"Die
Kraft der Veränderung im Glauben an Jesus Christus
anzuerkennen und anzunehmen unterstützt die Christen auch
in ihrer Suche nach voller Einheit. [...] In dieser Woche des
Gebets für die Einheit der Christen wollen wir uns an den
Herrn wenden, daß er uns auf eine echte Gemeinschaft des
Glaubens hin öffne. [...] Auch unsere Berufung ist es,
immer wieder aus dem Gewohnten aufzubrechen – in die
Ungewißheit, aber auch in die Hoffnung hinein, in der
erbarmenden Liebe Gottes stets Geborgenheit zu finden." Dies
sagte
Joseph Ratzinger, vulgo "Papst
Benedikt XVI.", am 22.01.2012 im Vatikan.
Seit dem angeblichen "Zweiten Vatikanischen Konzil" (V2),
insbesondere mit seinem "Ökumenismus-Dekret Unitatis
Redintegratio" (UR), ist die "Einheit der Christen", die
"Ökumene", in aller Munde: "Die Einheit aller Christen
wiederherstellen zu helfen ist eine der Hauptaufgaben des
Heiligen Ökumenischen Zweiten Vatikanischen Konzils" (UR
I,1). Diese "Einheit" besteht aber nun nicht in der Wahrheit,
sondern nur im Kampf gegen die Wahrheit. Cf. UR I,3: "Der Geist
Christi hat sich gewürdigt, sie (i.e. die "getrennten
Kirchen und Gemeinschaften") als Mittel des Heiles zu
gebrauchen". Hiermit wird die unfehlbare Lehre (Dogma) von der
Heilsnotwendigkeit der Kirche ausdrücklich geleugnet. Somit
ist jeder, der sich zu V2 bekennt, wegen Irrlehre (Häresie)
aus der Einheit der Kirche ausgeschlossen.
"Die Kraft der Veränderung im Glauben an Jesus Christus",
von der Ratzinger jetzt schon wieder gesprochen hat, ist also in
Wahrheit eine radikale Veränderung des Glaubens an Jesus
Christus. Gem. V2 ist Christus nicht die Wahrheit, der es zu
folgen gilt; statt dessen gilt es, die christliche Wahrheit zu
verändern.
Tatsächlich wird in der V2-Gruppe auch recht oft der
Begriff Wahrheit gebraucht. Das Zitat aus UR I,3 lautet im
ganzen Satz: "Denn der Geist Christi hat sich gewürdigt,
sie als Mittel des Heiles zu gebrauchen, deren Wirksamkeit sich
von der der katholischen Kirche anvertrauten Fülle der
Gnade und Wahrheit herleitet." Die innere
Widersprüchlichkeit dieses Satzes lässt sich kaum
überschätzen. Also einerseits hat die katholische
Kirche die "Fülle der Gnade und Wahrheit", aber auch ohne
diese Fülle soll es das Heil geben. Letztlich braucht man
dann die katholische Kirche nicht mehr. Ja, eigentlich kann man
nur noch gegen ein System rebellieren, das behauptet, Dogmen,
d.h. unfehlbar wahre Sätze zu verkünden, wenn sich
doch angeblich der "Geist Christi" der Unwahrheit bedient.
Dementsprechend ist Rebellion gegen die Wahrheit das
Herzensanliegen der V2-Gruppe.
Hier einige Beispiele für den V2-Wahrheitsbegriff, also die
"Veränderung im Glauben an Jesus Christus":
1. "Im Unterschied zu einem sonst weit verbreiteten
Wahrheitsverständnis ist die Wahrheit im Sinn der Bibel
nicht einfach die Übereinstimmung zwischen dem Denken und
der Wirklichkeit (adaequatio rei et intellectus). Die Wahrheit
ist vielmehr ein Geschehen, in dessen Vollzug sich die
ursprüngliche Voraussetzung erst bewährt. Wahrheit
kann man nicht festhalten, Wahrheit stellt sich vielmehr heraus.
