Ein Papst lacht?

- Ausgewählte Anekdoten über Johannes XXIII. -
(Kirche zum Mitreden, 06.10.2000)
Das Vermächtnis von Papst Johannes XXIII bei G.
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Der edelste (relativ) Charakterzug, den die V2-Funktionäre vorzuweisen haben, ist der unersättliche Sadismus: Sie ergötzen sich unverhohlen daran, wehrlose Unschuldige in den Ruin zu treiben, und sie wenden dabei Maßnahmen an, die jeden anständigen Menschen mit Abscheu erfüllen.
Wer hat diese Verwerflichkeit in der V2-Sekte zementiert? Selbstverständlich kein anderer als der Gründervater, i.e. Angelo Roncalli alias Scheinpapst Johannes XXIII. Seit der vermeinlichen "Seligsprechung" Roncallis überschlägt sich die V2-Sekte mit Lobeshymnen auf diesen Tunichtgut, so z.B. in der Ansprache von Joachim Reinelt, Okkupant von Dresden-Meißen, im "Gottesdienst zum Tag der deutschen Einheit", die mit den Worten beginnt:
"Johannes XXIII. hat mit seinem unvergleichlichen Humor bei einer Audienz für französische Fallschirmspringer Mut und Einsatz der Truppe gerühmt. Schließlich sagte er: 'Während ihr so eifrig darauf bedacht seid, getreu der militärischen Vorschrift vom Himmel zu fallen, möchte ich doch nicht, dass ihr am Ende vergesst, wie ihr hinaufkommt.'"

Auch wenn es nicht dabeisteht, so hat Reinelt aller Wahrscheinlichkeit nach diese Schote aus dem Büchlein von Kurt Klinger, Ein Papst lacht. Die gesammelten Anekdoten um Johannes XXIII., Frankfurt 1963, S. 133 (überschrieben mit "Paras" (Fallschirmspringer)). Der Ausdruck "Anekdote" bedeutet, nach seinen griechischen Bestandteilen "an-ek-dote", "nicht-heraus-gegeben", d.h. nicht offiziell veröffentlichte Nachricht, bloß mündliche Mitteilung. Das Humorhafte / Komische gehört also nicht eigentlich zum Begriff der Anekdote, allerdings drängt Klinger ganz bewusst auf diese Konnotation, wie bereits der Buchtitel und das darunter gesetzte Photo vom lachenden Roncalli beweisen.
Aus diesem in jeder Hinsicht schmalen Büchlein zitieren wir nun einige Passagen, die deutlich erkennen lassen, von welchem Schlag Roncalli war; dann kann es auch nicht mehr überraschen, warum Roncallis Gefolgsleute sich durch einen solch niederträchtigen Charakter auszeichnen. Die Überschriften (ausgenommen natürlich "Einband") sind allesamt original von Klinger übernommen; außerdem sind auch alle zitierten Anekdoten vollständig, nur aus dem Vorwort wurden nur die einleitenden Sätze zitiert.


Einband:
"Päpste pflegen - mit Ausnahmen - im allgemeinen für Witz und Humor sozusagen schon aus Berufsgründen kaum zuständig zu sein. Der Ernst und die Würde ihres hohen Amtes setzen dem natürliche Grenzen. Der allzufrüh Dahingeschiedene durchbrach auch hier eine traditionelle Regel und begann schon unmittelbar nach seiner Wahl spontan die Umwelt an sich heranzuziehen. In kurzer Zeit hatte er das Herz der papstgewohnten Römer gewonnen. Es entstand aus der mündlichen Überlieferung ein ganzes Register bezeichnender Lebensäußerungen, die seit einigen Jahren vom Verfasser und von den Freunden und Mitarbeitern des Papstes gesammelt wurden. Was anderes als absolute Überlegenheit in jeder Situation spricht daraus, wenn der eben Neugewählte, der sich in einer falsch zugeschnittenen weißen Soutane vom Balkon der Peterskirche dem gläubigen Volk zeigende Papst leise vor sich hinmurmelt: 'Alle wollten mich - nur die Schneider nicht...'
In einer so freien und aufgeschlossenen Atmosphäre konnte auch eine solche Anekdotensammlung entstehen, die scheinwerferartig weiter nach Italien hinein leuchtet. Wir lernen 'Italienisches' kennen, vom Brio der Umgangssprache geformt, dem niemand die Anerkennung als Ausdruck einer echten Lebenskunst versagen kann.
Nur um diesen römischen Bischof konnte ein solches Buch entstehen. Aus einem Leben voller gelassener Weisheit spricht zu den Nachlebenden ein Vermächtnis der Menschlichkeit.
Kurt Klinger, 1914 in Berlin geboren, wurde im Jahre 1950 als einziger deutscher evangelischer Journalist von Papst Pius XII. mit dem 'Silberkreuz des Hl. Jahres' ausgezeichnet, als Anerkennung für die umfassende und objektive Berichterstattung über die weltweit interessierenden Ereignisse im Jubeljahr 1950 der Katholischen Kirche. Seit 14 Jahren ist kaum ein Tag vergangen, an dem der Autor nicht über vatikanische und italienische Angelegenheiten aus Rom für die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet hatte. Daher sein Einblick auch in das kirchliche Rom, in die Kurie und seine engen Freundschaften, die er in den vielen Jahren seiner Tätigkeit als deutscher Italienkorrespondent auch mit hohen und höchsten Kurienbeamten, mit italienischen Politikern und anderen aus aller Herren Länder schließen konnte. Zu den 'Informanten' dieses Werkes gehört einer der ersten Staatsmänner Italiens ebenso wie engste Mitarbeiter des verewigten Papstes.
Kurt Klinger hat die menschliche Seite eines Großen nachgezeichnet und zeigt uns durch sie einen wohl einmaligen Papst, der am meisten über jene zu lachen verstanden hat, die immer 'päpstlicher als der Papst' sein wollen."

