Agnus Dei

- Lamm Gottes: Der Tod Christi nach kirchlicher und V2-Lehre -
(Kirche zum Mitreden, 23.02.2002)
Direkter Grund für diesen Text ist eine "Lamm-Gottes-Predigt" des Satansdieners Jürgen Kuhlmann, der seine antichristlichen Hasstiraden, die er gerne, wenn auch unberechtigterweise "Predigten" nennt (s. auch Laienpredigt), - wie könnte es anders sein - bei kath.de verbreitet (kath.de/predigt/jk). Während man bei kath.de unsere Einträge bereits löscht, wenn wir auch nur unsere Internetadresse dort eintragen, stellt man JK massenweise Webspace zur Verfügung.
Die LGP ist eine blasphemische Schrift gegen die christliche Erlösungslehre; um dies besser verstehen zu können, hier zunächst einige katholische Texte zu diesem Thema.

I. Kirchliche Lehre

a) Catechismus Romanus (Papst Pius V., 1566)


DRITTES HAUPTSTÜCK
Vom zweiten Glaubensartikel
Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn
1. Vom zweiten Artikel und dem Nutzen seines Bekenntnisses
Wie wunderbar und überreich der Nutzen ist, welcher aus dem Glauben und Bekenntnisse dieses Artikels dem menschlichen Geschlechte zuströmte, zeigt sowohl jenes Zeugnis des heiligen Johannes (1 Joh 4,15): "Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott", als es auch die Seligpreisung kundgibt, welche von Christus dem Herrn dem Apostelfürsten erteilt wurde (Mt 16,17): "Selig bist du, Simon, Sohn des Jonas, denn Fleisch und Blut hat es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater, der im Himmel ist." Denn dies ist die festeste Grundlage unseres Heiles und unserer Erlösung.
2. Woraus man vorzüglich die Grösse der in diesem Artikel vorgestellten Wohltat erkennt
Aber da die Frucht dieses wunderbaren Nutzens am besten aus der Zerstörung jenes höchst glücklichen Zustandes erkannt wird, in welchen Gott die ersten Menschen gesetzt hatte: so verwende der Pfarrer seine Sorge darauf, dass die Gläubigen die Ursache des gemeinsamen Elends und Jammers erkennen. Als nämlich Adam von dem Gehorsam gegen Gott abgefallen war und jenes Verbot übertreten hatte (Gen 2,16.17): "Von jedem Baume des Paradieses esse, aber von dem Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an welchem Tage du davon issest, wirst du des Todes sterben"; da sank er in jenes äusserste Elend hinab, dass er die Heiligkeit und Gerechtigkeit, in welche er versetzt worden war, verlor und von den anderen Übeln betroffen wurde, welche der heilige, tridentinische Kirchenrat ausführlicher dargestellt hat. Deshalb aber ist, soll er bemerken, die Sünde und die Sündenstrafe bei dem einen Adam nicht stehen geblieben, sondern aus ihm, wie aus dem Samen und der Ursache, auf seine ganze Nachkommenschaft mit Recht übergegangen.
3. Niemand, ausser Christus, konnte das menschliche Geschlecht wiederherstellen
Da demnach unser Geschlecht von der höchsten Stufe der Würde herabgefallen war, so konnte es von da durch die Kräfte von Menschen oder Engeln keineswegs wieder erhoben und auf den früheren Platz zurückversetzt werden. Daher blieb nur noch jenes Rettungsmittel vom Falle und den Übeln, dass die unendliche Kraft des Sohnes Gottes die Schwachheit unseres Fleisches annahm und so die unendliche Wucht der Sünde hinwegnahm, und uns mit Gott in seinem Blute versöhnte.

