Gesunde Ernährung als Quasi-Religion
"Gerade noch als Heilsbringer gefeiert, entpuppt sich ein Vitamin oft
wenig später als gesundheitsgefährdend, ja vielleicht sogar
tödlich.
Von A bis K ist kaum eine Substanz dabei, von der inzwischen nicht auch
einige Schattenseiten entdeckt worden sind" (
scinexx.de,
GFDL
Vitamine im Zwielicht. Nutzen und Schaden von Radikalfängern,
Rauchervitaminen und Co., 22.02.2008).
"Wenn ich die Behauptung aufstelle, dass Sie mit mehr Kalorien mehr
abnehmen können, scheine ich gegen ein Dogma der Schulmedizin zu
verstoßen: Eine Kalorie ist immer und überall eine Kalorie,
etwas
anderes zu behaupten ist Häresie" (Robert C. Atkins, Die neue
Atkins-Diät. Abnehmen ohne Hunger, München (4)2004, 78f)
"Zunehmend ist eine neue Art der Essstörung zu beobachten, bei der
die Betroffenen eine Besessenheit für eine
gesundheitsfördernde Ernährung entwickeln. Laut der
Schweizerischen Vereinigung für Ernährung nimmt die
Häufigkeit dieser als “Orthorexie” oder “Orthorexia nervosa” (vom
griechischen “orthos” = richtig und “orexis” = Appetit) bezeichneten
neuen Essstörung bedenkliche Ausmaße an. [...] Eine starke
Willenskraft ist notwendig, um die eigenen Regeln einzuhalten.
Orthorektiker haben ein hohes Selbstgerechtigkeitsgefühl und
fühlen sich anderen, die sich nicht im gleichen Maße selbst
kontrollieren, überlegen. “Jemand der den ganzen Tag damit
verbringt nur Tofu und Quinoa Kekse zu essen, kann sich so heilig
fühlen wie jemand, der sein ganzes Leben der Unterstützung
der Obdachlosen gewidmet hat” sagt Dr. Steve Bratman, der die
Orthorexie 1997 als erster beschrieb." (eufic.org, Orthorexia nervosa –
wenn gesundes Essen nicht länger gesund ist, Food Today 03/2004).
Es gibt also nicht nur eine enorme Gedankenlosigkeit bei der
Ernährungsthematik, sondern auch eine schon kultische
Beschäftigung mit der Ernährungsthematik. Zudem grassiert die
Vergötzung des Leibes, der Körperkult mit "Beauty"-Industrie
und Fleischbeschau, wobei bisweilen die Gesundheit dem Schlankheitswahn
geopfert wird: 2006 starb das brasilianische Fotomodel Ana Carolina
Reston (21) an den Folgen einer Magersucht; 2007 starb das
uruguayanische Model Luisel Ramos an einem Herzinfarkt infolge von
Mangelernährung.
In der herrschenden antichristlichen Ideologie wird "Sünde"
allgemein als etwas Positives, Erstrebenswertes gesehen und vermarktet.
Viele assoziieren mit dem Begriff "sündigen" Unzucht, oft aber
auch
"gutes Essen". In einem Café fragte eine Bedienung: "Den Kuchen
mit oder ohne Sünde" - wobei Sünde als Synonym für Sahne
gebraucht wurde. "Milka" von Krafft Jacobs Suchard ist angeblich "die
zarteste Versuchung, seit es Schokolade gibt". Langnese Iglo hat von
der Eissorte "Magnum" neuerdings ein Produkt "Temptation" (Versuchung)
im Angebot. Und in einer Langnese-Pressemeldung (06.08.2003) wird
geworben: "Süße Sünden in 7 Variationen. 7 Mal neues
Magnum bedeutet auch sieben Mal fantastischer Eisgenuss. Wollust,
Faulheit, Völlerei, Neid, Habgier, Rache und Eitelkeit
heißen die charmanten Eise - und sind mit ihren
außergewöhnlichen Zutaten ein echtes Must-Have für
Genießer. Wer es sich richtig gut gehen lassen möchte, ist
z.B. mit der dekadenten "Völlerei" bestens bedient: Ein
kräftiges, doppelt getauchtes Schokoladeneis in Classic- und
weißer Schokolade. Auch die sechs anderen Varianten garantieren
geschmackliche Abwechslung bei der kleinen Sünde zwischendurch."
In gewisser Weise hat übrigens auch der Spruch "Mens sana in
corpore sano" einen religiösen Bezug, denn vollständig
heißt es bei
Juvenal: "Orandum est, ut sit mens sana in corpore sano" [Wenn man denn
überhaupt meint, beten zu müssen, dann soll man wenigstens um
körperliche und geistige Gesundheit beten] (Satiren 10,356).
