Links - rechts?
Als wir Mitte der 80-er Jahre das Universitätsstudium der sog.
"katholischen Theologie" aufnahmen, wurden uns zwei Zeitschriften als
die "Extreme" vorgestellt, die die Bandbreite theologischer Standpunkte
nach links und rechts absteckten.: "rechts" / "konservativ" war die
"Deutsche Tagespost", eine mehrmals wöchentlich erscheinende
Zeitung, in der z.B. Verlautbarungen Wojtylas und Wojtyla-freundliche
Kommentare veröffentlicht wurden; "inks" / "progressiv" war
"Publik-Forum" (Pufo), das unter der falschen Flagge "Zeitung
kritischer Christen" segelt.
Bereits im Sedisvakanz-Text haben wir
angedeutet, dass diese Unterscheidung zwischen "rechts" und "links" in
der V2-"Theologie" eigentlich hinfällig ist. Zugegeben, es
bestehen gelegentlich klitzekleine Unterschiede zwischen den
"Konservativen" und den "Progressiven", aber alle haben letztlich ein
gemeinsames Ziel: Die Vernichtung der Christen und der christlichen
Lehre. Gegen die Christen wird Terror betrieben, gegen die christliche
Lehre werden Bücher geschrieben.
Die treuen Leser
Bevor wir näher auf Pufo eingehen, werfen wir erst einmal einen
Blick auf die prominente Leserschar - es gibt einige bedeutende
Persönlichkeiten der Politik, die für Pufo eine Empfehlung
aussprechen. Aufgrund der notorisch antichristlichen Haltung des
Staates wird es niemanden überraschen, dass Pufo von staatlicher
Seite Zuspruch erhält:
Antje Vollmer, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages:
."..unabhängig
»Offenbar gibt es genügend kritische und unabhängige,
widerspenstige Radikaldemokraten auch im kirchlichen Raum, daß
eine solche Zeitung leben kann. Alles Gute kommt von unten, und auch
die Kirche von unten wächst. Auch die Kardinäle täten
gut daran, Publik-Forum regelmäßig zu lesen. Und ich bin
sicher: Sie tun's auch!«
S. Alles Gute kommt von oben
Johannes Rau, Bundespräsident, ehemaliger
Ministerpräsident des Landes NRW:
...konstruktiv
»Immer wieder hilft Publik-Forum mit, das Bewußtsein
für die Nöte der Dritten Welt zu schärfen und unser
Verantwortungsgefühl als Christen zu sensibilisieren. Genauso wie
die Demokratie von der Vielfalt der Meinungen lebt, können sich
auch die pluraler gewordenen Kirchen vom Wechselspiel der Meinungen,
von These und Antithese, befruchten lassen. Wir werden die
Herausforderungen, die uns Gegenwart und Zukunft stellen, nur
lösen, wenn wir gemeinsam - zugleich kritisch und konstruktiv - um
den besten Weg ringen.«
Auf Rau kommen wir noch ausführlich zu sprechen, wenn uns seine
Antwort zu der Frage vorliegt, warum er die
Irreführung seitens der V2-Sekte unterstützt.
Maria Jepsen, "Bischöfin" der Nordelbischen "Kirche":
...engagiert
»Wenn ich wissen will, was engagierte Christinnen und Christen
aktuell beschäftigt, lese ich Publik-Forum. Dabei freut mich immer
wieder die gelungene Zusammenführung von Theologie und Kirche mit
Fragen der Politik, der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Lebens
bei uns und weltweit. Die substantielle Solidarität mit Frauen
überzeugt. Die grundlegend ökumenische Perspektive lockt
heraus aus den scheinbar unveränderlichen Strukturen und
Positionen der kirchlichen Traditionen.«
Jepsen hat anscheinend nicht gemerkt, dass die Hierarchie nach
göttlichem Recht nur Männern zugänglich ist. Doch bevor
man uns vorwirft, wir wären Protestanten gegenüber
voreingenommen, schauen wir mal, was Protestanten über Jepsen
schreiben. (MICHAEL J. INACKER: Maria Jepsen, weltweit einzige
lutherische Bischöfin, setzt sich in Gegensatz zur
überkommenen Kirchenlehre. Gemeinschaften homosexueller Pastoren
anerkennen, Die Welt, 08.08.1993): "Die Hamburger Bischöfin Maria
Jepsen wird wegen ihrer theologischen und gesellschaftlichen
Stellungnahmen in immer stärkerem Maße von nicht-linken
evangelischen Gruppierungen kritisiert. Jüngster Anlaß zur
Kritik war die Forderung der Bischöfin, homosexuelle
Lebensgemeinschaften von Pastoren kirchenrechtlich anzuerkennen. Der
Bremer Pfarrer Jens Motschmann, Kritiker einer wachsenden Politisierung
der Kirche und Sprecher der konservativen Bekennenden Gemeinschaft in
Norddeutschland, warf der Bischöfin vor, mit ihren
Äußerungen die bisherige kirchliche Lehre verlassen zu
haben. Er empfahl der Bischöfin, sie solle den Mut aufbringen,
ihre eigene Bibel zu schreiben. [...] Die Fehlentwicklungen in der
Kirche lassen sich laut Bischöfin Jepsen auf eine biblische Figur
zurückführen: den Erzengel Michael. Von dem wird gesagt, er
habe zum Schutz der Himmelspforte mit dem Drachen gekämpft und ihn
mit dem Schwert getötet. Der Drache sei von der Kirche, so Jepsen
in ihrem Dokumenten-Band "... das Weib rede in der Gemeinde",
fälschlicherweise zum "Symbol des Bösen, des Unheimlichen und
Fremden" stilisiert worden. Doch die eigentliche Verfehlung ist aus
Sicht der Theologin von Michael selbst begangen worden und die Kirche
habe es "dem Michael oft nachgemacht, denken wir an die Kolonial- und
Ketzergeschichte, an unseren Umgang mit der Natur, an die
Verdrängung der Emotionen, vor allem bei Sexualität, oder an
die Unterdrückung von Menschen, die anders erschienen"."