FÜNFTES HAUPTSTÜCK
Vom vierten Glaubensartikel
Gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben
7. Christus ging nicht unfreiwillig und gezwungen in den Tod
Das aber war bei Christus dem Herrn ganz einzigartig, dass er zu der Zeit starb, als er selbst zu sterben beschlossen hatte, und einen nicht so sehr durch fremde Gewalt angetanen, als vielmehr freiwilligen Tod erlitt. Ja, er hat nicht nur den Tod, sondern auch den Ort und die Zeit, wo er sterben wollte, sich selbst bestimmt. Denn so schrieb Isaias (Jes 53,7): "Er wurde geopfert, weil er selbst es wollte." Und auch der Herr sagte von sich vor seinem Leiden (Joh 10,17.18): "Ich gebe mein Leben hin, um es wieder zu nehmen. Niemand nimmt es von mir, sondern ich gebe es von mir selbst hin; ich habe die Macht, es hinzugeben, und habe die Macht, es wieder zu nehmen." Was aber Zeit und Ort betrifft, so sagte er selbst, als Herodes seinem Leben nachstellte (Lk 13,32.33): "Saget jenem Fuchse; siehe ich treibe Teufel aus und vollbringe Heilungen heute und morgen, und am dritten Tage werde ich enden; aber heute und morgen und am folgenden Tage muss ich noch wandeln, weil es sich nicht verträgt, dass ein Prophet ausserhalb Jerusalem umkomme." Er hat also nichts unfreiwillig oder gezwungen getan, sondern er selbst hat sich mit seinem Willen geopfert und, seinen Feinden entgegengehend, gesprochen (Joh 18,5): "Ich bin es"; und hat aus freien Stücken alle jene Strafen erduldet, die man ihm ungerechter- und grausamerweise zufügte; in der Tat kann nichts grössere Macht ausüben, die Gefühle unsres Herzens zu rühren, als wenn wir alle seine Strafen und Peinen in Gedanken erwägen. Denn wenn einer um unsertwillen alle Qualen erduldete, nicht weil er sie selbst freiwillig übernähme, sondern weil er ihnen nicht entgehen könnte: so würde dies uns für eine nicht eben grosse Wohltat gelten. Aber wenn er sich lediglich an unserer Statt dem Tode, welchem er hätte entgehen können, mit Freuden unterzöge: dann ist dies wahrlich eine so grossartige Wohltat, dass sie auch dem Dankbarsten die Möglichkeit nimmt, nicht nur den Dank zu erstatten, sondern ihn auch nur zu empfinden. Hieraus lässt sich die Übergrosse und ausserordentliche Liebe Jesu Christi und sein göttliches und unermessliches Verdienst um uns erkennen.
11. Warum Christus das Äusserste leiden wollte, und was von denen zu halten ist, welche sich zum Christentum bekennen, aber im Schlamme der Sünde sich wälzen
Nun müssen aber auch die Ursachen des Leidens auseinandergesetzt werden, damit die Grösse und Macht der göttlichen Liebe gegen uns umso deutlicher erscheine. Wenn also einer fragt, was der Grund war, warum der Sohn Gottes das bitterste Leiden übernahm, so wird er finden, dass es ausser der Erbschuld der ersten Eltern vorzüglich die Laster und Sünden waren, welche die Menschen vom Beginne der Welt bis auf diesen Tag begangen haben und von da bis zum Ende der Zeiten begehen werden. Denn das beabsichtigte in seinem Leiden und Tode der Sohn Gottes, unser Erlöser, dass er die Sünden jedes Alters erlöse und tilge, und für dieselben dem Vater vollauf und reichlich genugtue. Dazu kommt noch, um den Wert der Sache zu erhöhen, dass Christus nicht allein für die Sünder litt, sondern auch für jene, welche die Urheber und Vollstrecker aller Strafen waren, die er duldete; worauf der Apostel uns aufmerksam macht, indem er so an die Hebräer schrieb (Hebr 12,3): "Gedenket desjenigen, der solchen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermüdet und euren Mut nicht sinken lasset." Und es müssen dieser Schuld alle teilhaftig erachtet werden, welche öfters in Sünden fallen; denn da unsere Sünden Christus den Herrn bewogen haben, den Kreuzestod auf sich zu nehmen: so kreuzigen wahrlich jene, welche sich in Schandtaten und Lastern wälzen, von neuem (Hebr 6,6), soviel an ihnen ist, "in sich selbst den Sohn Gottes und machen ihn sich zum Gespötte". Und dieser Frevel wird bei uns um so schwerer erscheinen, als er bei den Juden war, weil jene nach dem Zeugnisse desselben Apostels (1 Kor 2,8) "den Herrn der Glorie niemals gekreuzigt hätten, wenn sie ihn erkannt hätten", wir aber das Bekenntnis ablegen, ihn zu kennen, und doch durch unsere Werke ihn verleugnen und so gewissermassen gewaltsame Hand an ihn zu legen scheinen.
12. Christus wurde von seinem Vater und auch von sich selbst dahingegeben
Aber die Heilige Schrift bezeugt auch, dass Christus der Herr auch vom Vater und von sich selbst hingegeben worden ist; denn so sagt er bei Isaias (Jes 53,8): "Um des Frevels meines Volkes willen schlug ich ihn"; und kurz zuvor sagte derselbe Prophet, als er voll des Heiligen Geistes den Herrn mit Schlägen und Wunden bedeckt erblickte (Jes 53,6): "Wir alle sind wie Schafe abgeirrt; ein jeder ist auf seinen eigenen Weg abgewichen, und es hat der Herr auf ihn unser aller Missetat gelegt." Vom Sohne aber steht geschrieben (Jes 53,10): "Wenn er für die Sünde sein Leben hingegeben, so wird er ewigen Samen schauen." Aber mit noch gewichtigeren Worten hat der Apostel das nämliche ausgedrückt, indem er jedoch auf der anderen Seite zeigen wollte, wie grosse Hoffnung wir auf Gottes unendliche Barmherzigkeit und Güte setzen dürfen; denn er sagt (Röm 8,32): "Der auch seines eingeborenen Sohnes nicht geschont hat, sondern ihn für uns alle hingegeben hat; wie sollte er mit ihm uns nicht auch alles geschenkt haben?"


b) Das Johannesevangelium, übersetzt und erklärt von Fritz Tillmann, Bonn 1916, 52f, Exkurs z.Th. "Lamm Gottes" (Kommentar zu Joh 1,29):



Die Bezeichnung Jesu als "Lamm Gottes" ist der Johanneischen Literatur eigentümlich. 1 Petr 1,19 wird Jesu Blut das Blut des makel- und fehlerlosen Lammes genannt unter Anspielung auf das Passahlamm, Ex 12,7 ff, das auch sonst im NT als Typus des sich opfernden Christus gedeutet und verwandt wird, 1 Kor 5,7. In der Offb heisst er nicht weniger als 29 mal mit einem andern, gleichbedeutenden Worte das "Lamm", das geschlachtete, 5,12, von der Grundlegung der Welt her, 13,8. Auch hier dürfte die Beziehung auf das Osterlamm die nächstliegende und gegebene sein. Ob aber im Jo-Ev zunächst an das Passahlamm gedacht ist, ist umso unwahrscheinlicher, als gerade diesem kein sühnender, sündetilgender Zweck zukam. Es liegt doch recht fern, wenn man erklärt, zur Tilgung der Sünde diene das Passahlamm insofern, als das an die Türpfosten und an die Oberschwelle gestrichene Blut desselben, das Merkzeichen jedes israelitischen Hauses und die Bedingung der Verschonung seiner Bewohner mit dem Strafgericht Gottes gewesen sei, Ex 12,7.13.22.27; Hebr 11,28. Man wird daher eher das Wort mit Is 53,6f zusammenbringen dürfen: "Wir alle irrten umher wie Schafe, jeder wandte sich seines Wegs, aber ihn liess Jahwe unser aller Schuld treffen. Er ward bedrängt und er demütigte sich; wie ein Schaf zur Schlachtung wird er geführt, und dem Lamme gleich vor seinem Scherer ist er stumm und öffnet nicht seinen Mund." Zwar wird hier der "Knecht Gottes" nur mit einem Lamm verglichen. Aber es ist eine mehrfach beobachtete Erscheinung (Vgl. Tillmann , Der Menschensohn, Freiburg 1907, 104), dass das Judentum aus einer ursprünglich als Bild gedachten Vorstellung einen Messiasnamen gemünzt hat. Dann erklärt sich auch leicht und ungezwungen durch die Anlehnung an den Knecht Gottes das Lamm Gottes, wie die Aussagen von jenem, Is 53,4: Unsere Krankheiten, er hat sie getragen, und unsere Schmerzen lud er auf; 53,14: er trug die Sünden der Vielen, die Beziehung äusserst wahrscheinlich machen. Für die messianische Deutung von Is 53 im NT vgl. Mt 8,17; Lk 22,37; Jo 12,38, Apg 8,8,28ff; Rom 10,16; 1 Petr 2,22 ff; Offb 5 6; 13,8.
Wenn auch so die Wurzel des Namens bei Is gefunden wird, so kann der Gedanke an das Passahlamm die Vorstellung um so eher beeinflusst haben, als dieses auch sonst Jo 19,36; l Kor 5,7 als Typ des Messias gebraucht wurde. Wie geläufig die Bezeichnung Christi als des Lammes der Urgemeinde war, zeigt die liturgische Verwendung derselben in dem Hymnus Offb 5,12: "Würdig ist das geschlachtete Lamm, zu empfangen Macht und Reichtum, Weisheit und Kraft, Ehre, Preis und Lob".

c) B. Bartmann, Lehrbuch der Dogmatik, Bd. 1, Freiburg (4)1920, Bartmann 403-407



Dogma: Das Opfer Christi besteht in der freiwilligen Übernahme seines Leidenstodes und der Hingabe seine Lebens aus dem höchsten Liebesgehorsam gegen den Vater und in der heroischen Erlöserliebe zu uns Menschen.