Insofern ist es auch nicht Juvenals Grundaussage, dass ein gesunder
Körper die unerlässliche Voraussetzung für einen
gesunden Geist ist. So wird der Spruch aber meist verstanden und
gebraucht, und es lässt sich wohl immerhin nicht ganz leicht
verneinen, dass ein
gewisser Zusammenhang zwischen Körper und Geist besteht. Man denke
auch an die organischen Fehlfunktionen, mit denen
psychotische Störungen einhergehen. Bestimmte Nährstoffe
scheinen für die Hirntätigkeit (Konzentration,
Gedächtnis etc.) besonders förderlich zu sein; die
körperliche Schwäche, die aus Nährstoffmangel
resultiert, wirkt sich jedenfalls auch auf die Geisteskräfte aus.
Katholische Lehre
"Wie die heutige Medizin
(Psychosomat. Medizin, Medizin. Anthropologie,
Tiefenpsychologie) immer deutlicher sieht, haben manche organ. Leiden
ihren Ursprung im Seelischen u. wiederum seelischen Leiden im
Körperlichen. Die Sorge für die eigene Gesundung u.
Gesunderhaltung ist Pflicht: der Schöpfer gab dem Menschen die
natürl. Ordnung, die natürlichen Kräfte, um mit ihnen
das Heil zu wirken. Die Erbsünde störte auch die natürl.
Ordnung, die leibl.-seelische Harmonie, u. brachte Krankheit u. Tod"
(Wendelin Rauch (Hg.), Lexikon des katholischen Lebens, Freiburg 1952,
Art. Krankheit, 657).
Christen sollte sich nicht einfach unbedacht gehen lassen, auch nicht
in die Breite. Allgemein
die Tugendlehre, besonders die Kardinaltugend der Mäßigung,
als auch ganz konkrete kirchliche Vorschriften (Fastenzeit, Quatember,
bestimmte Vigilien) haben das
Fasten zum
Gegenstand. Als Christ sollte
man die Freiheit gegenüber den geschaffenen Dingen bewahren; man
darf beim Genuss der irdischen Dinge nicht den Schöpfer vergessen,
und das Fasten dient dazu, eben diese Ausrichtung auf den Schöpfer
zu bewahren und zu intensivieren. Halten wir uns also an die
Empfehlungen der Heiligen:
"Das Ausmaß der Verpflichtung zu äußerer Abtötung
und speziell zum Fasten ist für den einzelnen sehr verschieden je
nach Anlage, Lebenslage und Beruf. Wer an sich schon ein hartes,
entbehrungsreiches Leben führt, vor allem aber wer krank ist, ist
im allgemeinen zu keinen äußeren Bußübungen mehr
verpflichtet, ja viele äußere Abtötungen wären
für solche unerlaubt. [...] Durch Überschreiten des rechten
Maßes verliert die Bußübung sofort den
Tugendcharakter, weil sie immer auch irgendwie ein Akt der Tugend der
Mäßigung sein muß. Der bußstrenge hl. HIERONYMUS
sühnt: »Kein maßloses, gewaltiges Fasten befehlen wir.
Dadurch werden schwächliche Körper ruiniert. Und das
Kranksein stellt sich ein, bevor das Fundament der Heiligheit gelegt
ist« [FN: HIERONYMUS, Ep. 130 PL 22,1116]. THOMAS VON AQUIN
bringt eine Hieronymus zugeschriebene Mahnung: »Es ist kein
Unterschied, ob du dich in langer oder kurzer Zeit umbringst. Einen
Raub bringt der zum Opfer dar, der seinen Leib durch allzu schlechtes
und karges Essen oder durch zu wenig Schlaf maßlos
zerquält« [FN: S. th. ii II q 147 a l ad 2; vergleiche
Corpus Juris Canonici, De consecrationibus dist. 5 cap. Non
immediocriter]" (B. Häring, Das Gesetz Christi, Freiburg 1954,
541).
Gutes Essen an sich ist natürlich nicht unbedingt sündhaft:
Als Christ darf man die geschaffenen Dinge durchaus im
vernünftigen Rahmen gebrauchen, und gelegentlich z.B. etwas
Süßes muss nicht schlecht sein. Man sollte die Sprechweise
"sündigen" i.S.v. "gut essen" also meiden, schon weil sie
schlichtweg
irreführend ist, und zumal sie sicherlich der Verhöhnung der
chrisltichen Lehre dient. Es ist also auch nicht unbedingt immer eine
Sünde, ein Eis zu essen; ob man allerdings als Christ Produkte von
Langnese essen sollte, ist wieder eine andere Frage.
Fettsucht - Der breite Weg ins Verderben
Eines vorweg: Der Untertiitel zu diesem Text lautet *nicht*
"Ernährungstipps", "Gesundheitstipps" o.ä., analog zu "
Zahnpflegetipps". Wegen der unüberschaubaren
und v.a. hochgradig widersprüchlichen Forschungsergebnisse der
Ernährungswissenschaften (s.u.) ist es hier vornehmlich das
Anliegen, die
Gesundheit als bedingt erstrebenswertes Gut darzustellen: Jeder soll
zwar eine gesunde Lebensführung anstreben, aber wie das ganz
konkret im einzelnen für ihn aussehen mag, das kann hier nicht
letztverbindlich beantwortet werden; die Bedingtheit der
ernährungswissenschaftlichen Forschungsergebnisse, v.a. aber die
Bedingtheit der Gesundheit an sich darf dabei nicht vergessen werden.