Aha, Roncalli durchbrach "eine traditionelle Regel"! In der Tat, das war programmatisch für Roncalli, und genau diese Charaktereigenschaft ist es, die von allen seinen Anhängern, auch von Klinger, so leidenschaftlich gerühmt wird. Die Redewendung "päpstlicher als der Papst" ist eigentlich blödsinnig, weil sie inhaltsleer ist, d.h. man muss den Begriff "päpstlich" erst einmal mit Inhalt füllen. Meint man jetzt den Papst hinsichtlich seiner Unfehlbarkeit, seines Jurisdiktionsprimates, seiner menschlichen Schwäche? Je nachdem, welchen Faden man weiterspinnt, kommt man zu abenteuerlichen Ergebnissen. Z.B. kann selbst der Papst die einmal gültig empfangene Priesterweihe nicht rückgängig machen - es gibt keine wirkliche "Laisierung" eines Priesters; wer eine solche "Laisierung" behauptet, der hält sich gewissermaßen für "päpstlicher als der Papst", d.h. heißt hier aber nichts anderes als übergöttlich. Sicher, der Papst kann einen Priester verbieten, die hl. Messe zu lesen, wenn der Priester es aber dennoch tut, kann auch der Papst nicht verhindern, dass wirklich die Konsekration stattfindet. Interessant ist dabei der gemeinsame Versuch von Staat und V2-Sekte, uns zu einem Laien zu machen (s. Landgericht Bonn) - damit wird in der Tat die von Gott gesetzte Ordnung, dass Priester nun einmal "Priester auf ewig" sind, außer Kraft gesetzt, wenn auch nur in der kranken Phantasie derer, die uns gerne degradiert sehen möchten. Und für solchen Wahn hat die Hl. Schrift die passenden Worte: "Der in dem Himmel thront, der lacht; der Herr verspottet sie" (Ps. 2,4). Also: Diese Leute darf man nur als Gefahr, sonst aber nicht weiter ernst nehmen.

Vorwort (S. 7):
"Nichts strahlte die übergroße Menschlichkeit 'Papa Roncallis' heller aus, als seine Extemporalien, seine Stegreifreden, seine Aphorismen. Wenn Johannes XXIII. vom Text seiner offiziellen Ansprachen und Reden abwich, wenn er die gütigen, aber auch scharfbeobachtenden Augen über den Brillenrand hob, spitzten im wahrsten Sinne des Wortes alle Zuhörer, die des Italienischen mächtig sind, die Ohren. Man konnte sicher sein, daß etwas Sympathisches voller Humor, aber auch voller Demut und innerer Größe zugleich über seine Lippen sprang. In der Tat, es sprudelte dann lustig und belustigt aus seinem Munde: scherzhaft, manchmal köstlich ironisch, oft überschäumend heiter. Es waren bei solchen Gelegenheiten gewiß keine oratorischen oder literarischen Monumente - es sollten auch gar keine sein -, sondern einfache und herzliche Worte von Mensch zu Mensch. Er hat damit in das zähflüssige Zeremoniell des Vatikans eine Bresche geschlagen, die kein Nachfolger so schnell wieder zu schließen vermag, selbst wenn er es wollte."

