Feindliche Übernahme

- Erneuter Täuschungsversuch aus dem V2-Lager -
(Kirche zum Mitreden, 06.01.2000)

Zu Beginn des neuen Jahres erhielten wir eine anonyme e-mail mit einem Word-Dokument als Anhang. Zunächst einmal: Wer uns schreibt, sollte immer nur eine einfache Text-Formatierung verwenden, d.h. kein HTML, kein Word und auch kein anderes Textverarbeitungsprogramm. Wer sich nicht an diese Regel hält, kann damit rechnen, dass wir seine Nachricht ungelesen löschen.
Nachfolgende mail haben wir aber gelesen, und sie zeigt das typische feindliche Vereinnahmungsgebaren der V2-Sektierer in der üblichen Plattheit. Im folgenden nun das Word-Dokument im Zusammenhang:


"HHr.Pater L., was nützt es mir, wenn ich behauptete, Sie seien kein römisch-katholischer Priester? Nichts! Ich hätte in Ihnen nur einen Feind gefunden. Doch will ich als Anhänger meiner Kirche auch nicht den Namen V2-Sektierer annehmen und Sie nicht den Häretiker nennen. Ich schlage deshalb vor, dass wir folgende sprachliche Regelung treffen. Sie nennen mich römisch-katholisch und ich nenne Sie römisch-katholisch in Sedisvakanz. Kürzel dafür wären dann ‚rk' und ‚rkis'. Theologische Titel der beiden Glaubensrichtungen sollen so bleiben wie sie sind, wenn nötig, können sie durch die v.g. Zusätze konkretisiert werden. Mein Erstaunen und meine Bewunderung für Ihre Seiten. Sie veranlassten mich tatsächlich , Überlegungen darüber anzustellen, ob ich als Katholik zur Zeit des Vatikanum II etwas übersehen hatte, das mir zeigt, dass ich vom rechten Glauben abgewichen sein könnte. Doch beinahe gleichzeitig kam mir beim Lesen das Gefühl hoch, als sei ich die Zeiten der hl. Inquisition zurückversetzt. Jedenfalls habe ich, bevor ich Ihre Seiten gelesen hatte, einen für mich gnädigeren Gott, väterlicheren Gott, liebenderen Gott verehrt. Jetzt bekomme ich manchmal Alpträume darüber, zu welchen Verhaltensregeln unser Gott gezwungen ist durch die kirchliche Lehre (rkis).
Sie führen in Ihrer Seite aus: „2. Neu-Rom als häretische Sekte - Vaticanum II als Scheinkonzil von Scheinpäpsten
Roncalli formulierte in der Eröffnungsansprache drei Ziele für seine Räubersynode: a) optimistische Weltanpassung; b) Abschied von der klaren theologischen Sprache und Verwendung einer Sprache, die jeder versteht (nur jeder anders); c) Abschaffung von Verurteilungen (biblisch ausgedrückt: die Schafe den Wölfen zum
Fraß vorwerfen). Die Konzilssprache nun macht viele Texte mehrdeutig, ....."
Zu a): ... und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde ... , als Mann und Frau schuf er sie (Gn.1,27). Dem Menschen wird die Erde und die gesamte Schöpfung anvertraut und Gott bereute es nicht (zusammengefasst nach Gn1,28ff). In der zweiten Schöpfungsgeschichte erhält der Mensch eine Vertaruensauflage, nämlich Gott als Instanz über sich anzuerkennen und nicht nach Erkenntnis des Guten und Bösen zu streben. Sollte er das Vertrauen brechen, folgt der sichere Tod. Die Menschen halten sich nicht an die Anweisung Gottes. Verführt durch die Schlange, essen beide von dem Baum der Erkenntnis. Sie sterben aber nicht sofort nachdem ihr Vergehen entdeckt ist. Sie werden aus dem Garten Eden hinausgeworfen. Der angedrohte Tod tritt nicht ein! Es folgt u.a. der Abschnitt über die Sintflut (Gn 6,5ff) wegen der Verderbtheit der Menschen. Gott will strafen und tut dies auch, jedoch Noach und seine Familie und die nichtmenschlichen Geschöpfe werden gerettet! Wieder ein göttlicher Gnadenakt. So zieht es sich hin, durch Altes Testament und Neues Testament. Gott ist optimistisch, was die Errettung der Menschen betrifft. Fazit: Gott findet immer einen Weg zum Menschen, durch seine Liebe zu ihm und der Mensch findet eine Verbindung zu Gott durch seinen Glauben an ihn. Die r.k. Kirche bereitet durch ihre optimistische Weltschau für alle Menschen den Weg zu Gott. Was haben Sie denn dagegen?