Schon seit geraumer Zeit war ein KzM-Text z.Th. "gesunde
Ernährung" angedacht. Grundlegend waren dabei v.a. zwei
Anlässe: a) die magere Situation des katholischen Klerus und b)
die zunehmende Zahl der
Fettsüchtigen.
Zu a) Wir sind schlichtweg
der Meinung, dass heute ein Kleriker über stabile Gesundheit
verfügen muss: Er muss also im vernünftigen Rahmen
dafür sorgen, von körperlichen Gebrechen weitgehend frei zu
sein, ja er muss über ein gesundes Maß an körperlicher
Belastbarkeit verfügen. Wer nur jahrzehntelang anderen vorjammert,
dass er doch nur alt und schwach und krank ist und dementsprechend
eigentlich kaum etwas für die Kirche tun kann, der ist nicht
unbedingt ein leuchtendes Vorbild christlichen Eifers. Ähnliches
gilt für den, der sich nur von (Zahn-) Arzt zu (Zahn-) Arzt
schleppt, dadurch (fremdes oder eigenes) Geld vernichtet und im
Endeffekt tatsächlich kaum etwas für die Kirche tun kann.
V.a. aber
muss man heute als katholischer Priester mit einer ungeheuerlichen und
unaufhörlichen Schikane rechnen, und wer als Bischof jemanden
zum Priester oder gar Bischof weiht, der nicht auch gesundheitlich
gefestigt ist, der muss sich die
Frage nach seinem Verantwortungsbewusstsein gefallen lassen. Zu b) "64
Prozent aller erwachsenen US-Amerikaner haben heute einen
Body-Mass-Index (BMI) von mehr als 25 und gelten damit
definitionsgemäß als zu dick. Davon ist sogar die
Hälfte fettleibig mit einem BMI von über 30. Und Europa
schließt allmählich auf zu den übergewichtigen USA: In
Deutschland wiegen inzwischen 41 Prozent der Erwachsenen zu viel.
Selbst die südeuropäischen Nachbarländer bleiben nicht
verschont – mediterrane Kost hin oder her. In Spanien gelten
mittlerweile 40 Prozent als gordos . Auch die Franzosen klagen
über die Entwicklung zu einer dicken Gesellschaft; dort liegt die
Quote bei 30 Prozent. Fettsucht (Adipositas) und Übergewicht
machen auch schwer krank. Mittlerweile sind sie zu einer Volkskrankheit
der westlichen Industrienationen geworden. Adipositas sei das
Gesundheitsproblem Nummer eins des Jahres 2004, mahnt die
Weltgesundheitsorganisation und weist darauf hin, dass sich die Anzahl
der Fettsüchtigen in 20 Jahren verdoppelt hat" (Sabine Etzold,
Essen lernen! Fast die Hälfte der Deutschen ist zu dick. Wer
dauerhaft abnehmen will, muss seine Lebensweise ändern, Die Zeit
01.04.2004). Die Trägheit, gegen die ungeheuerlichen
Missstände aller Art vorzugehen, hat in der Fettsucht quasi einen
sichtbaren Niederschlag gefunden. Statt die Probleme anzugreifen,
greift man lieber zu Süßigkeiten und anderen Suchtmitteln.
Statt die Probleme zu beherrschen, verliert man lieber jede
Beherrschung, den Bereich der Ernährung eingeschlossen. Das
heißt
natürlich nicht, dass ein Dicker nicht in den Himmel
kommen kann; der hl. Kirchenlehrer Thomas von Aquin (1225 - 1274) war
nicht gerade unterernährt. Aber vielleicht in gewissem Maße
ähnlich dem materiellen Reichtum stellt die Fettsucht einen
Ballast auf dem Tugendweg dar, der gerade heute - ähnlich wie
Karies (Zahnfäule) - für viele
eigentlich gar keiner mehr zu sein
braucht. Wobei der verantwortungsbewusste Umgang auch mit Reichtum
moralisch sehr hochstehend sein kann (etwa als Leiter einer Firma);
hingegen dürfte es nicht leicht fallen, gute Gründe für
Fettsucht zu nennen.
Die Möglichkeiten, ein normales Gewicht zu erreichen und
zu halten, sind heute für viele schlichtweg hervorragend,
besondere Umstände wie
Folter durch die brd
jetzt mal außen vor gelassen. Wer sich
vielleicht gesträubt hat, sein Normalgewicht zu erreichen, mag
diesen Text als freundliche Einladung, wenn auch beileibe nicht als
fertige Anleitung sehen,
sich auf den Weg zu machen und auf diesem Weg zu bleiben.
Einschätzung der eigenen Gesundheit
Auch wenn es bzgl. gesunder Ernährung die widersprüchlichsten
Positionen gibt, so besteht bzgl. der Indikatoren von Gesundheit resp.
