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(Kirche zum Mitreden, 16.10.2000)
Am 18.08.2000 schrieben wir an die Redaktion von Zenit.org:
"Ich plane, je nach Bedarf Teile des Wochenberichts bei KzM zu zitieren und ggf. zu kommentieren. KzM hat eine eigene Rubrik Nachrichten, die in erster Linie Material von Radio Vatikan verwertet: rv.htm. Bisweilen gibt es auch Zitate aus dem Nachrichten der Unec: unec.htm. Ihre Nachrichten würden, sofern keine Einwände Ihrerseits bestehen, eingeleitet mit: "Nachrichten von Zenit.org:" Weitere Informationen über Zenit sind momentan nicht geplant. Es wird definitiv keinen Link zu Ihrer Homepage geben. Im Herrn"

Bereits am 19.09.2000 kam die Antwort:
"Sehr geehrter P. R.H.L.: Sie dürfen bis auf 6 Artikeln wochentlich so benutzen. Jeder Artikel soll mit unsere Web-Adresse (zenit.org), ggf. un link auf http://zenit.org/, gezeichnet werden. Vielen Dank. Gottes Segen!"

"Zenit - Die Welt aus Rom gesehen" ist eine Nachrichtenagentur, bei der man z.B. die Zusendung eines e-mail-"Wochenberichtes" abonnieren kann. Dieser Newsletter ist bisweilen recht umfangreich - obwohl reiner ASCII-Text, beträgt die Dateigröße oft zwischen 50 und 100 KB. Die einzelnen Meldungen ("Artikel"), meist zwischen 10 und 20, sind dabei recht ausführlich. Hier ein Beispiel aus dem Wochenbericht vom 30.09.2000: 


