Die Sonntagsheiligung
- Die V2-Sekte als Motor zur Entweihung des Sonntags -
(Kirche zum Mitreden, 08.08.1999)
In Deutschland wird z.Zt. heiß um das Ladenschlußgesetz
debattiert,
demzufolge die meisten Geschäfte sonntags geschlossen bleiben
müssen
und nur bestimmte Geschäfte (Tankstellen, Kioske etc.)
geöffnet
haben dürfen. Von verschiedenen Händlern ist nun erfolgreich
die Öffnungserlaubnis auch für Sonntage eingefordert worden,
z.B. durfte die Filiale des Kaufhof (ein Kaufhaus für alles
mögliche;
hat den Slogan: "Kaufhof bietet tausendfach alles unter einem Dach") in
Halle geöffnet werden, in Berlin hingegen blieb sie geschlossen.
Es
gibt da gewisse Einzelheiten, die bei den zugrundeliegenden
Gerichtsurteilen
in Halle und Berlin eine Rolle spielen, besonders der
"Tourismusparagraph",
der den Verkauf von "ortsspezifischen Waren für Touristen"
ermöglichen
soll, das ist aber für unsere Betrachtung nicht sonderlich von
Bedeutung.
Wir vermuten, daß jetzt der Dammbruch bzgl. der Sonntagsarbeit
geleistet
werden soll, damit irgendwann später keinerlei gesetzlichen
Verbote
hinsichltlich der Öffnungszeiten mehr bestehen. Wie auch immer:
Wir
legen hier die katholischen Grundsätze vor und zeigen auf,
daß
die V2-Sekte maßgeblich die Schuld an der gegenwärtigen
Entweihung
des Sonntags trägt.
Blicken wir zunächst auf die Lehre der Kirche. Im Katechismus
von
Pius X. heißt es zum dritten Gebot (Du sollst den Sonntag
heiligen):
(184) Das dritte Gebot gebietet uns, Gott an den
Festtagen
mit äußerlichen Akten des Kultes zu ehren, unter welchen
für
die Katholiken das wesentliche das heilige Messopfer ist.
(186) Das dritte Gebot verbietet uns die knechtlichen Arbeiten an Sonn-
und Feiertagen.
(187) Man nennt jene Arbeiten knechtlich, die auf dem Felde, in den
Werkstätten und Fabriken verrichtet werden, das heißt, alle
Arbeiten, durch die man seinen Unterhalt verdient.
(188) An Sonn- und Feiertagen sind sämtliche für das Leben
und den Gottesdienst nicht notwendigen und von der Frömmigkeit
oder
durch einen anderen schwerwiegenden Grund nicht gerechtfertigten
Arbeiten
verboten.
H. Jone (Katholische Moraltheologie, Paderborn (7)1936, 153-159)
schreibt
über das dritte Gebot:
"Das dritte Gebot gebietet, an Sonn- und Feiertagen Gott zu verehren
durch Haltung der Sonntagsruhe und Anhörung der heiligen Messe.
[...]
Die Pflicht, gewisse Tage Gott zu weihen, ergibt sich schon aus dem
Naturgesetz.
Die allgemeinen Vorschriften desselben werden näher bestimmt durch
das positive Gesetz. [...] Die Wahrung der Sonntagsruhe verlangt die
Enthaltung
von knechtlichen Arbeiten, gerichtlichen Akten und öffentlichen
Handelsgeschäften.
Es gibt aber auch Entschuldigungsgründe. I. Knechtliche Arbeiten
(opera servilia) sind Arbeiten, die hauptsächlich mit
körperlichen
Kräften und zu materiellen Zwecken verrichtet werden. Derartige
Arbeiten
sind: Pflügen, säen, ernten uws., nähen, schustern,
schneidern,
mauern, drucken uws., ferner die Arbeiten in Bergwerken, Fabriken usw.
[...] Erlaubt ist es auch, zu wandern, reiten, fahren, rudern, reisen,
auch wenn es mit großer Ermüdung verbunden ist. Ebenso sind
erlaubt die freien Künste (opera liberalia): Studieren, lehren,
musizieren,
zeichnen, Baupläne entwerfen, schreiben (auch mit der
Schreibmaschine),
malen, feiner Bildhauerarbeiten ausführen, feinere Stickereien
anfertigen,
photographieren, auch wenn man dafür bezahlt wird. [...] II.
Gerichtliche
Akte sind verboten, soweit sie einen gerichtlichen Apparat erfordern
oder
die öffentliche Ruhe stören. [...]. III. Öffentliche
Handelsgeschäfte.