Zu b): Abschaffung der klaren theologischen Sprache .... Die lateinische Sprache war und ist immer noch ein gutes Mittel sich in der kath. Welt zu verständigen, wenn man zum Klerus gehört und sich mit Theologie beschäftigt. Heute lernt der Durchschnitt der Schüler kaum noch Latein. Sollte man es brauchen, kann es in einem Schnellkurs an der Uni erworben werden. Der Laie in der kath. Kirche brauchte, wenn er die Messtexte mitbeten wollte schon den Schott (Schott-Messbuch). Sich darin zurechtzufinden verlangt Wissen und Übung. Es gab viele Laien, die nur durch das schellen bei der hl. Wandlung darauf aufmerksam wurden, was dort am Altar geschieht. Sonst waren sie vertieft in das Rosenkranzbeten oder sie brachten sich ihr privates Gebetbüchlein mit. Man hatte sich aber an Latein in der Messe gewöhnt und nahm keinen Anstoss daran. Die jüngere Generation jedoch, die mit Christen anderer Konfessionen zusammen kamen, wünschten sich schon länger ein verständliches Beten in deutscher Sprache, so wie es heute in der r.k. Messe ist. Der Vorwurf an die r.k. Kirche, die Einführung der Muttersprache in der Messe könnte zum Missverstehen beitragen, bezweifle ich, denn alle hören ihre Muttersprache. Den Vorwurf, daß die Konzilssprache viele Texte mehrdeutig macht, (Sie vermuten dahinter die sprachliche Ansammlung von Häresien, nehme ich an), kann ich nicht einsehen. Man hat die Bibel in alle Sprachen der Welt übersetzt (auch r.kis) und ist katholischerseits nicht in Häresien verfallen deren Urheber die sprachliche Übersetzung war. Oder wir wissen es nicht und wir sind damit zufrieden.
Zu c): Sie nehmen am besten den Häretiker jüdischen Glaubens, Jesus, zum Vorbild und Beispiel. Hier legt er das Gesetz Mose anders aus als die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Kurzfassung (Joh. 7,53 – 8,11): Jesus lehrt das Volk im Tempel. Die Schriftgelehrten und Pharisäer wollten Jesus versuchen. Sie brachten eine Frau herbei, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie sagten zu ihm: „Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt worden. Im Gesetz aber hat uns Mose geboten, eine solche zu steinigen. Was sagst Du nun?" .... Als sie jedoch hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sprach zu ihnen : „ Wer von Euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie." Es fand keine Verurteilung der Frau statt. Und wieder waren es Menschen mit der "falschen" jüdischen Glaubensüberzeugung, nämlich die Jünger Jesu, die von den rechtgläubigen Pharisäern gefragt werden: "Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?" Sie erhalten die Antwort direkt von Jesus:" ... geht und lernet verstehen, was das heisst:"Erbarmen will ich und nicht Opfer. ..... (nach Matth. 9,10-13) Eine weitere biblische Quelle die sowohl für rk. und rkis. wichtig sind: Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. (Matth. 7,1ff)


Die antichristliche Orientierung des Textes ist sofort ersichtlich; möglicherweise wollte der Autor nach unserem kürzlich veröffentlichten Text über die ignorantia affectata noch einmal nachhaltig beweisen, dass gegen die Ignoranz der V2-Sekte jeder Widerstand zwecklos ist: Die V2-Sektierer wiederholen eben immer und immer wieder ihre törichten Behauptungen, bis man ihnen keine Widerworte mehr gibt, um dann endlich zu triumphieren, sie wären ja im Recht, weil niemand gegen ihre Weisheiten Einspruch erhebe. Denn wäre der Autor an der Wahrheit interessiert, dann hätte er die Zeit, die er für das Erstellen dieses Pamphlets benötigte, besser darin investiert, sich über die Tatsachen zu informieren. Außerdem hätte er dann festgestellt, dass seine Einwürfe bereits auf unseren Seiten widerlegt sind.