Die Protestanten haben ja bekanntlich bereits ihre eigene Bibel (s. Möhler über die Rechtfertigungslehre);
Jepsen bietet also nur eine - keinesfalls überraschende -
Evolution im Protestantismus.
Kurt Biedenkopf, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen:
...provokativ
»Publik-Forum hat sich der politischen Aktion verschrieben. Das
Aussprechen dessen, was ist, bedarf eines festen Standpunkts.
Publik-Forum hat einen Standpunkt, einen christlichen Standpunkt,
Publik-Forum hat den Dialog zum Ziel, der fordert und praktiziert. Nur
der Dialog verändert Menschen, Gesellschaften und Staaten. Deshalb
ist Publik-Forum unbequem und provokativ, interessant und vor allem
wichtig für eine Gesellschaft, die zukunftsfähig sein
will.«
Der Weg ist das Ziel: Laut Biedenkopf besteht das christliche Ziel im
"Dialog", in der "Veränderung" - da stellt sich natürlich die
Frage, was daran denn noch ein "fester Standpunkt" sein soll, oder
genauer, für wie blöd Biedenkopf die Bürger eigentlich
hält. Es wird hoffentlich auch niemand Biedenkopfs Worten trauen,
er halte etwas für "interessant" und "wichtig", das "unbequem und
provokativ" ist; zum einen ist Pufo mit dem ständigen Aufguss
längst widerlegter Irrlehren tödlich langweilig und
bestenfalls als Altpapier zu gebrauchen, zum anderen hat sich die
Bundesrepublik Deutschland als Verfolgerin von Nonkonformisten
profiliert, insbesondere mit der schon seit Jahrzehnten tobenden
Christenverfolgung; s. auch Bundestagswahl 1998.
In einer tabellarischen Übersicht:
Christentum | Antichristentum |
"Von oben, vom Vater des Lichtes, kommt lauter gute Gabe, lauter vollkommenes Geschenk" (Jak 1,17) | "Alles Gute kommt von unten" (Antje Vollmer) |
"Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden. Darum geht hin und macht euch alle Völker zu Jüngern, indem ihr sie tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und sie alles halten lehrt, was ich euch geboten habe" (Mt 28,19f) | "Genauso wie die Demokratie von der Vielfalt der Meinungen lebt, können sich auch die pluraler gewordenen Kirchen vom Wechselspiel der Meinungen, von These und Antithese, befruchten lassen" (J. Rau) |
"Die Frauen sollen in der Versammlung schweigen" (1 Kor 14,34) | "Das Weib rede in der Gemeinde" (M. Jepsen) |
"Ich beschwöre dich vor Gott und Christus Jesus, dem einstigen Richter der Lebendigen und der Toten, bei seiner Wiederkunft und bei seinem Reiche: Verkündige das Wort! Tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen. Überführe, weise zurecht und ermahne mit aller Geduld und allem Geschick. Denn es kommt die Zeit, da man die gesunde Lehre unerträglich findet und sich nach eigenem Sinn Lehrer über Lehrer sucht, um sich einen Ohrenschmaus zu verschaffen. Der Wahrheit verschließt man das Ohr und ergötzt sich an Fabeln. Du aber bleib in allem besonnen. Trage die Leiden. Vollzieh die Aufgabe als Verkünder der Heilsbotschaft. Versieh voll und ganz deinen Dienst!" (2 Tim 4,1-5) | "Publik-Forum hat den Dialog zum Ziel, der fordert und praktiziert. Nur der Dialog verändert Menschen, Gesellschaften und Staaten" (K. Biedenkopf) |
Erziehung zur Gewissenslosigkeit
Ein großes Hindernis auf dem Weg in die Hölle ist das
Gewissen - wenn der Mensch sein Gewissen ausbildet und sich danach
richtet, wird er den Weg zum Himmel einschlagen, und das wollen die
Pufo-Gläubigen nicht zulassen, also verteufelt man das Gewissen.
