Predigt 03.08.2008

- Zwölfter Sonntag nach Pfingsten, sd; 2 Kor 3,4-9; Lk 10,23-37; Bonus: Offenes Schreiben an doew.at -
(Kirche zum Mitreden, 31.07.2008)
Youtube-Video: http://www.youtube.com/watch?v=ZuP4WqSFTWk

Wörter: 1093
Eine große Supermarktkette (Plus) hatte kürzlich Nachschlagewerke zu verschiedenen Wissensgebieten im Angebot, darunter eines z.Th. "Physik". Im Einleitungskapitel "Grundbegriffe. Was ist Physik" heißt es: "Als Galilei mit einem selbst gebauten Teleskop entdeckt hatte, dass der Planet Jupiter von Monden umgeben ist, sprach man ihm diese Tatsache ab, denn sie stand in krassem Widerspruch zu den Lehren des Aristoteles über die Planetenbewegungen. Die Anhänger der aristotelischen Lehre waren nicht bereit, durch das Fernrohr zu blicken, da in dem Weltbild des Aristoteles keine Monde vorkommen konnten. Widersprüche zu diesem Weltbild gab es bereits vorher, Galilei jedoch war konsequent genug, um mit dieser Vorstellung zu brechen. Und dies genau ist es, was die Physik bzw. den Physiker auszeichnet: die Bereitschaft, von den überlieferten Vorstellungen abzugehen, wenn die Beobachtung dieser widerspricht." Zitat Ende. Derlei Parolen finden sich oft, besonders bei antikirchlicher Hetze. In Wahrheit war Galilei allerdings gerade nicht der aufrichtige, sondern der überhebliche Wissenschaftler. Er war nicht so konsequent, die Unsicherheit seiner Behauptungen einzugestehen. Vielmehr ließ er sich von der Sucht treiben, eine bahnbrechende These zu verbreiten, auch wenn er diese nicht bewiesen hatte und nicht beweisen konnte. Sämtliche damalige Blicke ins Fernrohr legten eben nur die Vermutung nahe, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Es war zwar ein Unrecht, Galilei für seine Aussagen zur Planetenbewegung der Häresie zu beschuldigen, denn bekanntlich gab es nie ein Dogma, dass die Sonne sich um die Erde drehen würde. Dennoch: Galilei hätte als Wissenschaftler wenigstens so ehrlich sein müssen, die Grenzen seiner Forschungsergebnisse einzugestehen. Bereits von daher wirkt so eine verlogene Einleitung zu einem Physik-Nachschlagewerk wenig vertrauenserweckend. Und am Schluss dieses Abschnitts wird gejammert: "Bei richtiger Nutzung sollten Physik und Technik auch einen entscheidenden Anteil an der Entwicklung neuer Humanitätsprinzipien haben. Leider gibt es noch immer Vorurteile und Ideologien außerhalb des naturwissenschaftlichen Denkens, die eine solche Fortentwicklung behindern." Dieses Gejammere in einem Buch, dass selbst ideologieverseuchte Lüge propagiert, wirkt an sich schon reichlich fehlplatziert. Sicherlich, solide Forschung ist wichtig, doch wie sieht es damit speziell im deutschen Sprachraum aus? Nehmen wir als Beispiel die teuflische Holocaust-Religion. Die Holocaust-Religion wurde von einem ihrer Hohepriester (Claude Lanzmann) so charakterisiert: "Auschwitz ist die Widerlegung Christi." Zunächst nochmals das Physik-Nachschlagewerk: "Die Erkenntnis, dass die Richtigkeit aller Vorstellungen über die Natur immer wieder durch Fragen an die Natur (Experimente) bestätigt werden muss, kann als zentrales Thema der Physik aufgefasst werden." Also wird man der Frage nicht ausweichen dürfen, ob  Auschwitz wirklich die Widerlegung Christi ist, oder ob da nicht vielleicht doch einiges über Auschwitz oder allgemein die nationalsozialistische Judenverfolgung erzählt wird, was nicht so ganz stimmt. In der Tat wurde 1993 ein Buch veröffentlicht "Der Holocaust auf dem Prüfstand. Augenzeugenberichte versus Naturgesetze" (Jürgen Graf), in dem es heißt, dass "wir heutzutage an allem und jedem zweifeln dürfen, sogar am himmlischen Vater, seinem Sohne Jesu Christ und dem Heiligen Geist, nicht aber an den Gaskammern von Auschwitz und Treblinka". Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Buch fand anscheinend nie statt. Aber immerhin wurde dieses Buch beschlagnahmt, d.h. seine Verbreitung ist strafbar. Also soviel zur "Bereitschaft, von den überlieferten Vorstellung abzugehen, wenn die Beobachtung dieser widerspricht". Wer wissen will, wie die naturwissenschaftliche Erforschung der Gaskammern gefördert wird, kann Diplom-Chemiker (Germar Rudolf) und Diplom-Ingenieure (Wolfgang Fröhlich) fragen, die wegen ihrer Ausführungen zu den Gaskammern zu jahrelangen Kerkerstrafen verurteilt wurden. Oder man beherzigt ganz einfach das Credo der 34 Forscher (Le Monde, 21.2.1979): "Man darf sich nicht fragen, wie solch ein Massenmord [an den Juden] möglich war. Er war technisch möglich, weil er stattgefunden hat. Dies ist der obligatorische Ausgangspunkt jeder historischen Untersuchung zu diesem Thema. Diese Wahrheit wollen wir einfach in Erinnerung rufen: Es gibt keine Debatte über die Existenz der Gaskammern, und es darf auch keine geben." Zitat Ende. Statt bzgl. der Augenzeugenproblematik auf das Buch "Der Holocaust auf dem Prüfstand. Augenzeugenberichte versus Naturgesetze" einzugehen, sei hier nur an den Fall Misha Defonseca erinnert. Die Anwaltskanzlei Sullivan & Worcester LLP veröffentlichte i.J. 2002 eine Pressemitteilung: "Schadensersatzzahlung an Misha Defonseca verdreifacht - Holocaust-Überlebende erhält insgesamt 22,5 Millionen USD". Einige Ausschnitte daraus: "Die Holocaust-Überlebende Misha Defonseca erhält im Zusammenhang mit ihrer Klage gegen den Verlag Mt. Ivy Press, der ihr Buch "Misha: A Memoir of the Holocaust Years" ("Misha: Erinnerungen an die Holocaust-Jahre") veröffentlichte, eine Schadensersatzzahlung von insgesamt 22,5 Millionen USD. [...] Nach dem Urteil von Richterin Elizabeth Fahey vom Obersten Gerichtshof des US-Bundesstaates Massachusetts bedienten sich der Verlag und seine Leiterin, Jane Daniel, im Umgang mit Defonseca absichtlich und wissentlich unlauterer und betrügerischer Methoden. Misha Defonseca hatte zunächst gezögert, ihre Geschichte zu erzählen - als Siebenjährige war sie 1941 in Belgien in die Wälder geflohen, als ihre Eltern von den Nationalsozialisten abgeholt wurden. Der Verlag überredete sie jedoch, ihre Erinnerungen in "Misha: A Memoir of the Holocaust Years" aufzuzeichnen; das Buch erzählt, wie sie sich im Zweiten Weltkrieg vier Jahre lang in den Wäldern versteckt hielt und manchmal sogar neben Wölfen lebte. Im August 2001 verurteilten die Geschworenen des höchsten Gerichtshofes in Middlesex County, Massachusetts, den Verlag zu einer Schadensersatzzahlung von 7,5 Millionen USD an Defonseca. [...] Im Anschluss an das Urteil der Geschworenen forderten die Anwälte der Autorin, Larry L. Varn und Ramona Hamblin von der Sullivan & Worcester LLP die Verdreifachung der von den Geschworenen zugestandenen Zahlung auf die im Bundesstaat Massachusetts maximal zulässige Summe. Richterin Fahey kam dieser Forderung ... nach. [...] Das Urteil und die Verdreifachung der Schadensersatzzahlung bilden den krönenden Abschluss mehrjähriger juristischer Bemühungen von Defonseca und ihrer Anwaltskanzlei, der Sullivan & Worcester LLP." Zitat Ende. I.J. 2008 hat Misha Defonseca endlich den Schwindel zugegeben, allerdings nur, weil eine Zeitung (Le Soir) eine Cousine der Autorin ausfindig gemacht hatte. Defonseca heißt in Wahrheit Monique De Wael und ist keine Jüdin. Ihre Wolfs-Geschichte ist bereits absurd angesichts der bekannten Verhaltensweisen von Wölfen. Erschwerend kommt hinzu, dass es zu dieser Zeit gar keine Wölfe in Deutschland und Belgien gab. Eigentlich steht damit auch die Seriosität der Anwaltskanzlei zur Debatte. Immerhin erklärte Monique De Wael, die Geschichte in ihrem Buch sei "nicht die wirkliche Realität, aber das war meine Realität". Will man es äußerst vorsichtig ausdrücken, so muss man wenigstens sagen: Wir werden nach Strich und Faden belogen. Wer sich also z.B. auf Galilei oder die nationalsozialistische Judenverfolgung beruft, um gegen die Kirche zu hetzen, dessen Glaubwürdigkeit steht selbst auf dem Prüfstand. Lassen wir uns von all den Lügen aber nicht irritieren, sondern zeigen wir statt dessen die "Bereitschaft, von den überlieferten Vorstellungen abzugehen, wenn die Beobachtung dieser widerspricht". Selbst wer der Kirche gleichgültig oder gar feindlich gegenübersteht, muss fragen, was es mit der antikirchlichen Hetze auf sich hat, und die Konsequenzen ziehen. Amen.