Das Ehpesinum hat den Opfercharakter des Todes Christi definiert: "Die Schrift lehrt, daß Christus der Hohepriester und Verkündiger unseres Glaubens (Hebr 3,1) geworden ist. Er opferte sich aber selbst für uns zu einem Wohlgeruche für Gott (Eph 5,2). Wenn also jemand sagt, daß zu unserem Hohenpriester und Apostel nicht der göttliche Logos selbst geworden ist, als er Fleisch geworden ist und wie wir ein Mensch, sondern ein anderer als er, ein von ihm unterschiedener Mensch aus dem Weibe; oder wenn jemand sagt, er habe für sich selbst und nicht vielmehr für uns allein sich zum Opfer dargebracht (denn nicht bedurfte der der Opferdarbringung, der die Sünde durchaus nicht kannte), der sei ausgeschlossen" (Denz. 122). Die Lehre des Tridentinums stimmt damit überein, denn es leitet das Meßopfer vom Kreuzesopfer ab.
[...] Prinizipiell wird der Opfercharakter des Todes Christis von der gesamten liberalen Theologie bestritten (Ritschl, Harnack, Sabatier), einschließlich der Modernisten. Nach letzteren hat erst Paulus den Tod Jesu als Opfer aufgefaßt. Wo man dem Tode des Herrn noch einige Bedeutung beilegt, geschieht es in der Weise, daß man ihn als ein zwar nicht fei übernommenes, aber doch musterhaft erduldetes Martyrium eines religiösen Heroen feiert, der sich und seiner Sache trotz aller Hindernisse treu bleibt bis in den Tod.
[...]
Christus hat von Anfang an, nicht erst unter den bedrohlichen Umständen seiner letzten Lebenstage, seinen Tod, und zwar als einen gewaltsamen angedeutet und ihn als die Aufgabe seiner Messiastätigkeit hingestellt. Schon Mk 2,20 redet er von der Trauerzeit, wo er von den Jüngern wird genommen werden und diese "Fasten" müssen (Mt 9,15, Lk 5,35). Im Tode des Täufers sieht er sein eigenes Schicksal voraus (Mk 9,11). Die folgenden Andeutungen fallen dann in eine etwas spätere Zeit. Er fragt, ob die Söhne des Zebedäus seinen Leidenskelch trinken können (Mk 10,38); er redet mit Moses und Elias von seinem Ausgange in Jerusalem (Lk 9,31); er verbietet den Jüngern, das Ereignis auf Tabor zu verkünden, bis der Menschensohn vom Tode auferstanden sein werde (Mt 17,9); er sagt auf die Botschaft, daß ihn Herodes töten wolle, er werde in Jerusalem sterben (Lk 13,32-33); es drängt ihn, bis er es erfüllt hat (Lk 12,50). Folgende Aussagen fallen in die letzte Leidenswoche. Er ist des Weinbergsherrn einziger Sohn, den man töten wird (Mt 21,38); er kündigt seinen Jüngern an, daß er zum letzten Mal mit ihnen Ostern feiere (Mt 26,2); er bezieht die Salbung der Magdalena auf sein Begräbnis (Mt 29,12); er sagt den Verrat des Judas und die Verleugnung des Petrus voraus (Mt 26,21 31-36). Er geht an den Ölberg, um sich im Gebet für die letzte Stunde zu stärken, und übernimmt dann freiwillig den Leidenskelch (Joh 18,6) und leert ihn bis zur Neige trotz des heftigsten Widerstrebens seiner menschlichen Natur (Mt 26,37-47). Dreimal hat Christus seinen Tod in ganz feierlicher Weise mit fast all seinen konkreten Einzelheiten angekündigt; nach dem Bekenntnisse des Petrus (Mt 16,21); mitten in seiner galiläischen Wundertätigkeit (Mt 17,21 22)); und als er mit den Jüngern sich anschickt, nach Jerusalem hinaufzugehen (Mt 20,17-20). Jedesmal geschieht die Enthüllung mit steigender Klarheit.
Christus hat aber nicht nur vorausgesagt, daß er eines blutigen Todes sterben werden, sondern auch gesagt, warum er sterben werde. Seinen Tod sieht er an als sein messianisches Werk, als eine Aufgabe, die ihm gestellt ist von seinem Vater. Er sagt: er müsse leiden. [...] Christus gibt als den Zweck seines Leidenstodes einzig unsere Erlösung an. Er hat seinen Tod nicht einfach als die naturgemäße Konsequenz seines öffentlichen Auftretens aufgefaßt, nicht als die Tat eines Heroen, der für seine Ideale stirbt; nicht als ein Beispiel, daß wir der Sache Gottes und dem Rufe unseres Gewissens treubleiben sollen: sondern er hat seinem Tode die objektive Bedeutung eines für uns (pro nobis) zu schenkenden Lösepreises, eines für uns zu vollziehenden Versöhnungsopfers gegeben.
[...]
Das Johannesevangelium ergänzt dieses synoptische Material. Der Täufer bezeichnet den Herrn sofort als agnus Dei, qui tollit peccata mundi (Joh 1,29). [...] Und das alles geschieht sowohl im Auftrage des Vaters, der ihm dazu das Mandatum gab, als auch in eigener Freiheit. Beides spricht der Herr in einem einzigen Satzes aus (Joh 10,17 18 [s.o.]).


