Furcht vor den Juden
- Neuere Ereignisse z.Th. Antisemitismus -
(Kirche zum Mitreden, 10.10.2000)
"Man redete viel von ihm [Christus] unter dem Volke. Die einen sagten:
'Er ist gut', andere aber meinten: 'nein, er verführt das Volk'. Frei
und offen aber sprach keiner von ihm aus Furcht vor den Juden" (Joh 7,12f).
"Joseph von Arimathäa, der ein Jünger Jesu war, aber aus
Furcht vor den Juden nur im geheimen, bat hierauf Pilatus, den Leichnam
Jesu abnehmen zu dürfen" (Joh 19,38).
Es wurden schon einige Texte z.Th. Judentum bei KzM veröffentlicht,
z.B. Massenmord, Strafanzeige
gegen Paul Spiegel und Judaismus und Antisemitismus.
Egal, wo man hinschaut, das Bild ist einheitlich: Während Christen
sich von jüdischer ebenso wie von V2-Seite die schlimmsten Verunglimpfungen
gefallen lassen müssen, müssen sich die Juden noch nicht einmal
die Wahrheit gefallen lassen, und sie lassen sie sich auch nicht gefallen.
Wir halten es keineswegs für ausgeschlossen, dass diese offenkundige
Unrechtssituation auch einmal extrem negative Folgen für das Judentum
haben wird; dass Demagogen hier bereits eifrig am Werk sind, haben wir
z.B. in
Heil Hitler? aufgezeigt.
Um so erstaunlicher ist es, dass bei den Beteiligten trotzdem keinerlei
Einlenken festzustellen ist. Jüdische Kreise, staatliche Stellen und
Revisionisten scheinen sich regelrecht gegenseitig aufzupeitschen, so als
wolle man diese Unrechtsstruktur soweit hochstilisieren, bis tatsächlich
alle Stricke reißen. Was uns dann erwartet, können wir nicht
voraussagen, aber eines wird niemand bestreiten: Wenn man nicht bald die
Bremse zieht, gerät die Situation außer Kontrolle, und dann
wird es viel Leid geben, wofür sich die treibenden Kräfte einmal
werden verantworten müssen.
Aus den Nachrichten der letzten Tage:
Am 03.10.2000, dem deutschen Nationalfeiertag ("Tag der deutschen Einheit"),
gab es verschiedene Anschläge mit rechtsextremen Hintergrund, darunter
auch einen Brandanschlag auf eine Synagoge in Düsseldorf. Der o.g.
Paul Spiegel, Präsident des Zentralrats der Juden, meinte daraufhin,
die Frage sei "erlaubt und sogar berechtigt, ob es richtig war und ist,
jüdische Gemeinden in Deutschland wieder aufzubauen". Ist diese Frage
wirklich "erlaubt und sogar berechtigt"? Keineswegs!
a) objektiv: Weil nach göttlicher Anordnung alle Menschen der
katholischen Kirche angehören müssen, besteht objektiv keine
Daseinsberechtigung für akatholische Gemeinschaften.
b) subjektiv: Weil nach göttlicher Anordnung die Annahme des katholischen
Glaubens den freien Willen nicht aufhebt, darf man niemanden zur Annahme
des katholischen Glaubens zwingen.
Die Frage Spiegels ist damit äußerst problematisch: Sollen
die Christen dem Judentum eine objektive Daseinsberechtigung zusprechen?
Das würde gegen die göttliche Anordnung verstoßen! Soll
suggeriert werden, dass Juden in Deutschland grundsätzlich ungerechterweise
benachteiligt werden? Dass wäre der Wahrheit diametral entgegengesetzt!
Man könnte noch weiter über Spiegels Frage meditieren, aber
wir sind überzeugt, dass sich nichts finden lässt, was diese
Frage als "erlaubt und sogar berechtigt" erweisen würde. Wer anderer
Meinung ist, kann uns aber gerne eine entsprechende Begründung zuschicken.
Außer Frage steht hingegen, dass Spiegels beharrliche Weigerung,
sich für seine massiv antichristlichen Äußerungen zu entschuldigen,
nicht sehr geeignet ist, bei ihm echten Friedenswillen zu vermuten. Ähnliches
gilt auch für Michel Friedmann, der sich am selben Tag darüber
beklagte, dass "Antisemitismus in Deutschland immer enthemmter, brutaler
und gewalttätiger" werde, ohne sich aber für seine Äußerungen
im Zusammenhang mit Wojtylas "Mea Culpa" zu entschuldigen.
Am 08.10.2000, dem "Abend von Yom Kippur" (jüdischer "Versöhnungstag",
s. z.B. 3 Mos (Levitikus) 16 und besonders Hebr 9 + 10), veröffentlichten
Karl
Lehmann ("Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz") und Rabbi
Marc Schneier (Präsident der Nordamerikanischen Vereinigung der Rabbiner)
ein "Gemeinsames Wort gegen Antisemitismus und antijüdische Aktionen":
"Gemeinsam verurteilen die Deutsche Bischofskonferenz und die Nord-Amerikanische
Vereinigung der Rabbiner den Brandanschlag auf die Synagoge in Düsseldorf
sowie Steinwürfe auf andere deutsche Synagogen und Schändungen
jüdischer Friedhöfe und Gedenkstätten in diesen Tagen. Die
erschreckenden judenfeindlichen Untaten gehen einher mit Äußerungen
der Intoleranz gegenüber Minderheiten und des Hasses auf Fremde.