Ein Beispiel für diese Masche ist der Artikel "Die verbotene
Trauer" (Pufo 22/1999, 60-64). Wir zitieren hier die Selbstdarstellung
einer Frau (die mit dem Pseudonym Barbara genannt wird), die ihr
letztes Kind im Mutterleib ermorden ließ:
"Barbara ist katholisch, eine kritische Katholikin. »Niemand darf
wissen, was ich hier mit Ihnen rede«, fleht sie mich an,
»niemand darf mich um Himmels willen erkennen.« Und Barbara
berichtet weiter: »Schlimm wurde es dann wieder, als die
katholischen Bischöfe diesen Papstbrief diskutierten, in Lingen.
Ich wohne nicht weit davon entfernt, von diesem Ort, und das war
für mich das Gefühl: jetzt kommen die schon nach Lingen,
jetzt rücken die mir auf die Pelle, so ein Gefühl war das,
jetzt kommen die schon nach Lingen, jetzt kommen die nach Lingen, jetzt
holt dich das wieder ein, ganz massiv, jetzt sind sie wieder da mit
ihrem drohenden Zeigefinger. Ich hab' diese Herrschaften ja einziehen
sehen, den Bischof von Fulda gehört, der gesagt hat: die Frauen
holen sich eine Lizenz zum Töten, ...das sind so Dinge, die ich
einfach nicht verarbeiten kann. Ich habe mir nie eine Lizenz zum
Töten geholt, ich bin auch keine Mörderin, ich habe mir
eigentlich sehnlichst gewünscht, als das passierte: Mensch,
wärst du doch fünf Jahre jünger, dann hättest du
das noch durchgezogen, das hätte ich, das hätte ich ... mit
40 hätte ich das noch durchgezogen, aber nicht mehr mit 45, da war
ich einfach zu alt, ich wollte diese Verantwortung einfach nicht mehr
übernehmen.«. Über den Schein s. Mundus
vult decipi. Die christliche Lehre zielt nicht darauf ab,
Sünden zu leugnen, sondern Sündern zu bereuen und Buße
zu tun: "Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen
wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Bekennen wir aber
unsere Sünden, so ist er treu und gerecht. Er vergibt uns die
Sünden und macht uns rein von allem Unrecht. Wenn wir sagen, wir
haben nicht gesündigt, so stellen wir ihn als Lügner hin, und
sein Wort ist nicht in uns" (1 Joh 1,8-10). Die Beichte ist ja in der
V2-Sekte und im Protestantismus so gut wie abgeschafft - ein
V2-"Pfarrer" erklärte einmal vor versammelter Mannschaft von
V2-"Priesterkandidaten", dass das Beichtsakrament in seiner Pfarrei
nicht mehr existiere! Antichristliche Pflicht ist es also, den
Sündern auszureden, dass sie gesündigt haben, damit sie sich
nicht bekehren und Gott sie nicht rettet. Der Artikel schließt
mit einem ergreifenden Bekenntnis der unkritischen Nichtkatholikin
"Barbara": "Solange der drohende Zeigefinger über mir ist, das ist
schrecklich. Ich selber weiß, dass das die richtige Entscheidung
war, das weiß ich, aber immer diese Worte: Mörderin, Lizenz
zum Toten, da werde ich nicht mit fertig. Da werde ich nicht mit
fertig. Ich habe eine Entscheidung treffen müssen. Das Alter war
für mich entscheidend, das Alter.«
Das Credo als Zeichen der Trennung
Das gemeinsame Credo garantiert die Gemeinschaft des Glaubens. "Ein
Herr, Ein Glaube, Eine Taufe" (Eph 4,5). Doch damit ist
gemäß Pufo nun endgültig Schluss: Hier kommt das
"Credo-Projekt":
"Eine Diskussion ist entbrannt. Es begann mit Hans Küngs
Interpretation des christlichen Glaubensbekenntnisses (Credo) in der
Zeitung kritischer Christen "Publik-Forum". Können Christen des
21. Jahrhunderts noch das über anderthalb Jahrtausende alte
gemeinsame "Credo", die traditionellen Glaubenssätze, ohne
Bedenken einfach mitsprechen? Gottessohnschaft Jesu, Jungfrauengeburt
Mariä, Höllenfahrt, Auferweckung und Himmelfahrt? Der moderne
Mensch ist verunsichert. Zweifel hat sich angesammelt
Hans Küngs Credo für die Zeitgenossen des 21. Jahrhunderts
löste eine Welle von Aktivitäten aus. Unsere Einladung,
persönliche Credos einzusenden, hat eine breite Resonanz gefunden
und findet sie weiterhin. Über 1200 persönliche Credos wurden
bereits eingesandt. Wir folgten gerne den Wünschen, wenigstens
eine Auswahl dieser Credos in einem Buch zu veröffentlichen" (aus
einem Pufo-Beipackzettel).