Klinger will sein Buch als "lustig" verstanden wissen - obwohl wir es ganz gelesen haben, konnten wir nicht einmal über die Ausführungen Klingers schmunzeln. Der Titel ist damit restlos verfehlt; hätte man vielleicht noch den Titel "Ein Scheinpapst lacht" durchgehen lassen wollen, so bleibt bestenfalls noch "Ein Scheinpapst nervt" als Möglichkeit übrig, denn was den Leser erwartet, sind gesammelte dumme-Jungen-Streiche, Zoten und natürlich die "Traditionsbrüche", die das eigentliche Markenzeichen von Roncalli waren. Es ist zumindest völlig unverschämt, wenn der Protestant Klinger vermeint, die "Bresche" Roncallis könne so schnell nicht wieder geschlossen werden - Fehlverhalten von Päpsten hat niemals die Nachfolger dazu gezwungen, das Fehlverhalten fortzusetzen, und das Fehlverhalten von Scheinpäpsten besitzt sicherlich noch weniger verpflichtenden Charakter. Hier wäre wieder zu sagen: Wer sich im Gegensatz zu Roncalli ordentlich benimmt, der hält sich - ausgehend von der falschen Annahme, dass Roncalli Papst war - für "päpstlicher als der Papst". Eben, eine blödsinnige Redewendung!

Schwindlig (S. 27):
"Recht langsam gewöhnte sich Johannes XXIII. an das Gefühl, auf der 'Sedia gestatoria' umhergetragen zu werden. Er hatte aber Verständnis dafür, so überhöht durch die Menge getragen zu werden, weil schließlich jeder Pilger und Gläubige, der vielleicht eine beschwerliche Reise nach Rom hinter sich gebracht hatte, den Papst deutlich sehen möchte. Nach einer der ersten Massenaudienzen, zu denen er sich auf dem Tragthron sitzend begab, sprach Johannes beim Verlassen der kostbar geschmückten wertvollen päpstlichen Sänfte zu den 'Sediari', den Trägern: 'Die Wackelei auf diesem Schaukelstuhl macht mich ganz schwindlig.'"

Das heißt im Klartext: "Leute, eure Leistung ist unter aller Sau - für mich müsst ihr euch schon erheblich mehr anstrengen". Ob so eine Bemerkung allerdings von Taktgefühl zeugt und geeignet ist, die Sympathien der guten Menschen zu gewinnen, bleibe dahingestellt.

Galero (S. 38-40):
"Mit dem Purpur der katholischen Kirche ausgezeichnet wurden im ersten Geheimen Konsistorium nach der Wahl Papst Johannes' XXIII. am 5. Dezember 1958 gleich dreiundzwanzig verdiente Würdenträger. Es war für die katholische und nichtkatholische Außenwelt eine Sensation. Sein Vorgänger Pius XII. hatte seit Jahren kein Konsistorium zur Ernennung neuer Kardinale mehr einberufen und außerdem - und das war die Überraschung überhaupt - sprengte Johannes XXIII. den von Papst Sixtus V. festgelegten Rahmen. Das Kardinalskollegium sollte ihm zufolge nicht mehr als siebzig lebende Mitglieder haben. Die 53 lebenden, vermehrt um 25 neuernannte Kardinale, durchbrachen nun diese rund fünfhundert Jahre alte Tradition. Johannes XXIII. setzte die Anordnung Sixtus' V. ohne Umschweife und ohne lange Erklärungen außer Kraft. Inzwischen gab es unter Papst Johannes zeitweilig schon 85 Kardinale. Die Erfordernisse der modernen Kirchenführung verlangten nach einer Ausweitung des hohen Kollegiums, erläuterte Johannes. Und: 'der Buchstabe darf nicht den Geist töten.' Dem Geheimen Konsistorium, der Versammlung aller in Rom weilenden Kardinale, traditionsgemäß für die Quatemberwoche vor Weihnachten oder für die Quatemberwoche der Fastenzeit einberufen, folgt immer ein halböffentliches und ein großes öffentliches Konsistorium. Den glanzvollen Höhepunkt der bereits erfolgten Kardinalsernennungen in St. Peter bildet dann die Übergabe des 'Galero', des großen Kardinalshutes, durch den Papst. Jedem Kardinal wird dieser mächtige rote Kardinalshut aufgesetzt. Niemals aber wird er danach getragen. Er tritt nach dem prunkvollen öffentlichen Konsistorium erst wieder beim Tode eines Kardinals in Erscheinung -, nämlich als Grabschmuck. Bedeutsam sind die Worte, die der Papst beim Aufsetzen des Galero spricht: 'Empfange diesen roten Hut, das sichtbare Zeichen der Kardinalswürde, zur größeren Ehre des allmächtigen Gottes und zur Zierde des Apostolischen Stuhles; er möge bekunden, daß du unerschrocken, nötigenfalls selbst bis zur Vergießung deines Blutes, einstehen sollst für die Stärkung des heiligen Glaubens, für den Frieden und die Ruhe des christlichen Volkes und für Wahrung und Bestand der Heiligen Römischen Kirche.' Angefangen bei Giovanni Battista Montini, dem späteren Papst Paul VI., sprach Johannes allen neuernannten Kardinalen so ins Gewissen. Der letzte war der Franzose Andre Jullien. Stellvertretend für alle nahm Kardinal Jullien von Papst Johannes noch einen Nachsatz zum offiziellen Text mit, den ihm der Papst leise ins Ohr flüsterte: 'Und nicht nur das alles soll künftig unter dem roten Hut wirken, sondern auch ein bißchen mehr Grips ...'"

