wird statt Antworten, was Kinder von Vätern
wünschen
und was Väter ihren Kindern gerne einmal mitteilen möchten.
Auch das nachfolgende Programm mit Brezeln, Saft und Glasperlenspiel
sowie dem Papalapapsfest des Väteraufbruchs für Kinder e.V.
besitzt
keinen spezifisch christlichen Charakter. Die ganzen multikulturellen
Angebote
im "Museum der Weltkulturen" mit Keramik-Workshop,
Reisetaschen-Workshop,
Leder-Workshop und Schmuck-Workshop lassen eher außerchristliche
Inhalte befürchten. So sehr auch dieses multikulturelle Spektakel
am Fest Christi Himmelfahrt Fragen nach seinem Zusammenhang mit dem
Christentum
aufwirft, noch viel drängender erscheint die Frage, wie es
möglich
ist, dass nahezu niemand an diesem Spektakel unter christlicher
Überschrift
Anstoß nimmt. Und je mehr man sich mit den Grundsätzen
dieser
international tätigen Firma beschäftigt, desto deutlicher
tritt
vor Augen, dass diese Firma verwurzelt ist in einer Ideologie, die
letztlich
nicht nur dem Christentum fernsteht, sondern direkt gegen das
Christentum
gerichtet ist. In dieser Firma wird ausdrücklich gegen den
historischen
Charakter der Auferstehung Christi protestiert, und da es ohne
Auferstehung
auch keine Himmelfahrt gibt, ist es auch nur logisch, dass in dieser
Firma
die richtige Lehre von der Himmelfahrt Christi fehlt. Außerdem
wird
in dieser Firma auch die Erbsünde geleugnet, womit sich
logischerweise
auch die Notwendigkeit eines Erlösers erübrigt, der von der
Sünde
befreit. Jesus sieht sich nach Lehre dieser Firma nur voll und ganz als
Juden, er wusste angeblich nichts davon, dass er mal als Gott verehrt
werden
würde, weil er angeblich niemals auf die Idee gekommen wäre,
er hätte eine göttliche Natur.
Wir Katholiken dagegen haben den wahren Glauben. Diesen wahren Glauben
gilt es, unversehrt zu erhalten. Zum Glaubensbekenntnis gehört der
Artikel, dass Christus aufgefahren ist in den Himmel. Im heutigen
Evangelium
werden die Worte Jesu vor seiner Himmelfahrt zitiert: "Wer glaubt und
sich
taufen läßt, wird selig werden. Wer aber nicht glaubt, der
wird
verdammt werden." Also bewahren wir den Glauben als den kostbaren
Schatz,
der uns zur Seligkeit führt, und ohne den wir nicht gerettet
werden
können. Denken wir aber auch an die zuvor gesprochenen Worte Jesu:
"Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium allen
Geschöpfen."
Nicht jeder ist in gleicher Weise zur Verkündigung des Glaubens
aufgerufen.
Oft besteht nur eine Verpflichtung, im kleinen Kreis das Evangelium
weiterzugeben,
etwa wenn Eltern ihre Kinder erziehen. Doch sehen wir das furchtbare
Elend
dieser international tätigen Firma. Der gesamte christliche Glaube
wird dort buchstäblich auf den Kopf gestellt. Zwar werden dort
bisweilen
noch Begriffe verwendet, die tatsächlich einen christlichen
Hintergrund
haben, aber doch nur zu dem Zweck, die christlichen Begriffe zu
entleeren,
um den eigentlichen christlichen Inhalt durch einen unchristlichen
Inhalt
zu ersetzen. Der Glaube, der in dieser Firma gelebt und weitergegeben
wird,
ist ein entsetzlicher Irrglaube, er führt nicht zur Seligkeit. Und
wie mächtig ist diese Firma! Wie rücksichtslos, wie
menschenverachtend
ist diese Firma! Sie duldet es nicht, wenn noch der wahre Glaube
verkündet
wird. Sie geht mit unerbittlicher Härte gegen jeden vor, der noch
das Evangelium predigt. So wird für einen Katholiken ein Konflikt
mit dieser Firma nicht immer leicht vermeidbar sein. Aber wenn es zum
Konflikt
kommen sollte, verzagen wir trotzdem nicht, sondern legen wir mutig
Zeugnis
von der Wahrheit ab. Denken wir dann ganz besonders an die Worte Jesu
vor
seiner Himmelfahrt: Ihr werdet meine Zeugen sein bis an die Grenzen der
Erde. Amen.
S. auch:
Predigt v. 13.05.1999 / 28.05.2003
"Traumwelten" für die Kinder im Bistum
- Bischof Kamphaus lädt zum Diözesankindertag nach Limburg ein
Chronik der KzM-Vernichtung
connis Credo