Freisinn in Freiburg

- Ein Blick auf die "Bildung" in der "Erzdiözese Freiburg" -
(Kirche zum Mitreden, 29.07.2000)

Wir beabsichtigen, auch in Zukunft noch Texte über das "Bildungsangebot" der V2-Sekte, zuletzt über die Zustände in Gelsenkirchen, zu veröffentlichen. Damit wird der Ausrede ein Riegel vorgeschoben, wir würden nur vereinzelte Missstände kritisieren, während die V2-Sekte ansonsten nur gut katholische Bildungsangebote vorweist.
Der heutige Kandidat ist die "katholische Akademie der Erzdiözese Freiburg", die über sich selbst schreibt: "Die Katholische Akademie ist eine Institution der Erzdiözese Freiburg. Seit ihrer Gründung im Jahr 1956 dient sie als Forum des offenen Dialogs zwischen Kirche und Gesellschaft. Die Veranstaltungen sind grundsätzlich allen Interessierten zugänglich." Sie verfügt u.a. über 43 Betten und eine Kapelle. Sie gibt auch Schriften zu KzM-relevanten Themen heraus, z.B. "Hansjürgen Verweyen u.a.: Heute glauben", "Albert Raffelt (Hg.), Karl Rahner in Erinnerung", und "Udo Rauschfleisch (Hg.), Homosexuelle Männer in Kirche und Gesellschaft".
Am 12.07.2000 hatten wir deshalb an die Freiburger Akademie eine e-mail geschrieben: "Schicken Sie mir einfach alles zu, was Sie kostenlos abzugeben haben. Ich werde Ihr Angebot auf meiner Homepage KzM vorstellen."

Heute erhielten wir nun das erschreckend magere Programmheft der FA - eigentlich zu mager für einen Artikel bei KzM, aber wegen unseres Versprechens sei es dennoch kurz vorgestellt. Zum einen ist der Zeitraum des Programmheftes auf vier Monate (September bis Dezember 2000) beschränkt, und v.a. bietet das Programmheft praktisch keine näheren Informationen, sondern nur einen Titel samt Untertitel der jeweiligen Veranstaltungen. Im Angebot sind z.B.:
- Generation Golf, Handy, Aktien - wer seid ihr?
- Abenteuer Kindheit - Entdeckungsreise zum Inneren Kind
- Mode: Unsere zweite Haut
Dann auch Hinweise auf die "Akademie der älteren Generation" (Freiburg und Karlsruhe), z.B.:
- Der alte Mensch im Märchen - Von klugen, guten, törichten und bösen Alten
- Die unsichtbare Religion von Jugendlichen - Zur Schwierigkeit der Glaubensweitergabe heute
- Ökumene - Erreichter Stand und verbleibende Aufgaben
- Christliche Weltverantwortung der Laien heute - Ein unersetzlicher Dienst im Namen der Kirche
- Depressionen - Ursachen - Hilfen - Behandlungsmöglichkeiten

Anhand der paar Informationsfetzen lässt sich wenig aussagen. Bei der "Akademie der älteren Generation" scheint das Bestreben vorzuliegen, die "ältere Generation", i.d.R. diejenigen, die noch in der katholischen Kirche aufgewachsen sind, auf die atheistische V2-Schiene zu trimmen, indem z.B. die Ökumene-Ideologie, der Laizismus und die ach so andere junge Generation thematisiert werden. Doch hierfür zeichnet nicht die FA verantwortlich.

Die kümmerlichen Informationen der FA werden etwas gestreckt durch Beihefte zu einigen wenigen Verantstaltungen, die aber auch nicht viel hergeben. Dem Programmheft ist allerdings ein Gedicht (naja...) vorangestellt, das aus vier (eigentlich drei, da erste und dritte identisch) Strophen besteht, von denen wir hier entsprechend die letzten drei zitieren in der Hoffnung, dass uns der Dichter Stefan Pflaum nicht wegen Copyrightsverletzung verklagt - allerdings war nirgends ein Hinweis darauf erkenntlich, dass der Text durch Copyright geschützt ist, und eine Kürzung war wegen des geringen Umfangs sinnlos. Der Künstler rezitierte dieses Juwel der Dichtkunst "Akademie Alemannisch" bei der "feierlichen Wiedereröffnung" der FA am 26.03.2000:

Original (vermutlich Freiburger Dialekt) Fassung für unsere ausländischen Leser
D Wohret fließt in einem fürt
Zwische Mensch unn Gott.
Zwische Lebe, Tod, Geburt
Isch nix so, wie's sii sott.
Die Wahrheit fließt in einem fort
Zwischen Mensch und Gott.
Zwischen Tod und Geburt
Ist nichts so, wie es sein soll.
Frooge plooge, Zwiefel bliebe,
Kirch unn Volk sinn längscht nit eins.
S letschte Wort isch no nit gschriebe.
Wahrschiens git's au keins.
Fragen plagen, Zweifel bleiben,
Kirche und Volk sind längst nicht eins.
Das letzte Wort ist noch nicht geschrieben.
Wahrscheinlich gibt es auch keins.
Wo kaasch des diskutiere?
In de Akademie.
Drum schnell, ke Zit verliere,
am Samschtig nix wie hii!
Wo kannst du es diskutieren?
In der Akademie.
Darum schnell, keine Zeit verlieren,
Am Samstag nichts wie hin!

