Diese Frage beantwortet u.a. ein Blick in das Programm des "Helene-Weber-Haus", einer "Katholischen Familienbildungsstätte" in Gelsenkirchen. Das gut 200 Seiten starke Heft enthält auch einige Informationen über die Geschichte des Hauses und über die "Namenspatronin". So erfährt man, dass 1955 die "katholische Mütterschule e.V." gegründet wurde, und wie der Name nahelegte, richtete sich das damalige Programm an Frauen und hatte Schwerpunktgebiete wie Säuglingspflege, Nähen und Kochen. Nach einem Umzug 1963 hatte man dann die "Bildungsstätte für die Familie", die 1969 in "Helene-Weber-Haus" umbenannt wurde (S. 198). Über Helene Weber (1881 - 1962) ist eine Kurzbiographie enthalten (S. 199), hier ein Ausschnitt: "1949 Mitglied des ersten Bundestages. Ihr Anliegen ist die Gleichberechtigung der Frau in Familie und Öffentlichkeit. Sie kämpft für die Mitarbeit der Frau auf allen Gebieten". Sehr klar sind diese Etappen der Umbennung und inhaltlichen Ausrichtung auf die Zeit vor, während und nach Vatikanum 2 verteilt.
Kommen wir nun zu den heutigen Angeboten, die wir exemplarisch aus
dem uns vorliegenden Programm zitieren. Einen Hinweis, dass der Text
urheberrechtlich geschützt sei und deswegen in keiner Weise
zitiert werden darf, haben wir nicht gefunden. Wer nun juristische
Bedenken hegt, kann sich gerne an das Helene-Weber-Haus
wenden und dort bzgl. geeigneter Schritte gegen uns nachfragen. N.B.:
Entgegen dem ausdrücklichen Hinweis der Herausgeber stand das
aktuelle Programm des HW-Hauses nicht im Internet zur Verfügung.
Auf Kommentare wurde weitest gehend verzichtet, zum einen wegen unserer
früheren Kommentare zum V2-Bildungsangebot, zum anderen, damit man
uns nicht Demagogie o.ä. vorwerfen kann. In aller Freiheit haben
wir allerdings doch zwei Anmerkungen eingefügt.
Lasset die Spiele beginnen!
S. 9
"Östlich der Sonne, westlich des Mondes"
Leitung: Märchenerzählerin Monika Boguslawski / Mechtild
Gebhardt
Märchen von Sonne, Mond und Sternen, umrahmt und begleitet von
märchenhaften Klangerlebnissen mit Klangschalen. Es besteht die
Möglichkeit, Klangschalen selbst auszuprobieren und eventuell eine
Klangmassage zu erleben.
S. 10
Rotkäppchen auf alten und neuen Wegen
Leitung: Mechtild Gebhardt
Ausgehend von den Quellen des Grimmschen Rotkäppchens werden
verschiedene Texte, Parodien und Satiren sowie Textfassungen von
Kindern vorgestellt. Neben den unterschiedlichen
Interpretationsansätzen, wie z.B. den psychologischen,
pädagogischen und astronomischen, wird auch die Entwicklung
über frühe Rotkäppchenillustrationen bis hin zu
Karikaturen berichtet. Daneben steht Rotkäppchen im Kinderzimmer,
in der Schule und in der Werbung. Besondere Exponate aus der
Rotkäppchensammlung der Kursleiterin werden gezeigt.
S. 13
Frauen lernen streiten - Mut zur aktiven Konfliktbewältigung
Leitung: Dr. Mechtild Brüggestrat
Frauen stehen Konflikten eher negativ gegenüber und versuchen
meist, sie zu vermeiden, statt sie als positiven Entwicklungsschritt zu
betrachten. Sie sind oftmals um Ausgleich bemüht, bleiben mit
ihren Zielvorstellungen und Interessen jedoch häufig auf der
Strecke. Ziel dieses Seminars ist das Aufdecken und Analysieren von
Konflikten sowie deren Bewältigung durch angemessene Strategien.
S. 14
Wohlfühltag für Frauen
Leitung: Petra Beuker und FachreferentInnen
An diesem Tag können Sie vom Alltagsstress abschalten, sich
verwöhnen lassen und gleichzeitig etwas für die Gesundheit
tun. Schnuppern Sie in unsere Angebote: Yoga, rhythmische Gymnastik
nach Musik, Entspannungsübungen, Phantasiereisen, Kosmetik.