Krankheit recht oft eine bemerkenswerte Eintracht. Einhellige Meinungen
sind zwar an sich auch noch kein unumstößlicher Beweis
für die Richtigkeit einer Hypothese, aber hier ist das Maß
der Wahrscheinlichkeit doch oft noch erträglich.
Untergewicht / Normalgewicht / Übergewicht
Vor einigen Jahrzehnten galt noch als gängige Methode zur
Einschätzung seiner Gewichtsklasse: "Körpergröße
in Zentimeter minus hundert". Wer 1,90 m groß ist, darf also
maximal 90 kg wiegen; er sollte aber auch nicht über 20% weniger
wiegen. Wer 1,90 m groß ist, sollte also
mindestens 72 kg wiegen.
Die seit einigen Jahren beliebteste Methode, um seine Gewichtsklasse
einzuschätzen, dürfte der o.g. "
Body
Mass Index" (BMI) sein: Gewicht (kg), geteilt durch die
Größe (m) zum Quadrat: kg/m2. Zum komfortablen Ausrechnen gibt
es im
Internet unzählige Seiten mit entsprechdem Script. Um also den
Bereich des Normalgewichts festzulegen, rechnet man dementsprechend
Körpergröße zum Quadrat mal BMI:
m2 x BMI. Der Bereich des
Normalgewichts liegt
bei einem BMI von 20 bis 24,9. Wer 1,90 m groß ist, sollte
also mindestens 72 kg (3,61 x 20) und darf maximal 90 kg (3,61 x
24,9) wiegen.
Diese Richtwerte müssen allerdings ggf. nach Alter, Geschlecht,
Muskelbau etc. noch angepasst werden. Trotzdem: Der BMI dient
wenigstens als brauchbarer Anhaltspunkt.
Blutdruck und Puls
Den Puls kann man zwar selbst relativ leicht mit dem Zeigefinger am
Hals oder am Handgelenk messen,
man braucht also nur noch eine Uhr dazu: einfach für zehn Sekunden
die Schläge zählen. Für den Blutdruck hingegen
benötigt man spezielle Geräte. Da wird es nun etwas
schwieriger. Theoretisch kann man zwar an verschiedenen Stellen
kostengünstig oder gar kostenlos den Blutdruck messen lassen, z.B.
in Apotheken, bei der Blutspende etc. Allerdings ist hier
äußerste Vorsicht geboten, dass man nicht dem
Weisskittel-Syndrom erliegt: Aus Aufregung / Angst, dass vom Arzt oder
Apotheker zu hohe Werte festgestellt werden, steigen die Werte in
schwindelnde Höhen, so dass jemand, der eigentlich einen normalen
oder gar "zu niedrigen" Blutdruck hat, plötzlich als hochgradig
gefährdeter Hypertoniker erscheint. Dazu ein Ausschnitt aus dem
Aufsatz von Hans-Heinrich Jörgensen,
"Hoher Blutdruck - einmal anders gesehen" ("Der Heilpraktiker -
Volksheilkunde" 4/2002):
»Sinnvollerweise sprachen wir früher vom
Erfordernishochdruck mit der Faustregel "Lebensalter plus 100". Davon
hat sich die moderne Medizin verabschiedet, und sie postuliert einen
starren Blutdruck von 140 systolisch als allgemeingültig, selbst
noch für den 80jährigen. Und hat der beim morgendlichen
Arztbesuch trotz Erwartungsspannung und dadurch oft ausgelöster
"Weißkittelhypertonie" immer noch einen normalen Blutdruck, dann
bekommt er eine Langzeitmessung - und die weist garantiert irgendwann
einmal ein paar Spitzenwerte auf, die dann eine Therapie
begründen. Dabei verkennen wir allzu gern, dass der Blutdruck ja
keine starre Größe ist, sondern mit jeder Minute schwankt,
weil er sich den Notwendigkeiten anpasst. Zum Treppensteigen braucht es
mehr Blut in den Beinen, zum Ärgern im Gehirn, und das geht nicht
ohne mehr Druck. Mit den meisten Blutdrucksenkern wird diese
physiologische Anpassungsfähigkeit herabgesetzt. Obwohl die
korrekte Blutdruckmessung eine hohe Kunst ist, wird sie allerorts auf
die jüngste Helferin delegiert, selbst in der Apotheke kann man
sich für einen halben Euro erschrecken lassen wie in der
Geisterbahn. Und mit der Missachtung aller möglichen Fehlerquellen
stempeln wir ein Menschenheer zu behandlungsbedürftigen
Patienten.«
Mittlerweile gibt es in vielen
Apotheken - und gelegentlich auch in Supermärkten - leicht zu
bedienende, relativ erschwingliche Messgeräte. Die Anschaffung
eines solchen Geräts z.B. für die Familie sollte man wohl
nicht für immer kategorisch ausschließen. Festzustellen ist,
dass von Ärzten etc. erfahrungsgemäß
ausschließlich Blutdruckmessgerät für den Oberarm,
nicht aber für das Handgelenk verwendet werden; das sollte man bei
der Anschaffung eines Gerätes bedenken. Die Messung selbst dauert
i.d.R.