An die Stelle der Wahrheit ist in der V2-Sekte der Dialog getreten - KzM-Leser werden von dieser Feststellung nicht überrascht. Das Bestreben der V2-Sekte, wie es sich auch in der FA widerspiegelt, ist die Befreiung von der Wahrheit, und dies geschieht durch den ewigen unverbindlichen Dialog. Mit dieser Grundidee macht übrigens auch der Protestantismus Werbung, s. Protestantische Propaganda.

Kommen wir nun zu zwei Veranstaltungen, über die die FA etwas ausführlicher in Sonderheftchen informiert:


1. "Wir sind das, was wir denken. Die Lehre vom Karma nach buddhistischer Tradition
'Wir sind das, was wir denken.
Alles, was wir sind, entsteht durch unsere Gedanken.
Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt.'
Dhammapada I, 1

Beruhen die Ereignisse im menschlichen Dasein auf Schicksal, Zufall oder freier Willensentscheidung? Eine uralte Frage und viele Antworten.
Die buddhistische Lehre vom Karma, vom Handeln des Menschen, zeigt in einer subtilen Analyse die Zusammenhänge von Ursache und Wirkung auf. Daraus entwickelt sich eine praktische Ethik für das Tun und Wirken des Menschen in Verantwortung und Weisheit.
Grundlage des Vortrags ist die älteste bekannte Formulierung der Lehre des Buddha, wie sie im Pali-Kanon von Sri Lanka überliefert ist. Die betreffenden Texte werden zur Verfügung gestellt."


Das ist der gesamte Werbetext für die Veranstaltung. Buddha bei den V2-Sektierern - darüber haben wir schon oft berichtet, und es ist auch jedem klar, dass der buddhistische Irrglaube in keiner Weise mit dem Christentum vereinbar ist; ein Grund mehr für die V2-Sektierer, diese Ideologie zu verbreiten. Während der Buddhismus die Gottlosigkeit und Selbsterlösung predigt, wird in der christlichen Tradition weltliche Weisheit der wahren Weisheit gegenübergestellt, s. z.B. 1 Kor 1,18-25 (Vs. 20: "Hat Gott nicht die Weisheit der Welt als Torheit erwiesen").


2. "»Hören, was der Geist den Gemeinden sagt« - Perspektiven der Gemeindeleitung
Tagung in Zusammenarbeit mit Diakonia - Internationale Zeitschrift für die Praxis der Kirche
Wer heute nach Perspektiven für die Leitung von Gemeinden innerhalb des deutschen Sprachraums fragt, stößt auf eine verwirrende Vielfalt der Konzeptionen und Begrifflichkeiten. Jede Diözese hat ihr Modell: Kooperative Pastoral, immer größer werdende Seelsorgeeinheiten, Regionalisierung, Laien als GemeindeleiterInnen, Moderatoren, Kuratoren – die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen. Jede/r von der Umstrukturierung Betroffene – ob als Pfarrer, Gemeinde- oder PastoralreferentIn, Diakon, Pfarrgemeinderat oder Mitglied der Diözesanleitung – hat eigene Erfahrungen mit diesen Ansätzen, positive wie negative. Die Tagung möchte diese konkreten Erfahrungen miteinander ins Gespräch bringen, um dann gemeinsam nach kreativen Lösungen zu suchen.
Impulse des Schweizer Pastoraltheologen Leo Karrer werden durch die Tagung begleiten. Vier Diözesen, darunter eine aus Frankreich, geben Einblick in aktuelle Entwicklungen. Die ausgewählten Modelle werden dabei vor allem auf ihre Umsetzung in der Praxis befragt werden.
In den Arbeitsgruppen kommen die TeilnehmerInnen als Fachleute der Praxis zu Wort: Welche Perspektiven eröffnen ihre Erfahrungen? Wo liegen Stolpersteine? Was hat sich bewährt? Was wird noch möglich sein?
In allen Überlegungen soll der Anruf des Geistes in unserer Zeit den Ausgangspunkt bilden. Im Austausch von gelebter Praxis - mit Erfolg und Scheitern – möchten wir auf das hören, was der Geist den Gemeinden sagt.
Die Tagung will Lust machen, die Zukunft mutig in Angriff zu nehmen. Wir laden herzlich ein."


Auch dies ist der komplette Werbetext. Das Zitat "Hören, was der Geist den Gemeinden sagt" stammt aus dem NT (Offb Kap. 2 und 3: Die sieben Sendschreiben). Darin geht es um Mahnungen, wie ein gottgefälliges Leben sein muss (z.B. "Sei getreu bis in den Tod, und ich will dir die Krone des Lebens geben"; Offb 2,10), nicht jedoch um die Gemeindeleitung, wie sie Gegenstand der FA-Veranstaltung ist ("Seelsorgeeinheiten"), d.h. ein Schriftwort wird in einen völlig anderen Zusammenhang gestellt; es wird missbraucht, um eine faktisch nicht vorhandene Treue zur christlichen Botschaft zu suggerieren.
Was dann im einzelnen an "Leitungsmodellen" präsentiert wird, ist dann natürlich zutiefst antichristlich, und "die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen". Gewiss ist immerhin, dass die von Christus gestiftete Hierarchie in der V2-Sekte keinen Platz hat. Den Schlachtruf, "die Zukunft mutig in Angriff zu nehmen", kann niemand überhören. Wer hinter dem "Anruf des Geistes" steckt, ist damit auch klar.

Also: Mal wieder schlägt die typische antichristlich-okkulte Welle der V2-Sekte hoch. Wer sich gerne in die Irre führen lässt, hat in der V2-Sekte den vollkommenen Partner gefunden. Wer vernünftig ist, meidet diese Sekte.

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