d) F. Diekamp, Katholische Dogmatik, Bd. 2, Münster (10)1952, 315-317



Dogma: Christus hat durch seinen Tod am Kreuz« ein wahres und eigentliches Opfer dargebracht.
Positiver Beweis
1. Kirchliches Lehramt
Die Sozinianer lehrten unter Leugnung der Gottheit Christi, Christus habe sich erst zum Opfer gebracht, als er im Himmel vor dem Angesichte Gottes erschien, um als Fürsprecher für uns zu wirken. Sein Tod sei nur die notwendige Vorbedingung hierfür gewesen und deshalb nur Anfang des Opfers zu nennen. Auch der spätere Rationalismus leugnet den Opfercharakter des Todes Jesu. Die freisinnige und modernistische Kritik erblickt in der Vorstellung, daß Christus sich am Kreuze zum Opfer gebracht habe, eine Erfindung des Apostels Paulus. Christus selbst habe nicht im geringsten diese Absicht gehegt, sondern sei von seinen Feinden überwältigt worden und habe sich dann allerdings mit bewundernswerter Ergebung, ein Märtyrer seiner guten Sache, zum Tode führen lassen.
Die Kirche hat jedoch die Glaubenswahrheit vom Kreuzesopfer Christi nicht nur durch ihr ordentliches und allgemeines Lehramt stets verkündigt, sondern auch in feierlichen Erklärungen ausgesprochen. So durch den 10. Anathematismus Cyrills, der Christus selbst als Opferpriester und als Opfergabe bezeichnet (Denz. 122), und namentlich zu Trient in den Entscheidungen über das hl. Meßopfer: Semel seipsum in ara crucis morte intercedente Deo Patri oblaturus erat [Unser Herr und Gott wollte sich ein einziges Mal auf dem Altar des Kreuzes mit dem Eintreten des Todes Gott dem Vater darbringen] S. 22 cp. l, Denz. 938). (Sacrificium) cruentum illud semel in cruce peragendum [jenes blutige Opfer, das nur einmal am Kreuz dargebracht werden sollte] (ibid.). In ara crucis semel seipsum cruente obtulit [auf dem Altar des Kreuzes hat er ein einziges Mal sich selbst in blutiger Weise geopfert] (cp. 2, Denz. 940).
2. Die Offenbarungsquellen
a) Hl. Schrift. - Der ganze Opferkult des Alten Bundes war eine Vorbedeutung des Kreuzesopfers Christi. Omnia antiqua sacrificia figurae fuerunt illius veri sacrificii, quod Christus obtulit moriendo pro nobis [Alle alten Opfer waren Bilder jenes wahren Opfers, das Christus dargebracht hat, indem er für uns starb] (3q. 47 a. 2 ad 1). Der Hebräerbrief legt eingehend die Bedeutung dieser Opfer dar. [...] Ferner liegt der Opfergedanke überall da zugrunde, wo Christus das "Lamm Gottes" genannt wird (Joh. l, 29.36), zumal wenn dem Blute dieses Lammes unsere Erlösung zugeschrieben wird (l Petr. l, 19; Apok. 5,9; 7,14), oder wo die biblischen Opferausdrücke "Hingabe des Lebens" und "Blutvergießen" auf den Tod des Herrn angewandt werden. Christus selbst spricht so Mt. 20, 28: Filius hominis venit... dare animam suam redemptionem pro multis [Der Menschensohn ist gekommen ... sein Leben als Lösegeld für viele zu geben]; 26,28: Hic est enim sanguis meus novi testamenti, qui pro multis effundetur in remissionem peccatorum [Dies nämlich ist mein Blut des Neuen Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden].
Schon hierdurch ist die Behauptung widerlegt, Christus habe gar nicht die Absicht gehabt, sein Leben für uns zum Opfer zu bringen, sondern sei gegen seinen Willen getötet worden. Die Hingabe seines Lebens lag ganz in seiner Macht. Joh. 10, 18 [s.o.]. Er suchte sich nicht dem Tode zu entziehen, sondern wollte ihn aus Gehorsam gegen den Vater und aus Liebe zu uns erdulden (vgl. 14, 30f.). Oftmals, und zwar immer deutlicher und bestimmter, hat er sein Leiden und seinen gewaltsamen Tod vorhergesagt. Überdies sind außer den genannten Worten Jesu bei Matthäus noch manche andere bei Johannes überliefert worden, die deutlich auf seinen Tod als ein Opfer für uns hinweisen, so wenn er zu Nikodemus von seiner Erhöhung (am Kreuze) zur Rettung der Sünder spricht (Joh. 3,14f.) oder wenn er sich den guten Hirten nennt, der sein Leben läßt für seine Schafe (10,11ff.), wenn er verheißt, zum Erweise seiner höchsten Liebe sein Leben für die Seinigen hingeben (15,13) oder sich für sie heiligen zu wollen (hagiazein = weihen, opfern), damit ihnen Heiligung zuteil werde (17,19). Mit vollem Recht hat daher Plus X. im Jahre 1907 den modernistischen Satz: Doctrina de morte piaculari Christi non est evangelica, sed tantum Paulina [38.) Die Lehre vom Versöhnungstode Christi ist nicht aus den Evangelien, sondern nur paulinisch] verworfen (Denz. 2038).

II. V2-Lehre

a) Zur Person: Jürgen Kuhlmann

Einige biographische Daten, die JK selbst auf seiner Homepage verbreitet:
"1936 Geburt in Swinemünde
1962 Priesterweihe in Rom
1965 Dr. theol. an der Universität Gregoriana in Rom [Fachbereich (Dogmatik, Moral, AT etc.) nicht angegeben]
1972 Heirat mit Milagros Ortuño Molins, fünf Kinder
1973 Laisierung."

Thema Laisierung: Da die sakramentale Weihe dem Geweihten einen unauslöschlichen Charakter verleiht, kann weder die kirchliche Obrigkeit noch der Geweihte selbst weder die Weihe noch die dabei verliehenen Gewalten rückgängig machen. Die Kirche kann zwar deren Ausübung (z.B. Messzelebration) verbieten, aber dann wäre die Messzelebration eben nur unerlaubt, aber noch nicht automatisch ungültig (s. z.B. die Intention bei der Sakramentenspendung).
Ist ein gültig Geweihter laisiert, ist ihm das Tragen der geistlichen Tracht verboten; er ist auch an keine Standespflichten (z.B. Breviergebet) mehr, allerdings noch durch das Zölibat gebunden; nur durch einen besonderen Gnadenakt kann ein laisierter Geweihter vom Zölibat befreit werden. So wurde z.B. dem Priester Thiesen die Ausübung seiner priesterlichen Gewalt verboten (wäre er damals bereits Bischof gewesen, hätte man ihn wahrscheinlich mit einer priesterlichen Aufgabe betraut, s. Bischof Schmitz), er musste aber trotzdem vom Heiligen Stuhl erst eine Dispens vom Zölibat erhalten, bevor er heiraten konnte.
Unter Montini alias Paul VI. wurde eine besondere Frucht des "Zweiten Vatikanischen Konzils" besonders deutlich: die Massenlaisierungen der Priester. Wie uns ein Neo-Kartäuser versicherte, war es fast nur noch ein unproblematischer Formalakt, sich während der "Regierung" des Scheinpapstes Montini eine Laisierung inklusive Dispens vom Zölibat zu besorgen. Mit Wojtyla wurde die Sache zwar offiziell etwas komplizierter, aber heutzutage macht sich eh keiner mehr einen Kopf darum, was Wojtyla verbietet oder erlaubt. Allein im Gymnasium Haus Overbach haben wir mehrere "Patres" kennengelernt, die früher oder später geheiratet haben; auch eine bestehende Ehe der Partnerin war dabei kein Problem - die V2-Sekte hat sich ohnehin darauf eingeschossen, den "Wiederverheirateten Geschiedenen" "Mut zu machen". Ein Jülicher Kaplan hat seinen Mahlvorsteherjob an den Nagel gehängt, nachdem er seine Gespielin zum zweitenmal geschwängert hatte. Während unserer Zeit in Chur hat der "Bischof von Basel" Hansjörg Vogel (1994 - 1995) sein Pöstchen aufgegeben und sich "zu seiner Frau und zu seinem Kind bekannt"; das ist Bekennermut à la V2-Sekte. Also allein in unserem näheren Umfeld gab es zahlreiche Fälle von Zölibatsbruch. Zölibatsbruch ist ein massiv beliebter Sport der V2-Sektierer; wie sehr er von der V2-Obrigkeit gefördert wird, zeigt die Meldung aus einem Angebot, das sich selbst - wenn auch völlig zu Unrecht - glorifiziert als "Die Zeitung 'Der 13.' für Glaube und Kirche - Stützpunkt für Katholiken im Internet":