Also, mal wieder ein Traditionsbruch. Auffallend auch, dass gerade Montini als erster in den Roncalli-"Kardinalsstand" versetzt wurde. Die Bemerkung über das "bißchen mehr Grips" bringt die Geringschätzung Roncallis für die kirchliche Zeremonie gut zum Ausdruck.

Übergangspapst (S. 41):
"Johannes XXIII. war überaus fortschrittlich eingestellt und praktizierte außerdem demonstrativ sein Gefühl für Gleichberechtigung. Das Gerede vom 'Übergangspapst' war schon nach den ersten Wochen seines Pontifikats leiser geworden. Gänzlich verstummte es, als er am 25. Januar 1959 im römischen Benediktinerkloster von San Paolo verkündete, ein ökumenisches Konzil einberufen zu wollen. Hinter den großen und hehren Zielen, die Johannes damit zum Wohle der gesamten Christenheit zu verfolgen suchte, verbarg sich als kleinstes Charakterdetail auch sein Wille, die sich quer durch die römische Kurie hinziehende unsichtbare Mauer niederzureißen. Mehrfach hatte er die Macht der konservativen Widerstände innerhalb der Kurie verspürt. Es hieß auch schon, seine Reformpläne würden nie verwirklicht, noch kein Papst habe die Intransigenz der Konservativen brechen können. Mit dem Konzil machte er die Konzilsväter zu seinen Verbündeten für die Reformen: die konservativen Kräfte zersplitterten sich, die Integralisten wurden überstimmt, die Mauer zerbröckelte, sie löste sich auf. Ebenso obsiegte sein Gefühl für die Gleichberechtigung. Er ernannte den ersten Negerkardinal. Seitdem häuften sich die Audienzen, die der Papst farbigen Geistlichen gewährte. Noch häufiger kamen afrikanische Staatsoberhäupter und Regierungschefs zu ihm. Mit Vorliebe ließ er diese jeweils neben sich am Thron auf gleicher Höhe Platz nehmen."

Keine Gewaltanwendung scheint den V2-Sektierern zu brutal, um den Schutzwall für die kirchliche Lehre (die "unsichtbare Mauer"), die "Macht der konservativen Widerstände" zu zerbrechen. Dass die V2-Sekte mit ihrem Vernichtungsprogramm tatsächlich eine ganze Reihe von Katholiken (die "bösen Konservativen / Integralisten / Fundamentalisten / Reaktionäre" etc.) niederstreckt, bestreiten wir nicht, nur leben die V2-Sekte eben für den Augenblick resp. für den vergänglichen Genuss, die Katholiken hingegen leben für die Ewigkeit resp. die unvergängliche Seligkeit.
Mit seinem "Sitzen auf gleicher Höhe" bringt Roncalli sehr gut seine Verachtung für die kirchliche Würde zum Ausdruck.