S. auch:
Der Fall Galilei
Nachrichten 01.03.2008

Bonus: Offenes Schreiben an doew.at

23.07.2008 Offenes Schreiben an „Aktion gegen den Antisemitismus in Österreich“ (doew.at)
Zu http://www.kreuz.net/article.7549-page.html
Der Artikel "Antisemitismus bei kreuz.net" bei doew.at (aktuell/aktion/kreuz.html) ist übelste Hetze und Lügenpropaganda.
1. "Bereits am 10. November polemisierte Schüchter auf kreuz.net gegen die Singularität der Shoah."
Zur "Singularität": Der Tod meiner Großmutter (die im Bett starb, im Alter von 82 Jahren, an Herzversagen) war ein singuläres Ereignis - sie starb nur einmal. Trotzdem gehe ich normalerweise nicht gerichtlich dagegen vor, wenn jemand den Tod meiner Großmutter mit etwas anderem in Vergleich setzt und ihn dadurch quasi relativiert.
2. "Schüchter bezeichnet den Holocaust "als eine Art säkularer Erlösungsmythos", der zur "christlichen Erlösungslehre in Konkurrenz und Widerspruch steht"."
Die Holocaust-Religion ist ein Auswuchs, den die Exterminationisten selbst geschaffen haben: "Auschwitz ist die Widerlegung Christi" (Claude Lanzmann) und dgl. teuflische Hetze. Derlei Volksverhetzer - ob nun Juden oder nicht - werden dafür von mir angezeigt.
3. "Daher sei es Christinnen und Christen nicht möglich und erlaubt, sich an das Menschheitsverbrechen zu erinnern."
Das schreibt Schüchter nicht nur nicht, sondern statt dessen schreibt er sogar das glatte Gegenteil: Schüchter verurteilt offen und mehrfach die Verbrechen der Nazis! Das heißt: doew.at ist der äußerst schweren Verleumdung schuldig.
Wer nicht weiß, was Holocaust-Leugnung ist, kann sich anhand des diesbzgl. Artikels von Barbara Kulaszka kundig machen.

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