Verboten sind an sich: Wochenmärkte, Jahrmärkte,
Geschäfte
an Börsen, öffentliche Versteigerungen, Einkäufe in
Kaufläden.
[...]
IV. Entschuldigungsgründe sind: Dispens, Dienst Gottes, eigene
oder fremde Not. 1. Dispens können erteilen die Ortsordinarien und
Pfarrer, letztere aber nur einzelnen Gläubigen und Familien und
nur
für einzelne Fälle (can. 1245). [...] 2. Der Dienst Gottes
macht
Arbeiten erlaubt, die unmittelbar zum Gottesdienst in Beziehung stehen.
[...] Eigene oder fremde Not ist ein Entschuldigungsgrund, wenn sonst
ein
bedeutender Schaden entstehen würde. [...] Bei drohendem Gewitter
darf man Getreide, Heu einfahren, Früchte pflücken usw. -
Erlaubt
sind die Arbeiten bei einem Brande, einer Überschwemmung usw.
[...]
Damit das schwer verpflichtende Gebot, an Sonn- und Feiertagen eine
heilige Messe zu hören, erfüllt wird, sind bestimmte
Voraussetzungen
auf seiten der Messe und auf seiten der Teilnehmer nötig. - Aus
entsprechenden
Gründen kann man aber auch von Anhörung der Messe
entschuldigt
sein.
I. Die Pflichtmesse selbst muß folgende Eigenschaften haben:
1. Sie muß eine ganze Messe sein, d.h. man muß der Messe
beiwohnen
vom Anfang bis zum Segen am Schluß. [...] Eine schwere Sünde
begeht, wer einen wichtigen Teil freiwillig versäumt, z.B. alles
vor
dem Evangelium zusammen mit dem, was auf die Kommunion folgt, ferner
auch
alles vom Anfange der Messe bis zum Offertorium einschließlich,
ebenso
den Teil des Kanons vor der heiligen Wandlung oder den nach der
heiligen
Wandlung bis zum 'Pater noster' oder die heilige Wandlung allein [...]
2. Sie muß in einer Kirche oder öffentlichen bzw.
halböffentlichen
Kapelle oder unter freiem Himmel gelesen werden.
II. Der Teilnehmer muß 1. körperlich anwesend sein, d.h.
er muß so gegenwärtig sein, daß er zu den Besuchern
des
Gottesdienstes gerechnet werden und der Messe wenigstens in bezug auf
ihre
vorzüglichsten Teile folgen kann. [...] 2. andächtig der
Messe
beiwohnen, er muß also die entsprechende Absicht und
Aufmerksamkeit
haben."
Zu den Enschuldigungsgründen s. Willkommen
im Club!.
B. Häring (Das Gesetz Christi, Freiburg (1(!!))1954, 789f)
erklärt:
"Der Christ seufzt unter der Arbeit und auch unter der irdischen
Vergänglichkeit
so vieler Mühen. Aber hinter allen zeitlichen Fehlschlägen
seiner
Arbeit steht der Segen des Kreuzes Christi mit einer in die Ewigkeit
hineinreichenden
Fruchtbarkeit, wenn er immer neu den Anschluß an den Gekreuzigten
sucht. Die Sonntagsheiligung, die Feier der heiligen Messe wandelt den
Fluch, stellt die Arbeit unter den Segen des Kreuzes Christi. von hier
nimmt der Christ die Arbeit auf sich als Buße und Sühne, in
der er Tag um Tag dem Bilde Christi gleichgestaltet wird, nicht zuletzt
durch die Mühsal und die Fehlschläge seiner Arbeit. Der
Sonntag
hat diesen Wert für die Arbeit nur, wenn das Ruhen ein 'vacare
Deo',
eine kultische Ruhe, ein Freisein für Gott ist. Das rein profane
Ausruhen,
die bloße Jagd nach Abspannung und Vergnügen (dem die
kultische
Feier nur Beschränkung und Hindernis ist) nimmt nicht den Fluch
von
der Arbeit, löst nicht die Verkrampfung des bloßen
Arbeitsmenschen,
sondern führt nur zu anderen Verkrampfungen. Ein Arzt spricht
geradezu
von 'Sonntagsneurose', als einer Form der Flucht vor Gott und vor sich
selbst, hinein in den Lärm des Vergnügens. Dieser Sonntag mag
in etwa die physischen Kräfte wiederherstellen, aber er wird nicht
mehr dienen 'zur Aufrechterhaltung des seelischen Gleichgewichts und
der
seelischen Gesundheit' (Dr. med. F. Decurtins, Medizinische Aspekte der
Sonntagsheiligung und -entheiligung, in: Anima 4 (1949) S. 343ff)".
