Am 24.05.2000 sendete die ARD (Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands; Erstes Deutsches Fernsehprogramm) kurz vor Mitternacht einen Beitrag "Deutschland, deine Katholiken". Von dieser Sendung, die insgesamt 45 min gedauert hat, haben wir nur einen kurzen Ausschnitt von weniger als 5 min gesehen. Dies reicht jedoch völlig für ein völlig vernichtendes Urteil. Wir hatten übrigens der ARD angeboten, den kompletten Beitrag zu rezensieren, aber die Verantwortlichen legen offensichtlich keinen sonderlich großen Wert darauf, dass man sich deren Machwerk vollständig anschaut. Hier der Briefwechsel:
PRHL an ARD:
"Von Ihrer o.g. Sendung, die gestern Nacht ausgestrahlt wurde, habe ich
leider zu spät erfahren. Falls es sich dabei um
niederträchtigste Hetze gegen die römisch-katholische Kirche
handeln sollte, können Sie mir eine Video-Kassette mit diesem
Beitrag zuschicken (falls Sie die Kassette zurückhaben wollen,
bitte entsprechendes Porto beilegen). Ich werde dann entscheiden, ob
ich Ihren Beitrag auf meiner Homepage KzM rezensiere. Im Herrn"
ARD an PRHL:
"Sehr geehrter Herr Pater R.H.L. im Gütigen Herrn, vielen Dank
für Ihre e-mail vom 25. Mai 2000. Sofern Sie sich für eine
Video-Kassette zu unserem Film "Deutschland, deine Katholiken"
interessieren, bitte ich Sie, sich an den Deutschen Institutsverlag
GmbH, Rundfunkservice, Gustav-Heinemann-Ufer 84-88, 50968 Köln,
Telefon: 0221/49 81 52 9, Fax: 0221/49 81 59 3 zu wenden. Über die
Höhe der Kosten kann ich Ihnen leider nichts sagen. Mit
freundlichen Grüssen
Gabriele Kraus
Zuschauerredaktion Das Erste"
Man muss sich also auf krauses Zeug gefasst machen, wenn man einen sachlichen Brief an die ARD schreibt. Die Anrede "im Gütigen Herrn" ist als plumpe Verhöhnung der Kirche und letztlich Gottes zu verstehen und lässt erahnen, von welcher Grundhaltung man geprägt sein muss, um bei der ARD einen Redaktionsjob zu bekommen. Dies bietet eine gute Überleitung zu unserer Kurzrezension; von zwei Bereichen haben wir Ausschnitte gesehen:
1. Umgang mit "Theologen"
Dabei wurde eine "Theologin" (Fachbereich "Moral") interviewt, der die
"Lehrbefugnis" entzogen wurde und die dadurch - nach den Worten des
Reporters - "um Lohn und Brot" gebracht wurde. Zunächst: Wenn
jemand miese Arbeit leistet, dann MUSS er gekündigt werden, das
gilt in jedem Betrieb und v.a. natürlich in der Kirche. Kleriker,
die gegen die kirchliche Ordnung verstoßen, werden schwer
bestraft und können leicht ihre Einkünfte und ihr Ansehen
verlieren. Wenn man von einem Theologen erwartet, dass er Theologie
lehrt und nicht etwa seine irrigen Meinungen vertritt, ist das nicht
zuviel verlangt. Es ist aber zuviel verlangt, wenn man Schwarmgeister
ihre irrigen Meinungen vertreten lassen möchte. Kurzum: Die
ARD-Forderungen basieren auf einer absolut verwerflichen Ideologie.
Konkret dann zu der Pseudo-"Theologin" (die war uns unbekannt; wohl
keine Koryphäe). Diese Frau wehrte sich gegen den Vorwurf, ihre
Aussagen stünden nicht im Einklang mit der kirchlichen Lehre. Dann
sprach sie von ihrer "positiven Bewertung der Sexualität", wie sie
ja auch in der Hl. Schrift gelehrt werde. Leider haben wir keine
konkreten Angaben dazu, was diese Frau im einzelnen für positiv
hält. Da aber die Vermutung naheliegt, dass diese Frau der Kirche
"Sexualitätsfeindlichkeit" andichtet - immerhin war dies ja
anscheinend der Streitpunkt -, liegt nahe, dass von ihr Verfehlungen
gegen das sechste Gebot positiv bewertet werden, wozu außer dem
vorerehelichen Geschlechtsverkehr auch völlig abartige
Verhaltensweisen wie Homosexualtität, Masturbation und Bestialität zählen.
Sollte diese Frau wegen derlei Äußerungen ihres Amtes als
V2-Lehrerin enthoben worden sein, hätte sie in gewisser Weise das
Recht, diese Entscheidung als skandalös anzuprangern, eben
deshalb, weil die V2-Sekte ja selbst zu dieser totalen Verrohung
animiert. Diese Frau wurde dann Opfer der Augenwischerpolitik, mit der
die V2-Funktionäre sich bisweilen einen "konservativen" Anstrich
geben wollen. Die Hardcore-Vatikanisten jubeln dann ob der unbeugsamen
Treue der Kirchenleitung zur Wahrheit.