Die Untaten bedeuten eine Steigerung der abscheulichen Qualität,
mit der in Deutschland jüdische Menschen in Angst und Schrecken versetzt
werden. Sie treffen die jüdischen Familien und Gemeinden nicht nur
am "Tag der deutschen Einheit", sondern in den "Jamim Noarim", das heißt
in den Ehrfurchtsvollen Tagen zwischen dem jüdischen Neujahrsfest
und dem Versöhnungstag. In diesen besonderen Tagen des jüdischen
Kalenders gehen die Menschen in sich und prüfen ihr Verhalten gegenüber
den Mitmenschen und Gott. Bei ihrer Bestandsaufnahme müssen sich nun
jene Männer und Frauen, die in den zurückliegenden Jahrzehnten
nach Deutschland zurückgekehrt sind, jüdische Gemeinden wiederbegründet,
Synagogen mit Gemeindezentren gebaut und Religionsunterricht für die
nachwachsende jüdische Generation gewährleistet haben, besorgt
fragen, ob sie wirklich mit gutem Grund der deutschen Mehrheit wieder Vertrauen
geschenkt haben.
Wir fordern die Christen in Deutschland auf, in der Situation erneuter
jüdischer Sorge und Niedergeschlagenheit ihre von Herzen kommende
Anteilnahme deutlich und unmissverständlich zum Ausdruck zu bringen.
Die jüdischen Gemeinden, ihre Repräsentanten und Mitglieder bitten
wir, auf die Solidarität der überwältigenden Mehrheit der
Deutschen zu setzen und am jüdischen Leben in Deutschland festzuhalten."
Der Text geht zwar noch wenige Zeilen weiter, doch von größter
Bedeutung ist Lehmanns Aufruf an die Juden, sie sollten "am jüdischen
Leben festhalten". Wir haben im ganzen Neuen Testament keinen Aufruf von
auch nur ähnlicher Ausrichtung gefunden, demzufolge Christen also
den Erhalt der jüdischen Religion schützen sollen. Falls wir
etwas derartiges überlesen haben sollten, bitten wir um Mitteilung
der entsprechenden Passage. Jedenfalls lehnt die von Staates Gnaden geschützte
"römisch-katholische Kirche e.V." den Missionsbefehl (Mt 28,19f) radikal
ab, aber dass ist ja altbekannt.
Heute, am 10.10.2000, gab es dann eine Mitteilung aus Australien: Dort
wurde eine Internetseite verboten worden, auf der die Existenz des Holocaust
bestritten wird. Die Seite wurde vom Adelaide Institut publiziert, deren
deutschstämmiger Direktor Fredrick Töben ankündigte, dass
er das Verbot nicht befolgen werde, ebenso werde er nicht die auferlegte
Entschuldigung bei der bei der jüdischen Gemeinde in Australien leisten.
Seine Begründung: "Wir feiern die Lebenden, von denen man annahm,
dass sie alle tot sind." Die Präsidentin des Exekutivrates des australischen
Judentums, Nina Bassat, hat bereits ein Verfahren vor dem oberste Gerichtshof
Australiens gegen Töben angekündigt. Töben, der 1999 in
Deutschland sieben Monate wegen Volksverhetzung, Beleidigung und Verunglimpfung
des Andenkens Verstorbener im Gefängnis war, zeigte sich auch davon
unbeeindruckt.
Es kocht und brodelt also ziemlich, und mit Blick auf die Art und Weise,
wie der deutsche Staat permanent und unerbittlich die Menschenrechte der
Christen mit Füßen tritt, ist unbekümmerter Optimismus
sicher nicht die passendste Reaktion. Selbst das immerhin in Aussicht stehende
und von uns schon lange geforderte Verbot der NPD (s.o. (Heil Hitler?))
vermag daran wenig zu ändern, weil der staatliche Terror gegen die
katholische Kirche ja in keiner Weise gemindert wird. Die Lage der Nation
wurde zudem bei einer "Menschenrechts-Tagung" am 07.10.2000 in Nürnberg
treffend charakterisiert: Die "Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses
im Bundestag", Claudia Roth (Die Grünen), sagte
gegenüber der dpa: "Wenn man sich die letzten Tage anschaut, wird
klar: Solange Juden, Andersfarbige oder Flüchtlinge bei uns Angst
haben müssen, sind Menschenrechte auch ein deutsches Problem." Dass
den Christen in Deutschland die Existenzberechtigung abgesprochen wird
und die Christen ständig dem Terror der weltlichen Macht ausgesetzt
sind, ist also vollkommen in Ordnung. Na dann...
Sicher, jüdische Kreise sind - nicht nur in Deutschland - sehr
einflussreich. Diese Tatsache soll uns aber nicht dazu verleiten, aus Furcht
vor den Juden - oder wem auch immer - unseren Glauben zu verleugnen: "Wer
immer mich vor den Menschen bekennt, den werde auch ich bekennen vor meinem
Vater im Himmel. wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch
ich verleugnen vor meinem Vater im Himmel" (Mt 10,32f).
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