Stärken Sie sich mittags mit einem leichten und gesunden Imbiss,
unternehmen Sie einen Spaziergang, bevor es am Nachmittag weitergeht.
Bitte mitbringen: bequeme Kleidung, zusätzliche Kleidung zum
Wechseln, dicke Socken, Turnschuhe, ein Handtuch und eine Wolldecke.
S. 15
Männertag
Leitung: Hans-Peter Brasse
Wer sich im Beruf und in anderen Lebensbereichen bis an die Grenzen
seiner Leistungsfähigkeit fordert, ist in Gefahr "auszubrennen".
Die physische und psychische Erschöpfung verändert die
Persönlichkeit. Dieses Tagesseminar bietet Männern die
Möglichkeit, diesem Trend entgegenzuwirken, sich zu schützen,
neues Männerverhalten einzuüben und "alte" Männerbilder
zu hinterfragen. Durch Entspannungsübungen, Impulsreferate und
Gruppenarbeit wird die Thematik erarbeitet. Etwas zu verändern -
auch wenn es nur ein Versuch ist - lohnt sich! Bitte mitbringen:
bequeme Kleidung und eine Wolldecke.
S. 17
Tibetanischer Klangschalen-Workshop
Leitung: Rainer Tillmann
Klangschalen haben in der meditativen und spirituellen Praxis vieler
Menschen im Westen sowie inzwischen auch in der Klangtherapie
große Bedeutung erlangt. Ihr Klang ist in der Lage, die Chakren
auszugleichen und die Körperenergie zu harmonisieren. Durch den
beruhigenden Effekt, den die obertonreichen Klänge auf das
Bewusstsein haben, ermöglichen sie einen Ausgleich der beiden
Gehirnhälften und erleichtern die Tiefenentspannung. Die Schalen
werden entweder angeschlagen oder am Rand angerieben, wodurch ein
singender Dauerton entsteht. Folgende Themen werden angesprochen:
Herkunft, Anwendung, Wirkung, Spieltechniken, Planetentöne,
Klangmassage, Klangbäder und "die Wahl einer eigenen Schale". Es
werden viele unterschiedliche Klangschalen und auch ein Gong vorhanden
sein, so dass jede/r Teilnehmerin Gelegenheit haben wird, mit den
verschiedenen Klängen eigene Erfahrungen zu machen. (Von Rainer
Tillmann sind inzwischen fünf Klangschalen-CDs erschienen)
S. 19
Gerda Lerner
- Der Ausschluss von Frauen an der Gestaltung von Geschichte -
Leitung: Marlies Mrotzek
Gerda Lerner, Professorin für Geschichte an der Universität
von Wisconsin-Madison/USA, öffnet in ihrem Werk "Die Entstehung
des Patriarchat" (1991) ein Kapitel Frauengeschichte, dass Historiker
bereits für abgeschlossen betrachtet haben: Die Ursprünge der
kollektiven Unterordnung von Frauen unter die Männer. Wie kam es
zum Ausschluss von Frauen an der Gestaltung von Geschichte und an der
Deutung der Vergangenheit? Die Periode der Durchsetzung des
Patriarchats war nicht ein Ereignis, sondern ein Prozess, der sich in
einem Zeitraum von ca. 2500 Jahren vollzog, ungefähr von 3100-500
v. Chr.. Lerners Fragen führen in die alten Kulturen des Nahen
Ostens, insbesondere nach Mesopotamien. Sie kann nachweisen, dass
Frauen ihrer ursprünglichen Funktion als Vermittlerinnen zum
Göttlichen schrittweise beraubt wurden.
Dr. Heide Göttner-Abendroth
- Die Prinzipien der matriarchaten Ästhetik -
Leitung: Marlies Mrotzek
Dr. Heide Göttner-Abendroth studierte Wissenschaftstheorie und
Logik. Angeregt durch das Werk "Griechische Mythologie" (1961) von
Robert von Ranke-Graves und dessen Einbeziehung der matriarchalen
Kulturen in der Jungsteinzeit, begann sie, sich neben ihrem
Philosophiestudium mit dem Thema Matriarchat zu beschäftigen.