Wir haben uns einige dieser Kreationen durchgelesen - wer sich auf so
ein Spielchen einlässt, selbst Lehramt zu werden, ist bereits
höchst verdächtig. Und von christlichem Glauben war
tatsächlich nichts zu finden, hier ein Beispiel: "Ich vertraue der
Kraft, die allem Lebendigen innewohnt, die Starres zerfallen lässt
und Werdendem Raum schafft. [...] Vielleicht ist es die Liebe." Wir
wollen uns aber auf den Ursprung diesen Übels konzentrieren.
Wer den sicheren Weg in die Hölle gewiesen haben möchte,
wird auf folgende Quellen zurückgreifen:
KKK (Katechismus der Katholischen Kirche)
KEK (Katholischer Erwachsenen-Katechismus)
KHK (Ketzer Hans Küng)
Die Unterschiede dieser Quellen sind dermaßen marginal, dass man
sie schon mit dem Mikroskop suchen muss. Es wird zwar vieles
aufgebauscht, aber letztlich löst sich alles in Wohlgefallen auf,
denn insbesondere durch die vermeintlichen Differenzen zwischen dem
"Papst", den "Deutschen Bischöfen" und dem "Theologen" Hans
Küng wird ja das Chaos geschürt und das an der Wahrheit
desinteressierte Volk hinters Licht geführt. Wir können uns
wegen der früheren Texte nun recht kurz fassen; für
weitergehende Informationen mögen also die obigen Texte
konsultiert werden.
Auslöser für die privaten Unglaubensbekenntnisse ist
primär der KHK. Harald Pawlowski, der Herausgeber von Pufo,
schreibt in einer Einleitung "Weshalb und wozu?" zu dem Credo des KHK
(CKHK): "Können Christen des 21. Jahrhunderts noch das seit
über anderhalb Jahrtausenden gemeinsame »Credo«, das
traditionelle Glaubensbekenntnis, ohne Bedenken einfach mitsprechen?
Haben sich nicht bei vielen Christen Zweifel angemeldet? Eine Vielzahl
von persönlich formulierten Glaubensbekenntnissen deutet darauf
hin, daß die christliche Botschaft, wie sie im Credo formuliert
ist, in manchen seiner Formulierungen Schwierigkeiten bereitet. [...]
Hans Küng legte sein unterdessen in viele Sprachen
übersetztes Buch »CREDO. Das Apostolische Glaubensbekenntnis
– Zeitgenossen erklärt« bereits 1992 vor (Piper). Die
neuerdings wieder umstrittenen Themen wie Gottessohnschaft Jesu und die
Jungfrauengeburt Mariä, Höllenfahrt, Auferweckung und
Himmelfahrt, Heiliger Geist und Kirche werden kritisch-konstruktiv
beantwortet. Die Fragen der Zeitgenossen werden ernst genommen, und
seine Auslegung macht das Credo auch für Nichtglaubende
verständlich. Mit intellektueller Redlichkeit, an der
ursprünglichen christlichen Botschaft orientiert, wie sie sich
heute im Licht der modernen Bibel- und Religionswissenschaft und in
Auseinandersetzung mit Natur- und Humanwissenschaft zeigt, wird eine
Brücke zur Verständigung zwischen den großen
christlichen Kirchen geschlagen, das Gespräch mit den
Weltreligionen angeregt. Jean-Louis Gindt, Religionspädagoge am
Athenäum in Luxemburg, ist es zu verdanken, eine inhaltliche
Kurzfassung des 250seitigen Küng-Buches erarbeitet zu haben, die
er sowohl in seinem Unterricht wie auch in seiner Kirchengemeinde mit
guter Resonanz erproben konnte."
Prüfen wir also, ob der KHK intellektuelle Redlichkeit etc.
besitzt.