Der "Verein der vom Zölibat betroffenen Frauen" (ZöFra) soll zwar weiterhin über das Internet-Portal www.kath.ch der katholischen Kirche der Deutschschweiz erreichbar sein. Es müsse aber klarer ersichtlich sein, dass es sich dabei um eine Organisation ohne offiziellen Auftrag der Kirche handle, betonte Agnell Rickenmann, Generalsekretär der Schweizer Bischofskonferenz (SBK).
Kommentar: Ist dieser Depp (dummer Mensch) noch zu retten? Diese Weiber sind auch noch am gleichen Server zuhause! Die bezahlen der Katholischen Kirche noch nicht einmal Miete für den Speicher. Des is fix (ganz sicher).

Zu fragen wäre eher, ob der Kommentator vom 13. noch zu retten ist, dass er diesen antichristlichen Saustall als katholische Kirche propagiert.
Zur Erläuterung: Wir heißen es nicht gut, wenn ein Priester die Begierde nach einer Frau höher stellt als die Liebe zu Gott; dies hatten wir bereits im Zusammenhang mit der Illustrierten Hörzu angedeutet.
Zurück zu JK: Dieser hat anscheinend in einer sehr wichtigen Sache jämmerlich versagt; statt sich aber nun bedeckt zu halten, wettert er hyperaktiv gegen den christlichen Glauben. Sein Gehabe könnte so zu erklären sein, als wollte er sich selbst von seiner Schuld losschreiben, aber wenn man bestehende Schuld immer nur leugnet, statt Buße zu tun und sich zu bessern, macht man es nur noch schlimmer. Warum JK nur noch Gift und Galle gegen Gott und die Kirche spuckt, wissen wir allerdings nicht genau. Wir halten es sogar für unwahrscheinlich, dass ihn erst sein Scheitern am Zölibat zu so einem Christushasser gemacht hat - viel wahrscheinlicher ist, dass er schon viel früher gegen die Kirche rebelliert hat und in seiner Frau nur den ersehnten Partner für sein gottloses Treiben gefunden hat. Was immer in ihm vorgegangen ist, dass er sich hat weihen lassen, dass er das Zölibat gebrochen hat etc., er ist nur immer noch tiefer in den Sumpf des Antichristentums versunken.

b) Abfallprodukte

Die faulen Früchte, die JK hervorbringt, stinken in der Tat zum Himmel. So hat JK hat einige Bücher geschrieben, z.B.:
"FRIEDLICHE SPANNUNG. Wie der Dreieinigkeitsglaube Widersprüche in Polaritäten wandelt (1992, 83 Seiten DIN A4, ISBN 3-923733-14-3, 7,50 Euro).
Entwurf einer christlichen Philosophie, die Unverbindlichkeit und Fanatismus zugleich überwindet. Beim OMNIBUS Christenheit ist der Abblendschalter kaputt: der rechte Scheinwerfer blendet rücksichtslos mit seiner "einzigen Wahrheit", der linke ist trüb-beliebig am Flackern. Dieses Schalters Reparatur ist Thema des Buches."

Die "Konservativen" ("rechts") und den "Progressiven" ("links") sitzen tatsächlich im selben Bus, d.h. ihr Ziel ist tatsächlich dasselbe (s. z.B. Nachwuchsschauspieler). Allerdings sind weder die "Rechten" noch die "Linken" katholisch. Außerdem:
"UNTERWEGS IM GLAUBEN. Ein kat-holischer Reiseführer durch den neuen Katechismus (1993, 45 Seiten DIN A5, ISBN 3-923733-17-8, 5 Euro).
31 Jahre nach der Priesterweihe, 21 nach der Heirat will der Autor sein Verhältnis zur offiziellen Kirche klären und liest sich im August 1993 durch manche Ärgernisse des eben erschienenen "Weltkatechismus"."

Dass die "offizielle Kirche" nicht die katholische Kirche ist, verschweigt JK; s. auch unsere Würdigung des "Weltkatechismus".

Seine "Predigten" hat JK gesammelt in einem "alten" (Dezember 1996 bis Mai 1998) und einem "neuen" (ab Dezember 2001) "Predigtkorb". Trotz der o.g. geltenden Bestimmungen zur "Laienpredigt" notiert JK: "Vor dem Jahreswechsel 2001/2 beginne ich mit diesem neuen Korb, angeregt durch die Einladung eines Freundes zu einer in kalter Bamberger Vorabendmesse tatsächlich gehaltenen Predigt zum zweiten Adventssonntag." Die "Vorabendmessen" dienen zur Entweihung des Sonntags. Statt am Sonntag die Messe zu besuchen, in der ein Priester eine Predigt hält, gehen V2-Sektierer am Samstag in den Novus Ordo, in dem ein Laie antichristliche Parolen schwingt. Zu seinen "Predigten" setzt JK die Einladung: "Sie mögen die eine oder andere für eine Predigt, eine Schulstunde aufgreifen."