Ihrem Gesamtwerk liegt eine eigene entwickelte Methode zugrunde, die
sich des Instrumentariums des Kulturvergleichs bedient. In ihren Werken
"Die Göttin und ihr Heros" (1980/1993) und "die tanzende
Göttin" (1982/1991) werden vergessene matriarchale Religionen
durch eine vergleichend-kritische Analyse u. a. der
indoeuropäischen Mythologie wiedergewonnen. Aus ihrem
Rückgriff auf matriarchale rituelle Kunst und aus ihrer Kritik an
patriarchaler Kunst entwickelt Göttner-Abendroth die Prinzipien
einer matriarchalen Ästhetik.
S. 21
"Wo die Gefahr ist, da wächst das Rettende auch"
- Martin Heidegger und die Einschätzung der Gefahren der modernen
Technik -
Leitung: Marcellus Menke
Der Philosoph Martin Heidegger (1889-1976) ist ein Schwergewicht unter
den Philosophen der jüngeren Vergangenheit. Mit seiner
Fundamentalontologie beeinflusste er maßgeblich ganze
Generationen von Philosophen. In dem Vortrag soll es um die Art gehen,
wie Heidegger mit den von ihm als entscheidend für die moderne
Situation des Menschen erachteten Phänomenen umgeht. Der Vortrag
konzentriert sich dabei auf das Thema Technik und die ökologische
Frage und versucht darzustellen, wie die Position Heideggers hier zu
verstehen ist. Dabei wird es auch um eine kritische Darstellung
derAuswirkungen des Heideggerschen Denkens auf gesellschaftlich
relevantes Handeln gehen.
(Anm. PRHL: Heidegger war Nihilist und Freund der Nazi-Ideologie; einer
seiner bekanntesten Schüler war Karl Rahner.
Karl Lehmann hat unter der Leitung von Peter
Henrici (s. die Nachrichten v. 20.05.2000)
1964 in Rom ein Buch veröffentlicht: "Vom Ursprung und Sinn der
Seinsfrage im Denken Martin Heideggers. Versuch einer Ortsbestimmung".)
Descartes: Ich denke, also bin ich
- Wie kann ich meines Wissens sicher sein? -
Leitung: Marcellus Menke
Der französische Philosoph, Mathematiker und Naturforscher Rene
Descartes (1596-1650) gilt als der "Vater der neueren Philosophie". Mit
seinem radikalen Zweifel an allen überlieferten Erkenntnissen und
der Rückbesinnung auf die Kräfte des eigenen Verstandes
läutete er eine neue philosophische Epoche ein. Es werden Texte
Descartes besprochen und diskutiert, so dass ein Einblick in die
epochemachende Denkweise und in das zeitliche Umfeld des
Cartesianischen Denkens möglich wird. Darüber hinaus wird die
Frage, welche Bedeutung das Denken Descartes für uns heute hat, in
der Diskussion eine wichtige Rolle spielen.
(Anm. PRHL: Descartes wurde bei KzM bislang nur kurz in Alma mater erwähnt; mehrere seiner Schriften
standen auf dem Index.)
S. 58
Es war einmal...
Kinder brauchen Märchen - aber wie?
Leitung: Mechthild Gebhardt
Einsatz von Märchen für Vor- und Grundschulkinder in der
Familie.
- Die Bedeutung des Märchens.
- Welches Märchen für welches Alter?
- Erzählen, Vorlesen oder Abspielen von Kassette?
- Wie verarbeiten Kinder Märchen?
Diese und weitere Fragen werden besprochen und im Austausch
zusammengetragen.
S. 79
Autogenes Training für Kinder (8 - 12 Jahre)
Leitung: Dr.Mechtild Brüggestraat
Kinder erleben sich häufig in Situationen, in denen sie
überfordert sind. Sie reagieren darauf mit Angst,
Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen,
Überaktivität sowie psychosomatischen Störungen. Durch
die einzelnen Übungen des autogenen Trainings soll auf die
Streßsymptome und Spannungsfaktoren bei Kindern eingegangen und
zu mehr innerer Ausgeglichenheit und einer stabileren
Alltagsbewältigung geführt werden.
S. 96
Salsa-Workshop
Leitung: Michael Lopez
Salsa, das ist getanzte Lebensfreude zu lateinamerikanischen Rhythmen,
Und "Merengue", der einfache Tanzstil aus der Dominikanischen Republik,
bringt die Tänzerinnen und Tänzer direkt in die Karibik!