weniger als eine Minute, danach werden drei Werte angezeigt: 1. der
systolische Druck (das Herz "zieht sich zumammen", ist also angespannt
und pumpt Blut in den Kreislauf), 2. der diastolische Druck (das Herz
"entspannt sich" beim Rückfluss des Blutes, 3. der Puls:
Während Bluthochdruck allgemein als äußerst verbreitete
und auch gefährliche, womöglich dringend
therapiebedürftige Fehlfunktion bezeichnet wird, wird "zu
niedriger Blutdruck" nicht immer unbedingt als schädlich
klassifiziert. Immerhin: Wer einen niedrigen Blutdruck hat,
bei dem ist auch die Wahrscheinlichkeit von Schlaganfall und
Herzinfarkt
eher niedrig. Allerdings fühlt man sich mit einem zu niedrigen
Blutdruck womöglich sehr schlaff, und die Blutversorgung ist
womöglich nicht immer vollkommen ausreichend, weswegen dieser
Zustand wohl
auch nicht erstrebenswert ist.
Wie schon aus dem o.g. Aufsatz von Hans-Heinrich Jörgensen gesagt,
ist nicht nur die Blutdruckmessung als solche fehleranfällig,
sondern auch die Einschätzung des "optimalen" Blutdrucks.
Überwiegend wird man aber wohl Empfehlungen finden, dass der
optimale Blutdruck eines Erwachsenen zwischen 110-120 mm/hG systolisch
und 70-80 mm/hG diastolisch liegen soll. Beim Puls gibt es
ähnliche Schwankungen; bei manchen Leistungssportlern liegt der
Ruhepuls unter 60 Schlägen/min, während im allgemeinen
Ruhewerte bis zu 80 als nicht ungewöhnlich gelten.
Das Blut
Ab einem bestimmten Alter kann man auf Kosten der Krankenkasse
Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen, darunter auch
Untersuchungen des Blutes. Der jeweilige Facharzt schickt das Blut dann
an ein Labor, und man erhält nach einigen Tagen eine
Übersicht wie diese:
Hier nur mal in aller Kürze und ohne Anspruch auf
Vollständigkeit Hinweise, weshalb diese Werte
interessant sind:
Substanz
|
Laborempfehlung
|
Bedeutung
|
Natrium
|
134 - 150
mmol/l |
Zellfunktionalität,
Volumenregulation des Wasserhaushalt |
Kalium
|
3.5 - 5.6
mmol/l |
Zellfunktionalität,
Volumenregulation des Wasserhaushalt (ähnlich Natrium) |
Calcium
|
2.2 - 2.7
mmol/l |
("Kalzium") Zähne, Knochen, Muskelfunktionen, Blutgerinnung
etc. |
Eisen |
35 - 168
µg/dl |
Sauerstofftransport
|
Kreatinin |
bis 1.30 mg/dl |
harnpflichtiges
Stoffwechselprodukt des Kreatin (Säure zur Energieversorgung der
Muskeln) |
Harnstoff |
10 - 50 mg/dl |
harnpflichtiges
Stoffwechselprodukt von Eiweißen |
Harnsäure
|
bis 7.0 mg/dl |
Abbauprodukt von Purinen
(Bausteine
der Nukleinsäuren); Gefahr bei
zu hoher Konzentration: "Gicht" (Ablagerungen in Gelenken) |
Cholesterin
|
bis 199 mg/dl |
Blutfett; bei zu hoher
Konzentration z.B. Arterienverkalkung; der Wert setzt sich zusammen aus
LDL- (Low-Density-Lipoprotein, "böses") und HDL- (High-D-L,
"gutes")
Cholesterin. Der LDL/HDL-Quotient sollte optimal bei höchstens
drei liegen, d.h. bei einem Cholesterin-Gesamtwert von 200 mg/dl
sollten höchstens 150 mg/dl LDL- und mindestens 50mg/dl
HDL-Cholesterin vorhanden sein. Ab einem Verhältnis 5:1 LDL:HDL
spricht man von hohem Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung / eines
Schlaganfalls.
|
Blutzucker im Serum
|
60 - 126 mg/dl |
Energielieferant; bei dauerhaft
zu hohem Wert oft Diabetes, bei zu niedrigem Wert Symptome wie Zittern,
Schweißausbrüche; wird durch die Bauchspeicheldrüse
reguliert.
|
TSH basal
|
0.27 - 4.2
µIU/ml |
(Thyreoidea-stimulierendes
Hormon / Thyreotropin) zur Hormonregulation / Funktion der
Schilddrüse |
Ebenfalls ab einem bestimmten Alter sinnvoll sind weitergehende
Untersuchungen wie Ultraschall (Herzecho). Außerdem interessant
ist der "Belastungs-EKG", wobei Puls etc. unter Dauerbelastungen wie
Radfahren oder Laufen gemessen werden; die erbrachte Leistung wird in
Watt gemessen. Ein konkretes Beispiel: Ein 30-jähriger mit 90 kg
Normalgewicht müsste das Dreifache seines Gewicht in Watt
schaffen, d.h. 270 Watt. Für jedes weitere Lebensjahr zieht man
ein Watt ab, also ein 40-jähriger müsste 260 Watt schaffen.