"CORNWELLS BUCH ÜBER PIUS XII. FORDERT NOCH IMMER KRITIK HERAUS
Italienische Historikerin lässt sich auf Auseinandersetzung mit britischem Verfasser ein
ROM, den 25. SEPT. 2000 (ZENIT.org).-Sobald John Cornwells Buch über Pius XII., "Hitlers Papst", in Italien in den Buchhandel kam, geriet es unter Beschuss durch eine Historikerin. Emma Fattorini, Professorin für zeitgenössische Geschichte an Roms Universität La Sapienza, gab bekannt, sie werde eine Klage gegen den britischen Verfasser einreichen.
Cornwells Buch wurde schon im vergangenen Jahr vom Osservatore Romano angeprangert. In seinem Buch behauptet Cornwell, er habe ein unveröffentlichtes Dokument aus dem Jahre 1919 entdeckt, das den Antisemitismus des späteren Papstes Eugenio Pacelli beweise. Cornwell bezeichnete das Dokument als eine vom Vatikan geheim gehaltene "Zeitbombe."
Tatsächlich aber, darauf wies der Osservatore Romano hin, war das Dokument, das Cornwell in mehreren Fällen aus dem Zusammenhang zitiert, schon früher in Italien veröffentlicht worden, in einem Buch von Fattorini mit dem Titel: "Deutschland und der Heilige Stuhl: Die Nuntiatur Pacellis zwischen dem Ersten Weltkrieg und der Weimarer Republik."
Fattorini erklärte, dass "man gerade erst das Archiv der Vatikanischen Kongregation für Außergewöhnliche Kirchliche Angelegenheiten über den Zeitraum von 1917-1922, das die Korrespondenz von Nuntius Pacelli enthielt, für Wissenschaftler geöffnet hatte. Ich war eine der ersten, die es heranzogen. Und ich konnte es in meinem Buch abdrucken."
Das Dokument mit dem Datum des 18. April 1919 ist ein Brief, der sich auf eine Begegnung des Wirtschaftsprüfers der Nuntiatur mit einer Person namens Levin bezieht, der damals "der Anführer der Räterepublik von München" war. Der Wirtschaftsprüfer beschrieb Levin als "russischen Juden, blass, schmutzig, mit ausdruckslosen Augen", den man nur besuchen konnte, wenn man einen Passierschein von seiner Geliebten erhielt, "einer jungen russischen Jüdin, einer geschiedenen Frau, die Befehle erteilte, als ob sie zuständig wäre."
Dieser Brief wurde von Cornwell benutzt, um Pacelli, den künftigen Papst Pius XII., anzuklagen, er habe "stereotype, rassische Verachtung" von Juden gefördert. Es war tatsächlich jedoch nicht Pacelli, der jene Beschreibung abgab, sondern der Wirtschaftsprüfer der Nuntiatur, stellte Fattorini klar. Zudem sei von Pacellis Haltung während jener Jahre in diesem Brief nicht die Rede.
Jesuitenpater Peter Gumpel, Berichterstatter im Seligsprechungsprozess von Papst Pius XII., fügte hinzu, dass "die Begegnung mit den Führern der kommunistischen Revolution stattfand und Bischof Schioppa, Pacellis Bevollmächtigter, einen Bericht schrieb, den Pacelli unterschrieb und an das Staatssekretariat sandte. Das war der Brief vom 18. April 1919. Dieser enthält eine detaillierte Beschreibung der unsauberen äußeren Erscheinung und des Verhaltens der kommunistischen Führer; was dort geschrieben steht, wird vielfach von zeitgenössischen Quellen bestätigt. Darunter befindet sich auch die Aussage eines Befehlshabers dieser Horden, der später die Tatbestände spontan zugab.
Es ist wahr, dass dieses Dokument sich auf einige jüdische Führer bezieht", führt Pater Gumpel weiter aus, "aber was da in einer negativen Stimmung gesagt wird,... bezieht sich auf individuelle Personen und niemals auf Juden im Allgemeinen. Ich habe dieses Dokument mehreren meiner jüdischen Freunde gezeigt, von denen einige Universitätsprofessoren sind wie ich. Ihre Antwort war, dass sie über ein solches Verhalten seitens einiger Juden beschämt waren, die sie als 'Terroristen und Gangster' bezeichneten; sie verneinten, dass das besagte Dokument allgemeine Aussagen über Juden enthalte und betrachteten die Behauptung als absurd, Pacelli habe damals und bei anderen Gelegenheiten die Gleichung 'Juden = Kommunisten' propagiert."
Unter Cornwells Behauptngen befindet sich auch jene, dass eine Gruppe von Konservativen im Vatikan den Seligsprechungsprozess von Johannes XXIII. blockiert habe, während sie den von Papst Pius XII. beschleunigt hätten. Die Tatsachen haben diese Anschuldigung zunichte gemacht, denn Johannes XXIII wurde am 3. September dieses Jahres seliggesprochen.
ZD00092502" 
Dieses Beispiel lag nahe, weil bekanntlich gerade die V2-Sekte besonders daran interessiert ist, die römisch-katholische Kirche mit Schmutz zu bewerfen, wobei man dann das Neue Zeitalter, das von dem "seligen Johannes" auf "dem Konzil" eingeläutet wurde, als "Neuen Advent", "Neues Pfingsten" etc. in den Himmel hebt; ein Beispiel unter vielen ist da der Zwangsarbeiter-Schwindel. Wichtig: Nicht der Vatikan / ein offizieller Vertreter des Vatikans geht gegen die Verunglimpfung Pius XII. mit gerichtlichen Schritten vor, sondern eine einfache Laiin.
Auch wird wieder das altbekannte Spiel von "Konservativen" und "Progressiven" abgezogen, was bekanntlich nur ein Schattenboxen für die Treudoofen ist.

Der Zenit-Wochenbericht ist - als Ergänzung zu unserer wichtigsten Quelle, i.e. RV - nicht nur wegen der im Vergleich mit RV exklusiven, sondern auch wegen der ausführlicheren Meldungen einen Blick wert. Die freundliche und großzügige Antwort der Zenit-Redaktion auf unser Schreiben begrüßen wir; bei Bedarf werden also künftig Zenit-Meldungen bei den KzM-Nachrichten Erwähnung finden.

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