c) Wer schweigt, scheint zuzustimmen

Wir hatten JK am 01.05.2001 eine Mail geschrieben zu seiner Harry-Potter-"Predigt":
Aus Ihrem Text "Warum Christen keine Muggel sind":
"Aus einer evangelischen Pfarrbücherei der Schwäbischen Alb wurde Harry ja gar als glaubensgefährdend verbannt! Für mich ist er dagegen ein Christusbild". Das bedeutet: Sie sind ein Antichrist! s. auch: weltbild.htm

Eine Stellungnahme zu unserer, geschweige denn einen Protest gegen unsere Feststellung hat JK bislang nicht abgeliefert. Aber es bestreitet ohnehin niemand ernsthaft, dass die V2-Sekte ein okkultistischer Verein ist.

d) Ausschnitt aus der "Lamm-Gottes-Predigt"



[Nach Zitaten aus dem AT (Gottesknecht Jes 53,5-8; Passah-Fest 2 Mos 12,1-11), in denen vom (Opfer-) Lamm die Rede ist, äußert JK:]
So also haben die ersten Christen Jesus als das Lamm Gottes verstanden: Er ist der vorhergesagte Gottesknecht, der sich gegen seinen ungerechten Tod nicht wehrt; und was das Pesach-Lamm symbolisch anzeigt, die Erlösung aus der Sklaverei, das hat Jesus durch seinen Tod tatsächlich gebracht, indem er die Glaubenden aus der Sklaverei der Sünde und des Verderbens gerettet, zu neuem Leben befreit hat.
So weit, so klar. Und doch ist den meisten heutigen Christen das Wichtigste überhaupt nicht klar. Warum mußte Jesus "am Stamm des Kreuzes geschlachtet" werden? Mein Schreck aus der Kindheit zittert noch nach. Jener schwäbische Lehrer, der sich jüngst das Recht erstritten hat, seine Klasse nicht unter dem Kreuzbild eines Gefolterten unterrichten zu müssen - können wir nicht auch ihn verstehen? Welches Gottesbild steht hinter diesem Symbol?
Seien wir ehrlich. Noch immer spukt in Köpfen und Herzen von Gläubigen wie von - deshalb? - "Ungläubigen" die Vorstellung eines grausamen Gottes herum, der auf die Menschen zornig ist und nur durch Blut besänftigt werden kann. Das ist eine uralte religiöse Vorstellung. Mit Christentum hat sie aber nichts zu tun. Im Gegenteil: Jesus hat gegen dieses Gottesbild angekämpft, bis zum letzten. Gerade wegen dieses Protestes hat er sterben müssen. Als er die Mächtigen der offiziellen Religion daran erinnerte, daß schon vor vielen hundert Jahren der Prophet Hosea den ganzen blutspritzenden Opferbetrieb für unnötig erklärt hatte, da war sein Schicksal so gut wie besiegelt. Denn was da Tag für Tag im Tempel geschah - wir brauchen uns nur einmal vorzustellen wie es dort gerochen hat, sehr viel anders als in unseren Kirchen! -diese Blutströme waren natürlich auch wirtschaftlich von höchster Bedeutung. Was würde ohne Opfer aus den Priestern und ihren Familien? Eine Menge Arbeitsplätze standen auf dem Spiel ... Das alles müssen wir bedenken, nur dann verstehen wir die Wucht der schlichten Sätze im Evangelium (Mt 9,10-13):
"Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten."
Nein, Jesus war nicht für blutige Opfer. Er vertraute seinem Vater, dem Gott, der in Person die Liebe ist. Und als er begriff, daß ihm der Tod bestimmt war, verstand er sich gewiß nicht als hilfloses Opfer eines rachsüchtigen Oberherrn. Wie aber dann? "Doch der Herr lud auf ihn die Schuld von uns allen" - was heißt das? Warum "gibt es ohne Blutvergießen keine Vergebung" (Hebr 9,22)? In welchem Sinn hat Jesus uns durch sein Blut erlöst?
Denken wir an Dietrich Bonhoeffer, Martin Luther King, Oscar Romero und Tausende andere, die im zwanzigsten Jahrhundert angstvoll und doch gefaßt auf die Stunde ihrer Ermordung hin gelebt haben. Sie hofften: Wenn ich geopfert werde, dann ist es für die anderen. Im Blut ist das Leben. Meines gehört nicht mir sondern meiner Aufgabe: für die Wahrheit einzutreten, damit die menschenverachtende Lüge nicht siegt. Wie anders können wir Menschen von der drückenden Last der aufgehäuften Schuld befreit werden, als indem die erlösende Botschaft von Gottes verzeihender Freundlichkeit durchgehalten und gegen alle Widerstände weitergegeben wird, gegen die Gewalt derer, die sie zum Schweigen bringen wollen - wenn es sein muß also bis zu Blut und Tod? Denn in dieser Welt voller Gewalt verschärfen die Konflikte sich immer wieder einmal bis dahin, daß es "ohne vergossenes Blut keine Vergebung gibt".
Ich glaube, daß wir es uns so - auf die allerschärfste und folgenreichste Weise - auch bei Jesus denken dürfen. Er wußte: Wenn ich sterben muß, dann erwartet der VATER meine Bereitschaft, weil nur durch mein blutiges Scheitern die Menschen oder in aller Zukunft wenigstens einige Menschen zur Einsicht kommen, daß eben nicht jene mörderische Macht recht hat, der ich erliege, vielmehr der Gott den ich verkünde. Denn nichts ist auf die Dauer so überzeugend wie eine Botschaft, für die ein offensichtlich guter Mensch alles hingibt, sogar sein Leben. So wurde Jesus "das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt".
"Agnus Dei" bedeutet auch: Jesus hat seine Wahrheit nicht mit Gewalt durchzusetzen versucht, sondern ist denselben Weg gegangen, den er die Seinen schickt: "Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe" (Lk 10,3). Hätte die Christenheit sich an diesen Auftrag gehalten, statt die Fremden gewaltsam zu dem zu zwingen was ihr als christlich galt, dann müßten wir uns heute nicht so schämen. Durch was für "Bekehrungen" hat die Christenheit dem Lamm Gottes, ihrem Stifter, schlimmste Schande gemacht! Stellvertretend für viele Untaten bringe ich einen Abschnitt aus den Schriften von Bartolomé de Las Casas, des "Apostels der Indios". Daß sein Zeugnis überhaupt bekannt wurde und blieb, ist ein Ruhmesblatt für Spanien; von den Indianern des Nordens, die fast total ausgerottet wurden, gibt es weniger Berichte ...
"Zufolge einer höchst gefährlichen Verblendung, womit alle diejenigen behaftet waren, die bis auf den heutigen Tag in Indien regierten, wurde in dem Bekehrungswerke und in Rücksicht der Seligmachung jener Völker ganz verkehrt zu Werke gegangen. Man kann mit Wahrheit sagen, daß sie dieselbe in Werk und Tat gänzlich hintansetzten, wiewohl sie beständig viel Redens davon machten, um andere Dinge damit zu bemänteln und zu beschönigen. Sie schickten nämlich den Indianern Befehle zu, sie sollten sich zum christlichen Glauben bekehren und den Königen von Kastilien unterwerfen, sonst werde man sie mit Feuer und Schwert heimsuchen, erwürgen, zu Sklaven machen, usw." [Zitat von Las Casas geht noch weiter...]
Dieser Völkermord war nicht der erste und nicht der letzte. Angesichts der Meere von Blut, deren die Geschichte voll ist, fällt es schwer, sich überhaupt noch zu freuen. Und doch ist diese Welt vom guten Gott zur Freude seiner Geschöpfe erschaffen! Mindestens soviel dürfen wir nach dem Konzil und vor allem seit dem offiziellen Schuldbekenntnis des Papstes im Frühjahr 2000 doch hoffen: Nie mehr wird im Namen des Papstes Menschenblut vergossen werden. Dieser grausige Irrtum ist in der Kirche vorbei.
Für unser kleines Einzelleben folgt daraus: Weil Christen auf die Seite des Gotteslammes gehören, steht ihnen außer bei Notwehr und Nothilfe der Griff zur Gewalt nicht zu. Zu keiner Gewalt! Es gibt ja nicht nur die physische der Hände, sondern auch die der Zunge, oder wirtschaftliche, oder seelische, jeder kennt seine besondere Gefahr. Aller Gewalt zu entsagen ist kein leichtes Programm, wir müssen es ja aber auch nicht aus eigener Kraft schaffen, uns ihm vielmehr nur bereitwillig offen halten. Dann wird zur Stunde der Verwirrung plötzlich und unverkennbar "das Lied des Lammes" erklingen (Offb 15,3) und unser Herz in die wahre Weite reißen, so daß wir auf den kurzfristigen Erfolg der Gewalt gern verzichten.
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, erbarme dich unser, gib allen geschundenen Völkern den Frieden und schenke unseren Toten die ewig lebendige Ruhe bei dir.
Zum Weiterdenken:
Kreuzbild: Kommentar zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts
[...]
Siehe auch des Verfassers alten Predigtkorb von 1996 an, seine kat-holische Theorie-Baustelle sowie seinen Internet-Auftritt Stereo-Denken samt Geschichte dieses Begriffs und lustigem Stereo-Portrait
Schriftenverzeichnis
Kommentare bitte an Jürgen Kuhlmann