Wahrheit und Geschichte gehören hier unmittelbar zusammen"
(
Walter Kasper (u.a. "Sekretär des
Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der
Christen" (1999-2010), Mitglied der "Glaubenskongregation"),
Einführung in den Glauben, Mainz 1983, 60).
2. "Die Wahrheit, die eine Person ist, kann man nicht in
Sätze oder Instruktionen fassen. Wir kommen mit dieser
Wahrheit nie zu Ende." (Karl-Heinz Menke, V2-"Dogmatiker", Uni
Bonn, Interview mit domradio.de, 29.11.2011).
Dieser wandelbare, soz. "dynamische Wahrheitsbegriff" ist
unfehlbar als Irrlehre (Häresie) verurteilt: "Wer sagt, es
sei möglich, daß man den von der Kirche vorgelegten
Glaubenssätzen entsprechend dem Fortschritt der
Wissenschaft gelegentlich einen anderen Sinn beilegen müsse
als den, den die Kirche verstanden hat und versteht, der sei
ausgeschlossen" (NR 61, cf. DS 3043).
Als Prophet dieses dynamischen, d.h. häretischen
"Wahrheitsbegriffs" tat sich besonders
Karl
Rahner (1904 - 1984) hervor mit Sätzen wie: "Gewiss
müssen wir die Dogmen der Kirche und ihres Lehramtes
akzeptieren, aber es muss zugleich immer bedacht werden. dass
sie nur die Anfänge einer dogmatischen Entwicklung bilden,
sie also weiter zu entfalten sind" (ZKTh 99, Heft 1, 22).
Rahners "Grundkurs des Glaubens" (Freiburg (3)1984) hat denn
auch das erklärte Ziel: "Auf der einen Seite soll nicht
einfach katechismusartig und in den traditionellen
Formulierungen wiederholt werden, was das Christentum
verkündigt, sondern es soll diese Botschaft - soweit es in
einem solchen Versuch möglich ist - neu verstanden und auf
einen 'Begriff' gebracht werden" (GK5). Dieses
"Neuverständnis", oder im Ratzinger-Sprachgebrauch die
"Veränderung im Glauben", bedeutet einen Rundumschlag gegen
die "traditionellen Formulierungen" der unfehlbaren
Katechismuslehren. An die Stelle der christlichen Wahrheit tritt
bei Rahner, auch im "Grundkurs", das "anonyme Christentum", also
quasi ein christliches Bekenntnis ohne / gegen das christliche
Bekenntnis. Dies ist ein direkter Widerspruch (contradictio in
adiecto), ähnlich dem o.g. UR-Text, dass nichtkatholische
Gemeinschaften "Mittel des Heiles" seien.
Cf. Ralph M. Wiltgen (Der Rhein fließt in den Tiber. Eine
Geschichte des Zweiten Vatikanischen Konzils, Feldkirch (2)1988,
82): "Da die Stellungnahme der deutschsprachigen Bischöfe
regelmäßig von der europäischen Allianz
übernommen wurde und da die Stellungnahme der Allianz im
allgemeinen vom Konzil übernommen wurde, hätte ein
einzelner Theologe erreichen können, daß das ganze
Konzil seine Ansichten übernimmt, falls sie von den
deutschsprachigen Bischöfen übernommen worden
wäre. Einen solchen Theologen gab es: P. Karl Rahner S.J."
Cf. Joseph Ratzinger zu Rahners "Grundkurs": "Ein großes
Buch ... Man muß dankbar sein, daß Rahner als Frucht
seiner Bemühungen diese imponierende Synthese geschaffen
hat, die eine Quelle der Inspiration bleiben wird, wenn einmal
ein Großteil der heutigen theologischen Produktion
vergessen ist" (Theologische Revue, zit. nach GK-Buchumschlag,
1984). Und 2004 erklärte Ratzinger gegenüber "Radio
Stephansdom", er habe von Rahner "den Willen gelernt, Theologie
in der Verankerung des Glaubens zu leben und gerade so aus der
Dynamik des Glaubens weiter zu öffnen."