Atheist (S. 54)
"Als Johannes XXIII. das erste Mal in seiner Sommerresidenz weilte, empfing er wie seine Vorgänger die Stadtväter von Castelgandolfo in Audienz. Darunter auch ein paar Kommunisten. Gerade mit ihnen unterhielt er sich, als ob es seine Brüder wären. Sie hatten sich vorgenommen, dem Papst über ihre kleine Gemeinde vieles zu sagen: wie schlecht sich die Reichen den Armen gegenüber benehmen, daß die Provinzialverwaltung zu wenig Zuschüsse bewilligte und so weiter. Sie kamen aber nicht dazu. Der Papst hatte sich so sehr über ihr persönliches Wohlergehen besorgt gezeigt, daß sie ihre Beschwerden vergaßen. Aufgerichtet und geläutert verließen sie die Residenz, um sich auf dem Vorplatz unter die Menge zu mischen, die schon lange darauf gewartet hatte, daß sich Johannes XXIII. auf dem Balkon zeigte, um ihr seinen Segen zu spenden. Auch hier wollten die Evviva-Rufe kein Ende nehmen. Einer der bekannteren jener Kommunisten, die gerade beim Papst zu lamentieren vergessen hatten, schrie mit und klatschte am lautesten. 'Wieso', begehrte ein Nachbar zu wissen, 'schreist du denn so laut, du als Atheist, als Kommunist?' Dieser antwortete erregt mit feuchten Augen und zitternden Lippen: 'Er ist ein Arbeiterkind, er weiß, was Händearbeit ist, und ich klatsche eben dem armen Mann aus dem Volk zu, der es bis zum Papst gebracht hat.'"

So erstaunlich kann es doch nicht sein, dass Roncalli Atheisten als "seine Brüder" akzeptiert. Das erinnert uns an das "Bundeslied" des Freimaurers W.A. Mozart:
"Brüder, reicht die Hand zum Bunde! Diese schöne Freundschaftsstunde führ uns hin zu lichten Höh´n! Laßt, was irdisch ist, entfliehen; unsrer Freundschaft Harmonien dauern ewig fest."

Soziale Gerechtigkeit (S. 65f)
"Engste Mitarbeiter Johannes XXIII. meinten, als der Papst die Absicht äußerte, eine neue Sozialenzyklika herauszugeben, es lohne sich nicht, die von seinen Vorgängern bereits ausführlich behandelten Themen erneut anzufassen. Sie meinten, mit den Enzykliken 'Rerum Novarum' von Leo XIII. und 'Quadragesimo anno' von Pius XI. habe die Kirche ein für allemal ihren Standpunkt zum Thema der sozialen Gerechtigkeit klargemacht, verdeutlicht und unmißverständlich zum Wohle der Arbeiter herausgestellt. 'Nein', sagte Johannes, 'seit jenen Zeiten sind viele Jahre vergangen. Die Welt schreitet schneller voran als wir. Wir müssen uns anpassen, täglich, gründlich um nicht hinterherzuhinken. Wir werden sonst überrannt. Von wem? Das können sich alle selber ausrechnen ...'"

Die "Verheutigung" (Aggiornamento) des Glaubens gehört zu den bekanntesten Schlagworten Roncallis. Während die Kirche vom Herrn den Auftrag erhalten hat, das anvertraute Gut zu bewahren, so hat die V2-Sekte von Roncalli nun den Auftrag bekommen, sich anzupassen, "täglich, gründlich". Die Angst, von den Katholiken ("Konservativen" etc., s. die obigen Schimpfworte) "überrannt" zu werden, treibt die V2-Sektierer in einen Hyperaktivismus.

Demut (S. 82):
"Johannes XXIII. visierte Hindernisse und Hürden immer sehr bedächtig an. Widersacher wurden durch seine Güte reuevolle Bekenner. Auch die kleinste Aufgabe, das kleinste Anliegen löste in ihm höchste Aufmerksamkeit aus. Mehr als jemals zuvor in seinem Leben fühlte Johannes als Papst die ihm auferlegte Verantwortung. Sie war ihm aber keine Last, wie er seiner Umgebung oftmals versichert hatte, sondern eine gottgewollte Bürde, die es deshalb mit Freuden zu tragen galt. So konnte Johannes fast alle Klippen leicht nehmen und umgekehrt nur schwer verstehen, wie hohe geistliche Würdenträger Klage führen konnten, wenn sie unter den seelsorgerischen oder kirchenamtlichen Aufgaben und Pflichten stöhnten. Zunächst einmal, pflegte er zu sagen, hat der heilige Geist einen Menschen zum Priester bestimmt; sodann aber fällt der betreffende Mensch in eigener Verantwortung die Entscheidung, Nächstenliebe zu predigen und vorzuleben. Ein neuernannter Bischof beklagte sich in der ihm von Johannes XXIII. erstmals gewährten Privataudienz, daß die neue Bürde ihn nicht mehr schlafen lasse. 'Oh', machte Johannes in mitleidsvollem Tone, 'mir ging es in den ersten Wochen meines Pontifikats genau so, aber dann sah ich einmal im Wachtraum meinen Schutzengel, der mir zuraunte: ,Giovanni, nimm dich nicht so wichtig... Seitdem schlafe ich wieder.'"