Nach Lektüre der kirchlichen Texte ist die antichristliche Gesinnung JKs überdeutlich. Von der Erbsünde spricht er gar nicht mehr, weil diese durch Beschluss der V2-Sekte abgeschafft wurde; wenn die V2-Sekte diesen Begriff überhaupt noch mal gebraucht, dann immer nur dazu, um die Treudoofen zu täuschen, s. z.B. das lächerliche Geschwafel von Heinrich Mussinghoff über die Erbsünden (Plural!) in der Eifel.
Ohne Erbsünde besteht nicht die Notwendigkeit / Möglichkeit eines Erlösers, und deshalb ist Christus nach V2-Lehre ja auch nur noch unser Bruder, der in einem gewissen Maße als Vorbild zu gebrauchen ist, aber sich letztlich in nichts von anderen Menschen unterscheidet. Christus wird zum Deppen degradiert, der erst nach und nach kapiert hat, das er einen besonderen Auftrag hatte (s. auch die V2-Umdeutung der Taufe Jesu). Jesus hatte zunächst gar keine Ahnung, dass er sich mit seinem Auftreten Feinde schaffen könnte, aber als bei ihm endlich der Groschen gefallen war, hat er Standhaftigkeit bewiesen. Seine Standhaftigkeit ist aber nicht anders zu bewerten als die von Dietrich Bonhoeffer, Martin Luther King, Oscar Romero und "Tausender anderer", "die im zwanzigsten Jahrhundert angstvoll und doch gefaßt auf die Stunde ihrer Ermordung hin gelebt haben. Sie hofften: Wenn ich geopfert werde, dann ist es für die anderen. Im Blut ist das Leben. Meines gehört nicht mir sondern meiner Aufgabe: für die Wahrheit einzutreten, damit die menschenverachtende Lüge nicht siegt."
Jesus steht letztlich auf keiner höheren Stufe als die drei Genannten und Tausende andere. Da nach V2-Beschluss der Heilige Geist alle Konfessionen als "Mittel des Heiles" braucht, hat JK auch kein Problem damit, zwei Protestanten an erster Stelle zu nennen, wenn es um Vorbilder in Sachen Glaubenstreue geht. Das entgegenstehende Dogma ("Mag einer noch so viele Almosen geben, ja selbst sein Blut für den Namen Christi vergießen, so kann er doch nicht gerettet werden, wenn er nicht im Schoß und in der Einheit der katholischen Kirche bleibt" (DS 1351, zit. nach NR 1938, 350)) gilt in der V2-Sekte sowieso nichts mehr. An dritter Stelle hat immerhin ein V2-Sektierer die Ehre, von JK als Vorbild genannt zu werden, u.z. der Satansdiener Oscar Romero, "Erzbischof von San Salvador", der 1980 ermordet wurde. Romeros Glaubensbekenntnis in Kurzform: "I do not believe in death without resurrection. If they kill me, I will be resurrected in the Salvadoran people" [Ich glaube nicht an den Tod ohne Auferstehung. Wenn sie mich ermorden, werde ich im Volk von San Salvador auferstehen]. Nach V2-Lehre ist Jesus ja nur "in den Glauben seiner Jünger hinein" auferstanden"; die Auferstehung Christi war "kein historisches Ereignis". Romero soll verständlicherweise in der V2-Sekte "seliggesprochen" werden.
Die penetrant geheuchelte Schämerei der V2-Sekte für angebliche frühere Verbrechen der Kirche ist wiederum nichts Neues. Bekannt sind z.B. die Vergebungsbitten-Manie, das Gehetze gegen die Kreuzzüge, aber auch der Zwangsarbeiter-Schwindel. Auch mit dem Zitat von Las Casas kann sich die V2-Sekte nicht retten; hier die Fakten (J. Marx, Lehrbuch der Kirchengeschichte, Trier (8)1922, 705):
Der Süden Nordamerikas, Mittel- und Südamerika wurde im Laufe des 16. Jhrh. von den Spaniern erobert, nur das östliche Brasilien fiel den Portugiesen zu; die Franzosen kolonisierten die kleinen Antillen und das Gebiet des Lorenzstromes und des Mississippi, während die Engländer den Osten der jetzigen Vereinigten Staaten besetzten. Für die Bekehrung der Indianer taten die letzteren nichts, sie rotteten dieselben aus. In den Gebieten der katholischen Seemächte dagegen wurden die Indianer erhalten durch die Wirksamkeit der Missionäre, unterstützt von den Königen. Die Eroberer teilten das Land in Komtureien, denen die Eingeborenen als Sklaven zugewiesen wurden, mit der Verpflichtung, sie im Christentum zu unterrichten. Die Grausamkeit der Europäer, ihre schrankenlose Gewinnsucht (viele derselben waren goldgierige, ruchlose Abenteurer), ihre schlechten Sitten hinderten die Bekehrung der Indianer. Daher forderten die Missionäre, an ihrer Spitze edle Dominikaner Bartholomäus die Las Casas, später Bischof von Chiapa in Mexiko (gest. 1566) die 'geistliche Eroberung' der Länder, und vor allem in den Nomadengebieten freie Indianerniederlassungen, aus denen die Europäer ausgeschlossen seien (Reduktionen). Siebenmal zog Casas für seine geliebten Indianer nach Spanien, bis er endlich 1542 die gesetzliche Aufhebung der Sklaverei erreichte; allmählich ging man auch auf den Gedanken der Reduktionen ein, den die Jesuiten mit grosser Entschiedenheit durchführten, aber auch dadurch Veranlassung zu ihrer endlichen Vertreibung gaben. Die Bekehrung Süd-Amerikas vollzog sich stetig, aber nur langsam, weniger durch die Wanderprediger als durch die sesshaften Missionäre.