Kurzum: Rahner allgemein als "Geist des Konzils" und speziell
als Lehrer Ratzinger für einen häretischen,
"dynamischen" Wahrheitsbegriff!
Abschließend: Schon
seit über
fünfzehn Jahren versuchen V2-Gruppe und BRD, den
Verf. von den "traditionellen Formulierungen" des katholischen
Glaubens abzubringen und dazu zu zwingen, "aus dem Gewohnten
aufzubrechen in die Ungewissheit" und sich "aus der Dynamik des
Glaubens weiter zu öffnen". Aktuell geschieht dies z.B.
auch durch einen
Strafprozess, bei dem
der Verf. mit vier Jahren Gefängnis rechnen muss - die
wohlgemerkt immer wieder verlängert werden können, bis
der Verf. endgültig der katholischen Lehre abschwört
und die "Veränderung im Glauben an Jesus Christus anerkennt
und annimmt".
Leider kann der Verf. infolge einer
sehr
schweren Augenerkrankung (Netzhautablösung) praktisch
kaum noch Verteidigungsarbeit leisten, weder allgemein zum
katholischen Glauben noch konkret in irgendwelchen
"Strafprozessen". Es muss sogar mit einer weiteren Trübung
der Augen gerechnet werden; selbst völlige Erblindung ist
nicht sicher auszuschließen. Ratzingers "Woche des Gebets
für die Einheit der Christen" ist ein - vielleicht letzter
- Anlass für den Verf., sich gegen die V2-"Veränderung
im Glauben an Jesus Christus" auszusprechen.
Aktualisierung 09.02.2012
Auf der weitaus größten Vatikanum-2-Nachrichtenseite,
i.e. kreuz.net, wurde die Pressemeldung "Benedikt XVI. und die
Ökumene" nun (leicht abgeändert) veröffentlicht
als Artikel "In der Konzilskirche regiert der logische
Widerspruch" in der Rubrik "Sedisvakantismus":
http://kreuz.net/article.14664.html
http://www.webcitation.org/65KN74ih5
Dazu wurde als Kommentar Nr. 139 eingetragen:
a****
Schon über hundert Kommentare - und allesamt
bestätigen sie die Richtigkeit meiner Position
nachdrücklich. z.B.:
a) Lingen-Bashing, selbst mit Hohn und Spott über meine
Augenerkrankung, ist per se nur selbst-diskreditierend.
b) Lügen wie, ich sei "
Häretiker"
/ meine Weihe sei "unerlaubt" / "ungültig", sind
moraltheologisch eine Todsünde, strafrechtlich eine schwere
Verleumdung.
Zugegeben, solche Verleumdungen sind als solche vielleicht nicht
für jedermann sofort zu durchschauen, deshalb nochmals der
Hinweis:
Um jemanden der Häresie bezichtigen zu können, muss
man grundsätzlich zwei Dinge leisten: 1. Dem Beschuldigten
eine spezielle Aussage nachweisen; 2. diese spezielle Aussage
als Häresie nachweisen. Der Verleumder "Brandenburgis"
leistet weder das eine noch das andere. Besonders pikant: Diese
totale Fehlleistung leistet er ausgerechnet als Kommentar zu
einem Text, wo es genau um diese beiden Dinge geht: Es wird ein
Satz von V2 zitiert und dieser als Häresie erwiesen.
Zu meiner Weihe gibt es nicht nur bei mir klare Beweise, dass
diese Weihe sowohl gültig als auch erlaubt war (s. z.B. "
Bistum Freiburg gegen Bischof Schmitz").
Franz Schmidberger hat selbst beurkundet, dass Bischof Schmitz
vom alt-römisch-katholischen Glauben abgeschworen hat, und
als Schmitz mich weihte, hatte er die Lefebvre-Gruppe schon
längst verlassen.
Und dass der Sedi-Saustall der ärgste Saustall ist,
gehört sowieso zu meinen nachdrücklichsten Aussagen;
für Begründung s.
"Willkommen
im Club" etc.
****b
[
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