Immerhin steht in Klingers Buch auch etwas, was man tatsächlich mal als guten Rat geben kann, obwohl es dafür natürlich nicht Klingers Buch bedurft hätte. In der Tat schläft man besser, wenn man Roncalli "nicht so wichtig nimmt", gemäß dem Sprichwort: "Ein gutes Gewissen ist ein sanftes Ruhekissen". Ob es tatsächlich der Schutzengel war, der zu Roncalli gesprochen hat?

Kavalier (S. 86f):
"Als Nuntius in Paris kam Exzellenz Roncalli bei einem Galadiner, seinem Rang entsprechend, rechts von der Gastgeberin zu sitzen. Es war die Gattin eines südamerikanischen Botschafters. Wer es noch nicht wußte, hatte zumindest an diesem Abend - sofern er glücklicher Augen- und Ohrenzeuge war — erkannt, daß Monsignore Roncalli nicht in Verlegenheit zu bringen war. Die hübsche Hausfrau trug ein traumhaft schönes, tief ausgeschnittenes Dior-Kleid. Vielleicht war allenfalls ihr Decolleté nicht ganz der Würde ihres Tischherrn angepaßt. Fast waren ihre üppigen Formen wie bei Andrea Solarios 'Madonna mit dem grünen Kissen' zu bewundern, freilich nicht in so hehrer Mütterlichkeit. Der Tafelrunde hatte sich eine gewisse 'Gene' mitgeteilt. Voller Beklemmungen schauten die Gäste unentwegt auf den päpstlichen Nuntius. Eine rechte Tischunterhaltung wollte und wollte nicht aufkommen. Gerade war man beim Hauptgang angelangt, da durchbrach Exzellenz Roncalli, befreiend für alle, besonders aber für die Dame des Hauses, die peinliche Stille. Mit großem Heiterkeitserfolg rief er aus: 'Ich weiß gar nicht, warum alle Gäste immer nur auf mich schauen, auf mich, einen armen, alten Sünder, wo doch meine Nachbarin, unsere charmante Gastgeberin, so viel jünger und attraktiver ist...'"

Die Zotenhaftigkeit der V2-Sekte hat uns immer gestört, und auch dafür ist Roncalli also leuchtendes Vorbild. Die V2-Sekte ist der passende Verein für diejenigen, die an derber Geilheit ihren Spaß haben und diesen Spaß ausleben wollen. So ließ Wojtyla es sich auch nicht nehmen, einmal die "Lesung" in seiner "Messe" von einer nackten Negerin vortragen zu lassen - mit dem Gesicht etc. zum Volk, versteht sich! Auch Sodomiten sind in Roncallis Club gerne willkommen und finden dort reichlich Betätigungsmöglichkeiten, s. Homosexuelle und Kirche.

Panorama (S. 117f):
"Vom Kurs der linken Mitte, den der linkskatholische italienische Regierungschef Amintore Fanfani eingeleitet hat, indem er eine Koalition der Christlichen Demokraten mit den Sozialdemokraten und Republikanern bildete, die von den ehemals moskauhörigen Linkssozialisten Pietro Nennis parlamentarisch gestützt wurde, ist viel geschrieben und geredet worden. Die katholische Massenpartei machte zwar einige Reserven gegenüber den geforderten hohen Gegenleistungen der Linkssozialisten, aber sie fand sich letzten Endes doch bereit, diesen Kurs in dem Bewußtsein einer Sendung weiterzusteuem, so lange es ging. In der römischen Kurie ist Kardinal Alfredo Ottaviani als der vatikanische Exponent gegen das Regierungsexperiment der linken Mitte bekannt. Von ihm, der das Hl. Offizium als Sekretär leitet - Präfekt, also eigentlicher Chef ist der Papst selbst - erhoffte man sich ein klärendes Wort. Seine Anhänger designierten ihn deshalb, ganz unauffällig, damit Johannes es nicht merke, die wahre Meinung des Papstes zu erforschen. Sie wähnten, dem Sekretär dieser hohen kurialen Behörde gegenüber würde der Papst keine Ausflüchte machen können. Immerhin wurde unter Pius XII. von der Kongregation des Hl. Offiziums das Exkommunikationsdekret des Heiligen Stuhls gegen Kommunisten und extreme Marxisten erlassen. Johannes XXIII. hörte während einer der üblichen Tabellenaudienzen für Kardinal Ottaviani andächtig zu. Er vernahm die Sorgen gewichtiger Kreise aus dem bürgerlich-politischen Rom über die beinahe umstürzlerische Entwicklung unter Fanfani und Nenni. Ottaviani glaubte sich bereits am Ziel, meinte, den Papst überzeugt zu haben. Ohne die geringste Widerrede, kommentarlos und schweigend ergriff Johannes plötzlich den Arm seines glaubens- und sittenstrengen Mitarbeiters aus dem Kardinalsrang, schwenkte ihn herum und trat mit ihm zum Fenster der Bibliothek. Sonnenüberflutet lag ihnen Rom zu Füßen. Ein hinreißender Anblick: römisches Ocker verband sich am Horizont mit dem azurblauen Himmel zu einem innigen Choral. Den Kardinal eng an sich haltend unterbrach der Papst die sekundenlange Stille mit den Worten: 'Schauen Sie, Eminenz, welch' prachtvolles Panorama von Rom man von hier oben aus genießt!' Die Audienz war beendet."