Abschied vom Verstand
"Philosophisch gesehen hat Immanuel Kant recht: Unsere reine,
theoretische Vernunft, die an Raum und Zeit gebunden ist, kann nicht
beweisen, was außerhalb des Horizonts unserer raumzeitlichen
Erfahrung ist. Es bleibt demnach unbeweisbar, sowohl daß Gott
existiert, als auch daß Gott nicht existiert (CKHK IV)" Alles,
was also über Gott, Glaube etc. ausgesagt wird, hängt also in
der Luft - wenn keine Gewissheit über die Existenz des
betrachteten Gegenstandes besteht, dann ist jede weitere Aussage
über den betrachteten Gegenstand eigentlich wertlos. Wozu sollte
man überhaupt sich Gedankten über Gott und alles andere, was
mit dem Gottesbegriff zusammenhängt, Gedanken machen, wenn eh
alles im Grunde unbeweisbar ist? Dann sind nicht die Heiden
unentschuldbar (Röm 1,20f), sondern die Christen, weil sie immer
daran festgehalten haben, dass die Existenz Gottes beweisbar ist; s.
auch Alma Mater 2.
Abschied vom Allmächtigen
"Nach Auschwitz, dem Gulag und zwei Weltkriegen kann man nicht mehr
vollmundig von »Gott, dem Allmächtigen« reden. Im
Neuen Testament bieten sich andere »christlichere«
Attribute an, die dem Prädikat »allmächtig«
vorzuziehen sind: »all-gütiger«,
»all-erbarmender« oder schlicht »lieber Gott«.
Gott ist die Liebe (1. Joh. 4,8;16)" (CKHK VI).
Man vergleiche diese Behauptung mit der christlichen Lehre
(Pohle-Gierens, Lehrbuch der Dogmatik, I. Bd., Paderborn (9)1936,
220f): "Das Dogma von der Allmacht Gottes [...] Die Allmacht ist ein in
allen Glaubensbekenntnissen enthaltener Glaubensartikel: Credo in Deum
Patrem omnipotentem. [...] Nach der Hl. Schrift ist die Allmacht ein
stehendes Attribut Gottes, da er über siebzigmal 'omnipotens'
genannt wird. [...] Vgl. Job 42, 2: Scio, quia omnia potes. Mk 14, 36:
'Vater, dir ist alles möglich' vgl. mit Lk l, 37: 'Bei Gott ist
kein Ding unmöglich'. Vgl. Mt 19, 26: 'Beim Menschen ist das
unmöglich, bei Gott aber ist alles möglich.' Die
Machtbeschränkung auf die bloße Wirklichkeit schließt
Christus selber aus. Vgl. Mt 3, 9: 'Gott hätte aus diesen Steinen
dem Abraham Kinder erwecken können." Wieder Mt 26, 53: 'Oder
glaubst du, ich könne meinen Vater nicht bitten, und er wird mir
jetzt mehr als zwölf Legionen Engel schicken?' [...] Die Erblehre
reicht, wie schon das apostolische Symbolum beweist, bis zu den
Apostelzeiten zurück. Origenes beurkundet ihr apostolisches Alter,
wenn er schreibt (In Genes, hom. 3 n. 2): 'Wir bekennen, daß Gott
unkörperlich und allmächtig und unsichtbar ist.'" - Man
bedenke dabei, dass die Christen in den ersten Jahrhunderten nach
Christi Geburt im wesentlichen als Spottfiguren und als Nahrungsmittel
für die Tiere in der Arena angesehen wurden.
Wenn Küng mit Preisen überhäuft wird, dann eben in
erster Linie deshalb, weil er die Allmacht Gottes abgeschafft hat.
Nachdem der Thron der Allmacht freigeworden ist, kann nun der Mensch
diesen Thron besteigen - der Weg in eine totalitäre Diktatur steht
offen. Die Terroraktionen der Bundesrepublik Deutschland gegen die
römisch-katholische Kirche erhalten dadurch ihre Legitimation,
dass der Staat nun die unanfechtbare Autorität ist, nachdem Gott
seinen Platz räumen musste.
Wir lassen uns aber durch den Terror, mit dem der Staat uns in die Knie
zwingen will, nicht beeindrucken - unsere Anklage
gegen Pilger, Ink und Schwill wegen Kompetenzüberschreitung
und Betrugs bleibt solange bestehen, bis diese eine vernünftige
Legitimation vorlegen, weshalb sie göttliches Recht brechen
durften. Nach Pufo-Moral müssten wir den Richtern einreden, dass
sie ja "das Richtige" getan haben und sich nur ja keine Gewissensbisse
machen sollen (die sie sich wahrscheinlich ohnehin nicht machen), aber
der christliche Glaube verbietet uns diese Lüge, denn damit
würden wir ggf. am ewigen Verderben der Richter mitschuldig werden.