2. Kommunion und Ökumene
Zunächst wurde vom Reporter gefordert, dass nun "alle Christen
zusammenarbeiten" und theologische Differenzen außer Acht
gelassen werden sollten. Dann wurde behauptet, dass viele nicht
verstehen, warum denn die angestrebte "Gemeinschaft der Christen" nicht
schon im gemeinsamen Abendmahl praktiziert wird und warum die Priester,
die entgegen dem Verbot die Abendmahlsgemeinschaft praktizieren, streng
bestraft werden. Zunächst einmal stimmt es natürlich nicht
(jedenfalls nicht generell), dass ein V2-"Priester", der jedem
unterschiedslos das Brothäppchen in die Finger drückt,
dafür überhaupt, geschweige denn streng bestraft wird.
Jedenfalls ist uns kein solcher Fall bekannt, wohingegen uns Fälle
bekannt sind, dass diese Brothäppchen unterschiedslos verteilt
wurden. Ob tatsächlich viele die offizielle Ablehnung der
Interkommunion nicht verstehen, können wir nicht beantworten, aber
aufgrund der geschichtlichen Fakten ist das eigentlich unmöglich,
weil die "Reformatoren" ja ausdrücklich die Lehre von der hl.
Wandlung entstellt oder radikal verworfen haben. So machte Luther aus
den Wandlungsworten "Hoc es enim corpus meum" ein "Hokus Pokus", er
verspottete die christliche Lehre, dass durch die Worte des Priesters
eine bleibende Wandlung von Brot in den Leib Christi stattfindet. Wie
könnte man da gemeinschaftliche Kommunion ernsthaft fordern, wenn
es doch gerade darum geht, den Grundgedanken der Kommunion, i.e. die
Gemeinschaft mit Gott, entweder zu verteidigen (Katholiken) oder zu
bekämpfen (fast alle Akatholiken).
Zur Krönung dieses Kuddelmuddels wurde dann eine Antwort "von
höchster katholischer Stelle" angekündigt zu der Frage, warum
diese Interkommunion zwischen V2-"Katholiken" und Protestanten verboten
sei. Statt von katholischer Stelle kam die Antwort aber von Karl
Lehmann, der wohl erneut beweisen wollte, dass ihm niemand den Titel "jämmerlichste Niete Deutschlands in Sachen
Theologie" streitig machen kann. Warum können gemäß
Lehmanns Visionen nicht alle gegenseitig Brothäppchen verteilen?
Lehmanns unerträgliches Gelaber ging mal wieder dahin, dass hier
ja eine Einheit zwar vorgetäuscht, aber nicht wirklich gelebt
würde. Lehmann kommt nicht auf den Punkt, er stiftet nur
Verwirrung. Von katholischer Seite ist die Antwort ganz einfach: Die
Zugehörigkeit zur Kirche Christi, i.e. zur katholischen Kirche,
ist heilsnotwendig; wer dieser Gemeinschaft nicht angehört,
sündigt schwer, d.h. er ist nicht im Gnadenstand und kann nicht
gerettet werden (s. auch Willkommen im Club!).
Wer nicht im Gnadenstand ist, kann nicht kommunizieren, weil er damit
eine weitere Todsünde begehen würde (s. 1 Kor 11,27: "Wer
daher unwürdig das Brot ißt oder den Kelch des Herrn trinkt,
der versündigt sich am Leibe und Blute des Herrn").
Da in der V2-Ideologie das Dogma von der Heilsnotwendigkeit der Kirche
geugnet und direkt bekämpft wird, gibt es für einen
V2-Menschen keinen logischen Grund mehr, auf die universale
Brothäppchen-Party zu verzichten, erst recht angesichts der
"ökumenischen Erfolge" wie der "Rechtfertigungserklärung".
Es bleibt nur noch ein sinnloses Autoritätsargument übrig;
damit wird die Revolution im "Kirchenvolk" weiter geschürt, eine
Taktik Neu-Roms, die wir bereits verschiedentlich nachgewiesen haben.
Abschließend müssen wir gestehen, dass diese schroffe
Weigerung der ARD, mit uns zu kooperieren, uns in einer Hinsicht gar
nicht so furchtbar unangenehm ist. Wir haben die Zeit gespart, uns
dieses Propaganda-Filmchen vollständig anzugucken; weitere
Feststellungen brauchen bzgl. dieser Sendung nun nicht mehr getroffen
zu werden.
Wir Katholiken können souverän über derlei Schund
hinwegschreiten, selbst wenn er von einem solchen Giganten wie der ARD
produziert wird und möglicherweise mehr Publicity findet als z.B.
KzM. Also: Nicht unterkriegen lassen!