Das süße Nichtstun

- Die Aktivitäten der Bonner Staatsanwaltschaft im Katholiken-Prozeß -
(Kirche zum Mitreden, 17.07.1999)
Heute erreichte uns die Antwort der Bonner Staatsanwaltschaft zu unserer Strafanzeige im Zusammenhang mit dem Katholiken-Prozeß:


Geschäfts-Nr. 60 JS 448/99
Sehr geehrter Herr L.,
nach Beiziehung und Prüfung der Akten des von Ihnen benannten Zivilverfahrens 7 O 154/99 LG Bonn habe ich von strafprozessualen Maßnahmen abgesehen, weil ein strafbares Verhalten der mit dem vorbezeichneten, durch ein Versäumnisurteil gegen Sie abgeschlossenen Verfahren befaßten Zivilrichter weder unter den von Ihnen angeführten Gesichtspunkten in Betracht kommt noch der Tatbestand der Rechtsbeugung als erfüllt angesehen werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Triller
Oberstaatsanwalt

Der Text über die Staatsanwaltschaft Karlsruhe, den wir gestern am späten Abend veröffentlicht haben, war dem Bonner Gericht vermutlich nicht bekannt. Bonn faßt sich noch kürzer als Karlsruhe und verzichtet vollständig auf jede Begründung für seine Entscheidung. Da dem Bescheid der Hinweis beigefügt ist, daß man innerhalb von zwei Wochen dagegen Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft in Köln einlegen kann, haben wir folgenden Brief geschrieben:


Generalstaatsanwaltschaft in Köln
Reichenspergerplatz 1
50670 Köln

Geschäfts-Nr. 60 JS 448/99
Staatsanwaltschaft Bonn, 14.07.1999/Ho
Sehr geehrte Damen und Herren,
in obengenannter Angelegenheit lege ich hiermit Beschwerde ein.
Begründung:
Meine Strafanzeige gegen die Richter der 7. Zivilkammer des Landgerichts Bonn vom 05.07.1999 wegen Kompetenzüberschreitung und Betrugs wurde nicht ordnungsgemäß bearbeitet. Der zuständige Oberstaatsanwalt Triller hat es offenkundig unterlassen zu begründen, warum der Staat in innerkirchlichen Fragen Kompetenz besitzen soll. Ferner ist nicht abzustreiten, daß die Apostasie der sog. "Deutschen Bischöfe" schon seit vielen Jahren eine notorische Tatsache ist. Dennoch haben die Richter - auch nach Lektüre meiner ihnen zur Verfügung gestellten Texte - keinen Widerruf geleistet, und dabei ist die Frage nach der Sorgfaltspflicht der Richter noch gar nicht gestellt. Dem deutschen Volk wird vorgeheuchelt, der Staat könne in innerkirchlichen Fragen entscheiden, der Apostaten-Haufen "Deutsche Bischofskonferenz" gehöre zur rechtmäßigen kirchlichen Hierarchie etc.
Ich setze mich schon seit Jahren dafür ein, daß die Christenverfolgung in Deutschland ein Ende nimmt, und werde in keiner Weise das Fehlverhalten des Staates akzeptieren oder gar fördern.
Im Herrn

Anlagen:
Mein Schreiben an die Bonner Staatsanwaltschaft v. 05.07.1999
Entscheid der Bonner Staatsanwaltschaft v. 14.07.1999



Zu gegebener Zeit werden wir auf die Sache zurückkommen.
Dieser neuerliche Mißerfolg, den Staat zum Friedensschluß mit der Kirche zu bewegen, wirft uns nicht aus der Bahn. Unbeugsam bleibt unser Entschluß, lieber alle Qualen zu erdulden, als uns durch Billigung oder gar Förderung der Christenverfolgung an dem gegenwärtigen Chaos mitschuldig zu machen. Sinnigerweise erreichte uns der Brief aus Bonn am Fest des hl. Alexius, einem Patriziersohn (4./5. Jh.), von dem es heißt, er habe viele Jahre lang UNERKANNT in seinem Vaterhaus ein bedürfnisloses Leben geführt. Entsprechend mahnen die Schriftlesungen der heutigen Messe, nach dem wahren Schatz im Himmel zu streben:
(Aus 1 Tim 6,6-12): "Die Wurzel aller Übel ist ja die Habgier. So manche, die darnach trachteten, sind vom Glauben abgeirrt und haben sich in viel Leid verstrickt. Du aber, Mann Gottes, fliehe das. Strebe vielmehr nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe, Geduld, Sanftmut. Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben."
(Aus Mt 19,27-29): "Und jeder, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib oder Äcker um Meines Namens willen verläßt, wird das Hundertfache dafür erhalten und ewige Leben erben."

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