Abschied von Christus
"Von diesem Gekreuzigten und keinem anderen heißt es: »Ich
glaube an Jesus Christus, Gottes ›eingeborenen‹ Sohn.« Denn es
ist von Anfang an die Überzeugung der ersten Christusgemeinde:
Dieser Christus ist nicht ins Nichts gefallen, sondern ist aus der
vergänglichen Wirklichkeit in das wahre, ewige Leben Gottes
eingegangen. Soweit wir heute wissen, hat Jesus sich nie Gott genannt.
Erst nach seinem Tod und nach bestimmten Erfahrungen hat die glaubende
Gemeinde angefangen, den Titel »Sohn« oder »Sohn
Gottes« für Jesus zu gebrauchen. Diese Glaubensaussage ist
wohl begründet: - Jesus lebte aus einer innigen
Gottesverbundenheit. Er lehrte Gott als den Vater aller anzusehen
(»Vater unser«) und hat Gott selbst Vater genannt
(»Abba, lieber Vater«). - Aus der jüdischen
Messiaserwartung heraus und aufgrund der Thronbesteigungspsalmen, nach
welchen der König im Moment der Thronbesteigung zum »Sohn
Gottes« eingesetzt wurde, war es damals leicht, den vom Tod
erweckten Gekreuzigten als »Sohn Gottes« zu verstehen. Der
Auferstandene ist nun bei Gott: »Er sitzt zur Rechten des
Vaters.« Das Glaubenssymbol »Sohn Gottes« meint
demnach nicht eine physische Gottessohnschaft, wie in den
hellenistischen Mythen und wie von Juden und Muslimen bis heute oft
angenommen und zu Recht verworfen. Gemeint ist eine Erwählung und
Bevollmächtigung Jesu durch Gott. Dies im Sinn der
Hebräischen Bibel, wo bisweilen auch das Volk Israel kollektiv
»Sohn Gottes« genannt wird" (CKHK X)
Die physische Gottessohnschaft ist allerdings nach christlicher Lehre
Dogma; der KHK hat Weihnachten abgeschafft, weil ja das Wort angeblich
nicht Fleisch geworden ist. Die V2-Sekte hat raffinierterweise den
Prolog des Johannesevangeliums aus ihrem "Novus Ordo" gestrichen - "et
verbum caro factum est" passt nun einmal nicht in den neuen Glauben.
Hier noch einige Informationen aus F. Diekamp, Katholische Dogmatik, 2.
Bd., Münster (10)1952, 209-212:
"Die Kirche hat von Anbeginn die wahre Gottheit Jesu Christi des
Erlösers als eine Qrundlehre des Christentums verkündigt und
alle, die sie leugneten, unnachsichtig ausgeschlossen. Die feierlichste
Erklärung erließ das Konzil von Nizäa 325 gegen Arius.
[...] Das Dogma der Kirche besagt also, daß unser Erlöser
Jesus Christus nicht etwa bloßer Mensch, sondern im wahren und
eigentlichen Sinne der Sohn Gottes und Gott selbst ist."
Alttestamentliche Zeugnisse:
"Besonders Isaias bedient sich hocherhabener Bezeichnungen des Messias.
Er nennt ihn Immanuel (7,14; 8,8) und setzt auf ihn sein ganzes
Vertrauen, weil 'Gott mit uns ist' (8,10). 'Wunder-Rat, starker Gott,
Vater auf ewig, Friedensfürst' nennt er ihn (9,6) und lehrt so die
gottgleiche Würde des ersehnten Retters; denn die
aufgeführten Bezeichnungen kommen nach anderen alttestamentlichen
Texten Jahve selbst zu."
Das Selbstzeugnis Jesu
"In den synoptischen Evangelien bekundet Jesus sein göttliches
Selbstbewußtsein zwar selten indirekten Aussagen, aber indirekt
offenbart er es so oft, so entschieden und ohne sich je zu
widersprechen, daß es ihn zweifellos von Anfang an erfüllt
haben muß, wie jeder unbefangene Beurteiler zugeben wird.
Vergleicht er sich mit der Welt, so weiß er sich über alle
Geschöpfe erhaben. Nicht nur die größten Menschen,
Moses und Elias, David und Salomon, alle Propheten und Könige
stehen unter ihm, sondern sogar die Engel sind seine Diener, die
Vollstrecker seiner Befehle. Vergleicht er sich hingegen mit Jahve, dem
wahren Gotte des Alten Bundes, so stellt er sich ihm unmittelbar an die
Seite. Wie Jahve ist er der unumschränkte Herr des Gesetzes, wie
sich besonders in seinen Bestimmungen über den Sabbat zeigt (Mt.
