Katholische Kirche, Theologisches,
David Berger und Homosexualität
- Pressemitteilung zum "Coming out" des "schwulen" David
Berger -
(Kirche zum Mitreden, 29.10.2010)
Der »katholische Publizist und Religionspädagoge Dr.
David Berger (...) outete sich als "schwul" und wandte sich zugleich
in scharfer Form gegen die kirchliche Haltung zur
Homosexualität. Der seitenlange Rundumschlag des bislang als
konservativ bis traditionell geltenden Theologen löste im
kirchentreuen Spektrum Deutschlands nicht wenig Erstaunen und
Entsetzen aus, leitete Berger doch bis vor kurzem jahrelang die
anspruchsvolle Zeitschrift "Theologisches", die sich der Kirche und
ihrer Lehre verpflichtet weiß und dies stets mit
Beiträgen kirchenfreundlicher Professoren und Autoren
untermauerte.«
So verkündete die kirchenfeindliche Publizistin Felizitas Küble, Vorsitzende von
"Christoferuswerk e.V.", Münster, am 27.04.2010 in einer
Mitteilung der jüdischen Nachrichtenagentur "European Info
Press". Dazu einige Anmerkungen:
1. Küble bezeichnet das Gebilde des sog. "Zweiten Vatikanischen
Konzils" (V2) als "katholische Kirche". Das V2-Gebilde ist zwar
derzeit am ehesten wegen sexuellen
Mißbrauchsfällen im Gespräch, tatsächlich
ist sein Kern aber der radikale Abfall vom katholischen Glauben: In
zahlreichen umfangreichen und v.a. aus gegebener Unmöglichkeit
unwiderlegt gebliebenen Studien haben sog. "Sedisvakantisten"
eindeutig bewiesen, dass das V2-Gebilde nicht die Kennzeichen der
wahren Kirche (einig, heilig, katholisch und apostolisch) aufweist,
d.h. gar nicht die katholische Kirche ist. Dass das jeweilige
sichtbare Oberhaupt des V2-Gebildes, momentan Joseph Ratzinger alias
"Benedikt XVI.", dementsprechend auch nicht Papst ist, ist dabei nur
ein Mosaikstein.
2. "Theologisches" war definitiv seit den 80er-Jahren (dann erst
lernte der Verf. "Theologisches" kennen) keine "anspruchsvolle
Zeitschrift", ganz im Gegenteil: Die Autoren versuchten zwar
verzweifelt, aber eben zwangsläufig immer erfolglos, das
V2-Gebilde doch als katholische Kirche zu verkaufen, u.z. mit einem
sog. "konservativen" Anstrich. S. z.B. Johannes Dörmann, der
sich in verschiedenen Schriften mit dem offenen Glaubensabfall von
Karol Wojtyla alias "Johannes Paul II." beim sog. "Weltgebetstag der
Religionen in Assisi" (1986) beschäftigte: Dörmann wies
nach, dass der "Gott von Assisi" nicht der Gott der Bibel ist, zog
daraus aber anscheinend keinerlei Konsequenzen. Ebenso
konsequenzenlos blieben der damalige Herausgeber von
"Theologisches", Johannes Bökmann, und der eifrigste
Schreiberling für "Theologisches", Walter Hoeres, die nur
überschwenglich über Dörmanns Assisi-Texte jubelten.
Hingegen auf die z.B. von Manfred Adler
daraufhin vorgebrachte Frage, ob ein eindeutiger Nicht-Christ wie
Wojtyla denn Papst sein könnte, antwortete Hoeres nicht.
Zugegeben: Unter den Autoren von "Theologisches" wird auch der
bekannte Sedisvakantist Gerd-Klaus
Kaltenbrunner aufgeführt. Allerdings weiß der Verf.
nicht, was genau dort von Kaltenbrunner veröffentlicht wurde,
und ob Kaltenbrunner damals überhaupt schon Sedisvakantist war.
3. Berger galt nie als "konservativ bis traditionell", von der
"Theologie" mal ganz zu schweigen. Zu Bergers sachlichen
Qualität und theologischen Argumentationskraft s. seine
Vorwürfe gegen die mit weitem Abstand größte
deutschsprachige V2-Nachrichtenseite, i.e. kreuz.net: Laut seiner
Glosse "Lustvolles Entsetzen" (2007) warnte Berger einen
V2-"Pfarrer" vor kreuz.net mit dem »Hinweis, dass dort Leute
wie ein "Pater" Lingen, der Sedisvakantist ist, publiziert«.
Warum man denn Texte eines Sedisvakantisten nicht publizieren darf,
verrät Berger allerdings nicht, und - immerhin logischerweise -
erst recht nicht, was denn am Sedisvakantismus falsch sein soll. Und
dass kreuz.net nun wahrlich alles andere als
Sedisvakantismus-freundlich ist, läßt sich unmöglich
ignorieren. Berger hatte übrigens bereits
2004 den Verf. kurz kontaktiert: "Lieber Herr Lingen, da ich
das, was Sie schreiben immer so lustig finde ...". Das mag hier zur
richtigen Einschätzung von Berger genügen.
4. Abschließend noch der Hinweis, dass sich auch die Beurteilung von Homosexualität in
katholischer Kirche und V2-Gebilde fundamental unterscheiden.
Jeder mag selbst die Beispiele vergleichen:
a) katholisch (B. Häring, Das Gesetz Christi. Freiburg (1)1954,
S. 1148): "Homosexualität ist vielfach die Folge der
Verführung und völliger sexueller Verwilderung; sie kann
aber auch eine schlimme, krankhafte Anlage sein. Ihr Tun ist die
Sodomie ... Die pervers Veranlagten sind vielfach durch ein
verfehltes, ungezügeltes Leben oder durch psychische Defekte in
ihrer sittlichen Freiheit und Verantwortlichkeit gehemmt. Aber ihre
Veranlagung als solche entschuldigt sie nicht, ebensowenig, wie die
natürliche Leidenschaft den Unzuchtssünder freispricht.
Sie sind nach dem Maß der noch vorhandenen Freiheit
verantwortlich. Darum ist den Bestrebungen aus den Kreisen der
Homosexuellen auf generelle Straffreiheit energisch
entgegenzutreten, zumal sie in ihren Begründungen das Laster
als etwas Natürliches hinzustellen versuchen. Bei vielen
sexuellen Vergehen liegt überhaupt keine wesentliche
Herabminderung der Verantwortlichkeit durch verkehrte Veranlagung
vor."
b) V2 ("Keiner hat sich selbst gemacht", Netzseite von
"Dominikanerkloster St. Albertus Magnus, Braunschweig"): »Wie
in der Gesellschaft ist auch in den Kirchen und den Gemeinden die
Akzeptanz für Schwule und Lesben gewachsen. Schwul / lesbisch
und in der Kirche engagierter Christ bzw. Christin müssen (und
dürfen!) kein Widerspruch mehr sein. Ein positives
Zeichen setzte das Pastorale Forum der Erzdiözese München
und Freising, eine Art Diözesansynode aus Bischof, Priestern
und Laien, mit seiner Forderung: "Homosexuelle dürfen in keiner
Weise ausgegrenzt und zurückgesetzt werden. Verbände und
Gemeinden sollten sich dafür einsetzen, daß ein
differenziertes, positives Verständnis für homosexuell
veranlagte Menschen zunehmend auch in der kirchlichen
Öffentlichkeit Anerkennung findet. Die Bemühungen
verschiedener Gruppen, diesen Menschen innerhalb der Kirche einen
Lebensraum zu vermitteln, werden begrüßt."«
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