Betrachten wir nun das Pamphlet in seinen vier Hauptteilen (Einleitung + a) + b) + c)).

Einleitung:
"was nützt es mir, wenn ich behauptete, Sie seien kein römisch-katholischer Priester? Nichts! Ich hätte in Ihnen nur einen Feind gefunden. Doch will ich als Anhänger meiner Kirche auch nicht den Namen V2-Sektierer annehmen und Sie nicht den Häretiker nennen. Ich schlage deshalb vor, dass wir folgende sprachliche Regelung treffen. Sie nennen mich römisch-katholisch und ich nenne Sie römisch-katholisch in Sedisvakanz. Kürzel dafür wären dann ‚rk' und ‚rkis'. Theologische Titel der beiden Glaubensrichtungen sollen so bleiben wie sie sind, wenn nötig, können sie durch die v.g. Zusätze konkretisiert werden."
Diese ersten Worte lassen den antichristlichen Hintergrund des Autors deutlich erkennen. In dem Sedisvakanz-Text, auf den der Schreiber ja Bezug nimmt, haben wir die Merkmale der Kirche erwähnt. Der Schreiber wusste also über die genauen Zusammenhänge bestens Bescheid. Dennoch schlägt er direkt zu Anfang den Weg in den Subjektivismus ein: Er stellt es in sein eigenes Belieben, die Kriterien für die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche festzulegen, maßt sich damit in ähnlicher Weise eine übergöttliche Vollmacht an, wie es die Bundesrepublik Deutschland tut. Selbstverständlich ist es keine Nützlichkeitsfrage, ob man jemanden als römisch-katholischen Priester anerkennt oder nicht, sondern ein anhand von eindeutigen Fakten gebildetes Urteil. Römisch-katholisch bezieht sich dabei allgemein auf die Kirchenzugehörigkeit (geeint im wahren Glauben, in den wahren Sakramenten und unter den rechtmäßigen Hirten), Priester bezieht sich dabei speziell auf den Stand (im Gegensatz zum Laienstand). Der Schreiber möchte angeblich nicht, dass wir sein Feind sind, so als ob wir ein hypersensibles Mimöschen wären, dass sofort schmollt, wenn man ihm nicht zu Willen ist und ihm nicht den Titel römisch-katholischer Priester zugesteht. Jeder Leser unserer Seiten weiß doch, das wir nur an der Wahrheit interessiert sind. Gäbe es also einen ernstzunehmenden Grund, die V2-Sekte als römisch-katholische Kirche zu betrachten, dann würden wir uns Wojtyla unterwerfen, Abbitte leisten und Buße tun. Es spricht aber nun einmal alles für unsere Position und nichts dagegen. Wer auch nur denkt, wir seien ein Häretiker, begeht bereits dadurch eine schwere Sünde, solange eben keine Anhaltspunkte für diesen Gedanken bestehen.