12, l ff.). Wie Jahve spricht er: 'Ich entsende an euch Propheten,
Weise und Schriftgelehrte' (Mt. 23,34) und verheißt seinen
Jüngern, sie zur Predigt des Evangeliums mit Weisheit und
unwiderstehlicher Redegewalt auszurüsten (Lk.21,15). Wie Jahve
stiftet er einen neuen und ewigen Bund mit der erlösten
Menschheit, verleiht ihm die absolut bindende Kraft und nennt die
Gläubigen seine Gemeinde. [...] Mehrmals bezeugt Jesus, daß
er der Sohn Gottes sei. Zwar nennt er auch seine Jünger und alle
Gerechten Söhne des himmlischen Vaters. Aber nie stellt er seine
Gottessohnschaft mit der ihrigen auf eine Stufe; nie sagt er: 'Unser
Vater', sich mit den Menschen zusammenschließend. Sein
Verhältnis zum Vater drückt er immer mit dem Worte: 'Mein
Vater" aus, auch dann, wenn er in demselben Satze der Gerechten und
Auserwählten gedenkt (Mt.25,34; 26,29; Lk.24,49). Seine
Gottessohnschart ist also eine ganz einzigartige: er ist der Sohn
Gottes. Schon als zwölfjähriger Knabe offenbart er sich als
solchen (Lk.2,48f.). Hervorragend bedeutsam ist Mt.11,27, wo Jesus sich
die Allmacht und die Allwissenheit des Vaters zuschreibt: Omnia mihi
tradita sunt a Patre meo. Et nemo novit Filium nisi Pater, neque Patrem
quis novit nisi Filius, et cui voluerit Filius revelare. Ferner Mt.
16,16 ff., wo er das Bekenntnis Petri: Tu es Christus Filius Dei vivi
als ein auf göttlicher Eingebung beruhendes Bekenntnis bezeichnet;
Mt. 22,42 ff., wo er den Anspruch erhebt, nicht bloß als Sohn
Davids, sondern als Herr Davids und Inhaber der göttlichen
Herrlichkeit zur Rechten Jahves angesehen zu werden; Mt. 26,63 ff., wo
er vor dem Synedrium die feierliche, ihn beschwörende Frage des
Hohenpriesters, ob er der Messias, der Sohn Gottes sei, bestimmt und
hoheitsvoll bejaht: Tu dixisti."
S. auch: "Wer anders ist der Lügner als der, der leugnet,
daß Jesus der Messias ist ? Das ist eben der Antichrist. Er
leugnet den Vater und den Sohn. Wer den Sohn leugnet, hat auch den
Vater nicht; wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater. Was ihr von
Anfang an gehört habt, soll in euch bleiben. Wenn das, was ihr von
Anfang an gehört habt, in euch bleibt, dann bleibt auch ihr im
Sohne und im Vater. Und die Verheißung, die er uns gegeben hat,
ist das ewige Leben" (1 Joh 2,22-25).
Abschied von der Auferstehung
"Wer käme auf den Gedanken, bei einem offenen Grab anzunehmen,
hier sei jemand von den Toten auferstanden? Im Klartext: Mit dem leeren
Grab als solchem läßt sich die Wahrheit der Auferweckung
Jesu von den Toten nicht beweisen. Aus sich sagt das leere Grab ja nur:
»Er ist nicht hier« (Markusevangelium 16,6). Im ganzen
Neuen Testament behauptet niemand, bei der Auferstehung selber dabei
gewesen zu sein. Das Grab Jesu mag historisch leer gewesen sein oder
nicht - der Glaube an das neue Leben des Auferweckten bei Gott
hängt nicht vom leeren Grab ab. Bestenfalls mögen die
legendär ausgestalteten Grabesgeschichten das Ostergeschehen
illustrieren. Nicht zum leeren Grab ruft der christliche Glaube,
sondern zur Begegnung mit dem lebendigen Christus: »Was sucht ihr
den Lebendigen bei den Toten?« (Lukas 24,5). Als lebendig
erfuhren ihn seine Jünger in »Erscheinungen«,
visionären Glaubenserfahrungen" (CKHK XIVsq)
Auch hier lehrt die Bibel anders: "Wenn aber gepredigt wird, daß
Christus von den Toten auferstanden ist, wie können dann einige
von euch behaupten, es gebe keine Auferstehung der Toten? Gibt es keine
Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden. Ist
aber Christus nicht auferstanden, dann ist unsere Predigt
hinfällig und hinfällig auch euer Glaube. Dann stehen wir als
falsche Zeugen Gottes da: Wir haben gegen Gott bezeugt, er habe
Christus auferweckt, den er doch nicht auferweckt hat, wenn die Toten
überhaupt nicht auferstehen. Denn wenn die Toten nicht
auferstehen, so ist auch Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus
nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig; dann seid ihr noch in
euren Sünden, und auch die in Christus Entschlafenen sind
verloren. Wenn wir nur in diesem Leben unsere Hoffnung auf Christus
setzen, dann sind wir die beklagenswertesten unter allen Menschen" (1
Kor 15, 12-20). - Der "lebendige Christus" ist also in dem Sinne
"lebendig", wie man z.B. eine "lebendige Erinnerung" an einen Toten
hat. Jesus lebt also nur in der Erinnerung, aber nicht in der
Realität. Ostern ist damit abgeschafft.