Das Lechzen nach Dauerberieselung, nach Party ohne Ende, das Gehechze
von Trubel zu Trubel ist also keineswegs eine dem Christentum
entsprechende
Haltung. Würde man eine Umfrage machen, wieviele Deutsche den
Sonntag
als Tag der Besinnung auf Gott begehen, dann läge die Quote wohl
deutlich
unter 100%. Für diejenigen, die sich von Gott entfremdet haben,
ist
die Befriedigung des Kaufrauschs eine willkommene Möglichkeit der
Betäubung. Indem die Sonntagsruhe in der Öffentlichkeit nicht
mehr erkennbar ist, kommen immer mehr auf den Geschmack, sich sonntags
Vergnügungen wie dem Kaufrausch hinzugeben, und immer weniger
Gelegenheit
wird wahrgenommen, sich über den Sinn den Sonntags als Tag des
Herrn
Gedanken zu machen. Somit paßt die Liberalisierung (und
vielleicht
bald schon Abschaffung) der Ladenschlußgesetze sehr gut in eine
Gesellschaft,
die mit Gott nichts zu tun haben möchte.
Die schwerste Schuld an der Entfremdung der Gesellschaft von Gott hat
natürlich die Konzilssekte. Dies gilt ganz allgemein deshalb, weil
sie mit ihrer eigenen Apostasie auch andere Menschen ins Verderben
führen
will. Aber auch ganz speziell kann man nicht abstreiten, daß die
Konzilssekte die Entheiligung des Sonntags betrieben hat. Zugegeben,
Lehmann
und Konsorten schwelgen wieder in heuchlerischen Klagen über die
Liberalisierung
des Ladenschlußgesetzes. Exemplarisch, dafür aber
vollständig,
zitieren wir hier eine Pressemitteilung vom 03.08.1999:
"Erklärung des Vorsitzenden der Kommission für
gesellschaftliche
und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Josef
Homeyer,
zur Diskussion um die Ladenöffnungszeiten am Sonntag
Die derzeit um sich greifende Öffnung von
Einzelhandelsgeschäften
am Sonntag ist ein weiterer Schritt zur Aushöhlung des besonderen
Charakters des Sonntags. Der Sonntag darf aber nicht zum Werktag
werden.
Der Wechsel von Arbeitszeit und Ruhe ist nicht nur ein religiöses
Anliegen, weil der Sonntag der Tag des Herrn ist; dieser gemeinsame
Sonntag
gehört zum kulturellen Erbe der Menschheit. Er hat eine
grundlegende
anthropologische und soziale Bedeutung. Eine eintönige
Sieben-Tage-Woche,
in der alle Tage Werk-Tage und damit gleich sind, mißachtet den
Lebensrhythmus
des Menschen. Das Zeitempfinden geht verloren.
Ein Tag in der Woche, an welchem möglichst viele Menschen frei
sind von Arbeit ist für die sozialen Beziehungen in der Familie,
im
Vereinsleben, in der Nachbarschaft, im Sport und in der Gesellschaft
insgesamt
unerläßlich. Wie sollen auf Dauer Kontakte möglich
sein,
wenn keine gemeinsame Freizeit mehr vorhanden ist? Diese
Rahmenbedingungen
des Sonntags müssen dauerhaft gesichert werden. Der Staat steht
nicht
nur in einer ökonomischen, sondern ebenso in einer kulturellen
Verantwortung.
Die katholische Kirche tritt nachdrücklich für den Erhalt
des Sonntags ein. Dabei muß es um großflächige
Regelungen
unter Einbeziehung der europäischen Dimension gehen. Die beliebige
Ausdehnung von einzelnen Sonderbestimmungen im kommunalen und
regionalen
Bereich kann nicht hingenommen werden. Es gilt das Grundgesetz, das den
besonderen Schutz des Sonntags garantiert."
Humanistisches Gelabere, Berufung auf das Grundgesetz etc. - ein extrem
schlaffes "Eintreten", das wohl bestenfalls als müder Lacher zu
gebrauchen
ist. Das Grundgesetz kann a) geändert und b) sehr freizügig
interpretiert
werden; s. auch Kaiser und Gott. Es stimmt,
daß
die katholische Kirche auf das Gebot der Sonntagsruhe hinweist, dabei
darf
man aber nicht vergessen, daß die V2-Sekte genau das Gegenteil
will.