Ähnlich antichristlich ist das Begehren des Schreibers, als römisch-katholisch angesehen zu werden, obwohl er nachweislich ja V2-Sektierer ist. Aber er mag es nun einmal nicht, der Wahrheit ins Auge zu sehen oder sie zu hören, und als das hypersensible Mimöschen, das er anscheinend ist, nimmt er für sich diesen Titel in Anspruch, auf den er allerdings kein Recht vorweisen kann. Schlimm genug, dass andere sich anmaßen, im Widerspruch zum göttlichen Recht den Titel römisch-katholisch zu verteilen; wir werden uns dieses Verbrechens aber nicht schuldig machen, egal wie sehr man uns darum bittet oder gar dazu zwingt; was von einem anderen Titel als römisch-katholisch, in diesem Fall also römisch-katholisch in Sedisvakanz, zu halten ist, steht bereits in Der Begriff römisch-katholisch.
Eine kurze Bemerkung noch zur Anonymität des Schreibers: Der Text enthält zwar keinen Namen, aber bei der e-mail-Adresse im Absenderfeld steht ein Name. Dies ist allerdings ein Frauenname, wohingegen der Text anscheinend von einem Mann geschrieben wurde ("Anhänger meiner Kirche", "ich als Katholik"). Aber selbst wenn eine Frau den Text geschrieben haben sollte, sind die Namen bei den mail-Adressen auch nicht gesichert; so schrieben uns bereits "Der Imperator" und "Satan".
"Mein Erstaunen und meine Bewunderung für Ihre Seiten. Sie veranlassten mich tatsächlich , Überlegungen darüber anzustellen, ob ich als Katholik zur Zeit des Vatikanum II etwas übersehen hatte, das mir zeigt, dass ich vom rechten Glauben abgewichen sein könnte. Doch beinahe gleichzeitig kam mir beim Lesen das Gefühl hoch, als sei ich die Zeiten der hl. Inquisition zurückversetzt. Jedenfalls habe ich, bevor ich Ihre Seiten gelesen hatte, einen für mich gnädigeren Gott, väterlicheren Gott, liebenderen Gott verehrt. Jetzt bekomme ich manchmal Alpträume darüber, zu welchen Verhaltensregeln unser Gott gezwungen ist durch die kirchliche Lehre (rkis)."
Dieses törichte Geschwafel von einem Gott, der immer bedingungslos alles verzeiht, hat mit der Offenbarung kaum etwas zu tun. In der Tat: Gott verzeiht denen, die von ihrem Weg ins Verderben umkehren und Buße tun, aber Gott verzeiht nicht jedem bedingungslos. Dieses diabolische Gottesbild haben wir bei KzM immer wieder entlarvt, als ein Beispiel sei nur das Unglaubensbekenntnis von Publik-Forum erwähnt. Und die heilige Inquisition ist in der Tat ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Ernst die Kirche das ewige Heil nimmt. Die Schauergeschichtchen, die von den Feinden Christi verbreitet wurden, haben allerdings dazu geführt, dass alle Ungebildeten die Inquisition für etwas Schlechtes halten, weil ja nachweislich vereinzelt Fehler begangen wurden. Mit dieser Argumentation muss man aber alles als schlecht beurteilen, selbst die heilige Kirche als Ganzes, denn überall werden auch Fehler begangen. Bevor man also über die "böse Inquisition" herzieht, sollte man sich mal über die geschichtlichen Fakten kundig machen, andernfalls ist von ignorantia affectata auszugehen. Selbiges gilt auch, wenn man zu den Märchenbüchern greift, in denen notorische Kirchenhasser ihre Psychosen ausleben, indem sie die heilige Inquisition als einen von Kirchenoberen an Unschuldigen verübten Massenmord hinstellen.
"Sie führen in Ihrer Seite aus: „2. Neu-Rom als häretische Sekte - Vaticanum II als Scheinkonzil von Scheinpäpsten
Roncalli formulierte in der Eröffnungsansprache drei Ziele für seine Räubersynode: a) optimistische Weltanpassung; b) Abschied von der klaren theologischen Sprache und Verwendung einer Sprache, die jeder versteht (nur jeder anders); c) Abschaffung von Verurteilungen (biblisch ausgedrückt: die Schafe den Wölfen zum
Fraß vorwerfen). Die Konzilssprache nun macht viele Texte mehrdeutig, ....."