Die totale Diktatur
"Die katholische und evangelische Kirche stecken heute in einer
dramatischen Glaubwürdigkeitskrise. Aber die katholische Kirche
steht wegen ihrer erneuten Erstarrung, der hierarchischen Herrschsucht,
ihres lernunfähigen »Lehramts« und ihrer
Unterdrückung der Freiheit des Christenmenschen noch mehr im Feuer
der öffentlichen Kritik. Statt das unbiblische und inhumane
mittelalterliche Zölibatsgesetz endlich abzuschaffen und
verheiratete Pfarrer und auch Pfarrerinnen zuzulassen, ruft man
verzweifelt nach den Laien und produziert illusionäre
Seelsorgepläne, unter denen Pfarrer zusammenbrechen und nicht
einmal Laien-Theologen die notwendigen Vollmachten erteilt werden.
Alles in allem ist dies eine pastorale Katastrophenpolitik, für
die sich die bischöflichen Verantwortlichen vor Gott und der
Geschichte werden verantworten müssen, genauso wie ihre
uneinsichtigen Vorgänger in der Reformationszeit" (CKHK XVIIsq).
Sehen wir diese Aussage zusammen mit der folgenden: "Nicht irgendwelche
Kirchenfürsten und Theologen werden zu Gericht sitzen, sondern
Jesus Christus selbst. Nein, es ist nicht das Verdienst der
institutionellen Kirche, daß heute niemand mehr verbrannt wird,
sondern ein Verdienst der Aufklärung. Um heute als Christ diese
entsetzliche Höllengeschichte zu bewältigen, bedarf es einer
Rückbesinnung auf Jesus: Jesus von Nazaret war kein
Höllenprediger: Er verkündet keine Drohbotschaft, sondern
eine erfreuliche Botschaft" (CKHK XXII). Natürlich hat Jesus immer
wieder vor der Gefahr der Hölle gewarnt; der "liebe Gott", den der
KHK erfunden hat, hat mit der biblischen Botschaft nichts zu tun, s.
auch unsere Stellungnahme zum Vorwurf der
Lieblosigkeit. Aber der KHK stört sich nicht an solchen
Kleinigkeiten. Interessant ist, dass der KHK selbst ein rigoroser
Drohbotschafter ist - er droht den "Verantwortlichen", dass sie sich
"vor Gott und der Geschichte werden verantworten müssen" - da Gott
angeblich nicht allmächtig ist und er keinen mehr in die
Hölle wirft, bleibt konsequenterweise nur noch die menschliche
Gewalt übrig. Der KHK propagiert somit eine Hetzjagd, die dem
Hexenwahn nicht unähnlich ist: Es werden rückhaltlos und v.a.
argumentationslos Hetzparolen ins Volk geworfen, und alle, die sich
nicht angemessen mit der christlichen Botschaft auseinandersetzen
wollen, fallen auf diese Demagogie herein. Der Staat führt seine
"Prozesse" und verurteilt gnadenlos Unschuldige, ohne ein
vernünftiges Urteil vorzulegen. Wer den Staat fragt, worin denn
die Rechtfertigung für diesen kollektiven Amoklauf bestehen soll,
wird als "Staatsfeind" ebenfalls Opfer des Systems. Der Katholiken-Prozess ist nur ein Beispiel
für diese blinde Zerstörungswut des deutschen Staates gegen
die Kirche.
Es bewahrheitet sich einmal mehr, was wir z.B. an dem Fall Gunnar Anger gesehen haben: Je energischer
jemand vorgibt, die Meinungsfreiheit zu verteidigen, desto brutaler
wird er die Meinungsfreiheit unterdrücken. Der Protestantismus hat
als Prinzip den Hass gegen Christus und Seine Kirche und schließt
Meinungsfreiheit kategorisch aus, s. Protestantische
Angriffe gegen den Katholizismus.
Wir gestehen, dass wir keinerlei Stärkung aus den Worten des KHK erfahren - aber wir haben das feste Vertrauen, dass das Wirken des Antichristen einmal ein Ende haben wird (cf. Offb 19,19-21). Und bis zum letzten Atemzug wollen wir Christus die Treue halten, mag kommen, was will.