Kritik am interreligiösen Weltgebetstag für den Frieden in Assisi

- Anmerkungen zu einem Offenen Brief an "Benedikt XI.": "Euer Heiligkeit, wir sind besorgt wegen des Treffens in Assisi" -
(Kirche zum Mitreden, 18.01.2011)
Joseph Ratzinger alias "Papst Benedikt XVI.", derzeitiges sichtbares Oberhaupt der Gruppe des sog. "Zweiten Vatikanischen Konzils" (V2), plant ein drittes "interreligiöses Friedensgebet" in Assisi; sein Vorgänger Karol Wojtyla alias "Papst Johannes Paul II." hatte bereits 1986 und 2002 mit derartigen Spektakeln Aufsehen erregt.
Einige V2-Mitglieder Italiens haben nun einen Offenen Brief an Ratzinger geschrieben: "Euer Heiligkeit, wir sind besorgt wegen des Treffens in Assisi" (veröffentlicht in der Tageszeitung "Il Foglio" am 11.01.2011; dt. Übers. bei katholisches.info, »"Heiligkeit, meiden Sie den Geist von Assisi"«, 12.01.2011). Was hat es mit "Assisi" und der diesbzgl. Kritik auf sich?
Sehr oft wird vom "Geist des Konzils" (bzgl. V2) gesprochen, und auch recht häufig vom "Geist von Assisi". Tatsächlich handelt es sich um ein und denselben Geist, d.h. solche Spektakel wie die von Assisi sind keine "Überstrapazierungen" oder gar "Abweichungen" von V2, sondern dessen folgerichtiger Ausfluss. Assisi ist in den V2-Texten selbst grundgelegt. Die V2-"Kirche" ist eben *nicht* die wahre Kirche mit ihren - unfehlbar definierten - Wesenseigenschaften "einig, heilig, katholisch, apostolisch", sondern von dieser wesentlich verschieden. Der V2-Priester Johannes Dörmann formulierte dazu: »Die Neubestimmung des Wesens der Kirche durch das Zweite Vatikanische Konzil ist ein neues Dogma der neuen Kirche, der "Kirche des Konzils"« (Der theologische Weg Johannes Pauls II., Bd. II,1, Sitta 1992, S. 81).
Die Studien von Dörmann wurden - zumindest anfangs - sehr stark von der V2-Publikation "Theologisches" verbreitet, namentlich von Walter Hoeres, der eine äußerst lobende Rezension zu Dörmanns Buch verfasste ("Theologisches", Juni 1994, 303-308). Daraufhin schrieb der V2-Priester Manfred Adler am 29.09.1994 in einem Offenen Brief an Hoeres: »In Ihrer Buchbesprechung ist auch der wichigste und folgenschwerste Satz in Dörmanns Buch zitiert. Sie haben dazu geschrieben: "Jedenfalls läßt sich nicht bestreiten, daß der Gott von Assisi nicht der der Bibel ist..." Das ist vollkommen richtig, nur haben Sie leider den Leser nicht auf die ungeheuerliche Tragweite dieses Satzes aufmerksam gemacht. [...] Kann ein Nicht-Christ Papst sein? Kann ein Nicht-Christ Vicarius [Stellvertreter] Jesu Christi sein?«
Zugegeben: Dass Wojtyla nicht Papst war, ist Kernaussage des sog. "Sedisvakantismus", d.h. dass der Stuhl Petri seit dem Tod von Papst Pius XII. i.J. 1958 nicht rechtmäßig besetzt ist. Allerdings ist Assisi ja eben nicht bloß eine Spinnerei des Herrn Wojtyla, sondern eben Ausdruck der V2-Ideologie. Der Gott von Assisi ist nicht der Gott der Bibel, ja. Aber ganz generell gilt: Der Gott von V2 ist nicht der Gott der Bibel. Es geht nicht einfach darum, ob Ratzinger als manifester Irrlehrer / "papa haereticus" bloßer Scheinpapst ist, sondern um die Kirche, um das gesamte dogmatische Fundament als solches. Somit geht auch der jetzige Offene Brief der V2-Mitglieder Italiens an Ratzinger an sich völlig ins Leere, ja sogar noch schlimmer: In diesem Brief wird suggeriert, dass Assisi dem "Konzil" widerspricht, u.z. konkret, dass mit Assisi "die Gefahr besteht, zum Synkretismus und zur religiösen Indifferenz beizutragen", während es doch im V2-Text "Unitatis Redintegratio" (UR) heißt: "Dennoch darf man die Kommunikation in heiligen Dingen nicht als ein Mittel ansehen, das unterschiedslos zur Herstellung der Einheit der Christen zu gebrauchen ist". Zur Richtigstellung: Gerade in UR (1,3) wird behauptet, der Geist Christi habe "sich gewürdigt", die "getrennten Kirchen ... als Mittel des Heiles zu brauchen". Das ist eindeutige, unmissverständliche und unleugbare Irrlehre. Ein "Missverstehen" von Assisi liegt also eben nicht vor, wenn man dem Synkretismus und der religiösen Indifferenz huldigt, ganz im Gegenteil: Damit hat man das Wesen der V2-"Kirche" erst erfasst und verwirklicht. Es gibt nur noch einen Feind: die echte katholische Kirche. Gegen diese führt die V2-Gruppe einen rigorosen Vernichtungskrieg.
Deshalb wiederholt der Verf. hier das, was er bereits 1995, in seiner allerersten Publikation, i.e. "Die derzeitige Sedisvakanz - Der Unterschied zwischen katholischer Kirche und ökumenischer Antikirche", erklärt hat: "Die erdrückende Beweislast gegen Neu-Rom kann hier natürlich nicht vollständig angeführt werden. Doch wohin dieser Club marschiert, ist aller Welt in Assisi 1986 leicht verständlich demonstriert worden; hier standen alle Götzendiener in trauter Versammlung mit Wojtyla zusammen, und ihr Kult, der ja die Majestät Gottes beleidigt, sollte nach dem Glauben der Antikirche sogar noch dem Frieden dienen."

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