Es gehört zum unverzichtbaren Kennzeichen der V2-Sektierer, einfach nicht vernünftig auf vernünftige Äußerungen zu reagieren - dies wurde bereits im Einleitungstext Fausrecht dargelegt und durch unzählige Fälle immer wieder neu unwiderlegbar bewiesen. Gott sei Dank hat aber diese menschenverachtende Ignoranz, mit denen die Herren Wojtyla, Ratzinger, Lehmann und der ganze Rest der V2-Sekte glänzen, auch Personen dazu bewogen, zur katholischen Kirche zu konvertieren, denn in der Kirche erweist man den Menschen noch Respekt - in der V2-Sekte hofft man darauf vergeblich.

Hobel (S. 118):
"Auf die Frage, ob er denn glaube, daß es jemals wieder zu einer geeinten Christenheit kommen werde, antwortete Johannes XXIII., er glaube daran. Die Wiedervereinigung aller Christen müsse das oberste Ziel aller christlichen Gemeinschaften sein. Letzten Endes seien alle Christen aus der einen ursprünglichen Kirche hervorgegangen. Gewiß, meinte der fragende anglikanische Besucher, aber seit vielen hundert Jahren haben die anderen christlichen Gemeinschaften völlig eigenständige, festgeformte und anerkannte Kirchen gebildet. Die katholische Kirche könne nicht einfach von einer 'Rückkehr' sprechen. Das wäre keine Ausgangsbasis für eine Diskussion über die Wiedervereinigung, sondern der Endpunkt. 'Ich weiß', philosophierte Papst Johannes, 'es wird lange dauern. Wir werden das große Fest der Wiedervereinigung beide nicht mehr feiern. Auch meine nächsten Nachfolger nicht.' Aber einer müsse ja mal beginnen, die Hindernisse abzuräumen, die dem glorreichen Werk den Durchbruch versperren. Jedenfalls sollte ein Versuch gemacht werden. 'Wer Hindernisse überwinden will, muß zuvor Ecken und Kanten abhobeln.'"

Die "Ecken und Kanten" sind die unfehlbaren Lehrsätze und die heiligen Sakramente, und in der Tat hobelt in dieser Hinsicht die V2-Sekte massiv hyperaktiv. Die "Ekklesiologie" (Lehre von der Kirche) Roncallis ist genau die falsche, wie sie von Anbeginn der V2-Sekte (neuerdings wieder eingehämmert in "Dominus Iesus") propagiert wurde, i.e. diejenige, die eine "Wiedervereinigung aller Christen" fordert, die eben nicht eine Rückkehr zur wahren Kirche ist, sondern die auch akatholische Gemeinschaften als vom Heiligen Geist geführte "Wege des Heiles" hinstellt. Deshalb kann man Roncallis: "Letzten Endes seien alle Christen aus der einen ursprünglichen Kirche hervorgegangen", nur so verstehen, dass die Kirche Christi eben nicht die katholische Kirche IST, sondern bestenfalls in ihr "verwirklicht" ist. Richtig kann es nur heißen: Die katholische Kirche hat als einzige die vollkommene Treue zur Lehre Christi bewahrt, und deshalb bleibt keine andere Möglichkeit für Akatholiken als eben die Konversion zur katholischen Kirche.