Schafft er sogar noch 300 Watt, ist seine Belastbarkeit "exzellent".
Solche Tests werden z.B. auch bei Aufnahmeprüfungen für
bestimmte
Berufe verlangt; man sollte fragen dürfen, ob nicht auch für
den
Priesterberuf zumindest ansatzweise ein körperlicher
Belastungstest
sinnvoll wäre.
Normalgewicht und allgemeine Gesundheit erreichen und erhalten
Diäten
Zunächst sollte klar sein, dass das Normalgewicht eben nur ein
Parameter bei der Gesundheit ist, wenn auch ein sehr wichtiger. Auch
lassen sich gewisse unangenehme gesellschaftliche Folgen des
Übergewichts (und daraus resultierende psychische Belastungen)
nicht immer völlig ausschließen. Wohl nicht zuletzt deswegen
überschlagen sich die Illustrierten regelrecht mit immer neuen
"Diäten", während andere Aspekte der Gesundheit, wenn
überhaupt, dann nur stiefmütterlich anklingen: In erster
Linie will man "sich sehen lassen können", man will auf Photos
"eine gute Figur" machen.
Die Zeitschrift der Bundeszahnärztekammer, zm - Zahnärztliche
Mitteilungen, hat in der aktuellen Ausgabe Heft 6/2008 die "Titelstory"
"Dauerhaft abnehmen". Der Artikel "Speck weg und trotzdem bohren" von
Dorothee Hahne enthält die Erkenntnis:
a**** Mit welchem Konzept gelingt es, ungeliebte Fettpolster auf Dauer
loszuwerden? Das Angebot an Diäten und Abnehmprogrammen ist
unüberschaubar groß, und es ist schwierig zu bewerten, ob
sie etwas taugen oder nicht. Zusätzlich muss ja auch noch
überlegt werden, ob sich diese Maßnahme in den
täglichen Arbeitsablauf einbauen lässt. Generell sollte man
die Finger von Diäten lassen, die einen hohen Gewichtsverlust
innerhalb kurzer Zeit in Aussicht stellen - womöglich ganz ohne
Änderung der Lebensgewohnheiten. Vorsicht ist außerdem
angebracht, wenn weniger als 1 200 kcal oder weniger als fünf
verschiedene Lebensmittel pro Tag erlaubt sind oder wenn die Diät
an den Kauf von bestimmten Produkten gekoppelt ist. Und egal, ob man
sich eine Weile von Ananas, Eiern, Kartoffeln ernährt, ob man
Trennkost befolgt, Fett oder Kohlenhydrate vom Speiseplan streicht:
Wenn die Diät beendet ist und die alten Essgewohnheiten wieder
greifen, springen einen die mühsam abgespeckten Pfunde wieder an;
oft sind es noch mehr als vorher. Um sie wiederum loszuwerden, fangen
viele die nächste Diät an - und leiten ein Auf und Ab durch
Dick und Dünn ein: den Jo-Jo-Effekt. ****e
Butter oder Margarine? Apfel oder Schinken? Eier oder Spinat?
Joghurt - ja oder nein?
Die obigen Entscheidungsfragen werden von unterschiedlichen
"Ernährungsexperten" unterschiedlich beantwortet. Trotzdem
dürfte eine gewisse Einmütigkeit immerhin darin bestehen,
dass im
Diäten-Dschungel oder überhaupt Ernährungs-Dschungel
ganz grundlegend vornehmlich die Ansätze "Low carb"
(wenig Kohlenhydrate), "Low fat" (wenig Fett) und "Low calories" (wenig
Kalorien) auftauchen. Wie das nun im einzelnen ausgestaltet wird, mag
variieren, also ob man z.B. 20g oder 50g Kohlenhydrate, 800 oder 1.200
Kalorien pro Tag zu sich nehmen darf, um abzunehmen. Tatsache ist, dass
viele Lebensmittel mit einer Nährwerttabelle ausgestattet sind, wo
wenigstens die drei Parameter Kalorien, Fett und Kohlenhydrate
angegeben sind. Will man also abnehmen resp. sein Normalgewicht halten,
ist es vielleicht nicht ganz abwegig, unter allen drei Aspekten
Maß zu
halten. Und so gesehen, ist es heute eigentlich kinderleicht, sein
Gewicht zu halten, weil man zumindest grundlegende Auskünfte
über die
Lebensmittel bekommen kann. Der Körper braucht Fett und
Kohlenhydrate,
also soll man ihm beides auch in vernünftigem Maße
zuführen.
Woran "Diäten" wohl in allererster Linie scheitern, ist ihre
Kompliziertheit. Da muss man zuerst exotische Zutaten für
irgendwelche
Rezepte mühsam auftreiben, und dann muss man womöglich noch
lange Zeit
darauf verwenden, aus den Zutaten irgendwelche Mahlzeiten zuzubereiten.