Die Abschaffung der Sonntagsruhe, die sich nun sehr deutlich in
Deutschland
abzeichnet, geht ganz wesentlich auf die zerstörerischen
Aktivitäten
der V2-Sekte zurück. Die Konzilsknechte haben u.a. folgende Mittel
angewandt, um den Deutschen den Glauben an Gott und den Gehorsam
gegenüber
den göttlichen Geboten auszutreiben:
1. Einführung der sog. "Vorabendmesse"
Damit ist eigentlich alles erreicht: Man schwindelt den Leuten vor,
sie könnten ganz nach Lust und Laune ihre Sonntagspflicht am
Samstag
erfüllen und dafür dann am Sonntag z.B. den ganzen Tag im
Bett
bleiben, etwa um ihren Rausch von einer Party auszuschlafen. Mit dieser
"Vorabendmesse" hat sich die Sonntagsheiligung durch Meßbesuch
erledigt.
Zwar wird auch am Sonntag noch ein Spektakel in der V2-Sekte angeboten,
aber der unverzichtbare Meßbesuch ist ganz offiziell etwas zu
etwas
Verzichtbarem geworden, der Sonntag ist seines Sinnes beraubt. In
ähnlicher
Weise ist ja auch das Freitagsgebot ausgehöhlt worden, s. Feiergebot
und Fastengebot.
2. Zerstörung des Meßopfers
Wenn jemand in die V2-Kirche geht, dann erlebt er nur noch ein
gotteslästerliches,
sakramental ungültiges Spektakel, den sog. "Novus Ordo Missae". Wo
früher der Tabernakel stand, da steht bzw. sitzt nun ein Mensch,
der
zudem auch üblicherweise keine Priesterweihe besitzt (s. Abschied
vom Priestertum). Die Altäre wurden aus den Kirchen entfernt,
statt dessen gibt es nur noch Luthertische, wo dann Mahlfeiern
abgehalten
werden, deren Bezug zum letzten Abendmahl - je nachdem, wieviel Tamtam
und Trara veranstaltet wird - kaum bis gar nicht mehr ersichtlich ist.
Statt Anbetung und Andacht gibt es Action und Affentheater. Da hilft
auch
nicht der Verweis auf z.B. die "alten Messen", denn diese sind a)
zahlenmäßig
verschwindend gering und b) ebenfalls in den meisten Fällen
ungültig,
nämlich dann, wenn die Zelebranten keine Weihe besitzen; s. Die
Indultszene.
3. "Ökumene" und "Wortgottesdienste"
Es gibt auch Fälle, in denen V2-Funktionäre direkt darauf
hinarbeiten, daß ihre Anhänger (die sog. "Katholiken") noch
nicht einmal am "Novus Ordo" teilnehmen. a) Es werden "ökumenische
Gottesdienste" abgehalten, bei denen noch nicht einmal das
V2-Mahlspektakel
stattfindet. b) Es werden "Wortgottesdienste" angeboten und die sog.
"Katholiken"
aufgefordert, nicht ihre "neue Messe", sondern die Laberveranstaltung
zu
besuchen. Ja, richtig: Den Anhängern wird ausdrücklich
gesagt,
sie sollen nicht in die "Messe" gehen!
Der V2-Sekte ist nichts heilig, sie lebt nur für das Ziel, den
Glauben an Gott zu zerstören, und wer sich ihr dabei in den Weg
stellt,
den zermalmt sie unerbittlich. Es werden sogar unschuldige
römisch-katholische
Priester ins Gefängnis geworfen, um ihnen die Möglichkeit zu
nehmen, das heilige Meßopfer darzubringen (s. Herz
Jesu) - die V2-Sekte scheint in ihrem Zerstörungswahn
unaufhaltsam
zu sein. Die Kirchenbauten, die die V2-Sekte der
römisch-katholischen
Kirche entrissen hat, werden zu Turnhallen umgebaut, neue "Kirchen"
direkt
als Turnhallen geplant; erlaubt ist fast alles beim "Novus Ordo", jede
Blasphemie und Häresie in der Predigt wird geduldet, nur wehe,
wenn
sich jemand erdreistet, noch an Formen festzuhalten, die an die
katholische
Messe erinnern, sei es etwa die lateinische Sprache oder die
Mundkommunion.
Wenn die V2-"Bischöfe" wirklich für die Sonntagsheiligung
wären,
würden sie die heilige Messe wieder einführen, würden
sie
Priestern keine Narrenfreiheit lassen etc.
Es ist klar: Mit ihrem verlogenen Gejammere über die Entheiligung
des Sonntags wollen die V2-Leute in erster Linie mal wieder sog.
"Konservative"
täuschen. Ferner spielen sich die V2-Funktionäre auch vor
Nicht-"Katholiken"
als die Moralhüter auf. Gibt es Menschen, die dieses schmutzige
Spiel
von Lehmann und Co. ernsthaft nicht durchschauen können?
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