Hungerstreik gegen Abtreibung oder Selbstmord
- Pressemitteilung: Zur angeblichen "Bußübung" von
Dr. Josef Preßlmayer -
(Kirche zum Mitreden, 01.11.2010)
Der Wiener Psychologe Dr. Josef Preßlmayer, momentan
(31.10.2010) 68 Jahre alt und nur noch 55 kg schwer, fastet seit
geraumer Zeit vor der "Apostolischen Nuntiatur in Wien". Laut
Preßlmayer ist die katholische Kirche eine "Komplizin der
Abtreibungshenker", und dagegen richtet sich sein Hungerstreik.
Preßlmayers Handlungen und Äußerungen sind klar
durch und durch antichristlich.
1. Die "Apostolische Nuntiatur in Wien" gehört zur Gruppe des
sog. "Zweiten Vatikanischen Konzils" (V2), ist also nicht die
katholische Kirche. Der Verf. hat Preßlmayer auf den sog.
"Sedisvakantismus" ("der bislang letzte Papst war Pius XII.")
aufmerksam gemacht, aber dazu nur die Reaktion erhalten: »Sie
haben in Vielem Recht, doch Heilige wie Franziskus und Selige wie
Mutter Theresa sowie tiefgründige, lebensverteidigende
Lehrschriften wie „Evangelium vitae“ gibt es nur in dieser Kirche
und deshalb "trete ich auf, aber nicht aus".« Dazu: a)
Franziskus ist ein Heiliger der katholischen Kirche. b) Die V2-"Selige" "Mutter Teresa" war eine
radikale Kirchenfeindin und V2-Anhängerin, für jeden
unleugbar offenkundig z.B. mit ihrer rigorosen Ablehnung des Dogmas
von der Heilsnotwendigkeit der Kirche. Laut Teresa sollte "ein Hindu
ein besserer Hindu, ein Buddhist ein besserer Buddhist" werden.
Bekannt ist das Photo von Teresas Teilnahme am Kult vor einer
Buddha-Statue. c) "Evangelium vitae" ist eine "Enzyklika" von Karol
Wojtyla ("Papst Johannes Paul II."). Zu ihren Kernaussagen
gehört die Ablehnung der theologischen Lehre vom "Limbus" ("puerorum" / "parvulorum"), d.h.
der "Vorhölle" als Ort für die "(kleinen) Kinder", die
ungetauft sterben. Mit der Limbus-Lehre wird das Dogma von der
Heilsnotwendigkeit der Taufe verteidigt, dementsprechend wird diese
Lehre von der V2-Gruppe abgelehnt. Die Abtreibung wurde
übrigens von der katholischen Kirche immer, also lange vor
"Evangelium vitae", verurteilt, d.h. "lebensverteidigende
Lehrschriften" gibt es durchaus auch in der katholischen Kirche.
Kurzum: Es spricht nichts dafür, aber alles dagegen, dass die
V2-Gruppe die katholische Kirche ist. Preßlmayer
versperrt sich gegen die Wahrheit und bringt obendrein völlig
absurde Pseudo-Argumente für seine Position.
2. Mit "Streik" ist normalerweise ein "Arbeitsausstand" gemeint. Mit
einem Streik "kann gegen die Gerechtigkeit gesündigt werden
durch ungerechte Ziele (übermäßige Forderungen) und
durch ungerechte Mittel (Vertragsbruch, Drohung, Gewalt). [...] Die
öffentliche Wohlfahrt verbietet vor allem den Streik in solchen
Betrieben, die zur Erhaltung des Lebens, der Gesundheit, der
Sicherheit unbeteiligter und unschuldiger Bürger unentbehrlich
sind" (J. Mausbauch, Katholische Moraltheologie, Bd, 3, Münster
(8)1938, 275).
Zum Ziel: Preßlmayer will ganz ausdrücklich gegen die
"Mitwirkung der Kirche an der Massenvernichtung ungeborener Kinder"
protestieren. D.h. Preßlmayer verbreitet an erster Stelle die
antichristliche Ideologie von "Vatikanum 2", eben indem er die
V2-Gruppe als katholische Kirche hinstellt und damit die -
zugegebenermaßen antichristlichen - Handlungen der V2-Gruppe
der katholische Kirche anlastet. Damit ist Preßlmayers Ziel
bereits zu verurteilen.
Aber selbst, wenn Preßlmayer nur ein akzeptables, ja
vorbildliches Ziel hätte wie die Ächtung der Abtreibung,
bleibt noch immer sein Mittel zu verurteilen. Denn mit seinem
maßlosen Hungern, erst recht angesichts seines Alters, belastet er seinen Körper in unvertretbarem
Maße. Preßlmayers angebliche "Bußübung"
erscheint somit als Selbstmord auf
Raten. S. dazu: "Das Ausmaß der Verpflichtung zu
äußerer Abtötung und speziell zum Fasten ist
für den einzelnen sehr verschieden je nach Anlage, Lebenslage
und Beruf. Wer an sich schon ein hartes, entbehrungsreiches Leben
führt, vor allem aber wer krank ist, ist im allgemeinen zu
keinen äußeren Bußübungen mehr verpflichtet,
ja viele äußere Abtötungen wären für
solche unerlaubt. [...] Durch Überschreiten des rechten
Maßes verliert die Bußübung sofort den
Tugendcharakter, weil sie immer auch irgendwie ein Akt der Tugend
der Mäßigung sein muß. Der bußstrenge hl.
HIERONYMUS mahnt: »Kein maßloses, gewaltiges Fasten
befehlen wir. Dadurch werden schwächliche Körper ruiniert.
Und das Kranksein stellt sich ein, bevor das Fundament der
Heiligheit gelegt ist« [FN: HIERONYMUS, Ep. 130 PL 22,1116].
THOMAS VON AQUIN bringt eine Hieronymus zugeschriebene Mahnung:
»Es ist kein Unterschied, ob du dich in langer oder kurzer
Zeit umbringst. Einen Raub bringt der zum Opfer dar, der seinen Leib
durch allzu schlechtes und karges Essen oder durch zu wenig Schlaf
maßlos zerquält«" (B. Häring, Das Gesetz
Christi, Freiburg 1954, 541).
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