Gaspedal (S. 125):
"Bernd Nellessen schrieb nach dem Tode von Johannes XXIII. in der 'Geistigen Welt': 'Einer der Bedeutendsten war er und einer der Mutigsten; durchdrungen von einem kraftvolleren Optimismus als viele vor ihm und einer der größten Realisten auf dem Stuhle Petri, beispielhaft für alle, die ihm folgen werden. Welch ein Papst! Stimmten alle diese schmückenden Orden der Rhetorik, dann müßte nun, da ein neuer Papst das weiße Gewand seines Amtes anlegt, die katholische Kirche alle ihre Kräfte sammeln. Papst Johannes hatte sie gefordert. Wollte der Nachfolger darauf verzichten, sein Fanfarensignal weiterzugeben, so müßte eine Welle des Unmuts den orbis catholicus durchlaufen. Denn es reimte sich ja nicht zusammen, jemanden groß, mutig und beispielhaft zu nennen, dann aber sein Vermächtnis zu mißachten. Dieser Papst war groß, weil er zu den Fordernden gehörte; den Bänglichen war er verdächtig und den Reaktionären eine Zumutung. Wenn seine Größe umschrieben werden soll, dann ist sie darin zu sehen, daß er mehr wollte, als nur die Stellung zu halten. Er blies zur Offensive'.
Der Dirigent Robert Craft, Freund und enger Mitarbeiter von Igor Strawinski erklärte, der große Komponist sei von keinem Ereignis der letzten Jahre so stark beeindruckt worden wie von dem Tod Papst Johannes XXIII. Aber schon vor dessen Hinscheiden hatte der berühmte Tonmeister begonnen, eine Messe zu komponieren, die er - einmalig in der Musikgeschichte - Papst Johannes XXIII. gewidmet hat. Welch ein Papst!
In einer Leserzuschrift an eine süddeutsche Zeitung schrieb Landgerichtsrat L. Angerbauer aus Wessling in Oberbayern über Johannes: 'Er hat die Kirche aus ihrer Erstarrung herausgeführt zum Segen der ganzen Christenheit. Jeden bewegte der Gedanke: dieser Papst hätte früher kommen und länger leben sollen! Aber wie keiner seiner Vorgänger hinterläßt dieser große Papst ein Vermächtnis mit einer ungeheuer schweren Verpflichtung. Er hat das Papstbild der Gegenwart geprägt.'
Wie dachte Johannes über die Bedeutung seines Pontifikats? Er lebte ganz bewußt im Gefühl der Erneuerung, der christlichen Einheit, wollte aber 'kein Aufhebens' davon machen. Er ließ die gelehrten, klugen und intellektuellen Deutungen seiner Amtsführung aus der ganzen Welt gelten, ohne sie für das eigene Vokabular zu übernehmen, oder etwa vor den immer erkannten eigenen Grenzen seiner Möglichkeiten blind zu werden. Seine Deutung lautete schlicht: 'Ich bin der Papst, der aufs Gaspedal drückt.'"

Hier wird mal so richtig gescheppert: So viele bedeutende Persönlichkeiten waren von Roncalli begeistert, wie können wir es wagen, nicht in diese Jubelrufe auf Roncalli einzustimmen? Also von Igor Strawinskis Musik waren wir nie begeistert, seine Kompositionen klingen für uns wie ein Festival von Dissonanzen. Nicht, dass Strawinski untalentiert gewesen sein muss, aber - mit Verlaub - das, was wir von ihm gehört haben, hat uns nicht bewogen, uns weiter mit seiner Musik die Zeit zu vergeuden. Und das Kompliment eines Landgerichtsrat? KzM-Leser wissen, was wir auf so etwas geben.
In Roncallis "Deutung" vom "Gaspedal" wird zunächst die Verachtung für seine "lahmen" "Vorgänger" (i.e. die echten Päpste) thematisiert. Ferner fallen uns noch die Sprüche ein, mit denen von dem Fahren mit überhöhtem Tempo abgeraten werden soll (derlei Sprüche standen z.B. auf Werbeflächen wie z.B. auf Plakaten oder auf Bussen):
"Raser sind schneller ... im Graben / am Baum / im Krankenhaus / unter der Erde etc." 


Niemand unterstellt uns, wir hätten keinen Humor. Allerdings sind wir tatsächlich nicht für Verstöße gegen göttliche Gebote zu begeistern (s. z.B. Verunehrung Gottes), d.h. der Spaß hört da auf, wo ein Verstoß gegen die guten Sitten vorliegt. Das Lachen an sich ist ja auch nicht verboten, sondern die "Freude dieser Welt" (Joh 16,20), die "Freude am Unrecht" (cf. 1 Kor 13,6). Natürlich, jetzt haben die V2-Sektierer, ihre Anwälte und Richter, ein breites, schmutziges, menschenverachtendes Lachen, und sie meinen, ihren Triumph über Wahrheit und Gerechtigkeit könne ihnen keiner mehr nehmen - ein "unvergleichlicher Humor". Wir meinen hingegen, dass den Feinden Christi das Lachen noch vergehen wird, s. Lk 6,25:
"Weh euch, die ihr jetzt lacht! Ihr werdet trauern und weinen."

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