Der Schreiber unterlässt es tunlichst, auf den klaren dogmatischen Bruch einzugehen, der in den Texten von Vatikanum 2 formuliert und im ganzen Getue der V2-Sekte offenbar ist: Die Aufgabe des Dogmas von der Heilsnotwendigkeit der Kirche ist nur ein Beispiel, aber ein Beispiel, das absolut reicht, s. die Anmerkungen zum Sedisvakanz-Text. Das Geplänkel, das dem vermeintlichen Super-Konzil vorausging, war bereits eine deutliche Warnung, aber die Eröffnungsansprache besitzt natürlich noch nicht den durchschlagenden Bekanntheitsgrad. Aufmerksame Beobachter der Vorgänge im Vatikan mussten bereits eine böse Vorahnung bekommen, aber erst der hochoffizielle Glaubensabfall auf Vatikanum 2 konnte die für jeden leicht erreichbare Gewissheit bringen, dass Sedisvakanz bestand und die klerikalen Würdenträger die Kirche verlassen hatten. Statt also auf das offenkundige Hauptargument unserer Beweisführung einzugehen, vergnügt sich der Schreiber mit der Eröffnungsansprache. Weil seine Ausführungen gar nicht unsere Argumentation berühren, sind sie letztlich wertlos für die Diskussion. Damit könnten wir die Kommentierung des Pamphletes abschließen; damit aber jeder die ganze Lächerlichkeit der V2-"Argumentation" durchschaut, geben wir noch einige Hinweise:

a) optimistische Weltanpassung:
"... und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde ... , als Mann und Frau schuf er sie (Gn.1,27). Dem Menschen wird die Erde und die gesamte Schöpfung anvertraut und Gott bereute es nicht (zusammengefasst nach Gn1,28ff). In der zweiten Schöpfungsgeschichte erhält der Mensch eine Vertaruensauflage, nämlich Gott als Instanz über sich anzuerkennen und nicht nach Erkenntnis des Guten und Bösen zu streben. Sollte er das Vertrauen brechen, folgt der sichere Tod. Die Menschen halten sich nicht an die Anweisung Gottes. Verführt durch die Schlange, essen beide von dem Baum der Erkenntnis. Sie sterben aber nicht sofort nachdem ihr Vergehen entdeckt ist. Sie werden aus dem Garten Eden hinausgeworfen. Der angedrohte Tod tritt nicht ein! Es folgt u.a. der Abschnitt über die Sintflut (Gn 6,5ff) wegen der Verderbtheit der Menschen. Gott will strafen und tut dies auch, jedoch Noach und seine Familie und die nichtmenschlichen Geschöpfe werden gerettet! Wieder ein göttlicher Gnadenakt. So zieht es sich hin, durch Altes Testament und Neues Testament. Gott ist optimistisch, was die Errettung der Menschen betrifft. Fazit: Gott findet immer einen Weg zum Menschen, durch seine Liebe zu ihm und der Mensch findet eine Verbindung zu Gott durch seinen Glauben an ihn. Die r.k. Kirche bereitet durch ihre optimistische Weltschau für alle Menschen den Weg zu Gott. Was haben Sie denn dagegen?"
"Der angedrohte Tod tritt nicht ein!" Das ist falsch; richtig ist, dass Adam und Eva nicht unmittelbar nach dem Sündenfall sterben, aber der Tod ist eine Folge der Erbsünde. "Gott will strafen und tut dies auch". Da müssen wir dem Schreiber Recht geben. Und weil dem nun einmal so ist, warnte Christus vor der durch die Erbsünde gekennzeichnete "Welt", wie insbesondere die Texte im Johannesevangelium zeigen. Die Zugehörigkeit zu Christus, die sich nach seinem ausdrücklichen Willen in der Zugehörigkeit zur Kirche manifestieren muss, entscheidet über ewiges Heil oder Verderben. Die Anpassung an die Verkommenheit und Gottvergessenheit der Welt ist der Weg des Verderbens, und wir raten in der Tat niemandem, diesen Weg zu beschreiten.