Wenn
sich dann der Genuss der Speisen auch noch in Grenzen hält oder
gar die
Zubereitung nur mäßig erfolgreich war, dürfte so
manchem die Lust
auf eine Fortsetzung der jeweiligen Diät vergehen.
Warum sich also nicht auf solche Lebensmittel konzentrieren, die -
womöglich sogar noch portionsgerecht verpackt - (fast) fertige
Mahlzeiten enthalten? Je nach Ernährung eben Brot, Aufschnitt,
Salat,
Obst etc. Auch gelegentlich ein wenig Süßes kann dann mal
verzehrt werden,
auch zur Kontrolle, dass man nicht in Orthorexie oder in eine sonstige
Essstörung gefallen ist.
Und letztlich gibt es bei allen Ansätzen doch eine
Ernüchterung: Die Ernährungsweise, bei der man sich immer und
immer wieder mit den schmackhaftesten Leckereien ins Koma fressen kann
bei
gleichzeitigem Erhalt von Idealgewicht und idealer
Nährstoffversorgung, ist noch nicht gefunden. Kurz: Man muss sich
eine disziplinierte Ernährung angewöhnen.
Sport
a**** Es irrt, wer der Kirche vorwirft, sie kümmere sich nicht um
der. Leib und die Leibesübungen, wie auch der, welcher ihre
Zuständigkeit und ihr Wirken allein auf die "rein religiösen"
Dinge einschränken möchte. Als ob der Leib,
gleichermaßen Schöpfung Gottes wie die Seele, mit der er
verbunden ist, nicht Anteil an der Huldigung des Schöpfers haben
müßte! "Ob ihr eßt, ob ihr trinkt, or ihr etwas
anderes tut, tut alles zur Ehre Gottes." Der heilige Paulus spricht
hier von leiblichem Tun; der Sport erscheint in den Worten "ob ihr
etwas anderes tut." Manchmal spricht er sogar ausdrücklich davon;
er spricht von Rennen und von Wettkämpfen nicht mit Worten der
Kritik oder des Tadels, sondern als Kenner, der sie christlich erhebt
und adelt.
Denn was ist der Sport, wenn nicht eine Form der Leibeserziehung? Diese
Erziehung steht in enger Beziehung zur Sittlichkeit Wie könnte die
Kirche ihr gegenüber gleichgültig bleiben!
Tatsächlich hat die Kirche immer ihre Sorge um den Körper
bekundet, wie sie der Materialismus nie an den Tag gelegt hat. Und das
ist ganz natürlich, da dieser im Körper nur das Materielle,
das Fleisch, sieht und kennt, dessen Kraft und Schönheit geboren
werden und blühen, um zu welken und zu sterben, wie das Gras auf
dem Felde. Ganz anders die christliche Auffassung. Der menschliche
Körper ist Meisterwerk Gottes in der Ordnung der sichtbaren
Schöpfung. Der Herr hat ihn dazu bestimmt, hienieden zu
blühen, um sich in der Glorie des Himmels als unsterblich zu
erweisen. Er hat ihn mit dem Geist in der Einheit der menschlichen
Natur vereinigt um die Seele den Zauber der Werke Gottes verspüren
zu lassen, um in diesem Spiegel ihren gemeinsamen Schöpfer zu
schauen, zu erkennen, anzubeten und zu lieben! ****e
(Papst Pius XII., Ansprache an die Jugend der Katholischen Aktion, 20.
Mai 1945)
Jemand, der selbst als
Vorturner tätig
war, darf vielleicht diesbzgl. eine Empfehlung geben: jeden Tag zehn
bis fünfzehn Minuten Gymnastik. Jeder kann sich leicht ein paar
Übungen aussuchen, die sowohl effektiv als auch nicht
überfordernd sind. Bei aller Freude am Sport sollte man doch nicht
vergessen, dass der Mensch vornehmlich seinen
Geist entwickeln muss. Die ggf. knapp bemessene Freizeit sollte also
auch für Geistesbildung (Lesen, Gespräche etc.) genutzt
werden, und bei allem muss man auch noch etwas Zeit für das Gebet
haben. Wer hingegen z.B. bei sonst vollem Arbeitsprogramm jeden Tag
noch zwei Stunden läuft, der läuft womöglich vor sich
selbst davon.
Nahrungsergänzungsmittel
Nahrungsergänzungsmittel - ein heikles Thema. Hier mag ein
persönliches Erlebnis genannt werden: Der Verf. erhielt vor zwei
Jahren (08.03.2006) zufällig eine Mail mit einem Vortrag des
Tierarztes Dr. Joel D. Wallach, der auf seiner Weltnetzseite "Dead
Doctors Don't Lie" (Tote Ärzte lügen nicht)
Nahrungsergänzung verkauft. Aus dem Vortrag:
a**** Als Kind war ich darüber noch sehr verwundert,; die Rinder
bekamen Vitalstoffe zugesetzt, damit sie schnell "groß und stark"
wurden, dann wurden sie nach 6 Monaten geschlachtet - und wir, die wir
doch mindestens 100 Jahre ohne Beeinträchtigung, Schmerzen und
Sonstiges alt werden wollten, bekamen keine Vitastoffe. Irgendwie
störte mich das; ich hatte es nicht verstanden. Und so fragte ich
meinen Vater: "Wieso bekommen die Rinder Vitalstoffe - und wir nicht?!"
