Christentum und Nationalsozialismus

- Ein Artikel aus dem katholischen "Sonntagsblatt", 20.05. 1934 -
(Kirche zum Mitreden, 04.04.2007)
Aus dem katholischen "Sonntagsblatt", 11. Jahrgang, Nr. 25/ 20.05. 1934, Seite 808 (Ausgabe Bukarest)

Friedrich Nietzsche, der Christushasser, ist im Wahnsinn gestorben.
Aber es war ein lichter Augenblick, als er das Wort „Chauvinismus“ mit Rindviehnationalismus verdeutscht hat.
An Ähnliches erinnert die nationalsozialistische Phrase: „Weder katholisch noch protestantisch, sondern – deutsch.“
Wenn dich einer mit dem „Geistesblitz“ überrascht: „Weder weiß noch schwarz, sondern – dick“, denkst du dann, lieber Leser, nicht auch an das blöde Rindvieh?
Und was antworten die Nationalsozialisten darauf?
Sie antworten mit Eifer: Deutsche können wohl katholisch, beziehungsweise protestantisch sein, aber dann sind sie nicht mehr echte Deutsche.
Ihr Deutschtum ist durch das Christentum verfälscht, verdorben.
Echte Deutsche sind von dem Scheitel bis zur Sohle Helden.
Des echten Deutschen Lebenselement ist Kampf und immer wieder Kampf um Macht und Geltung. Die germanischen Tugenden sind Mut, Stolz, Kühnheit und Kraft.
Das Christentum hat den Deutschen das Rückgrat gebrochen.
Durch das Christentum sind die Deutschen feig, demütig, unentschlossen, schwächlich geworden.
Es sei darum nicht „Rindviehnationalismus“, zu sagen: „Weder katholisch noch protestantisch, sondern – deutsch.“
Zur Gattung der Horntiere gehörten vielmehr diejenigen, die nicht einmal heute noch begreifen, daß die Deutschen das Christliche endgültig abstreifen müssen, um wieder Deutsche zu sein.
Und was ist unsere Antwort?
Die Nationalsozialisten verkennen wichtige Tatsachen. Sie können nicht sehen, weil sie zu sehr in ihren eigenen Ideen verwickelt sind.
Wer blaue Augengläser trägt wird niemals die gelbe Farbe sehen. Jedes Gelbe wird ihm grün erscheinen. So auch die Nationalsozialisten.
Heißt es etwa einen wildgewachsenen Baum „verderben“, wenn ihm ein Edelreis aufgepfropft wird?
Die Deutschen waren ein wildgewachsener Baum. Das Christentum ist ein Edelreis. Kein Volk der Welt ist durch das Christentum „verdorben“, wohl aber jedes veredelt worden.
Was die „echten“ Deutschen „germanische“ Tugenden nennen, sind auch christliche Tugenden.
Die Helden des christlichen Glaubens haben sich an Mut, Tapferkeit, Kühnheit und Kraft durch keine Heiden in den Schatten stellen lassen.
Das Gegenteil von Demut, auf die es Nietzsche und die Nationalsozialisten am meisten abgesehen haben, ist nicht Selbstbewußtsein und berechtigter Stolz, sondern Frechheit.
Hoffentlich ist die Frechheit auch vom „germanischen“ Standpunkt eine Untugend, obwohl die Gepflogenheiten der Nationalsozialisten, zumal ihre Kritik am Christentum, vermuten lassen, daß sie hierin mit der gesitteten Welt nicht eines Sinnes sind.
„Weder katholisch noch protestantisch, das heißt nicht christlich, sondern deutsch“ ist Unsinn.
Aus der Macht des nationalsozialistischen, nichtchristlichen Deutschtums wird sieghaft das christliche, das katholische Deutschtum emporsteigen.
Jawohl, das religiöse Deutschtum wird sieghaft emporsteigen.


Quelle: http://www.kreuz.net/article.4801.html

Weiterführende Texte:
Das Antichristentum des Dritten Reiches und unsere Aufgaben

Adolf Hitler - Mein Kampf

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