Also: Einfach tanzen ohne Flugticket, aber mit viel Spaß!
S. 132
Aus Teufels Küche
Leitung: Bärbel May
Scharf, süß, rot, schwarz, berauschend: Alles in einem Kurs
- da wünscht der Höllenfürst guten Appetit!
S. 137
Rot wie die Liebe und immer eine Sünde wert
Leitung: Ursula Behrendt
Herzhafte Salate und köstliche Desserts mit Erdbeeren.
S. 146
"Aufgehende Sonne" und "Wachsames Auge"
Leitung: Lisa Bottermann
Essen wie die Indianer
S. 161
Yoga-Tag
Leitung: Beate Schröter
Dieser Tag bietet, fernab aller Hektik und jedem Leistungsdruck, die
Möglichkeit, Konzentration, Sammlung und Stille zu erleben.
Einfache Yoga-Übungen ermöglichen Körpererfahrungen, die
uns allein durch ihre Wahrnehmung ruhig werden lassen. Ruhig und
konzentriert ausgeführt, harmonisieren sie das Nervensystem,
entspannen Körper und Geist. Durch sanft geführte
Entspannungsübungen können spannungsbedingte Missempfindungen
gelöst werden. Dieser Übungstag eignet sich
gleichermaßen für Anfänger wie für
Fortgeschrittene. Bitte mitbringen: bequeme, warme Kleidung, eine
Wolldecke und ein kleines Kopfkissen.
S. 162
Yoga für Anfänger und Fortgeschrittene
Leitung: Beate Schröter
Hatha-Yoga ist ein System von Körper-, Atem-, Meditations- und
Entspannungstechniken, das dazu dient, den Körper beweglicher,
widerstandsfähiger und gesünder zu machen, körperliche
und psychische Spannungen zu lösen und die
Konzentrationsfähigkeit zu erhöhen, um so Körper und
Psyche in Harmonie zu bringen und mehr Lebensfreude und Energie zu
gewinnen. Bitte mitbringen: bequeme, warme Kleidung, Wollsocken und
eine Decke
S. 163
Autogenes Training
konzentrierte Selbstentspannung
Leitung: Rita Schaal
Autogenes Training ist kein Allheilmittel und ersetzt nicht den Arzt.
Es ist eine medizinisch-psychologische Entspannungsmethode, die unsere
seelische Situation aber auch Störungen im Magen-Darm-Bereich,
nervöse Herzleiden, Konzentrationsschwächen positiv
beeinflusst. Ziel des Trainings ist, im stressigen Alltag Entspannung
und Gelassenheit zu empfinden. Bitte mitbringen: eine Decke und warme
Socken
Autogenes Training für "Auffrischer"
Leitung: Rita Schaal
Teilnehmerinnen, die irgendwann einmal einen Grundkurs besucht haben
und einen festen Termin in der Woche suchen, an dem sie:
- vom stressigen Alltag abschalten können
- fachlich angeleitet zur Tiefenentspannung kommen können
- Ruhe finden und Auftanken können
- wieder Ein- und Durchschlafen erlernen können
- in einer ruhigen, entspannten Atmosphäre in einer Gruppe
AT-üben können
Außerdem kann über diese Themen informiert und geredet
werden:
- Umgang mit Ärger und Konflikten
- Tipps zur Organisation des Alltags unter Beachtung persönlicher
Neigungen
- Anleitung zur Formulierung einer eigenen AT-Formel
- Zeit- und Selbstmanagement
Bitte mitbringen; eine Decke und warme Socken
Tai-Ji-Quan (Schattenboxen)
Leitung: Stefan Georg Paul
Tai-Ji-Quan, oft als Schattenboxen bezeichnet, ist eine harmonisierende
Bewegungslehre der traditionellen Körperkultur Chinas. Es ist eine
Schulung des Körperbewusstseins, der Meditation und gleichzeitig
eine Gesundheitsübung. Im Vordergrund steht die Besinnung auf das
Wesentliche (Sein), den eigenen Körper, den Geist und die Natur.
Tai-Ji-Quan zeichnet sich durch sanfte Bewegungen, geistige
Konzentration und harmonische Atmung aus. Es wirkt auf den menschlichen
Organismus kräftigend, beugt vielen Krankheiten vor und hat
entspannenden Charakter.