[...] Nach einer 20-jährigen Studie und einer Investition von 2
Milliarden Steuergelder, traten weise Mediziner mit dem Studienergebnis
an die Öffentlichkeit. Untersucht wurden 5.000 Menschen mit
Bluthochdruck. Man entzog ihnen ihre blutdrucksenkenden Medikamente,
und setzte sie auf eine salzarme Diät. Wissen Sie was? Alle
starben. Bei den Medizinern keine große Überraschung. Alle
waren zufrieden, und irgendeiner hat damit den Doktor gemacht. Aber bei
den Untersuchungen des Ergebnisses stellte man fest, dass die
Reduzierung von Salz keinerlei Ergebnisse brachte; lediglich bei 0,3 %
der Probanden hatte sich der Blutdruck leicht gesenkt. Also kam man zu
dem Ergebnis, es sei völlig egal ob man nun Salz zu sich nimmt
oder nicht. Dann hatten sie noch eine andere Kontrollgruppe, auch
wieder 5000 Menschen mit hohem Blutdruck. Hier wurde die RDA Bestimmung
bezüglich des Kalziums verdoppelt (auf 1.700 bis 2.500 mg
täglich): dieser Versuch wurde nach 6 Wochen abgebrochen. Warum
wohl, werden Sie jetzt fragen. Ganz einfach: Weil 85 % der Probanden
keinen Bluthochdruck mehr hatten. Nun meine Damen und Herren, hat
irgendjemand von Ihnen eine Rückrufnotiz von seinem Arzt erhalten,
dass es egal ist, wie viel Salz Sie essen, dass Sie nur mehr Kalzium zu
sich nehmen sollten? Bei Bluthochdruck fangen wir beim Internisten an,
evtl. ein Psychologe, dann vielleicht ein Cardiologe, und zum Schluss
dann evtl. zu einem Herztransplantationsspezialisten. - Oder nehmen Sie
Kalzium. ****e
Und kurze Zeit später ging der Verf. zu einem Vortrag über
Handgelenkerkrankungen, allerdings hatte sich der Programmablauf etwas
verzögert, so dass der Vorredner noch nicht fertig war. Und dieser
Vorredner referierte über: die Wichtigkeit von Calcium. Das
mögen alles bloße Zufälle gewesen sein, aber auch die
weitergehende Beschäftigung mit der Thematik führte zu der
Vermutung, dass Calcium auch als Nahrungsergänzung wohl nicht ganz
so schädlich sein könnte. Auch die bekannten, von Joel
Wallach selbst erwähnten Warnungen vor Nierensteinen änderten
daran nichts. Insgesamt nennt Joel Wallach übrigens eine ganze
Reihe von Nährstoffen, die der Körper nicht ausreichend aus
der normalen Ernährung aufnehmen kann. Tatsächlich gibt es
einige Wallach-Kritiker, und man mag ja von Dr. Joel Wallach halten,
was man will: von der Tatsache, dass er selbst nicht schlank ist; von
der Tatsache, dass er "Nobelpreisanwärter" *war* (seine
Nominierung wurde plötzlich aufgehoben), und v.a. von der
Tatsache, dass er ja selbst Nahrungsergänzung verkauft: Wallach
ist wahrlich nicht der einzige, der sich für
Nahrungsergänzungsmittel ausspricht.
Wer diesen Präparaten nicht traut, die mittlerweile selbst in den
kleinsten Supermärkten ganze Regale füllen, dem werden sie
hier auch nicht aufgeschwatzt. Erwähnt sei hier nur noch: Vom
Labor wird für Calcium ein Richtwert zwischen 2.2 - 2.7
mmol/l angegeben. Bei der oben exemplarisch gezeigten Blutuntersuchung
wurden bei der Testperson 2.3
mmol/l gemesssen, was sich eher am unteren Ende des Richtwerts bewegt.
Diese Konzentration kam zustande, nachdem die Testperson weit über
ein Jahr lang *täglich* u.a. einen halben Liter Milch und ca.
einen Liter calciumhaltiges Mineralwasser sowie (über
Nahrungsergänzungsmittel) 400-800mg Calcium, ferner häufig
calciumreiche Lebensmittel wie Käse etc. verzehrt hatte. Trotz
alledem wurde noch nicht einmal der Mittelwert des Calcium-Richtwertes
erreicht. Auf Schäden, z.B. Nierensteine, gibt es bis heute
keinerlei Hinweise. Immerhin leidet die Testperson schon seit vielen
Monaten nicht mehr unter den früher häufigen
Rückenschmerzen und Sodbrennen.
Daraus mag jeder seine eigenen Schlüsse ziehen.