Und wenn der V2-Sektierer JK sich gegen Völkermord ausspricht, dann erinnern wir an die Feststellung: "Die V2-Sekte ist eine Völkermörder-Clique, wie unlängst der Ruanda-Vorfall eindrucksvoll veranschaulicht hat" (Nochmals Todesstrafe). Der Völkermord, den die V2-Sekte gezielt gegen die katholische Kirche betreibt, ist auch Thema zweier noch unveröffentlichter KzM-Texte. Von welcher bestialischen Grausamkeit die V2-Sektierer, angeleitet / angestiftet durch den "Heiligen Vater" Wojtyla, besessen sind, dokumentiert auch der Katholiken-Prozess. Wenn solche sadistischen Christenschlächter wie Wojtyla, Ratzinger, Lehmann etc. die "Friede-Freude-Eierkuchen"-Melodie trällern, braucht man nicht notwendig darauf hereinzufallen.

e) Fazit

Auch diese JK-"Predigt" ist nicht geeignet, uns von unseren Vorbehalten gegen Wojtylas Truppe abzubringen. Die Ausflucht, JK sei doch kein offizieller Sprecher der V2-Sekte, ist hinfällig, nicht nur deshalb, weil er ja seinen Stammplatz bei kath.de hat, sondern v.a. weil seine Aussagen sich mit denen der offiziellen V2-Leitung decken.

III. Hass gegen das Kreuz

"Jener schwäbische Lehrer, der sich jüngst das Recht erstritten hat, seine Klasse nicht unter dem Kreuzbild eines Gefolterten unterrichten zu müssen - können wir nicht auch ihn verstehen?"
Das Kruzifix-Verbot wird von JK nur kurz erwähnt, dennoch einige Anmerkungen dazu. Bekannt ist: Die V2-Sekte führt einen echten Anti-Kreuz-Zug, insbesondere was die Präsenz des Kreuzes im Alltag betrifft. Wir erinnern hier an die früheren Feststellungen, dass die V2-Sekte vom Hass gegen Christus, insbesondere gegen sein Kreuz, erfüllt ist. So verwendet Wojtyla noch immer Montinis "Hirtenstab", der mit einem verbogenen Spottkreuz, das die Würde Christi durch den Schmutz zieht, gekrönt ist. (s. den Segensempfang aus den Händen einer Shiva-Priesterin). Das Kreuz in Wojtylas Wappen ist ebenfalls verbogen und mit einem schiefen M (Freimaurer) bekleckst. Im offiziellen Symbol für die 2000er-Party kommt ebenfalls kein Kreuz vor, sondern nur verschiedenfarbige Trennungsmarkierungen. Das öffentliche Kruzifix-Verbot ist also nicht zuletzt Ausfluss der V2-Arbeit; für ihre Zerstörungsarbeit berufen sich die Verfassungsrichter grundsätzlich auf haltlose Phantastareien über Recht und Gesetz unter strenger Missachtung ihrer ausdrücklich erklärten Verantwortung vor Gott, und die V2-Sekte hofiert ihnen dafür ehrerbietig.
Ferner: Im Zuge der "Liturgiereform" wurden die Altäre aus den Kirchen verbannt und durch einen Luthertisch ersetzt, und gerne werden auch die Kreuze, die sich vorher im Altarraum, von dort verbannt. In der Krypta im Churer Seminar St. Luzi war denn auch gar kein Kreuz mehr vorhanden, nur noch ein hässliches Etwas, das, wie man uns versicherte, Christus darstellen sollte. Wenn das Kreuz in der Öffentlichkeit mit Spott besudelt wird, geht die V2-Sekte üblicherweise nicht dagegen vor (z.B. bei der Playstation).
So kann es auch nicht überraschen, dass die V2-Sekte sich nach anderen Symbolen umsieht, mit denen das Kreuz ersetzt werden soll. Zum Abschluss hier zwei Bilder der V2-"Pfarrei" St. Ludwig Ibbenbüren, zusammen mit der auf der Homepage angegebenen Beschreibung:
Der "Rote Punkt"

1. Alter Innenraum der Kirche
2. Pfarrkirche St.Ludwig

1. Die Kirche bis 1971
2. (ca. 6x6 Meter) Orientierungszeichen, Licht, Wärme, Leben, Zeichen für Christus, Auferstehung, die aufgehende Sonne des neuen Reiches Gottes, Hoffnung. 1996 durch den Künstler pinkfarben erneuert! Die andere Gestaltung (Leuchter, Ambo, Altar, Kreuz, Tabernakel, Fußboden) ordnet sich dem roten Punkt unter: Plexiglas, Edelstahl, weiße Fliesen, Zeichen dafür, daß Volk Gottes unterwegs ist und in der Kirche keine bleibende, wohnliche Stätte hat.


"Altar, Kreuz, Tabernakel ordnet sich dem roten Punkt unter."
Das ist nicht die christliche Religion.

[Zurück zur KzM - Startseite]