b) Abschied von der klaren theologischen Sprache und Verwendung einer Sprache, die jeder versteht (nur jeder anders):
"Abschaffung der klaren theologischen Sprache .... Die lateinische Sprache war und ist immer noch ein gutes Mittel sich in der kath. Welt zu verständigen, wenn man zum Klerus gehört und sich mit Theologie beschäftigt. Heute lernt der Durchschnitt der Schüler kaum noch Latein. Sollte man es brauchen, kann es in einem Schnellkurs an der Uni erworben werden. Der Laie in der kath. Kirche brauchte, wenn er die Messtexte mitbeten wollte schon den Schott (Schott-Messbuch). Sich darin zurechtzufinden verlangt Wissen und Übung. Es gab viele Laien, die nur durch das schellen bei der hl. Wandlung darauf aufmerksam wurden, was dort am Altar geschieht. Sonst waren sie vertieft in das Rosenkranzbeten oder sie brachten sich ihr privates Gebetbüchlein mit. Man hatte sich aber an Latein in der Messe gewöhnt und nahm keinen Anstoss daran. Die jüngere Generation jedoch, die mit Christen anderer Konfessionen zusammen kamen, wünschten sich schon länger ein verständliches Beten in deutscher Sprache, so wie es heute in der r.k. Messe ist. Der Vorwurf an die r.k. Kirche, die Einführung der Muttersprache in der Messe könnte zum Missverstehen beitragen, bezweifle ich, denn alle hören ihre Muttersprache. Den Vorwurf, daß die Konzilssprache viele Texte mehrdeutig macht, (Sie vermuten dahinter die sprachliche Ansammlung von Häresien, nehme ich an), kann ich nicht einsehen. Man hat die Bibel in alle Sprachen der Welt übersetzt (auch r.kis) und ist katholischerseits nicht in Häresien verfallen deren Urheber die sprachliche Übersetzung war. Oder wir wissen es nicht und wir sind damit zufrieden."
Hier verwechselt der Schreiber offensichtlich etwas: klare theologische Sprache und lateinische Sprache. Die Texte von Vatikanum 2 sind natürlich in Latein geschrieben, d.h. es geht uns hier gar nicht um die Vokabeln, sondern um Begriffe. Statt griffiger Formulierungen, wie sie in den Texten der katholischen Konzile in den Kapiteln und Kanones (s. wieder die Anmerkungen zum Sedisvakanz-Text) zu finden waren, plätschert in den V2-Texten einlullendes Gefasel vor sich hin. Die Begriffe haben einen Sinneswandel vollzogen, d.h. mit gleichlautenden Vokabeln werden unterschiedliche Dinge bezeichnet (Sohn Gottes, Erbsünde, universaler Heilswille etc.). Das Latein als liturgische Sprache ist nicht unser Thema gewesen, der Schreiber wiederholt hier zudem nur die üblichen wertlosen Phrasen, die gegen das Latein in der Liturgie vorgebracht werden, schweift also völlig vom Thema ab. Einiges aber dennoch zu den Tiraden:
1. Es ist nachweisbar kinderleicht, sich im Schott zurechtzufinden.
2. Es ist durchaus erlaubt, während der Messe den Rosenkranz zu beten, da in diesem wunderbaren Gebet die Heilsgeschichte betrachtet wird. Zur Erfüllung der Sonntagspflicht ist erforderlich, dass man der Messe andächtig beiwohnt, also den Fortgang der Messe verfolgt. Da die Hauptteile der Messe immer gleich bleiben, ist es ebenfalls kinderleicht, dem Fortgang der Messe ohne Schott zu folgen.
