Editorial zu Ausgabe 11/99

(Kirche zum Mitreden, 02.08.1999)
schwere sünde+katholisch bei G.
Immer wieder erreichen uns Zuschriften, die durchtränkt sind von antichristlicher Gesinnung; seien es nun Beleidigungen auf Gossenniveau, seien es Androhungen bzgl. ganz schlimmer Dinge, die man gegen uns unternehmen will. Ein V2-Sektierer schrieb uns kürzlich:


"Machen Sie sich darauf gefaßt, daß Sie auf diese Domain bald verzichten können. mit rheinisch katholischem Humor, mf"



Na, jetzt haben wir aber Angst! Da hat uns mf mal so richtig gezeigt, daß er als V2-Sektierer auf der Gewinnerseite steht und er für Katholiken nur Spott und Hohn übrig hat! Daß Katholiken die Domain "katholisch" (s. katholisch.de) verwenden, wollen die Fanatiker der V2-Sekte einfach nicht hinnehmen. Und daß wir uns durch ihre Machtdemonstrationen und Drohungen nicht einschüchtern lassen, treibt sie erst recht in Rage.
Die argumentative Struktur des Schreibens:
Die Begründung, warum wir uns nicht katholisch nennen dürfen, - fehlt.
Der Nachweis, daß der Schreiber rheinisch katholischem Humor besitzt, - fehlt.
Eher in die Kategorie der Beleidigungen gehört folgende Zuschrift:



"Sie suchender Wirrkopf! Ich bete für Sie, daß Sie wieder klar im Kopf werden und vor allem auch den Unterschied zwischen der Priesterbruderschaft St. Pius X und Altkatholiken noch herausfinden, um nicht in Ihren pseudowissenschaftlichen Berichten beide als die selbe Organisation nennen. Ich finde Ihre Ansichten und Berichte so dumm und in einen so einfältigen Stil geschrieben, daß ich glaube, daß Sie nur diese Art von Antwort verstehen. So blasphemische Seiten gehören aus dem Netz geschmissen. mfg Toby"



Die argumentative Struktur des Schreibens:
Die Begründung, warum wir angeblich ein Wirrkopf sind, - fehlt.
Die Stellenangabe, aus der zu entnehmen ist, daß wir angeblich den Unterschied zwischen der Bruderschaft St. Pius X und Altkatholiken nicht kennen, - fehlt.
Die Beispiele dafür, daß unsere Ansichten und Berichte dumm sind, - fehlt.
Der Nachweis blasphemischer Inhalte auf KzM - fehlt.
Kurz: Den Schreibern fehlt so einiges, um ihre Schreiben zu rechtfertigen. Das wird sie aber sicherlich nicht davon abhalten, mit ihren haltlosen Unterstellungen hausieren zu gehen; vermutlich wird Toby anderen weiszumachen versuchen, wir würden den Unterschied zwischen den Alt-Katholiken und der Lefebvre-Sekte nicht kennen etc. Die Blasphemien, die auf KzM stehen, sind die Zitate aus V2-internen Schriften, die wir widerlegen. Vielleicht hat Toby das nicht durchschauen können...

Insbesondere in unserem Text über katholisch.de haben wir auf die Tatsache hingewiesen, daß das Christentum mit Argumenten die Richtigkeit seiner Lehre nachweist. Die beiden o.g. Schreiber verlassen sich ausschließlich auf ihre totale Unlogik - jedes Argument wird absolut gemieden, alles erschöpft sich in einer lächerlichen Überheblichkeit. Konrad Algermissen ("Kirche und Gegenwart. Besinnliches zur heutigen religiös-kulturellen Lage", Celle 1946, 49; s. auch die Texte über Nazizeit und Gottesglaube) schreibt über die Unlogik der schweren Sünde:



Die Ursünde der ersten Menschen läßt das furchtbare Wesen jeder schweren Sünde ahnen. Die schwere Sünde ist nicht nur Ungehorsam und Auflehnung gegen Gott, sie ist Auflehnung des Kindes gegen den Vater, des Kindes, das der Vater aus dem Nichts ins Dasein gerufen, des Kindes, das er mit göttlicher Ehre umkleidet, hat, gegen den Vater, der der unendliche Gott ist. Die schwere Sünde ist nicht nur Zerstörung des Lebens. Sie ist Zerstörung des edelsten, des höchsten, des göttlichen Lebens. Die schwere Sünde ist nicht nur Finsternis. Sie ist Widerspruch und Kampf gegen das Licht, gegen das höchste, das geheimnisvolle göttliche Licht. Die schwere Sünde ist nicht nur Zerrüttung irgendeiner Ordnung. Sie ist Zerstörung der höchsten Ordnung, die der unendliche Gott selber zwischen sich und der, Erde schaffen konnte. Sie ist Zerreißung der innigsten Beziehungen, die er knüpfen konnte zwischen sich und der geschaffenen Kreatur. Unbegreiflich wie das Mysterium, der Gotteskindschaft ist das Mysterium der schweren Sünde, das Mysterium jeder schweren Sünde. Denn jede schwere Sünde ist Nachahmung der Ursünde. Die schwere Sünde ist Zerstörung des in der Taufe wiederhergestellten Ebenbildes Gottes in der Seele. jede schwere Sünde ist Kampf der Finsternis gegen das Gotteslicht. Jede schwere Sünde ist Zerstörung und Verwüstung der schönsten und wunderbarsten Ordnung, die Gott geschaffen hat. Jede schwere Sünde ist Gottentfremdung, deshalb Lebensentfremdung, Lebensfeindschaft, Tod. Sie ist nicht nur ethische, sondern metaphysische, auf, den tiefsten Ursprung und die letzte Lebensverbindung des Menschen zielende Verderbnis. Sünde wirkt sich immer in einer tieferen Seinschicht des Menschen aus als in der rein moralischen. In der schweren Sünde verliert der Mensch den übernatürlichen Zusammenhang mit dem Urgrund und Sinn seines Lebens. In jeder schweren Sünde sucht der Mensch Gott gleich zu sein, d.h. sich für Gott zu halten und zerstört damit die Gemeinschaft mit Gott, seinen Ursprung.



Solange sich unsere Gegner hartnäckig weigern, mit Vernunft und Argumenten vorzugehen, ja solange sie sich erdreisten, Vernunft und Argumente hochmütig als etwas zu verlachen, was sie überwunden zu haben behaupten, solange werden sie sich nicht in die von Gott gesetzte Ordnung einfügen. Aber Hochmut kommt vor dem Fall.

Wie auch immer: Die erklärten Feinde Gottes halten uns nicht davon ab, den Weg der Entspannung zu gehen und mit allen Menschen guten Willens in Frieden zusammenzuleben. Im Rahmen der von uns geförderten Entspannungspolitik scheuen wir uns nicht, jedem anzubieten, sich an dem Friedensprozeß zu beteiligen. Verschiedene Gläubige haben uns geraten, unsere "Story" (Unterdrückung der Kirche durch den Staat) über die Presse publik zu machen, wobei ein überregionales Boulevardblatt mehrfach genannt wurde. Dieses Blatt ist aber bekannt durch Nacktbilder, durch eine schon sprichwörtliche großzügige journalistische Freiheit und andere Charakteristika, die wir als unserer Sache nicht zuträglich beurteilen. Der Gedanke, die Presse zu informieren, muß aber nicht grundsätzlich schlecht sein. Wir haben deshalb bereits am 24.07.1999 einen Leserbrief an verschiedene überregionale Tageszeitungen (Verteiler in alphabetischer Reihenfolge: faz.de, rp-online.de, welt.de) geschickt:



"Sehr geehrte Damen und Herren, die Generalstaatsanwaltschaft Köln bearbeitet z.Zt. eine Strafanzeige, die ich bei der Staatsanwaltschaft Bonn gegen einige Richter des LG Bonn eingereicht habe. Es geht um die Frage, ob die vom deutschen Staat betriebene Unterdrückung der katholischen Kirche rechtmäßig ist. In einer Zeit, in der kaum noch jemand weiß, wieviele Gebote der Dekalog umfaßt, könnten die Medien ruhig einmal etwas Informationsarbeit bzgl. kirchlicher Dinge leisten. Wenn Sie Einzelheiten über die Sache erfahren wollen, können Sie auf der Startseite meiner Homepage die jeweiligen Artikel auswählen. Als Einstieg kann der Text "www.katholisch.de -Wer hat Anspruch auf die Internet-Domain?" dienen (http://www.crosswinds.net/~prhl/kathol.htm). Im Herrn"



Darauf gab es keine Reaktionen seitens der Redaktionen; ob überhaupt eine der Zeitungen etwas dazu veröffentlicht hat, ist sehr unwahrscheinlich, aber einen Versuch war es wert.  Außerdem halten wir es im Rahmen unserer Friedensaktionen ohnehin für wichtiger, den Staat stärker als bisher zu involvieren. Mittlerweile sind in KzM die wichtigsten Argmente für die elementaren katholischen Lehren genannt (innere Gründe für die Richtigkeit unserer Position), und zudem blieben diese Argumente in all den Monaten immer unwiderlegt (äußere Gründe für die Richtigkeit unserer Position). Es kann wohl niemandem mehr ernsthaft einfallen, Wojtyla und seine Anhänger ("konservativ" und "progressiv" gleich welcher Couleur) noch als Katholiken zu betrachten. Ob nun direkt Lüge oder einfach nur (üblicherweise schuldhafte) Unwissenheit nun ausschlaggebend dafür ist, daß auch heute noch eine nicht ganz unbeträchtliche Anzahl Ungetaufter wie Getaufter Wojtyla für den Papst hält, beurteilen wir nicht.

Hatte der deutsche Staat bislang energisch und grundlos die Position der V2-Sekte durchgedrückt, so laden wir ihn trotz all seiner Vergehen gegen die katholische Kirche dennoch ein, sich an unserer Entspannungspolitik zu beteiligen. Es liegt jetzt beim Staat, ob er Frieden oder Krieg will; wir wollen Frieden, aber keinen faulen Frieden auf Kosten der Wahrheit, denn ein solch brüchiges Fundament wird wahrhscheinlich nicht lange vorhalten können, in jedem Falle wäre es Verrat am Seelenheil der Bürger. Beispielhaft ist die Maxime, die Pius XI. formuliert: "Er, der Herz und Nieren durchforscht (Ps. 7, 10.), ist Unser Zeuge, daß Wir keinen innigeren Wunsch haben als die Wiederherstellung eines wahren Friedens zwischen Staat und Kirche in Deutschland. Wenn aber – ohne unsere Schuld – nicht Friede sein soll, dann wird die Kirche Gottes ihre Rechte und Freiheiten verteidigen im Namen des Allmächtigen, Dessen Arm auch heute nicht verkürzt ist" (Enzyklika "Mit brennender Sorge"). Am 31.07.1999 haben wir uns an die Staatsanwaltschaft Mainz gewandt:



"Sehr geehrte Damen und Herren, hiermit erstatte ich Strafanzeige gegen Karl Lehmann, Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, den sog. "römisch-katholischen Bischof von Mainz", wegen Betrugs.
Begründung für die Strafanzeige: Der Beklagte tritt in der Öffentlichkeit als "römisch-katholischer Bischof" auf, obwohl er nachgewiesenermaßen weder römisch-katholisch noch Bischof ist. In erster Linie macht Lehmann sich strafbar, weil er sich römisch-katholisch nennt, ohne es zu sein. Der Titel Bischof ist bekanntlich auch bei Gruppierungen in Gebrauch, die keine sakramentale Weihe haben (s. z.B. Protestantismus); würde Lehmann zum römisch-katholischen Glauben konvertieren, könnte er sich nicht Bischof nennen, weil er keine gültige Bischofsweihe besitzt.
Begründung für die Zuständigkeit der Staatsanwaltschaft: Das Prinzip ist einfach: Nach göttlichem Recht muß der Staat die Rechte der Kirche schützen. In der Realität sieht es aber so aus, daß der deutsche Staat schon seit Jahrzehnten die katholische Kirche rücksichtslos diskreditiert und unterdrückt. U.a. mit dieser Anzeige gegen Lehmann als Vorsitzendem der sog. "Deutschen Bischofskonferenz" sollen die Friedensverhandlungen zwischen Kirche und Staat geführt und der Weg zu einer gerechten Ordnung bereitet werden. Nach Lehmann werden dann die anderen sog. "Bischöfe" an die Reihe kommen. Genauere Hintergrundinformationen, die für das Verfahren gegen Lehmann hilfreich sind, stehen in großem Umfang auf meiner Homepage "Kirche zum Mitreden" (KzM) zur öffentlichen Verfügung; der Einfachheit halber liegen diesem Schreiben Ausdrucke einiger KzM-Texte an. Im Herrn
Anliegende Texte von KzM (in alphabetischer Reihenfolge):
apostat.htm, autoban.htm, faustret.htm, kaiser.htm, kathol.htm, lexikon.htm, marter.htm, nichts.htm, notrix.htm, priest.htm rambazam.htm, roem_kat.htm, schranke.htm, staat.htm, svakanz.htm, svakanz2.htm"



Dies sollte den Friedensprozeß in erheblichem Maße beschleunigen. Die Verurteilung Lehmanns könnte eine Grundsteinfunktion beim Friedensprozeß haben. Wir bitten unsere Leser um ihr Gebet für einen guten Ausgang dieses Strafverfahrens. Bei dieser Gelegenheit erinnern wir auch noch einmal an den Prozeß gegen die Richter am Bonner Landgericht, von dem wir bislang noch nichts Neues erfahren haben.
Wie wir immer wieder betonen, kennen unsere Gegner keinerlei Skrupel, wenn es um die Vernichtung von Katholiken geht. Die Feinde Christi gefallen sich darin, ihre Überlegenheit in dieser Welt genußvoll auszukosten. Wer sich mit V2-Sektierern anlegt, und sei es auch nur dadurch, daß er sich mit dem Autor von KzM solidarisch erklärt, wird u.U. in furchtbare Schwierigkeiten geraten, was insbesondere für Familien eine große Belastung bedeuten kann. Also: Wir empfehlen grundsätzlich niemandem (ausgenommen ggf. einigen wenigen Klerikern), offen den Kampf gegen die V2-Sekte und ihre Helfershelfer zu führen. Dieser offene Kampf, der uns Katholiken durchaus das Leben in dieser Welt ruinieren kann, ist nicht jedermanns Aufgabe! Aber für das Gebet wird wohl jeder etwas Zeit erübrigen können, damit endlich Frieden in unserem Land einkehrt.

Abschließend noch eine organisatorische Bemerkung: Obwohl der Newsletter inzwischen eingestellt ist, behalten wir das System bei, verschiedene Texte als "Ausgabe" von KzM zusammenzufassen, obwohl es ohne Newsletter etwas seltsam erscheinen könnte: Wir könnten ja einfach die neuen Texte veröffentlichen, ohne sie unter einer "Ausgabe" aufzulisten. Nun, der Grund, weswegen wir bei dem Ausgaben-System bleiben, ist, daß wir den Newsletter möglichst bald wieder anbieten wollen. Durch die ganzen Schikanen der letzten Monate ist unsere Arbeit sehr behindert worden, das hatten wir ja schon frühzeitig angekündigt (s. Gerichtliche Prozesse). Aber zunächst muß Frieden einkehren, müssen die Schikanen gegen uns beendet und müssen uns Katholiken wieder unsere gottgegebenen Rechte auf Ausübung und Bekenntnis des einzig wahren Glaubens gelassen werden. Beten wir, daß Gottes Wille geschehe!

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