3. Die Tatsache, dass auch kleine Kinder (8-jährige und sogar jüngere) alle Antworten des Ministranten auswendig lernen können, beweist ebenfalls hinreichend, wie leicht es ist, die Grundgebete auf Latein zu beherrschen.
4. Richtig ist, dass mit der Landessprache die Ökumene (Einheit im Kampf gegen die Wahrheit) leicht möglich ist. Viele V2-"Priester" sabbeln sich zudem ihre eigenen "Messtexte" zusammen, womit die unkontrollierte Verrohung leichter vorwärts schreiten kann.
5. Wer schon einmal im fremdsprachigen Ausland war, wird es sehr zu schätzen wissen, überall die vertrauten lateinischen Worte zu hören "Introibo ad altare Dei".
Kurzum: Nichts spricht gegen die lateinische Sprache, aber vieles dafür.

c) Abschaffung von Verurteilungen (biblisch ausgedrückt: die Schafe den Wölfen zum Fraß vorwerfen). Die Konzilssprache nun macht viele Texte mehrdeutig, ....."
Sie nehmen am besten den Häretiker jüdischen Glaubens, Jesus, zum Vorbild und Beispiel. Hier legt er das Gesetz Mose anders aus als die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Kurzfassung (Joh. 7,53 – 8,11): Jesus lehrt das Volk im Tempel. Die Schriftgelehrten und Pharisäer wollten Jesus versuchen. Sie brachten eine Frau herbei, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie sagten zu ihm: „Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt worden. Im Gesetz aber hat uns Mose geboten, eine solche zu steinigen. Was sagst Du nun?" .... Als sie jedoch hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sprach zu ihnen : „ Wer von Euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie." Es fand keine Verurteilung der Frau statt. Und wieder waren es Menschen mit der "falschen" jüdischen Glaubensüberzeugung, nämlich die Jünger Jesu, die von den rechtgläubigen Pharisäern gefragt werden: "Warum isst euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?" Sie erhalten die Antwort direkt von Jesus:" ... geht und lernet verstehen, was das heisst:"Erbarmen will ich und nicht Opfer. ..... (nach Matth. 9,10-13) Eine weitere biblische Quelle die sowohl für rk. und rkis. wichtig sind: Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. (Matth. 7,1ff)"
Toll, wie gut der Schreiber das NT kennt, und dass er uns darüber belehrt, was denn da drin steht! Allerdings: "Glaubt nicht, ich sei gekommen, das Gesetz oder die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um sie aufzuheben, sondern um sie zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Solange Himmel und Erde bestehen, wird kein Jota oder Häkchen vom Gesetze vergehen, bis alles erfüllt ist" (Mt 5,17). Das klingt nicht gerade nach einem "Häretiker jüdischen Glaubens", aber der Schreiber hat ja bekanntlich ohnehin sehr wüste Vorstellungen darüber, was ein Häretiker ist. Leider ist dem Oberschlaumeier auch noch ein wichtiges Wort an die Ehebrecherin entgangen: "Geh hin und sündige fortan nicht mehr!" M.a.W. die Frau hat gesündigt, und Jesus warnt sie davor, dies noch einmal zu tun, weil die unbereute Todsünde das ewige Verderben zur Folge hat. Für das weitere zum x-ten Male der Verweis auf unsere Stellungnahme zum Vorwurf der Lieblosigkeit.
Das war aber einfach! So leicht kann man den Gegnern der Kirche, die uns in eine sektiererische Ecke pressen wollen, Paroli bieten. Oft genug gilt auch bzgl. der Kirchengegner: "Das Gegenteil von gut ist gut gemeint."
Damit ist die feindliche Übernahme, die uns zu "sektiererischen Katholiken" (contradictio in adjecto) machen wollte, gescheitert. Es hat weiterhin alles seine rechtmäßige Ordnung: Katholiken sind Katholiken, und V2-Sektierer sind V2-Sektierer. Die ersten bleiben es hoffentlich, die zweiten bleiben es hoffentlich nicht.

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